Unternehmen und Märkte

Feri: Europa im Aufwärtstrend

Getrieben von der allgemein positiven Wirtschaftsentwicklung machen die europäischen Immobilienmärkte im internationalen Vergleich deutlich Boden gut. Auch auf den deutschen Märkten gibt es zunehmend Wachstumspotenzial. Das sind die Kernaussagen des aktuellen Feri Immobilien Monitors der Feri Rating & Research GmbH, Bad Homburg.

Demnach befinden sich vor allem die europäischen Büro-Immobilienmärkte in einem deutlichen Aufwärtstrend. Hintergrund dafür ist die erfreuliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die vielerorts bereits zu einem Anstieg der Beschäftigungszahlen führt. Insbesondere Irland und die nordeuropäischen Staaten profitieren davon. Dort macht Feri das meiste Wachstumspotenzial aus. Dublin beispielsweise verzeichnete demnach in den vergangenen Monaten neben London, Paris und Madrid den europaweit stärksten Mietpreisanstieg. Allerdings sei dort aufgrund einer anziehenden Neubautätigkeit in den kommenden Jahren mit zusätzlichem Flächenangebot zu rechnen.

Ein ungebrochen starkes Wachstum verzeichnet Feri auch in den Staaten Osteuropas. Dort haben sich die Renditen von bislang favorisierten Ländern wie Polen, Ungarn und Tschechien allerdings inzwischen bereits westlichem Niveau genähert. Die Rendite für Büroimmobilien in Warschau, Prag und Budapest tendiert schon in den Bereich der Sechs-Prozent-Marke. Zum Vergleich: Ende der neunziger Jahre rangierten die drei Städte noch zwischen zehn und zwölf Prozent Mietrendite für Büroimmobilien.

Die Märkte in Polen, Ungarn und Tschechien sind demnach reifer geworden. Sowohl bei Büros als auch im Einzelhandel sind inzwischen bessere Objekte in besseren Lagen gefragt. Bei aller Annäherung an westliches Niveau darf allerdings nicht vergessen werden, dass im früheren Ostblock nach wie vor erhebliche insbesondere fiskalpolitische Risiken vorliegen, warnen die Analysten.

In der Nachfolge von Polen, Tschechien und Ungarn rücken im Osten bereits neue attraktive Länder in den Fokus. Zu nennen sind vor allem Bulgarien und Rumänien. In beiden Staaten wächst die Wirtschaft seit einigen Jahren um vier bis fünf Prozent pro Jahr. Für die kommenden Jahre sind darüber hinaus Wachstumsraten jenseits der fünf Prozent prognostiziert. Dieses Wirtschaftswachstum schaffe auch die Grundlage für aufwärtsstrebende Immobilienmärkte.

Die Top 5 europäischen Länder mit dem größten Potenzial für Imobilieninvestitionen im Bürosektor sind laut aktuellem Feri Immobilien Monitor Polen (AAA), Schweden (AA), Tschechien (AA), Ungarn (AA) und Irland (A). Die schlechtesten Aussichten haben dagegen die Schweiz (C), Österreich (B), Belgien (B plus), Frankreich (B plus) und die Niederlande (B plus).

Dem allgemeinen Trend entsprechend geht es indes auch an den deutschen Immobilienmärkten aufwärts. Neben der erfreulichen Wirtschaftsentwicklung habe Deutschland den Vorteil, dass sich die Renditen hier noch über dem allgemeinen europäischen Niveau befinden. Während an den Top-Standorten wie London, Paris und Madrid die Renditen aufgrund des hohen Preisniveaus zuletzt um rund 100 Basispunkte nachgegeben haben, sind sie in Deutschland im Wesentlichen noch unverändert geblieben. Allerdings steigt auch hier der Druck auf die Renditen. Sowohl am Büro- als auch am Einzelhandels- und Wohnimmobilienmarkt verzeichnet der aktuelle Feri Immobilien Monitor ein im Vergleich zur Angebotsentwicklung überproportionales Wachstum der Flächennachfrage. Als Konsequenz verbessert das Analysehaus die Ratings für Deutschland in allen drei Marktsegmenten.

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