Karten-Blickpunkte

Sepa Die Verbraucher sehen es gern

Bei Sepa ist es wie mit so vielen europäischen Projekten: Vom Verbraucher wird das Thema kaum wahrgenommen. Nur neun Prozent der Debitkarteninhaber in Europa (in Deutschland fünf Prozent) haben bereits davon gehört; nur ein Prozent gibt an, zu wissen, worum es dabei geht.

Der Gedanke, über eine Debitkarte zu verfügen, die in ganz Europa eingesetzt werden kann, findet aber verständlicherweise großen Anklang. In einer im Auftrag von Mastercard durchgeführten Telefonumfrage unter je 500 Debitkarteninhabern in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Polen gaben 73 Prozent der Befragten an, ihre jetzige Karte gern gegen eine solche europaweit einsetzbare tauschen zu wollen. Die Bereitschaft, die Debitkarte im Ausland zu zücken, wird nach Einschätzung der Befragten im Sepa-Umfeld doppelt so hoch sein wie bisher.

Wirklich überraschen können die Ergebnisse nicht - schließlich ist der Bequemlichkeitsfaktor schon immer das Hauptargument für die Kartennutzung gewesen. Sich in puncto Karteneinsatz im Ausland nicht umstellen zu müssen, kann dem Medium Karte somit nur gut tun.

Wenn daraus die Schlussfolgerung gezogen wird, die Zeiten des "Bargeld lacht" seien in allernächster Zukunft vorüber, ist aber dennoch Vorsicht geboten. Zweifellos nimmt der Einsatz von Karten kontinuierlich zu. Das belegen die steigenden Umsatzzahlen der Kartengesellschaften ebenso wie die Auswertungen des Einzelhandels. Sepa kann sicher dazu beitragen, diese Entwicklung etwas zu beschleunigen. Der Katalysator-Effekt wird sich aber wohl in Grenzen halten. Denn der Großteil des Geschäfts ist sogar bei den deutschen Reiseweltmeistern eben doch national. Red.

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