1,7 Milliarden Euro in geschlossene Publikums-AIF und Vermögensanlagen

Der Markt für geschlossene Beteiligungsmodelle befindet sich weiter in einer Konsolidierungsphase. Das platzierte Eigenkapitalvolumen verharrt auch im dritten Jahr nach Einführung des KAGB auf niedrigem Niveau. Es gebe aber laut der Ratingagentur Scope auch Lichtblicke.

Die Rater haben das platzierte Eigenkapital geschlossener Beteiligungsmodelle erfasst. Insgesamt investierten Privatanleger im Jahr 2016 demnach rund 1,36 Milliarden Euro in geschlossene Publikums-AIF und 0,36 Milliarden Euro in Vermögensanlagen. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 lag das Platzierungsvolumen für geschlossene Publikums-AIF und Vermögensanlagen bei 1,33 Milliarden Euro.

Ein wesentlicher Grund sei die nach wie vor zurückhaltende Position zahlreicher Vertriebe gegenüber dem Produkt. Auch lägen die überschaubaren Platzierungszahlen angebotsseitig begründet. Aufgrund der Knappheit geeigneter und attraktiver Assets sei das Angebot an Publikums-AIF begrenzt. Die Hälfte des prospektierten Eigenkapitalvolumens der im vergangenen Jahr neu zugelassenen 26 Publikums-AIF – etwa 529 Millionen von 1,08 Milliarden Euro – sei bereits 2016 platziert.

Die nach wie vor dominierende Assetklasse Immobilien konnte mit 876 Millionen Euro etwa zwei Drittel des 2016 platzierten Eigenkapitals auf sich vereinen. An zweiter und dritter Stelle folgen jeweils Private Equity-AIF mit 202 Millionen Euro beziehungsweise 15 Prozent und Flugzeug-AIF mit 143 Millionen Euro beziehungsweise 10 Prozent des 2016 platzierten Eigenkapitals geschlossener Publikums-AIF. Deutschland hat seinen Status als sicherer Hafen bei Anlegern nicht eingebüßt. Deutsche Immobilien-AIF waren der Favorit bei Privatanlegern und konnten mehr als zwei Drittel des 2016 platzierten Eigenkapitals aus der Assetklasse Immobilien auf sich vereinen.

Anleger investierten im Jahr 2016 zu 82 Prozent in risikogemischte und nur zu 18 Prozent in nicht-risikogemischte geschlossene Publikums-AIF. Risikogemischte AIF ermöglichen eine breitere Risikostreuung, da sie beispielsweise in mindestens drei Objekte investieren oder eine diversifizierte Mieterstruktur aufweisen. 

Obwohl Blindpool-AIF häufig im Vertrieb einen schwereren Stand haben als bereits investierte AIF, haben Anleger mehr als 80 Prozent des im vergangenen Jahr platzierten Eigenkapitals der risikogemischten AIF in Blindpool-Konstruktionen investiert. Bei diesen Konstruktionen steht bei der Entscheidung zur Beteiligung zumindest teilweise noch nicht fest, in welches Investitionsobjekt der geschlossene AIF die eingesammelten Gelder anlegen wird.

Das Platzierungsvolumen von Vermögensanlagen lag 2016 bei nur 357 Millionen Euro. Anleger haben somit im vergangenen Jahr fast viermal so viel in Publikums-AIF investiert wie in die weniger stark regulierten Vermögensanlagen.

Scope erwartet für dieses Jahr einen leichten Anstieg der Anzahl der emittierten Publikums-AIF. Allerdings geht Scope hier von sinkenden durchschnittlichen Fondsvolumina aus. Das insgesamt zu erwartende emittierte Eigenkapitalvolumen wird den Annahmen der Scope-Analysten zufolge in diesem Jahr nicht signifikant ansteigen.

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