Die Kreditvergabe am SB-Gerät in speziellen Kabinen - schon vor Jahren in Japan im Einsatz - ist zumindest hierzulande nicht zum Erfolgsmodell geworden. Eine andere Version, die Kreditvergabe über einen Berater mit moderner Technik zu verbinden, kommt jetzt bei der türkischen Akbank zum Einsatz. Am Hauptsitz der Bank sollen 91 Self-Serv-Kioske von NCR die Wartezeiten auf den nächsten freien Bankberater reduzieren. Sind alle Mitarbeiter im Gespräch, können Kunden über einen Videoschalter einen freien Berater in einer anderen Filiale kontaktieren. Auch in einem großen Einkaufszentrum wurden einige Geräte installiert.
Dieser Mix aus Digitalisierung und persönlichem Service hat zweifellos Charme. Für den Kunden hat er den Vorteil, nicht auf einen Termin warten oder den Kredit allein über ein Online-Tool abschließen zu müssen. Im Umkehrschluss bedeutet das für die Bank, dass Kunden, die ansonsten vielleicht zum Wettbewerber gewechselt hätten, ein positives Serviceerlebnis haben. Kunden lassen sich auf diesem Weg an die Videoberatung heranführen: In der Filiale können sie bei Bedarf das Servicepersonal um Hilfe bitten. Haben sie sich einmal an die neue Technik gewöhnt, werden sie die Videoberatung künftig vielleicht auch vom heimischen Computer aus benutzen.
Nicht zuletzt lässt sich auf diese Weise die Auslastung der Berater besser verteilen: Wer gerade frei ist, steht für die Videoberatung zur Verfügung, mit der sich unter Umständen auch Klein- oder SB-Filialen aufwerten lassen. Und nicht nur das: Wenn Berater in Kleinfilialen auf diesem Weg besser ausgelastet werden können, wäre das möglicherweise ein Weg, auch kleinere Standorte am Leben zu erhalten, die ansonsten vielleicht keine Zukunft mehr hätten. Einziger Haken: SB-Terminals sind teuer. Hier müssen Banken und Sparkassen schon genau überlegen, wo sich die Investition lohnt. Red.