Debitkarte

"Carding": Online-Bestellungen statt Kartendubletten

15190 Fälle, in denen Daten ausgespäht beziehungsweise abgefangen wurden, zählt das Bundeskriminalamt im Bundeslagebericht Cybercrime. Die vermutete Dunkelziffer liegt aber deutlich höher. Und die Schäden, die durch den Diebstahl digitaler Identitäten entstehen, lassen sich - anders als die durch Skimming verursachten - nur schwer beziffern. 61,5 Millionen Euro nennt das BKA für 2010 nach 36,9 Millionen im Vorjahr. Für das sogenannte "Carding", das Abgreifen von Kreditkartendaten und deren missbräuchlicher Verwendung, liegen den Strafverfolgungsbehörden keine validen Daten vor. Allerdings deuteten die Informationen aus dem nationalen und inter nationalen Informationsaustausch darauf hin, dass sich die Fallzahlen und die daraus resultierenden Schäden im vergangenen Jahr deutlich erhöht haben. Über Webportale der "Underground-Economy" gebe es einen schwunghaften Handel mit widerrechtlich erlangten Kreditkartendaten. Dies entwickelt sich nach polizeilichen Beobachtungen regelrecht zu einem Massenphänomen.

Beim Einsatz dieser Kartendaten zeigt sich eine Verschiebung vom Card-Present- zum Card-Non-Present-Bereich. Denn während die an Geldautomaten oder anderen Geräten ausgespähten Magnetstreifendaten und Geheimnummern zur Verwendung von Kartendubletten verwendet werden, führt das Abgreifen von Kar tendaten im Internet immer seltener zur Herstellung sogenannter "White Plastics", die in der physischen Welt eingesetzt werden. Sondern die bloßen Kartendaten werden für Onlinebestellungen verwendet, um die entsprechenden Güter dann zum Beispiel über Ebay oder sogar anscheinend legale eigene Webshops zu verkaufen. Red.

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