Im Blickfeld

Deutsche Annington: Gute Aussichten

Was für ein Jahr: IPO im zweiten Anlauf am unteren Ende der Preisspanne, Umund Entschuldung, Debüt am Anleihemarkt, Kapitalerhöhung, Zukäufe, Ausstieg des langjährigen Großinvestors und nun Erhöhung der Ergebnisprognose nach starker operativer Performance.

Langweilig wird es mit dem deutschen Marktführer im Wohnimmobiliensegment, der Deutsche Annington, sicherlich nicht. Nach Vorlage der Halbjahreszahlen sieht es nun so aus, als hätte man in Düsseldorf vieles richtig gemacht. Der sogenannte FFO (Funds from Operations), also das operative Ergebnis, legte im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf 130,3 Millionen Euro zu. Der Nettovermögenswert (NAV) stieg gegenüber dem Vorjahrszeitraum um 5,4 Prozent auf 5,04 Milliarden Euro. Treiber des Anstiegs war im Wesentlichen die Übernahme des Dewag-Portfolios mit 11 200 Wohneinheiten, 200 Gewerbeimmobilien und über 5 000 Garagen und Stellplätzen. Ebenfalls bereits angekündigt ist die Übernahme von 30 000 Wohnungen der Vitus. Hier erfolgt der rechtliche Übergang voraussichtlich zum 1. Oktober, die Integration soll dann bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Die positiven Effekte der Dewag-Übernahme spiegeln sich auch in den operativen Kennzahlen wider. So stieg die monatliche Ist-Miete zum Ende des ersten Halbjahres gegenüber Ende Juli 2013 um 3,9 Prozent auf 5,56 Euro pro Quadratmeter. Gleichzeitig ging der Leerstand um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent zurück. Das Nettoergebnis blieb mit 70 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert. Dieser war allerdings durch hohe Bewertungseffekte positiv aufgebläht.

Auf Basis eines solchen Fundamentes wurde denn auch die Prognose für das laufende Jahr erhöht. Statt mit einem FFO von 250 bis 265 Millionen Euro rechnen die Verantwortlichen nun mit einem Ergebnis in der Range von 275 bis 285 Millionen Euro. Aus diesem Topf sollen auch im kommenden Jahr 70 Prozent als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden, die sich durch den Rückzug von Terra Firma deutlich vermehrt haben. Der Streubesitz per Definition der Deutschen Börse hat sich durch die Übertragung der Terra-Anteile auf die bisherigen Fondsinvestoren auf 58,8 Prozent erhöht.

Da man nach den Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi nicht davon ausgehen kann, dass die Zinsen schnell steigen werden, sind dem Immobilienboom keine Grenzen gesetzt. Auch institutionelle Investoren sind dabei, ihre Immobilienquote deutlich zu erhöhen. Und auch das ist eine gute Perspektive für die Deutsche Annington. Das sehen offensichtlich auch die Analysten so, denn die meisten haben das Kursziel für die seit einem Jahr im S-Dax gelistete Immobilienaktie spürbar erhöht. Da darf man auch vom MDax träumen. Red.

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