Bilanzen

Landesbanken 2009 - interne Restrukturierung

Landesbank Baden-Württemberg

Verkauf von Geschäftsteilen und Beteiligungen - EU-Auflagen für Rettungsschirm - Landesgarantien teurer - Umwandlung in eine Europa-AG voraussichtlich 2013 - Konzernfehlbetrag von 1,48 Mrd. Euro - Bilanzsumme um 8,1% verkürzt

Der 1. Oktober 2009 war in gewisser Weise der Tag Null für die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW): Trägerversammlung und Verwaltungsrat stimmten dem Plan für eine umfassende Restrukturierung und Neuausrichtung zu. Eckpfeiler des Plans sind die Verringerung der Bilanzsumme des Konzerns um rund 40%, die Senkung der Kosten um rund 700 Mill. Euro jährlich sowie die Reduzierung von rund 2500 Stellen bis zum Jahr 2013.

Strategisch wird sich die LBBW auf ihre Kernaktivitäten beschränken, insbesondere auf die Geschäfte mit mittelständischen Firmenkunden, Privatkunden und Sparkassen. Flankiert werden soll dies durch Immobilienfinanzierungs- und Kapitalmarktprodukte. Außerhalb der Kernmärkte konzentriert sich die Bank im Firmenkundengeschäft auf große Unternehmen im deutschsprachigen Raum.

Das Geschäft mit gewerblichen Immobilienkunden fokussiert sich künftig auf Deutschland und eingeschränkte Aktivitäten im Ausland (USA und Großbritannien). Sukzessive auslaufen wird derweil das Kreditersatzgeschäft. Auch Flugzeug- und Schiffsfinanzierungen wird die LBBW zukünftig nicht mehr anbieten. Projektfinanzierungen werden nur noch im Zusammenhang mit Kundengeschäften und Projekten im Kontext erneuerbarer Energien betrieben. Auf einzelne Projekte der LBBW Immobilien mussten im Jahr 2009 Abschreibungen von 300 Mill. Euro vorgenommen werden.

Im Auslandsgeschäft sieht der Plan die Konzentration auf Export- und Handelsfinanzierungen im Kundeninteresse vor. Darüber hinaus kommt es zu einer Straffung des Auslandsnetzes. Die Tochtergesellschaften in Irland und Luxemburg sowie der Broker Dealer in New York werden geschlossen oder veräußert. Die elf europäischen Repräsentanzen mit Ausnahme von Wien, Zürich und Moskau sollen aufgegeben werden.

Schließlich ist der Verkauf von Beteiligungen vorgesehen. In der Summe aller Maßnahmen soll sich die Bilanzsumme des LBBW-Konzerns um zirka 40% reduzieren.

Der Restrukturierungsplan war zugleich Voraussetzung dafür, dass die EU-Kommission die im Frühsommer 2009 bei der LBBW vollzogene Kapitalerhöhung in Höhe von 5 Mrd. Euro durch die Träger sowie die gleichzeitig vereinbarte Abschirmung der Bank von Risiken im Volumen von 12,7 Mrd. Euro endgültig genehmigt. Die EU hatte im Juni für beide Maßnahmen ihr vorläufiges Plazet gegeben, die endgültige Zustimmung im Dezember jedoch von einem Restrukturierungsplan abhängig gemacht, mit dem die vermuteten Wettbewerbsvorteile zugunsten der LBBW ausgeglichen werden sollen.

Über die von der Landesbank vorgeschlagene Restrukturierung hinaus forderte die EU-Kommission weitere Änderungen. So soll aus der Anstalt öffentlichen Rechts in einigen Jahren eine Europa-AG werden voraussichtlich 2013. Zudem müsse sich die Unternehmensführung ändern, um die Kontrolle zu verbessern und die Möglichkeiten politischer Einflussnahme auf das Tagesgeschäft zu begrenzen. Die Bank durfte zudem für 2009 keine Rücklagen mehr auflösen, um - wie im vorangegangenen Jahr geschehen - in der HGB-Bilanz der Bank ausschüttungsfähige Gewinne zu zeigen.

Ende Oktober 2009 verkaufte die Landesbank ein erstes Stück ihres Beteiligungsportfolios. Ihr Fünftel an der Berliner Quirin Bank wurde an den in Belgien beheimateten Finanzinvestor RHJ International (RHJI) abgegeben. Der Kaufpreis wurde auf 10,4 Mill. Euro beziffert.

Das Geschäftsjahr 2009 hat die Landesbank Baden-Württemberg mit einem Konzernjahresfehlbetrag nach IFRS in Höhe von 1,48 (2,11) Mrd. Euro abgeschlossen. Einer positiven Entwicklung der operativen Erträge stand dabei eine deutlich angehobene Risikovorsorge sowie Sondereffekte gegenüber. Das Zinsergebnis erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 21,1% auf 2,78 Mrd. Euro. Zu dieser Entwicklung trugen die Erträge im operativen Geschäft bei, insbesondere im Unternehmenskunden- und kundennahen Kapitalmarktgeschäft. Die Kreditrisikovorsorge wurde deutlich ausgeweitet und lag im Gesamtjahr 2009 bei 1,527 Mrd. Euro. Boden gut machen konnte die LBBW beim Handelsergebnis. Dieses betrug 748 Mill. Euro nach minus 2,11 Mrd. Euro im Vorjahr.

Im Rahmen des vollständigen Abbaus des Kreditersatzgeschäftes hat sich das entsprechende Volumen per Jahresende 2009 um rund ein Fünftel auf 74 Mrd. Euro verringert. Für das laufende Jahr sei ein weiterer Abbau in der Größenordnung von mindestens 10 Mrd. Euro geplant, hieß es von der Landesbank zum Jahresanfang. Insgesamt hat sich die Bilanzsumme im Berichtsjahr 2009 um 8,1% auf 412 Mrd. Euro verkürzt.

Personalien: Verwaltungsrat: Peter Schneider (Vorsitzender), Stefan Mappus (erster stellvertretender Vorsitzender), Dr. Wolfgang Schuster (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender seit 11. Juni 2009), Dr. Siegfried Jaschinski (Vorsitzender bis 10. Juni 2009), Michael Horn (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Peter A . Kaemmerer, Ingo Mandt (seit 15. Oktober 2010), Joachim E. Schielke, Hans-Joachim Strüder, Dr. Bernhard Walter (bis 30. April 2010), Rudolf Zipf

Bayern-LB

Hypo Group Alpe Adria im Restrukturierungsmittelpunkt - Konzernverlust von 2,6 Mrd. Euro - Risikoaktiva um ein Drittel reduziert - Zinsüberschuss auf Vorjahresniveau - Kreditrisikovorsorge verdoppelt - weitreichende personelle Veränderungen

Das Jahr 2009 war für die Bayern-LB ein schwarzes, und am Ende standen gewaltige rote Zahlen zu Buche. Nur kurz die Schlagzeilen: Der Bayern-LB-Konzern weist für das Geschäftsjahr 2009 einen Konzernverlust von 2,6 Mrd. Euro aus, Hypo Group Alpe Adria (HGAA), LB Swiss und Saar-LB wurden veräußert, im Vorstand gab es im Zusammenhang mit der HGAA bis ins laufende Jahr hinein erhebliche Querelen, die letztlich zur Entlassung aller involvierten Gremiumsmitglieder führten, und Sparkassenpräsident Naser schied aus seinem Amt aus.

Unter dem Namen "Herkules" hat sich die Münchener Landesbank im Jahr 2009 einem intensiven Restrukturierungsprozess unterzogen. So wurden die Risikoaktiva von rund 172,6 Mrd. Euro um etwa 56 Mrd. Euro auf 116,8 Mrd. Euro per Jahresende reduziert, womit 80% des ursprünglichen Ziels erreicht wurden. Rund die Hälfte des Rückgangs entfällt allein auf die Entkonsolidierung der HGAA. Vom Ziel des Abbaus der Verwaltungsaufwendungen um 700 Mill. Euro wurden mit 495 Mill. Euro knapp drei Viertel umgesetzt. Auch die internationalen Aktivitäten wurden deutlich zurückgefahren. Mit Montreal, Mumbai, Peking und Tokio hat die Bayern-LB vier ihrer peripheren Auslandsstützpunkte aufgegeben. Die Schließung und Redimensionierung weiterer Stützpunkte im Ausland wurde ebenfalls eingeleitet.

Wie sehr belastend sich die österreichische Tochter auf die Bayern-LB auswirkte, zeigt der genauere Blick auf die Ertragsrechnung. Der direkte negative Ergebnisbeitrag aus dem operativen Geschäft der HGAA belief sich laut Geschäftsbericht auf rund 1,4 Mrd. Euro. Er ist vor allem bedingt durch die hohe Risikovorsorge der ehemaligen Tochter im Kreditgeschäft. Die Entkonsolidierungseffekte, insbesondere außerordentliche Abschreibungen auf den Firmenwert und auf die Kundenbeziehungen der HGAA, beliefen sich auf knapp 1,1Mrd. Euro. Hinzu kommt der mit der Republik Österreich vereinbarte Forderungsverzicht in Höhe von 825 Mill. Euro.

Der Bayern-LB-Konzern ohne HGAA erwirtschaftete derweil Bruttoerträge in Höhe von rund 3,4 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis des Berichtsjahres beläuft sich nach Abzug der Positionen Kreditrisikovorsorge und Verwaltungsaufwand auf 885 Mill. Euro. Die direkten und indirekten Belastungen im Zusammenhang mit der HGAA summieren sich auf rund 3,3 Mrd. Euro, sodass der Bayern-LB-Konzern einen operativen Verlust von 2,4 Mrd. Euro ausweist.

Die Landesbank erhöhte für das Jahr 2009 ihre Kreditrisikovorsorge auf rund 3,3 Mrd. Euro, nach knapp 1,7 Mrd. Euro im Jahr 2008. Den Anstieg um 1,6Mrd. Euro beziehungsweise die Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr führt die Landesbank vollständig auf die HGAA zurück, einschließlich Forderungsverzicht von 525 Mill. Euro. In Summe verursachte die HGAA somit zwei Drittel des gesamten angefallenen Vorsorgebedarfs. Bereinigt um die Aufwendungen der Tochter blieb Letztere beim Bayern-LB-Konzern mit 1,1 Mrd. Euro annähernd konstant. Die Kreditrisikovorsorge der Kernbank wurde laut Geschäftsbericht um gut 200 Mill. Euro gesenkt.

Die Bilanzsumme des Bayern-LB-Konzerns reduzierte sich von 421,5 Mrd. Euro um 19,6% beziehungsweise 82,6 Mrd. Euro auf 338,8 Mrd. Euro. Von dem Rückgang entfielen 44,7 Mrd. Euro auf die HGAA, die zum Jahresende aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden ist. Unabhängig davon ermäßigte sich die Summe aller Vermögenswerte bei der Landesbank um rund 37 Mrd. Euro.

Zum 1. Juli 2009 wurde in der Bayern-LB das Segment Restructuring Unit (RU) gegründet, um die strategische Neuausrichtung durch die konsequente Trennung des Kerngeschäfts vom Nicht-Kerngeschäft der Bank organisatorisch umzusetzen. In der RU wurden die risikogewichteten Aktiva (RWA) per Berichtsjahresende von 33,9 Mrd. auf 19,9 Mrd. Euro reduziert. Im Zuge dessen ging das Volumen der seit Gründung der Einheit verantworteten Portfolios von 95,7 Mrd. auf 56,3 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2009 zurück.

In den Portfolios der Restructuring Unit sind unter anderem die Investments in Asset-Backed-Securities (ABS) der Landesbank enthalten. Das ABS-Wertpapierportfolio wurde im vergangenen Jahr weiter abgebaut. Durch Abverkäufe, planmäßige Tilgungen und Währungseffekte verringerte sich der ABS-Wertpapierbestand laut Geschäftsbericht um 2,6 Mrd. auf 17 Mrd. Euro. Die tatsächlichen Ausfälle beliefen sich im Geschäftsjahr 2009 auf knapp 200 Mill. Euro.

Personalien: Verwaltungsrat: Georg Fahrenschon (Vorsitzender), Gerd Häusler (erster stellvertretender Vorsitzender vom 7. September 2009 bis 31. März 2010), Dr. Siegfried Naser (erster stellvertretender Vorsitzender bis 31. Juli 2009), Alexander Mettenheimer (erster stellvertretender Vorsitzender seit 16. September 2010), Walter Strohmaier (zweiter stellvertretender Vorsitzender seit 16. September 2010), Siegmund Schiminski (zweiter stellvertretender Vorsitzender vom 7. September 2009 bis 30. Juni 2010), Joachim Herrmann (zweiter stellvertretender Vorsitzender bis 31. Juli 2009), Hansjörg Christmann (dritter stellvertretender Vorsitzender bis 31. Juli 2009); Vorstand: Gerd Häusler (Vorsitzender des Vorstands seit 15. April 2010), Dr. Michael Kemmer (Vorsitzender bis 14. Dezember 2009), Stefan Ermisch (stellvertretender Vorsitzender seit 15. April 2010, Kommissarischer Vorsitzender vom 15. Dezember 2009 bis 14. April 2010, stellvertretender Vorsitzender vom 1. Juli 2009 bis 14. Dezember 2009), Dr. Rudolf Hanisch (stellvertretender Vorsitzender bis 1. Mai 2009), Theo Harnischmacher (stellvertretender Vorsitzender bis 30. Juni 2009), Jan-Christian Dreesen (seit 1. September 2009), Marcus Kramer (seit 1. Mai 2010), Nils Niermann (seit 1. Dezember 2010), Stefan W. Ropers (bis Oktober 2010), Dr. Ralph Schmidt (bis 31. März 2010), Stephan Winkelmeier (seit 1. Juli 2010), Dr. Edgar Zoller (seit 1. Mai 2009)

Norddeutsche Landesbank

Wechsel im Vorstandsvorsitz - Abschreibungen bei Tochter im Baltikum - Betrugsfall bei Schweizer Tochter - Hybridanleihe begeben - Rückgang beim Zinsergebnis - Konzernverlust von 144 Mill. Euro - Bilanz um 2% verkürzt

In ihr Geschäftsjahr 2009 startete die Norddeutsche Landesbank Girozentrale unter neuer Führung. Mit Gunter Dunkel trat zum 1. Januar des Jahres der frühere Vize im Vorstandsvorsitz die Nachfolge von Hannes Rehm an, der in den (Un-)Ruhestand trat. Seit Februar des gleichen Jahres leitet Letzterer als Sprecher des Leitungsausschusses den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Bundesregierung (SoFFin).

Abgesehen von einem Zwischenfall wegen bestellter, aber nicht abgenommener Aktienpakete durch den Investor Vatas - durch den die Landesbank im Jahr 2008 einen Verlust von 180 Mill. Euro verbuchen musste - konnte sich die Nord-LB ähnlich wie die Helaba in den Krisenjahren weitestgehend aus den Negativschlagzeilen heraushalten. Im Jahr 2009 allerdings hatte auch das niedersächsische Institut einen ordentlichen Dämpfer hinzunehmen: Zum einen musste bei der "at Equity" bilanzierten Beteiligung an der im Baltikum tätigen DnB Nord ein anteiliger Verlust von 228 Mill. Euro verarbeitet werden. Zum anderen drohte ein Maximalverlust von 134Mill. Euro durch einen Betrugsfall bei der Züricher Konzerntochter Skandifinanz Bank. Beides zusammen trieb die bis dato schwarze Ergebnisrechnung der Nord-LB in die roten Zahlen.

In der Gewinn- und Verlustrechnung des Nord-LB Konzerns für das Geschäftsjahr 2009 vollzog das Handelsergebnis (mit erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten einschließlich Hedge Accounting) einen deutlichen Turn-around von minus 308 auf plus 589 Mill. Euro. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen belief sich auf minus 200 nach plus 6 Mill. Euro und wurde im Wesentlichen bedingt durch den eingangs genannten Verlust des Tochterunternehmens Bank DnB Nord.

Mit 285 Mill. Euro durch portfoliobasierte Wertberichtigungen beeinflusst war im Jahr 2009 die Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Diese wurde mit von 266 Mill. auf 1,04 Mrd. Euro erheblich hochgefahren. In der Vorsorge enthalten ist die vollständige Verarbeitung des theoretischen Maximalverlusts aus dem genannten Betrugsfall gegen das Beteiligungsunternehmen Skandifinanz Bank. Das Konzernergebnis nach Steuern beläuft sich auf minus 141 Mill. Euro, im Jahr zuvor war ein Gewinn von 150 Mill. Euro ausgewiesen worden.

Ihre Bilanzsumme hat die Nord-LB im Berichtsjahr 2009 von 244,4 Mrd. auf 238,7 Mrd. Euro reduziert. Das Kundengeschäft blieb dabei mit 112,1 Mrd. Euro unverändert, während das Interbankengeschäft auf 42,4 (47,2) Mrd. Euro zurückgeführt wurde. Die Neubewertungsrücklage erreichte mit 29 Mill. nach minus 276 Mill. Euro wieder einen positiven Wert. Das Kernkapital belief sich auf 8,1 nach 7,2 Mrd. Euro, die Kernkapitalquote stieg entsprechend auf 8,7 nach 8,1 Prozent.

Personalien: Aufsichtsrat: Hartmut Möllring (Vorsitzender), Thomas Mang (erster stellvertretender Vorsitzender), Jens Bullerjahn (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Gunter Dunkel (Vorsitzender), Christoph Schulz, (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Jürgen Allerkamp (bis 31. Januar 2010), Eckhard Forst (seit 1. Februar 2010), Martin Halblaub (bis 11. Januar 2010), Dr. Hinrich Holm (seit 1. Februar 2010), Dr. Johannes-Jörg Riegler

WestLB AG

Aufspaltung in Kern- und Bad Bank - Standortnetz gestrafft - Verkauf der Weberbank - Veräußerungsprozess für West-Immo gestartet - deutlicher Anstieg des Zinsüberschusses - negatives Konzernergebnis - Bilanzsumme um 16% verkürzt

Für die Düsseldorfer WestLB glich die Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2009 einem Befreiungsschlag, auch wenn er hauptsächlich dem eigenen Ego und dem Hübschmachen für die im laufenden Jahr anstehende Brautschau im Rahmen einer Veräußerung beziehungsweise Einbeziehung des Instituts in eine Landesban-ken-Konsolidierung diente. Die Botschaft, die der Vorstand zu verkünden suchte: Die von Risiken entlastete Kernbank steht und ist profitabel. Zugleich war das Konzernergebnis geprägt durch hohe Belastungen aus der Neuausrichtung der Bank sowie durch Aufwendungen in Verbindung mit der Veräußerung von konsolidierten Tochterunternehmen. Allein für Wertminderungen bei Letzteren bildete die Bank Rückstellungen in Höhe von 335 Mill. Euro.

Die zuvor erhaltenen Vorgaben der Europäischen Kommission sah die Bank bereits zum Jahresende 2009 in weiten Teilen umgesetzt. Neben der Reduktion von Bilanzsumme und Risikoaktiva galt es für die Bank auch das Standortnetz zu straffen und Beteiligungen zu veräußern. Die Standorte in Buenos Aires, Houston, Johannesburg, Kiew, Mumbai, Peking, Santiago de Chile, Mexico City, Dortmund, Bielefeld und Münster wurden geschlossen. Aus ihrem Beteiligungsportfolio trennte sich die WestLB von der Weberbank, der WestLB Hungaria Zrt. und der Servicegesellschaft Kreditmanagement GmbH. Am 12. März des Jahres erfolgte das Signing zum Verkauf der polnischen Tochtergesellschaft WestLB Polska. Das Bieterverfahren für die West-Immo als gewichtigste Tochter wurde pünktlich Anfang Januar 2010 gestartet, verblieb aber auch im laufenden Jahr ergebnislos (siehe auch Vorberichte in diesem Heft).

Als erste deutsche Bank spaltete die West-LB risikoreiche sowie nicht-strategische Wertpapiere unter Nutzung des Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes in eine Bad Bank ab. Ein Teilportfolio wurde im Dezember 2009 bereits in die Erste Abwicklungsanstalt transferiert, das Hauptportfolio folgte bis Ende April des laufenden Jahres mit Wirkung zum 1. Januar 2010. Damit sah sich die Bank von Marktwertschwankungen und Ratingmigrationen aus den abgespaltenen Portfolios befreit. Nach der Abspaltung verfügte der Düsseldorfer WestLB-Konzern über eine Kernkapitalquote von zirka 9%. Im Rahmen der Auslagerung hat sich der SoFFin mit einer Stillen Einlage in Höhe von 3 Mrd. Euro und damit erstmals an einer Landesbank beteiligt.

In der Ertragsrechnung des Düsseldorfer Instituts lag der Zinsüberschuss mit 1,87 Mrd. Euro um 54% über dem Vorjahresniveau. Maßgeblichen Anteil an diesem Wachstum hatten laut Geschäftsbericht das Geldmarktgeschäft, Zinsprodukte im Kapitalmarktgeschäft und das Neugeschäft - samt verbesserten Margen - bei Firmen- und Verbundkunden. Die Kreditrisikovorsorge wies eine Nettozuführung von 796 Mill. Euro aus, die überwiegend auf das auszulagernde Portfolio nicht-strategischer Aktiva entfällt. Im Vorjahr belief sich der Wert auf 479 Mill. Euro. Im Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen von minus 39 Mill. Euro enthalten sind insbesondere Aufwendungen aus der Entkonsolidierung der Weberbank. Der Vorjahreswert in Höhe von 402 Mill. Euro basierte maßgeblich auf der Herauslösung von Zweckgesellschaften aus dem Konzernabschluss im Zuge der Phoenix-Transaktion. Die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 463 (141) Mill. Euro enthalten vor allem die genannten Rückstellungen in Verbindung mit der Veräußerung von konsolidierten Tochterunternehmen.

Unter dem Strich beendete die WestLB das Geschäftsjahr 2009 mit einem Vorsteuerverlust in Höhe von 503 Mill. Euro - im Vorjahr wurde ein kleiner Gewinn von 26 Mill. Euro ausgewiesen. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug minus 531 Mill. Euro, was nach einem Vorjahresplus von 18 Mill. Euro einem deutlichen Rutsch in die roten Zahlen entspricht. Dabei war das Vorjahresergebnis geprägt durch einen Gewinn in Höhe von 962 Mill. Euro aus der Übertragung von risikobehafteten Wertpapieren auf die Zweckgesellschaft Phoenix.

Die Bilanzsumme der WestLB verringerte sich im Berichtsjahr um 16% auf 242,3 Mrd. Euro. Der Rückgang resultierte insbesondere aus dem Abbau nicht-kundenbezogener Aktiva sowie der Übertragung des Teilportfolios nicht strategischer Aktiva auf die Erste Abwicklungsanstalt per Ende 2009.

Personalien: Aufsichtsrat: Michael Breuer (Vorsitzender), Doris Ludwig (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Dietrich Voigtländer (Vorsitzender seit 11. September 2009, vorher stellvertretender beziehungsweise kommissarischer Vorsitzender), Heinz Hilgert (Vorsitzender bis 18. Mai 2009), Hubert Beckmann (stellvertretender Vorsitzender), Klemens Breuer (bis 30. Juni 2009 stellvertretendes Mitglied), Thomas Groß, Dr. Hans-Jürgen Niehaus, Werner Taiber

Landesbank Hessen-Thüringen

Risikovorsorge belastet - Wertaufholungen im Portfolio - Ausstieg aus LB-Lux - LB (Swiss) zukünftig 100-prozentige Tochter - verbessertes Handelsergebnis - Konzernjahresergebnis von 323 Mill. Euro - Bilanzsumme um 7,9% zurückgeführt

Während LBBW, Bayern-LB, WestLB oder auch HSH Nordbank in den Krisenjahren deutlich im Fokus von Medien, Politik und Öffentlichkeit standen, blieb es vergleichsweise ruhig um die Landesbank Hessen-Thüringen. Zwar musste im Jahr 2008 ein kleiner Konzernverlust ausgewiesen werden. Verwerfungen wie bei ihren großen Schwestern hatte das in Frankfurt am Main und Erfurt angesiedelte Institut derweil nicht zu vermelden. Gleichwohl kämpfte die Landesbank im Jahr 2009 mit einer deutlich höheren Risikovorsorge. Diese Belastung konnte aber mit Wertaufholungen in ihrem Portfolio wettgemacht werden.

Kleinere Umbauten im Konzern führte aber auch die hessisch-thüringische Landesbank im Geschäftsjahr 2009 durch. So verständigte man sich mit der Bayerischen Landesbank auf eine Neuordnung der Anteilsverhältnisse an den bislang gemeinsam gehaltenen Töchtern Banque LB-Lux S. A. und LB (Swiss) Privatbank AG. Die Bayern-LB beendete ihre Beteiligung von 50% an der LB(Swiss) und die Helaba ihre Beteiligung an der LB-Lux von 25% plus einer Aktie. Nach der Transaktion war die Münchener Landesbank Alleinaktionärin der LB-Lux und die Helaba Alleinaktionärin der LB (Swiss).

Am 31. August 2009 wurde zudem die IBH Investitionsbank Hessen mit der LTH-Bank für Infrastruktur zur neuen Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) verschmolzen. Die neue Förderbank bündelt das gesamte öffentliche Fördergeschäft in Hessen. Ihr Geschäftsvolumen betrug zum 31. Dezember 2009 rund 7,6 Mrd. Euro.

Der Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung für das Berichtsjahr 2009 zeigt als Auffälligkeit eine von 66 Mill. auf 487 Mill. Euro stark angestiegene Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Der Nettoaufwand aus ausfallgefährdeten Kreditengagements wird auf zirka 345 Mill. Euro beziffert. Weitere 142 Mill. Euro betreffen Engagements, bei denen kein Ausfallkriterium vorliegt, für die aber im Rahmen einer Portfoliowertberichtigung Vorsorge für zukünftige potenzielle Ausfälle getroffen wurde.

Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf 408 Mill. Euro und schwenkte somit nach einem Minus von 54 Mill. Euro im Vorjahr wieder in den positiven Bereich. Nach Berücksichtigung der Ertragsteuern in Höhe von 85 Mill. Euro erzielte die Landesbank Hessen-Thüringen im Berichtszeitraum 2009 ein Konzernjahresergebnis von 323 Mill. Euro.

Um 7,9% auf 169,9 Mrd. Euro hat die Helaba ihre Bilanzsumme per Stichtag 31. Dezember 2009 zurückgeführt. Der Rückgang ist laut Geschäftsbericht im Wesentlichen auf den gezielten Abbau der Handelsaktiva und der Interbankenforderungen zurückzuführen. Die Forderungen an Kunden reduzierten sich demgegenüber unterdurchschnittlich um 3,8% auf 87,5 Mrd. Euro, wodurch ihr Anteil an der Bilanzsumme auf 52% anstieg.

Personalien: Verwaltungsrat: Gerhard Grandke (Vorsitzender seit 1. März 2009), Gregor Böhmer (Vorsitzender bis 28. Februar 2009), Dr. Werner Henning (erster stellvertretender Vorsitzender), Dieter Mehlich (dritter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Dieter Brenner (Vorsitzender), Johann Berger (stellvertretender Vorsitzender seit 26. November 2009, Mitglied bis 25. November 2009), Stefan Bungarten (bis 25. März 2009), Klaus-Dieter Gröb, Dr. Detlef Hosemann (seit 1. Dezember 2010), Rainer Krick (seit 15. September 2009), Gerrit Raupach, Dr. Norbert Schraad

HSH Nordbank AG

Deutlicher Abbau des Geschäftsvolumens durch Neuausrichtung - Reduzierung der Kapitalmarktaktivitäten - Auftrennung in Kern- und Abbaubank - Bilanzvolumen in Restructuring Unit per Ende 2008 bei 77 Mrd. Euro - Konzernjahresfehlbetrag bei 679 Mill. Euro

Nach einem Konzernverlust von gut 2,8 Mrd. Euro und erheblichen Verwerfungen im Jahr 2008 brachte auch das Geschäftsjahr 2009 bei der HSH Nordbank keine Stabilisierung des Geschäftsbetriebs. Stattdessen stand eine maßgebliche Sanierung des angeschlagenen Instituts auf dem Programm: Auf der Basis eines neuen Aufsichtsrats, eines weitreichenden Restrukturierungsprogramms und von Neubesetzungen im Vorstand galt es, aus der in Hamburg und Kiel ansässigen HSH in weiten Teilen eine neue, erheblich kleinere Bank aufzustellen.

Eckpunkte der strategischen Neuausrichtung waren die Fokussierung auf die Heimatregion Hamburg und Schleswig-Holstein, eine aktivere Positionierung in den regionalen Kundenbereichen Firmenkunden, Private Banking sowie deutschlandweit bei Sparkassen und Immobilien, ein Fokus auf die Industriebereiche Shipping, Aviation (Luftfahrt), transportnahe Infrastruktur und erneuerbare Energien und nicht zuletzt eine Reduzierung der Kapitalmarktaktivitäten auf die Produktentwicklung für die Kundenbereiche der Bank bei deutlich reduziertem Risikoprofil. Zudem enthielt das Konzept die Auftrennung des Unternehmens in eine Kern- und eine Abbaubank sowie eine Kapitalerhöhung von 3 Mrd. Euro und eine Abschirmung der HSH Nordbank vor weiteren Risiken durch Bürgschaften in Höhe von 10 Mrd. Euro.

Die Neuausrichtung der Bank geht mit einer erheblichen Verkleinerung des Instituts einher. Dies soll durch den Ablauf, Abbau oder den Verkauf von nicht-strategischen Geschäftsfeldern und Portfolios geschehen. Ziel ist es, die Bilanzsumme der HSH Nordbank um etwa die Hälfte zurückzuführen. Für die Kernbank wird für das Jahr 2012 eine Bilanzsumme von rund 115 Mrd. Euro angestrebt.

Zu den Abbaubereichen zählen das Credit Investment Portfolio, das internationale Leveraged-Buy-out-Geschäft und das Immobiliengeschäft in den USA. Darüber hinaus will die Bank ihre Aktivitäten in den Bereichen Containerfinanzierung, Refinanzierung von Leasinggesellschaften, konventionelle Energien in Europa sowie das Firmenkundengeschäft in Asien und Skandinavien einstellen. Mittelfristig löst das Institut sich vom Immobiliengeschäft in Westeuropa, vom Energiegeschäft in den USA, von ihrer Beteiligung an der Deutschen Anlagen-Leasing (DAL) und vom Bereich Commodity Trade Finance.

Die Restructuring Unit (RU) nahm am 1. Dezember 2009 als neu geschaffenes Segment mit eigenem Vorstandsressort ihre Arbeit auf. Als ein zentrales Element des Neuausrichtungsprogramms der HSH Nordbank bündelt die RU die vom Kerngeschäft abgetrennten und für den Abbau vorgesehenen Portfolios. Das Bilanzvolumen in der RU betrug zum Jahresende 2009 rund 77 Mrd. Euro und umfasste neben Teilen des Kapitalmarktgeschäfts einschließlich des Credit Investment Portfolios auch Kreditportfolios und nicht-strategische Geschäftsfelder aus den Bereichen Immobilien, Firmenkunden, Shipping, Transport und Energy.

Auch die Gewinn- und Verlustrechnung der HSH Nordbank war im Gesamtjahr 2009 geprägt von den weitreichenden Umbaumaßnahmen. Der Konzernjahresfehlbetrag nach IFRS lag bei insgesamt 679 Mill. nach 2,84 Mrd. Euro im vorangegangenen Berichtszeitraum. Im Ergebnis 2009 enthalten sind Belastungen in Höhe von 607 Mill. nach 177 Mill. Euro, die sich aufteilten in Aufwendungen für staatliche Garantieleistungen in Höhe von 483 Mill. Euro sowie 124 Mill. Euro für Restrukturierungsaufwendungen. Für die Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein zahlte die Bank für das Jahr 2009 rund 305 Mill. Euro.

Gemäß dem Rekapitalisierungskonzept entfiel mit minus 271 Mill. Euro ein erheblicher Teil der Restrukturierungs- und Garantiekosten auf die RU. Gleiches gilt für die Risikovorsorge, die mit 1,94 Mrd. nach 1,3 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr deutlich anstieg. Demgegenüber standen Gesamterträge im Segment Restructuring Unit aus Portfolioauflösungen, dem Management der Portfolios sowie Zins- und Provisionserträge in Höhe von insgesamt 1,19 Mrd. Euro. Unter dem Strich steuerte die RU zum Konzernergebnis ein negatives Ergebnis vor Restrukturierung von minus 998 Mill. nach minus 3,24 Mrd. Euro bei.

Im Rahmen des geplanten Abbaus der Vermögenswerte sank die Bilanzsumme der HSH Nordbank zum Jahresultimo 2009 um 33 Mrd. Euro auf rund 175 Mrd. nach 208 Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Hilmar Kopper (Vorsitzender seit 1. Juli 2009), Dr. Wolfgang Peiner (Vorsitzender bis 1. Juli 2009), Olaf Behm (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Prof. Dr. Dirk Jens Nonnenmacher (Vorsitzender), Peter Rieck (stellvertretender Vorsitzender bis 10. November 2009), Joachim Friedrich (bis 10. November 2009), Dr. Martin van Gemmeren (seit 1. November 2009), Constantin von Oesterreich (seit 1. November 2009), Frank Roth (bis 27. April 2009), Torsten Temp (seit 1. Mai 2010), Bernhard Visker

Landesbank Berlin Holding AG

Rückgänge bei Zins- und Provisionsgeschäft - Risikovorsorge deutlich angehoben - Ergebnis nach Steuern von 44 auf 272 Mill. Euro gesteigert - Rückführung der Bilanzsumme um 1,6 Mrd. auf 143,8 Mrd. Euro

Dass die Landesbank Berlin sich zu den wenigen Landesbanken zählen darf, die ein schlüssiges Geschäftsmodell haben, außerdem noch Geld verdienen, kurzum: einfach funktionieren, ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass das Institut zuvor mit seiner strategischen Ausrichtung grandios gescheitert war und seit einigen Jahren mehrheitlich von den deutschen Sparkassen übenommen worden ist. Nach der missglückten Expansion - insbesondere in Immobiliengeschäfte - ist die LBBH heute nicht viel mehr als eine große Sparkasse mit angeschlossenen Kapitalmarkt- und Immobilienfinanzierungsaktivitäten.

Zwar unterlag das Geschäft mit Privaten Kunden noch dem Einfluss beziehungsweise den Nachwirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise, was sich auch in der Entwicklung des Zins- und Provisionsüberschusses widerspiegelte. Das Einlagenvolumen privater Kunden profitierte demgegenüber und stieg im Vorjahresvergleich um 6%. Gleichzeitig wuchs das Volumen der Allzweckdarlehen um 7%. Im Kreditkartengeschäft sieht sich die LBB mit 1,95 Mill. ausgegebenen Karten weiterhin führend in Deutschland. Ihr Geschäft mit Firmenkunden baute das Berliner Institut mit netto rund 1400 neuen Kunden weiter aus. Den Zinsüberschuss im Segment steigerte die Bank um 25 Mill. auf 139 Mill. Euro.

Im Gesamtkonzern wurde dieRisikovorsorge im Kreditgeschäft im Jahresverlauf 2009 deutlich angehoben. Nach Aufwendungen von 331 Mill. Euro für Neubildungen und Erträgen von 146 Mill. Euro aus Auflösungen ergab sich ein Nettoaufwand von 185 Mill. Euro. Unter dem Strich hat die Landesbank Berlin ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 339 Mill. Euro erwirtschaftet, nach 9 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 272 Mill. nach 44 Mill. Euro.

Im Vergleich zum Konzernabschluss 2008 wurde die Bilanzsumme um 1,6 Mrd. auf 143,8 Mrd. Euro zurückgeführt. Hierbei wurden Finanzanlagen und erfolgswirksam bilanzierte finanzielle Vermögenswerte um rund 2,5 Mrd. Euro abgebaut, während die Forderungen an Kunden um rund 1 Mrd. Euro anstiegen.

Personalien: Aufsichtsrat: Heinrich Haasis (Vorsitzender), Bärbel Wulff (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Dr. Johannes Evers (Vorsitzender seit 1. Juli 2009), Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender bis 1. Juli 2009), Dr. Thomas Veith (bis 31. Dezember 2010), Martin Klaus Müller (ab 1. Januar 2011)

Landesbank Saar

Abgabe der Mehrheitsanteile der Bay-ern-LB an das Saarland - Ausbau gewerblicher Projektfinanzierungen angestrebt - Kooperation mit Berenberg Bank im Vermögensmanagement - positiver Konzernüberschuss von 10,8 Mill. Euro

Für die nach Bilanzsumme kleinste der acht deutschen Landesbanken stellte das Jahr 2009 das letzte volle im Konzernverbund der Bayern-LB dar. Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms der Bayerischen Landesbank haben das Münchener Institut und das Saarland ein Übertragung von zunächst 25,2% der Anteile vereinbart, womit Erstere ihre Kontrollmehrheit abgibt. Ein entsprechender Vertrag wurde noch im Dezember 2009 unterzeichnet, im Juni 2010 wurde die Transaktion abgeschlossen.

An ihrer strategischen Ausrichtung hält die Saar-LB derweil fest. Danach versteht sich das Institut als deutsch-französische Mittelstandsbank. Ausgebaut werden sollen im Rahmen des Projekts "2013" unter anderem die gewerbliche Projektfinanzierungen im Bereich erneuerbarer Energien und die Begleitung deutscher mittelständischer Investoren auf den französischen Markt. Parallel zum Ausbau der Kerngeschäftsfelder will die Bank Aktivitäten im Nicht-Kerngeschäft abbauen.

Seit Mitte November 2009 arbeitet die Landesbank Saar mit der Hamburger Berenberg Bank zusammen. Kern der Kooperation sind die strategische Finanzplanung sowie deren konkrete Umsetzung im Rahmen einer Vermögensverwaltung. Darüber hinaus hat die Saar-LB ihr öffentliches Fördermittelgeschäft mit Privatkunden an die Saarländische Investitionskreditbank (SIKB) übertragen.

Die Ertragsrechnung zeigt beim Zinsüberschuss eine deutliche Steigerung um 8,3% auf 126,2 Mill. Euro, die laut Geschäftsbericht im Wesentlichen aus dem Kreditgeschäft in den Kernbereichen der Bank resultierte. Währenddessen wurde die Risikovorsorge deutlich um 55,8% erhöht. Dabei entfallen mehr als zwei Drittel der Einzelrisikovorsorge auf Engagements, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählen, so die Bank. Auf Basis eines weiterhin leicht negativen Ergebnisses aus Finanzanlagen, eines ins Positive geschwenkten Resultats aus der Fair-Value-Bewertung und eines reduzierten Sachaufwands weist die Saar-LB nach einem Fehlbetrag von knapp 80 Mill. Euro im Vorjahr für 2009 ein positives Ergebnis nach Steuern in Höhe von 10,8 Mill. Euro aus. Die Bilanzsumme wurde um 9,4% von 20,6 auf 18,7 Mrd. Euro zurückgeführt.

Personalien: Verwaltungsrat: Jan-Christian Dreesen (Vorsitzender seit 11. November 2009), Theo Harnischmacher (Vorsitzender bis 30. Juni 2009), Dr. Ralph Schmidt (Vorsitzender von 29. Juli 2009 bis 10. November 2009), Franz Josef Schumann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Thomas Christian Buchbinder (Vorsitzender), Werner Severin (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Müsch, Frank Eloy

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