Debitkarte

Marktforschung Online- und Versandhandel: Rechnungskauf nicht mehr an der Spitze

"Moderne Bezahlsysteme" wie Paypal, Sofortüberweisung, Clickandbuy oder Giropay haben beim Bezahlen im Online-Handel erstmals den Kauf auf Rechnung überholt. Zu diesem Ergebnis kommt eine jeweils im Januar durchgeführte Umfrage der Creditreform Boniversum GmbH gemeinsam mit dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh). Die unter dem Begriff moderne Bezahlverfahren zusammengefassten Zahlmethoden haben demnach im Vorjahresvergleich um elf Prozentpunkte zugelegt. Ihr Anteil an allen Einkäufen lag im Januar 2013 bei 41 Prozent - und damit noch einen Prozentpunkt höher als der Marktanteil des Rechnungskaufs im Januar 2011. Zwischen 2011 und 2013 beträgt der Zuwachs der "modernen" Verfahren 15 Prozentpunkte.

Verloren hat vor allem der Kauf auf Rechnung, dessen Marktanteil von 40 Prozent 2011 auf nur noch 27 Prozent zurückging, womit der Rechnungskauf nur noch Rang zwei unter den meistgenutzten Zahlverfahren belegt. Gesunken ist allerdings auch der Marktanteil der Kreditkarte. Er ging in den letzten beiden Jahren um vier Prozentpunkte auf zuletzt elf Prozent zurück. Die Bedeutung der Vorkasse schrumpfte von 13 auf fünf Prozent der Bezahlvorgänge. Und sonstige Verfahren, unter denen unter anderem Nachnahme, Ratenzahlung und Zahlungsaufschub subsumiert werden, gingen in ihrer Bedeutung von sieben auf drei Prozent zurück. In der Summe haben die traditionellen Bezahlverfahren damit 15 Prozentpunkte an Marktanteil eingebüßt.

Erfolg hatten die modernen Bezahlsysteme vor allem bei Männern. Bei ihren Einkäufen kamen sie auf einen Anteil von 43,4 Prozent an den Bezahlvorgängen. Das sind 5,6 Prozentpunkte mehr als bei den Frauen. Und auch die Zunahme fällt bei Männern um zwei Prozentpunkte stärker aus als bei den weiblichen Kunden (11,2 versus 9,2 Prozent). Auch die Kreditkarte wird von Männern weitaus häufiger im Internet eingesetzt als von Frauen (16,4 versus 6,4 Prozent der Bezahlvorgänge).

Die Nutzungspräferenzen von jüngeren und älteren Verbrauchern beim Einkauf im Online- und Versandhandel haben sich demgegenüber bei den elektronischen Zahlungsmitteln nahezu angeglichen. Die Nutzung von Giropay, Paypal & Co. liegt bei Nutzern über 40 Jahren sogar leicht über den jüngeren Jahrgängen. Der Kauf auf Rechnung wird hingegen von den Jahrgängen 40 plus noch spürbar häufiger genutzt als bei den 18- bis 39-Jährigen (31,3 versus 20,9 Prozent) und verliert bei den Jüngeren auch stärker. Bei der Zahloption Kreditkarte hat sich der Anteil bei den älteren Konsumenten leicht verringert (um zwei Prozentpunkte auf elf Prozent), bei den jüngeren Verbrauchern hingegen nimmt er leicht zu, und zwar um 0,9 Prozentpunkte auf zuletzt zwölf Prozent.

Unterschiede fördert auch die Betrachtung nach Ost- und Westdeutschland zutage: Verbraucher aus den neuen Bundesländern nutzen deutlich stärker das Instrument Kauf auf Rechnung (37 Prozent) als die Konsumenten aus den alten Ländern 25 Prozent), auch geht die Nutzung weniger stark zurück. Westdeutsche Verbraucher präferieren dagegen stärker die Kreditkarte sowie die modernen Bezahlverfahren. Bei letzteren haben sie die ostdeutschen Konsumenten in den letzten zwölf Monaten überholt. Red.

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