Bankenchronik

9. März 2010 bis 26. März 2010

Für eine Summe von 447 Millionen Euro erwirbt der spanische Versicherer Mapfre 50 Prozent der Anteile am Versicherungsgeschäft der Sparkasse Caixa Catalunya, das neben Leben- und Kompositgeschäft auch Pensionsfonds umfasst. Der Kaufpreis wird in mehreren Raten bis zum Jahr 2015 fällig. Je nach Geschäftsentwicklung fallen möglicherweise zusätzliche Zahlungen an. Mapfre unterhält bereits seit Jahren eine Allfinanzallianz mit Spaniens zweitgrößter Sparkasse Caja Madrid. Um die 20 Milliarden US-Dollar schwere Kapitalerhöhung des britischen Versicherers Prudential leichter am Markt platzieren zu können, haben die drei bei der Transaktion federführenden Banken Credit Suisse, HSBC und J. P. Morgan Chase ein größeres Syndikat gebildet. Insgesamt mehr als 30 Banken sollen die neuen Aktien vertreiben. Der britische Versicherungskonzern benötigt für die geplante Akquisition der Hongkonger AIA, des Asien-Geschäfts der US-amerikanischen Versicherers AIG rund 20 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital, was derzeit in etwa seinem eigenen Börsenwert entspricht.

Der staatlich gehaltene Versicherungskonzern American International Group Inc. (AIG) verkauft seine im internationalen Lebensversicherungsgeschäft tätige Tochter American Life Insurance Co. (Alico) an den Wettbewerber Metlife. Der Kaufpreis wird auf 15,5 Milliarden US-Dollar beziffert, davon neun Milliarden US-Dollar in bar. Zuvor hatte AIG die auf das Lebensversicherungsgeschäft in Asien konzentrierte Tochter AIA für 35,5 Milliarden US-Dollar an den britischen Versicherungskonzern Prudential veräußert.

Nachdem die privaten Banken bereits mit einem eigenen Format aufwarten, haben sich nun der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Bundesverband Öffent licher Banken Deutschlands (VÖB) sowie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), alle Berlin, verbandsübergreifend auf einheitliche Produktinformationsblätter geeinigt. Den "Beipackzettel" für Finanzprodukte wollen die angeschlossenen rund 1 700 Institute schrittweise einführen.

Mit dem Ziel, an einem vertraglich festgelegten Rahmenwerk für grenzüberschreitende Kredittransfers zu arbeiten, wurde die Branchenvereinigung International Payments Framework Providers (IPFA) in London gegründet. Demnach wollen die bislang 21 Mitglieder aus dem Kreis von Banken, Girozentralen und angegliederten Zahlungsverkehrsanbietern die Rahmenbedingungen für nicht eilige Transaktionen basierend auf dem Nachrichtenstandard ISO 20022 verbessern und die Mitglieder an einheitliche Geschäftsregeln, Standards und Vorgehensweisen binden.

Die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH will ihre Aktivitäten mit Wirkung vom 1. Mai dieses Jahres am Firmenhauptsitz in Frankfurt am Main zusammenführen. Die Aufgaben des seit dem Jahr 1951 bestehenden und seit der Konzentration der Aufgaben des Schuldenwesens bei der Finanzagentur im Jahr 2006 als Informations- und Kundenfiliale für das Privatkundengeschäft genutzten Berliner Standortes werden zeitgleich nach Frankfurt verlagert. Die 34 Beschäftigten am Standort Berlin sollen künftig in anderen Bereichen der Bundesfinanzverwaltung eingesetzt werden.

Ihre polnische Tochtergesellschaft WestLB Bank Polska S. A. verkauft die WestLB AG, Düsseldorf, an Abris Capital Partners und das börsennotierte polnische Brokerhaus IDMSA. Das Vorhaben steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden und Gremien und soll im Herbst vollzogen werden. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Deutsche Leasing AG (DL), Bad Homburg, die Landesbank Berlin AG (LBB) und die Readybank AG, Berlin, haben Gespräche mit dem Ziel der Zusammenführung ihrer Aktivitäten in der Auto- und Konsumentenfinanzierung aufgenommen. Die Vorstände der DL und der LBB haben nach eigenen Angaben bereits Eckpunkte für eine künftige Zusammenarbeit beider Gesellschaften erarbeitet. Die Planung der beiden Unternehmen sieht dabei vor, dass auch die Aktivitäten der Readybank in das Vorhaben integriert werden.

Im Zusammenhang mit Geldwäsche-Vorwürfen zahlt die US-amerikanische Bank Wachovia der US-Regierung eine Summe von 160 Millionen US-Dollar. Im Gegenzug werden die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen das sich seit Ende 2008 im Besitz von Wells Fargo befindliche Institut für zunächst zwölf Monate ausgesetzt, bei guter Kooperation soll das Verfahren ganz eingestellt werden. Wachovia wird vorgeworfen, in den Jahren 2003 bis 2008 Drogengelder mexikanischer Kartelle gewaschen und vorsätzlich auf die Einführung eines Anti-Geldwäsche-Programms verzichtet zu haben.

Die US-amerikanische Guggenheim Partners übernimmt die LBBW Securities, LLC, den US-Broker/Dealer der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Stuttgart, und firmiert sie nach Geschäftsabschluss in Guggenheim Liquidity Services, LLC um.

Die Transaktion, zu der keine weiteren Details genannt wurden, steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörde und soll Anfang April 2010 abgeschlossen werden. Die LBBW-Niederlassung in New York bleibt bestehen.

Ende März dieses Jahres hat die Brüsseler EU-Kommission die Gültigkeit der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) für deutsche Versicherungsunternehmen verlängert. Zwar dürfen unter Einschränkungen weiter Pools gebildet werden, die die Übernahme von Großrisiken ermöglichen, welche eine Gesellschaft allein nicht tragen könnte. Und ebenso genehmigte die Kommission weitere branchenweite Statistikarbeit. Für Musterversicherungsbedingungen und Sicherheitsrichtlinien dagegen läuft die Sonderregel für die Versicherer aus.

Auf nunmehr acht Prozent hat der US-amerikanische Großinvestor Warren Buffett seine Beteiligung an der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft (Munich Re) aufgestockt. Damit ist er größter Einzelaktionär des Unternehmens. Nach Angaben des Rückversicherers zog Buffett Mitte März dieses Jahres eine Option über weitere Finanzinstrumente mit einem Stimmrechtsanteil von zwei Prozent. Zuvor hatte er über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway bereits mehr als fünf Prozent an dem Dax-Konzern gehalten. Das Volumen der Beteiligung wird auf derzeit 1,9 Milliarden Euro beziffert.

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