Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 10/2015

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

Tendenz

Die deutschen Aktien litten in den vergangenen zwei Wochen deutlich unter dem "Crash" am Rentenmarkt. Der Ausdruck Crash mag zwar übertrieben sein, aber in Deutschland ist die Durchschnittsrendite der Bundesanleihen immerhin von 0,12 auf 0,42 Prozent angestiegen. Verantwortlich dafür waren die auch in Europa wieder langsam steigenden Inflationserwartungen. Entsprechend schwach entwickelte sich der deutsche Leitindex Dax, der von über 12 000 auf aktuell rund 11 250 Punkte gefallen ist. Belastet waren die Aktien auch durch Kommentare der US-Notenbankchefin Yellen, die von einer Überbewertung des amerikanischen Aktienmarktes sprach. Wenig Aufschluss über die weitere Konjunkturentwicklung in Europa und den Vereinigten Staaten brachten die jüngsten Daten. Positiven Nachrichten folgten unmittelbar wieder ernüchternde Zahlen, sodass sie sich letztendlich in der Wirkung neutralisierten. Trotz guter Unternehmensausweise konnten sich auch die deutschen Immobilienaktien dieser Tendenz nicht entziehen und wiesen teilweise spürbare Verluste auf. Betroffen davon war auch Börsenneuling Publity, deren Kurs mit 28 Euro deutlich unter dem bisherigen Hoch von rund 36 Euro liegt. Der Schlüssel für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte liegt bei den künftigen Bewegungen der Anleiherenditen. Am Bondmarkt ist die Nervosität sehr groß und die Liquidität relativ gering. Investoren mussten erleben, wie schnell sich ihre bisherige Jahresperformance durch den erlebten Zinsanstieg in Luft auflöste. ber

Kaufen, Halten, Verkaufen

Alstria soll bald investieren

Die von Alstria Office REIT für das erste Quartal 2015 präsentierten Ergebnisse entsprachen den Erwartungen von Berenberg. Die Analysten halten an ihrer Kaufempfehlung und am Kursziel von 14 Euro fest. Das Ziel der Gesellschaft, im Jahre 2015 Funds from Operations (FFOs) in Höhe von 49 Millionen Euro zu erzielen, sei realistisch, so die Analysten. Wichtiger sei aber, dass die Gesellschaft möglichst bald die durch die Kapitalerhöhung aufgenommenen Mittel von gut 101 Millionen Euro investiere, da der Markt Akquisitionen sehen möchte.

CA Immo und Immofinanz herabgestuft

Die Baader Bank hat die Empfehlungen für CA Immo und Immofinanz jeweils von "Halten" auf "Verkaufen" gesenkt. Das neue Kursziel für CA Immo lautet jetzt auf 15,20 nach bisher 17,60 Euro. Bei der Immofinanz wurde die Marke von 3 auf 2,40 Euro gesenkt. Beide Gesellschaften hatten erfolglos versucht, Beteiligungen am jeweiligen Wettbewerber zu erwerben. Infolgedessen nahmen beide Gesellschaften Änderungen ihrer Satzungen vor. Unter diesem strategischen Hin und Her leidet offensichtlich auch die operative Schiene, bei beiden Gesellschaften hat die Baader Bank die Erwartungen für die FFO- und Dividendenentwicklung zurückgenommen.

Lampe hält an Hamborner fest

Die Analysten des Bankhauses Lampe halten unverändert an ihrer Kaufempfehlung für Hamborner REIT fest und behalten das Kursziel von 12 Euro bei. Im ersten Quartal 2015 hat die Gesellschaft Ergebnisse erzielt, die überwiegend im Rahmen der Erwartungen der Analysten lagen. Die Mieteinnahmen fielen zwar ein wenig schwächer als erwartet aus, die Funds from Operations (FFOs) blieben im Rahmen, der Nettogewinn befand sich dagegen über den Schätzungen.

Deutsche Office günstig

Für die Deutsche Bank sind die Aktien von Deutsche Office günstig bewertet. Sie bieten eine Dividendenrendite von rund 3,9 Prozent und einen Abschlag von 10 Prozent auf den Net Asset Value. Die Gesellschaft hat jüngst Vermietungserfolge in Frankfurt am Main (Kastor) und Stuttgart (Seestern) erzielt. Ebenfalls positiv zu Buche schlägt die Restrukturierung der Verschuldung. Das Management plant, die Refinanzierungskosten von derzeit 3,4 Prozent auf rund 2,6 Prozent am Jahresende 2015 zu reduzieren. Dies soll durch die Restrukturierung der Swap-Kontrakte der ehemaligen Prime Office sowie die Refinanzierung von 30 Prozent der gesamten Fremdfinanzierung erfolgen. So dürften sich die Bewertung verbessern und damit auch die Investorenbedenken reduzieren.

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X