Im Blickfeld

Gute Erfahrungen mit Mindestlöhnen

Ganz Deutschland diskutiert den Mindestlohn. Auch die Immobilienwirtschaft mit dem Facility Management (FM) steht in Verdacht, Dumpinglöhne zu zahlen. Der Streit suggeriert, dass der Mindestlohn eine neue Idee ist, die es zu implementieren gilt. Dabei gibt es den tariflich geregelten Mindestlohn in der deutschen Wirtschaft längst, zwar noch nicht flächendeckend, aber immerhin in mittlerweile zehn Branchen - ganz ohne Zutun des Gesetzgebers.

Darunter befinden sich auch die infrastrukturellen FM-Dienstleistungen wie die Gebäudereinigung. Dort gibt es beispielsweise seit Jahren tariflich geregelte Mindestlöhne. Es werden aktuell 8,55 Euro pro Stunde im Westen Deutschlands garantiert. Einen tariflichen Mindestlohn gibt es beim Bauhauptgewerbe seit vielen Jahren und bis 2013 soll der Mindestlohn auf 9,00 Euro steigen. Bei den Sicherheitsdienstleistungen seit dem 1. Juni 2011 und. Die bisherigen Erfahrungen der FM-Branche mit dem Mindestlohn sind durchweg positiv. Zwei der wichtigsten Argumente: Erstens kann mit Lohndumping auf Dauer keine Qualität gewährleistet werden. Qualität hat nun einmal ihren Preis. Und zweitens gilt, dass ein Mindestlohn eine Anerkennung der Leistung bei den Beschäftigten bedenkt. Er drückt Wertschätzung aus.

Wie sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen kürzlich beim Deutschlandfunk? Die Frage sei nicht, ob man eine Lohnuntergrenze brauche, sondern wie sie ausgestaltet ist, wie sie gefunden wird. Das Prinzip solle sein: Der Mindestlohn muss arbeitsplatzverträglich sein, aber zugunsten der unteren Lohngruppe für ein sicheres Einkommen sorgen. Teilbereiche des FM und der Immobilienwirtschaft haben dies längst vorgemacht.

Otto Kajetan Weixler, Vorsitzender des Vorstands, GEFMA German Facility Management Association, Bonn

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