Bilanzen

Bausparkasse Schwäbisch Hall

Mit rund 800 000 Bausparverträgen erzielte die Bausparkasse im ersten Halbjahr 2013 einen Absatzrekord. Diese Abschlüsse repräsentieren eine Bausparsumme von 23 Mrd. Euro, womit das Neugeschäft etwa ein Drittel über dem Vergleichswert des Vorjahres lag, als 522 000 Verträge mit einer Bausparsumme von rund 17 Mrd. Euro abgesetzt wurden. Erklärt wird dieses hohe Wachstum mit der Einführung einer neuen Tarifgeneration zum 1. April 2012. Nach Auskunft des Unternehmens veranlasste dies viele Kunden, noch kurz vor der Umstellung Verträge mit den alten Konditionen abzuschließen. Für das Gesamtjahr erwartet die Bausparkasse ein Abschlussvolumen (Bruttoneugeschäft) von mehr als 34 Mrd. Euro. Mit etwa 6,0 Mrd. Euro übertrafen die Baufinanzierungen in der ersten Hälfte dieses Jahres das Finanzierungsvolumen des Vergleichszeitraums in Höhe von 5,7 Mrd. Euro um 5%.

Im Geschäftsjahr 2012 wurden 997 413 (2011: 895 922) Bausparverträge der Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelt (Bruttoneugeschäft). Diese standen für eine Bausparsumme von insgesamt 32,8 (31,7) Mrd. Euro. Davon wurden bis Ende des Berichtsjahres 953 101 (858 062) Verträge mit einer Bausparsumme von 30,978 (29,990) Mrd. Euro durch vollständige Einzahlung der Abschlussgebühr eingelöst. Somit steig das Nettoneugeschäft in der Stückzahl um 11,1% und im Volumen um 3,3%. Entsprechend sank jedoch die durchschnittliche Bausparsumme pro Vertrag von 34 951 Euro im Jahr 2011 auf 32 502 Euro im Jahr 2012.

Ein Treiber des Neugeschäftswachstums war der neue Tarif "Fuchs Junge Leute", der seit seiner Einführung im Juli 2012 rund 140 000 Mal vermittelt wurde. Dadurch stieg der Anteil der unter 25-Jährigen bei den Bausparneuabschlüssen von Schwäbisch Hall zwischen 2011 und 2012 von 18,4% auf 23,7%. Darüber hinaus setzte die Bausparkasse mehr als 105 000 Wohn-Riester-Verträge ab. Dies entspricht einem Anteil von 10,5% am gesamten Neugeschäft des Instituts. Aufgrund des höheren Neuabsatzes baute Schwäbisch Hall seinen Marktanteil im Bausparen von 29,9% auf 30,2% aus.

Mit 12,0 (11,2) Mrd. Euro - ein Plus von 7,3% - erreichten die Baufinanzierungen im Jahr 2012 das höchste Volumen in der Unternehmensgeschichte. Zur Zuteilung kamen im Berichtsjahr 431 989 (408 333) Verträge mit einem Bausparvolumen von 9,8 (9,5) Mrd. Euro (plus 3,2%). Nach Abzug der Zuteilungswiderrufe und der Darlehensverzichte lag das Bereitstellungsvolumen 2012 bei 7,6 Mrd. Euro nach 7,3 Mrd. Euro im Vorjahr.

Im Geschäftsfeld "Weitere Vorsorge" vermittelte der Außendienst von Schwäbisch Hall im Rahmen einer Vertriebskooperation mit Partnern aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe rund 242 000 Finanzierungsund Anlageprodukte im Gesamtvolumen von 4,2 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 9,6% in der Stückzahl und 8,7% im Volumen, der insbesondere auf die geringere Nachfrage nach Fonds und Direktversicherungen zurückzuführen ist.

Aufgrund der Neugeschäftsausweitung erhöhte sich der Bestand an eingelösten Bausparverträgen um 3,2% von 7,429 Mill. auf 7,668 Mill. Stück. Deren Bausparsumme lag mit 248,567 (236,897) Mrd. Euro um 4,9% über dem Vorjahr. Dabei stieg die durchschnittliche Bausparsumme um 1,6% auf 32 416 (31 890) Euro. Insgesamt verwaltet die Bausparkasse Schwäbisch Hall 30,1% (29,5%) aller in Deutschland bestehenden Bausparverträge.

Während des Jahres 2012 nahm das Volumen der Bauspareinlagen um 6,7% auf 40,8 (38,3) Mrd. Euro zu. Ein Grund dafür ist das allgemeine Niedrigumfeld, in dem Bausparverträge - inbesondere die Tarife früherer Jahre - eine vergleichsweise attraktive Verzinsung aufweisen. So erhöhte sich der Spargeldeingang um 8,5% auf 8,793 (8,102) Mrd. Euro. Gleichzeitig werden die relativ hoch verzinsten Bauspardarlehen tendenziell schneller getilgt. Dadurch wuchsen die Tilgungsbeträge um 16,2% auf 2,490 (2,143) Mrd. Euro. Parallel werden bei zuteilungsreifen Altverträgen weniger Bauspardarlehen abgerufen, sodass die Zuteilungsquote im Jahr 2012 weiter auf 4,43% (4,55%) zurückging. Der Bestand an Baufinanzierungen lag mit 24,815 (23,509) Mrd. Euro um 5,6% über dem Vorjahr. Davon entfielen 5,514 (6,328) Mrd. Euro auf Bauspardarlehen und 19,302 (17,182) Mrd. Euro auf außerkollektive Darlehen.

Zwar dotierte Schwäbisch Hall den Fonds zur bauspartechnischen Absicherung mit 2,836 (2,702) Mrd. Euro, trotzdem verringerte sich das Verhältnis zu den Bauspareinlagen von 2,8% auf 2,6%. Damit weist die Bausparkasse allerdings die zweithöchste Quote aller Bausparkassen auf. Mit 1,812 Mrd. Euro blieb das Eigenkapital unverändert, während sich die Bilanzsumme um 6,4% auf 47,896 (45,015) Mrd. Euro erhöhte.

Infolge des gestiegenen Bauspar-Neugeschäfts, des Zuwachses im außerkollektiven Darlehensgeschäft und der um 9,0 Mill. Euro höheren Beteiligungserträge der Auslandsgesellschaften verzeichnete Schwäbisch Hall im Zinsüberschuss ein Plus von 2,7% auf 962,0 (936,5) Mill. Euro. Gleichzeitig nahmen mit dem höheren Neugeschäft die Provisionsaufwendungen zu, sodass sich der Provisionssaldo von minus 276,0 Mill. Euro auf minus 282,3 Mill. Euro ausweitete. Daraus ergibt sich ein um 2,9% verbesserter Rohertrag von 679,7 (660,5) Mill. Euro.

Mit 402,3 (362,5) Mill. Euro mussten für die Verwaltung im abgelaufenen Geschäftsjahr 11,0% mehr als 2011 aufgewendet werden. Dabei sanken die Personalkosten um knapp 2,0 Mill. Euro auf 76,8 Mill. Euro, obwohl die Tarifgehälter und zinsniveaubedingt die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen stiegen. Dieser Mehraufwand wurde jedoch durch den Übergang von Mitarbeitern der Bausparkasse zur Schwäbisch Hall Kreditservice kompensiert. Dadurch sank die Zahl der Beschäftigten (Jahresdurchschnitt) von 929 auf 798. Der Anstieg der Sachkosten (einschließlich der entsprechenden Abschreibungen) um 14,7% auf 325,5 (283,7) Mill. Euro resultiert im Wesentlichen aus Investitionen in die IT, um sie an gesetzliche, regulatorische und strategische Vorgaben anzupassen. Insbesondere die Umstellung auf Sepa, die Anforderungen von Basel II und CRD IV sowie der Internetauftritt und die Modernisierung des Bausparkernsystems sind hier zu nennen. Die Cost Income Ratio verschlechterte sich damit binnen Jahresfrist von 54,9% auf 59,2%.

Das Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft verbesserte sich von minus 16,0 Mill. Euro auf minus 10,0 Mill. Euro, wozu maßgeblich der Rückgangs von ausfallgefährdeten Baudarlehen beigetragen hat. Gleichzeitig verzeichnete das Wertpapierportfolio Aufwertungen in Höhe von 10,0 (9,0) Mill. Euro. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden 2012 keine Wertberichtigungen auf Beteiligungsbuchwerte vorgenommen. Insgesamt erhöhte sich die Risikovorsorge um 29,7% auf 137,7 (106,2) Mill. Euro, während das Betriebsergebnis um 21,2% auf 151,4 (192,0) Mill. Euro zurückging. Nachdem die Gewinne in Höhe von 86,0 (84,0) Mill. Euro vollständig an die DZ Bank abgeführt wurden, verblieb ein Jahresüberschuss von null.

Von den ausländischen Beteiligungsgesellschaften wurden im vergangenen Jahr 529 308 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 6,5 Mrd. Euro abgeschlossen. Davon entfielen auf die in die Konzernbilanz eingehenden Unternehmen in Tschechien, Ungarn und Rumänien 464 000 (550 000) Abschlüsse über eine Bausparsumme von 5,6 (6,9) Mrd. Euro. Gleichzeitig sank der ausländische Vertragsbestand von Schwäbisch Hall um 3,3% auf 3,30 (3,42) Mill. Stück mit einer Bausparsumme von 49,1 (48,6) Mrd. Euro. Gestiegen ist hingegen das Volumen der neu vermittelten Baufinanzierungen um 6,4% auf 2,5 Mrd. Euro. Zudem wurden nahezu 130 000 Cross-Selling-Produkte, darunter Risikolebensversicherungen der R+V, verkauft. Insgesamt betreuen die Institute 3,6 Mill. Bausparverträge, die ein Volumen von 53,2 Mrd. Euro haben. Mit 170,3 (169,8) Mill. Euro lag der von den Auslandsgesellschaften erzielte Gewinn vor Steuern geringfügig über dem Vorjahr. Von den Beteiligungen im Ausland flossen der Bausparkasse Schwäbisch Hall Dividenden in Höhe von 49,0 Mill. Euro zu.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Rainer Baier (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Matthias Metz (Vorsitzender), Gerhard Hinterberger, Alexander Lichtenberg, Klaus Oskar Schmidt

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