Pfandbriefbanken

Mission (Im)Possible

Pfandbriefbanker sind Cineasten. Zu diesem Schluss muss kommen, wer schon einmal den aktuellen Werbespot für den Pfandbrief in bester Hitchcock-Manier sehen und dem alljährlichen Pfandbrief-Forum im Frankfurter Stä-del-Museum beiwohnen durfte. Auch diesmal wurde der Community-Treff mit einer Filmmusik eingeleitet: Mission Impossible. Auf einer solch unmöglichen Mission wähnt sich der Verband deutscher Pfandbriefbanken derzeit, wenn es darum geht das derzeit wichtigste Refinanzierungsinstrument seiner Mitglieder heil durch die Stürme der Kapitalmarktkrise zu manövrieren. Bisher hat sich die Crew um Verbandspräsident Henning Rasche dabei recht tapfer geschlagen. Immerhin läuft der Absatz vor allem von individuellen, kleinteiligen Inhaber- und Namens-Pfandbriefen. Doch nicht jede Emission gelingt, wie Rasche einräumt, weil der richtige Zeitpunkt nicht erwischt wurde. Aber: Mit immerhin 84 Milliarden Euro steigerten die Verbandsmitglieder den Pfandbriefabsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sogar um 16 Milliarden Euro beziehungsweise 24 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2007. Damals war die Finanzkrise jedoch nicht in der Dramatik erwartet worden, sodass Verbriefungen noch funktionierten - zulasten des Pfandbriefs.

Dass sich der Pfandbrief auch in der Krise bewährt, lassen auch die Spreads für Jumbos erkennen, die nach wie vor die niedrigsten im Markt für großvolumige Covered Bonds sind. Ärgerlich ist nur, dass das Market Making unter Banken noch immer nicht so funktioniert, wie es sich die Investoren wünschen. Als diese ihren Missmut bei den Emittenten ausließen und mit Konsequenzen in ihren Anlageentscheidungen drohten, drängte der Verband in einem Brandbrief an die Market Maker erfolgreich auf Wiederaufnahme des Handels zum 1. September dieses Jahres. Allerdings verpuffte die erhoffte Initialzündung, denn die Investoren verhielten sich angesichts der anhaltenden Finanzmarktkrise weiterhin abstinent. Derzeit versucht er Verband in Gesprächen mit den Market Makern zu diskutieren, mit welchen Mitteln der "neuen Normalität" entsprochen werden kann. Eine unmögliche Aufgabe scheint dies aber nicht zu sein. (Red.)

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