Das Vertrauen der Deutschen in die hiesige Finanzbranche ist auch fast zehn Jahre nach der Finanzkrise noch stark angeschlagen: Nur ein Drittel (32 Prozent) der im Rahmen des diesjährigen Trust Barometers der Kommunikationsagentur Edelman 2016 Befragten in Deutschland hält den Finanzsektor für vertrauenswürdig. Ebenfalls nur jeder Dritte (32 Prozent) glaubt, dass Vorstände und Geschäftsführer von Banken und anderen Finanzunternehmen in Deutschland ihrer Aufgabe gerecht würden.
Im internationalen Vergleich ist die deutsche Finanzbranche damit das Schlusslicht unter den insgesamt untersuchten 28 Ländern. In Großbritannien vertrauen immerhin 41 Prozent der Befragten dem Finanzsektor, in den USA etwa die Hälfte.
Auch im innerdeutschen Branchenvergleich bleiben Banken, Sparkassen und andere Finanzdienstleister die am wenigsten vertrauenswürdigen Unternehmen.
Es gibt aber immerhin Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Vertrauen deutlich um sieben Prozentpunkte gestiegen. Und von 2012 bis 2016 konnte sich der Finanzsektor um 15 Prozentpunkte verbessern und mehr Vertrauen zurückgewinnen als jede andere Branche.
Vor allem die eigenen Mitarbeiter stehen fest zu ihren Firmen, vier von fünf haben grundsätzlich ein hohes Maß an Vertrauen in den eigenen Arbeitgeber. Damit ist die Branche mit dem geringsten Publikumsvertrauen zugleich jene mit dem höchsten Wert bei den eigenen Mitarbeitern. Auch darauf, wie Finanzunternehmen Boden beim Publikum gutmachen können, gibt die Studie Hinweise.
- Erstens müssen die Unternehmen klarer darstellen, inwiefern sie das Leben ihrer Kunden leichter und sicherer machen und Verantwortung für die Gesellschaft.
- Zweitens will die Öffentlichkeit mehr über das Spitzenpersonal wissen (79 Prozent).
Für die Studie wurden zwischen dem 13. Oktober und 16. November 2015 in 28 Ländern jeweils 1 150 Personen über 18 Jahre aus der allgemeinen Bevölkerung befragt.