Märkte

Weniger Wettbewerb statt mehr

Die Regulatoren scheinen es geschafft zu haben: Wo sie eigentlich mehr Wettbewerb bei den Kartensystemen in Europa erreichen wollten, da gibt es in Wirklichkeit immer weniger. Das geht aus einer im Dezember veröffentlichten Analyse von RBR in London hervor. Mit Anteilen von 42,9 beziehungsweise 42,6 Prozent der europaweit ausgegebenen Karten 2014 vereinigen Visa und Mastercard den Löwenanteil des europäischen Kartenmarktes auf sich. Und ihr Marktanteil steigt immer weiter. Auf dem Rückzug sind dagegen die Kundenkarten mit Zahlungsfunktion (7,4 Prozent im Jahr 2014, wobei Deutschland mit zu den größten Märkten zählt) und die nationalen Systeme (5,7 Prozent). Und dabei gilt noch, dass die Zahlen auch Russland beinhalten, wo Kundenkarten und nationale Systeme für 80 Prozent der Kartenbasis stehen. Ohne Russland wäre der Anteil also noch deutlich geringer.

Wird die Interchange-Deckelung hier zu mehr Wettbewerb führen? Wohl eher nicht. Nicht umsonst sind die Pläne für Monnet am fehlenden Business Case gescheitert. Mehr Wettbewerb kommt aktuell über die neuen Marktteilnehmer. Ob dies letztlich zum Nutzen von Händlern und Verbrauchern ist, muss sich zeigen. Zum einen hat auch hier die Marktbereinigung bereits eingesetzt, wie zuletzt Yapital und Click-and-Buy zeigten. Zum anderen basieren auch die neuen Angebote großenteils auf der existierenden Kartenbasis - wobei man wieder bei den US-amerikanischen Playern wäre. Und bei den Ansätzen, die ohne Karte auskommen, muss sich auch erst noch die Spreu vom Weizen trennen. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X