Unternehmen und Märkte

LBS Mainz: 2006 mit weniger Neugeschäft

Die LBS Rheinland-Pfalz hat 2006 das drittbeste Neugeschäft ihrer 33-jährigen Firmengeschichte erreicht. Mit rund 64 700 Vertragsabschlüssen über etwa 1, 8 Milliarden Euro Bausparsumme konnten allerdings die Werte vom Vorjahr nicht annähernd gehalten werden. 2005 waren 72 500 Verträge mit einem Volumen von gut zwei Milliarden Euro Bausparsumme bei der LBS unterzeichnet worden, wobei Vorzieheffekte wegen des Wegfalls der Eigenheimzulage das Ergebnis prägten. Mit einem leichten Rückgang des Neugeschäftes hatte man für 2006 also schon gerechnet. Außerdem habe es 2005 ein atypisches Geschäft gegeben: Die historischen Niedrigzinsen hätten das Bausparen zu einer besonders attraktiven Sparanlage gemacht, meint Vorstandsvorsitzender Max Aigner.

Den Vermittlungsanteil der Sparkassen bezifferte der LBS-Vorstand mit 73 (im Vorjahr 74) Prozent nach der Stückzahl und 72 (im Vorjahr 74) Prozent nach der Bausparsumme. Das bedeutet ein bei den Sparkassen vor Ort gezeichnetes Volumen von knapp 1,3 Milliarden Euro Bausparsumme in 47 500 Verträgen. Über 70 Prozent der Kunden hätten im vergangenen Jahr einen Vertrag über das sogenannte Lead-Produkt abgeschlossen, das einen nominalen Darlehenszins von 2,95 Prozent hat.

Der Geldeingang hat um 18 Prozent abgenommen, und zwar nahezu gleichermaßen bei den Sparbeiträgen, die sich auf 529 Millionen Euro beliefen, als auch bei Zins und Tilgungen, deren Höhe 236 Millionen Euro betrug. Gleichzeitig ist die Höhe der Auszahlungen an die Bausparer kräftig um etwa 30 Prozent angestiegen. Vor allem die Auszahlungen aus Zwischen- und Vorfinanzierungen haben um etwa 63 Prozent auf 206 Millionen Euro zugenommen.

Die Steigerung begründet die LBS mit zwei Sonderaktionen, die im Frühjahr und Herbst gemeinsam mit den Sparkassen durchgeführt wurden, sowie mit einer Initiative, bei der die Bausparkasse Bestandskunden angeschrieben hatte, deren Verträge noch nicht zuteilungsreif, aber doch zumindest zuteilungsnah waren. Diesen Kunden wurden Finanzierungsangebote unterbreitet, deren Konditionen von denen des laufenden Vertrages abwichen. Die Auszahlungen aus Guthaben und Bauspardarlehen sind um rund 20 Prozent auf 573 Millionen Euro gestiegen. Hier entfiel der überwiegende Teil auf die Auszahlungen von Bauspareinlagen, da im Jahr 2006 wiederum ein Teil der Kunden darauf verzichtete, das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen.

Mit einem Marktanteil beim Neugeschäft von 35 Prozent sieht sich die LBS als Marktführer in Rheinland-Pfalz. Auch für das laufende Jahr zeigte sich Aigner ausgesprochen optimistisch. Bei der Bausparsumme verzeichne man bis Mitte März ein Plus von elf Prozent. Großes Potenzial vermutet er vor allem in energetischen Modernisierungsmaßnahmen, die demnächst in zahlreichen rheinland-pfälzischen Haushalten anstehen dürften. Denn knapp drei Viertel aller Wohneinheiten in dem Bundesland sind 25 Jahre und älter.

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