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Romantische Geldanlage?

Der Valentinstag gilt in Deutschland vor allem als Erfindung des Blumenhandels. Und die Zahlen sprechen für sich: Allein 122,5 Millionen Rosen importierte Deutschland laut Statistischem Bundesamt im Februar 2014. Statista zufolge gaben Männer im Jahr 2015 durchschnittlich 10,70 Euro für Blumen für den Valentinstag aus, Frauen 3,95 Euro.

Insgesamt beliefen sich die durchschnittlichen Gesamtausgaben der männlichen Befragten zum Valentinstag auf 59,26 Euro (davon werden 30,95 Euro für Essen), bei den Frauen waren es 38,98 Euro.

Statt in solche vergänglichen Güter sollen Liebende lieber in Geld- und Anlagegeschenke investieren, meint das Netzwerk-Finanzkun.de GmbH, Jevenstedt, das sich zum Ziel gesetzt hat, "dem mangelnden Finanzwissen in Deutschland entgegenzuwirken und Verbraucher und seriöse Finanzberater zusammenzubringen", und in dem sich rund 80 Finanzberater zusammengeschlossen haben. Auch Geldanlagen können romantisch sein, verbreitete das Netzwerk im Januar - schließlich drücken solche Geschenke, die das Wohl des Partners langfristig im Blick haben, Fürsorge aus. Romantischer geht es wohl kaum.

Als romantisches Produkt macht Finanzkun.de zum Beispiel Indexfonds aus, bei denen sich das Vermögen bei monatlichen Einzahlungen von 50 Euro nach zehn Jahren auf fast 10 000 Euro summiere. Damit werde der Wert aller über die Jahre gekaufter Blumensträuße weit übertroffen.

Übersehen wird dabei freilich, dass dabei auch die Aufwendungen erheblich höher sind. Schließlich wird der Valentinstag nur einmal im Jahr begangen, die Rechnung für den Indexfonds sieht allerdings monatliche Einzahlungen vor. Und die wird sich nicht jeder junge Verliebte leisten können (und wollen). Als Marketingansatz taugt der Gedanke somit wohl nur sehr begrenzt, zumal ein Depotauszug längst nicht bei allen Beschenkten in Sachen Romantik mit dem gemütlichen Abend zu zweit wird mithalten können. Red.

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