Kreditwesen-Weintipp

Dorsheimer Goldloch

Seit 1987 bewirtschaftet Armin Diel in der sechsten Generation das Weingut. Das Renommee des Schlossguts Diel basiert aber nicht auf der Bildenden Kunst im Weinkeller, sondern vor allem auf den besonderen Rieslingen, die hier entstehen. Armin Diel einer der bekanntesten Weinpublizisten Deutschlands, hat es immer verstanden, fähige Kellermeister für sein Weingut zu gewinnen - seit 2004 ist das Chris-toph Friedrich. Zum Besitz des Guts gehören in der Nachbargemeinde Dorsheim beste Parzellen des Anbaugebietes "Untere Nahe": es sind dies die klassifizierten Lagen Goldloch, Burgberg und Pittermännchen. Hauptsächlich werden hier Weißweine erzeugt, vor allem Riesling.

Das Goldloch, ebenso wie die beiden anderen Lagen in Dorsheim, sind seit dem Jahr 1901 als Spitzenlage in einer preußischen Grundsteuerkarte ausgewiesen. Mit einer Gesamtrebfläche von gut zwölf Hektar neigt sich der Hang mit 30 bis 40 Prozent nach Süden Richtung Trollbachtal. Das Tal liegt im Regenschatten des westlich vorgelagerten Hunsrücks, der das Gebiet bis in das nahe Rheinhessen hinein vor Regen schützt. Die Gegend ist eine der trockensten und wärmsten in Deutschland. Die Bodentemperaturen steigen auf den Urgesteinsböden des Goldlochs teilweise über die Marke von 50 Grad Celsius. Der Oberboden besteht aus steiniggrusigem Gehängelehm auf felsigen Bestandteilen des Oberrotliegenden, einem rötlichen Tonschiefer. Er erwärmt sich tagsüber genauso schnell, wie er diese Wärme später wieder abgeben und auskühlen kann. Temperaturschwankungen zwischen 30 und 40 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Der homogene Mischhorizont des Oberbodens besitzt außerdem untergelagerte Kiese aus bis zu 100 000 Jahre alten Ablagerungen örtlicher Fließgewässer. Außerdem liegen seine Eisen- und Spurenelementgehalte über dem Durchschnitt. In den Weinen zeigt sich diese Mineralität deutlich. Aber vor allem verleihen ihnen die hohen Temperaturschwankungen eine einmalige Kraft, Eleganz und Tiefe.

Zu Armin Diels besten Weinen zählt der 2006er Dorsheimer Goldloch Riesling Erste Lage. Schon in der Nase fasziniert er mit einem kühlen, zart minzigen Duft, der aus dem Schiefer stammt und das Idealbild eines filigranen trockenen Rieslings in seiner gesamten Stilistik zeichnet. Nach längerem Kontakt mit der Luft schmeckt man feinfruchtige, verführerische Aprikosen- und Pfirsichnoten mit einer Spur Cassis. Am Gaumen liegt dieser Ausnahmeriesling feingliedrig und zart, mit einer inneren Dichte und einer vibrierenden Strahlkraft. Sein feines Süß-Säure-Spiel, die tiefgründige Mineralität und der fruchtige, extrem dichte, packende Nachhall lassen den Wein noch sehr lange auf der Zunge verweilen.

Die optimalen Klima- und Bodenbedingungen für die Reben und der schonende Ausbau der Weine in klassischen Holzfässern sind die Garanten für dieses Höchstmaß an Individualität und Kellerkunst.

Weintipp aus dem Buch: 100 Meisterwerke des Weines - Deutschland

Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

Weingut Schlossgut Diel

Kunst- und Meisterwerke im Weinkeller. "Die dunkelsten Stunden seines Lebens hat der Biertrinker Johannes Helle in einem Weinkeller verbracht. Nach drei Monaten kam er ans Tageslicht, bleich aber glücklich, er hatte die Tanks bemalt." So schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" im Jahr 1988 über den Berliner Künstler, nachdem er zum ersten Mal im Schlossgut Diel auf der Burg Layen an der Nahe die Gärtanks bemalt hatte. Seitdem kehrt Johannes Helle Jahr für Jahr im August auf die Burg Layen zurück, um den Gebinden - als aktualisierte Auffassung seines künstlerischen Wirkens - ein neues Gesicht zu verleihen. Die mittelalterliche Burg Layen befindet sich seit der Säkularisation 1802 im Besitz der Familie Diel.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X