Bilanzen

Landesbanken 2010/2011 / Landesbank Baden-Württemberg / Bayern-LB / Nord-LB / WestLB / Helaba - Landesbank Hessen-Thüringen / HSH Nordbank AG / Landesbank Berlin Holding / Landesbank Saar

Landesbanken 2010/2011

Bisheriger Geschäftsverlauf 2011 im Rahmen der Planzahlen - weiterer Abbau von Risikoaktiva - Aufregung um den Stresstest der EBA - Verkauf der Deka-Bank-Anteile - Neuordnung der WestLB - Warten auf Brüsseler Beihilfeentscheidungen Wenn diese Ausgabe erscheint, werden die acht deutschen Landesbanken ihre Halbjahresergebnisse 2011 veröffentlicht haben. Als Grundlage für einen verlässlichen Ausblick auf das Gesamtjahr können diese Zahlen diesmal freilich kaum dienen. Denn die starken Marktturbulenzen an den Börsen und die dadurch weiter verstärkte Verunsicherung über die Widerstandsfähigkeit des weltweiten Bankensystems haben erst im August eingesetzt. So dürfen die Landesbanken zwar von einem ersten Halbjahr berichten, das ihren Planungen weitgehend entsprochen oder sie sogar übertroffen hat. Aber für den weiteren Jahresverlauf sind sie ebenso wie die täglich im Blickfeld der aktuellen Bewertung stehenden börsennotierten Banken stark von der weiteren Entwicklung an den Kapitalmärkten abhängig.

Eine durchgängige Tendenz des laufenden Geschäftsjahres bleibt bei den Landesbanken in jedem Falle der weitere Abbau der Risikoaktiva. Bei den von der EU-Kommission unter dem Aspekt der Beihilfe besonders genau beobachteten und geprüften Instituten LBBW, Bayern-LB, WestLB und HSH-Nordbank ist dies ein ständiges Thema ihrer (Quartals-)Berichterstattung. So meldet beispielsweise die LBBW im ersten Quartal des laufenden Jahres von einer Rückführung der Risikoaktiva von 121 auf 116 Milliarden Euro. Und die Bayern-LB nennt für den Zeitraum vom Stichtag 2008 bis Ende des ersten Quartals 2011 eine Rückführung ihrer Risikopositionen von 198 auf 117 Mrd. Euro.

Die klare Ausrichtung auf die Kerngeschäftsfelder und der systematische Abbau von Randbereichen, sei es in Restrukturierungseinheiten oder durch die Auslagerung in eine Abwicklungsanstalt, wie bei der WestLB geschehen, sehen sich die Landesbanken auch durch den im ersten Halbjahr durchgeführten Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) bestätigt, dessen Ergebnisse Mitte Juli 2011 veröffentlicht wurden. Allein die Helaba hat es der EBA untersagt, ihre Ergebnisse öffentlich zu machen, nachdem die EBA darauf bestanden hatte, die im laufenden Basel-III-Prozess noch bis 2012 als Kernkapital geltenden Stillen Einlagen in dem Test nicht anzuerkennen. Alle anderen in den Test einbezogenen sechs Landesbanken die Saar-LB gehörte nicht zu diesem Kreis - haben den Anforderungen an die Kernkapitalquote unter den angenommenen Stressszenarien mit Werten zwischen 5,5% für die HSH Nordbank und 10,4% für die Landesbank Berlin entsprochen und sehen sich dementsprechend gegenüber den Widrigkeiten schwieriger Marktbedingungen gut gewappnet. Unter Einbeziehung der Stillen Einlagen, die im Zuge der Umsetzung von Basel III fristgerecht den Anforderungen nach gehärtet werden sollen, gilt auch für die Helaba.

Eine willkommene Stärkung der Kapitalbasis beziehungsweise eine erhebliche Eigenkapitalentlastung hat den Landesbanken im ersten Halbjahr der Verkauf ihres insgesamt 50-prozentigen Deka-Bank-Anteils an die Sparkassen gebracht. Nach vielen Diskussionen über die Vorteile einer Alleineigentümerschaft durch die Ortsbanken und langwierigen Verhandlungen um die Bewertung der zentralen Fondsgesellschaft wurden im April die Verträge über den Erwerb des 50-prozentigen Anteils der Landesbanken durch die Sparkassen unterzeichnet, und in der zweiten Juniwoche wurde die Transaktion endgültig vollzogen. Der Kaufpreis für die übernommenen Anteile betrug 2,3 Mrd. Euro. Davon wurden rund 1,3 Mrd. Euro durch die Sparkassen aufgebracht. Zudem hat die Deka-Bank für rund 1 Mrd. Euro eigene Anteile von den Landesbanken zurückgekauft.

Durchaus von größerem Einfluss auf den gesamten Landesbankensektor war zudem die kurz vor Sommeranfang bekannt gegebene Einigung über die Zukunft der WestLB. Die Eigentümer der WestLB haben sich seinerzeit mit der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA), der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) und der WestLB auf die Eckpunkte zur Restrukturierung der Düsseldorfer Landesbank geeinigt.

Demnach soll das Sparkassenverbundgeschäft einschließlich des mittelständischen Firmenkundengeschäfts mit einer veranschlagten Bilanzsumme von 40 bis 45 Mrd. Euro und verbleibenden Risikoaktiva von knapp 8,3 Mrd. Euro Mitte kommenden Jahres auf eine weitere von der Sparkassen-Finanzgruppe getragene und kapitalisierte Verbundbank übertragen werden, die rund 400 Beschäftigte haben soll. Ebenfalls bis zum 30. Juni 2012 kann die WestLB weitere Geschäftsfelder veräußern (siehe auch Gespräch des Tages, HSBC Trinkaus). Aktivitäten, die bis zum Ende dieses Zeitraums keinen Käufer finden, soll dann die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) übernehmen. Die WestLB selbst soll künftig als Service- und Portfoliomanagement-Bank (SPM-Bank) für die Verbundbank der Sparkassen-Finanzgruppe und für die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) tätig sein und auch Servicing für Portfolios Dritter erbringen.

Auch wenn für zwei Jahre Servicing-Verträge für die Verbundbank abgeschlossen sind, der Kooperationsvertrag mit der EAA bis 2016 verlängert wird und das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) die alleinige Eigentümerverantwortung für die WestLB übernimmt, sind die Landesbanken und die Sparkassenorganisation als Ganzes weiterhin mit in der Pflicht. Denn nur wenn das Sparkassenzentralbankgeschäft der neu geschaffenen Verbundbank auf Dauer wirtschaftlich tragfähig ist, werden für die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und vielleicht auch darüber hinaus keine neuen Belastungen entstehen. Und die Landesbanken und Girozentralen bleiben für die restliche WestLB über ihre Sicherungseinrichtung mit in Haftung. Noch im Verlauf dieses Jahres soll der Zuschnitt der Verbundbank genauer festgelegt werden. Dazu gehört sicher auch die Prüfung, welche Teile des Firmenkundengeschäftes der früheren WestLB an HSBC Trinkaus abgegeben werden können und ob die Möglichkeit eines Andockens an eine der Landesbanken besteht.

Ferner werden in den nächsten Wochen noch die Brüsseler Beihilfeentscheidungen zur HSH Nordbank und zur Bayern-LB erwartet.

Landesbank Baden-Württemberg

Restrukturierungskurs fortgesetzt - Schließung von Auslandsniederlassungen - Vorbereitungen zur Umwandlung in Aktiengesellschaft - Jahresfehlbetrag von 347 Mill. Euro - Risikovorsorge im Kreditgeschäft reduziert - deutlicher Swing des Handelsergebnisses auf minus 828 Mill. Euro - Bilanzsumme bei 374,4 (412,7) Mrd. Euro

Der Konzern Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) besteht zum größten Teil aus der Einzelgesellschaft Landesbank Baden-Württemberg. Letztere ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Hauptsitzen in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Mainz. Ihre Eigentümer sind der Sparkassenverband Baden-Württemberg mit 40,53%, das Land Baden-Württemberg mit 19,57%, die Landeshauptstadt Stuttgart mit 18,93%, die Landesbeteiligungen Baden-Württemberg GmbH mit 18,26% und die L-Bank mit 2,71% der Anteile am Stammkapital. Daneben bilden die BW-Bank, die Sachsen Bank sowie die Rheinland-Pfalz Bank als unselbstständige Anstalten mit eigenständigem Marktauftritt die drei regionalen Säulen im Unternehmens- und Privatkundengeschäft des Konzerns.

Im Zuge der durch die Finanzkrise notwendig gewordenen und teilweise durch die Beihilfeprüfung der EU-Kommission vorgegebenen Schritten der noch laufenden Restrukturierung will sich der LBBW-Konzern strategisch stärker auf Kernaktivitäten konzentrieren, insbesondere auf die Geschäfte mit mittelständischen Firmenkunden, Privatkunden und Sparkassen. Vor dem Hintergrund der Redimensionierung der Geschäftsaktivitäten werden nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäftsfelder nicht mehr aktiv bearbeitet. Hierunter fällt insbesondere das frühere Kreditersatzgeschäft, also die Investition in Bonds, Kreditderivate, Verbriefungen und strukturierte Produkte, das vollständig abgebaut werden soll. Ferner werden diverse Beteiligungen veräußert und das Auslandsnetzwerk gestrafft. Im Zuge dieser Vorhaben soll der Personalbestand des Instituts um rund 2500 Mitarbeiter reduziert werden.

Die Straffung des Auslandsnetzes ist Stand Mitte 2011 umgesetzt: Die Schließung aller acht dafür vorgesehenen Repräsentanzen ist ebenso vollzogen wie die Schließung der LBBW Finance Japan. Bereits im Jahre 2009 waren die Beteiligungen an der Sachsen DV Betriebs- und Servicegesellschaft mbH und der Quirin Bank AG veräußert worden. Im Verlauf des Jahres 2010 wurden unter anderem die LBBW Securities LLC, die LRI Invest S. A. und das Privatkundengeschäft der LBBW Luxemburg S. A. verkauft. Im Rahmen der Restrukturierung sollen sukzessive bis 2013 weitere Beteiligungen veräußert werden.

Im Rahmen der Neuausrichtung der LBBW ist die Umwandlung von einer Anstalt des öffentlichen Rechts in eine Aktiengesellschaft nach deutschem oder europäischem Recht (AG/SE) bis Ende 2013 vorgesehen. Zur Vorbereitung des Rechtsformwechsels wurden im Sommer 2010 die rechtlichen Grundlagen der LBBW das Gesetz über die Landesbank Baden-Württemberg und die Satzung der LBBW - geändert. Im Rahmen der Anpassung wurden die Befugnisse der Hauptversammlung in Einklang mit der Entscheidung der EU-Kommission auf die spezifischen Aufgaben nach dem Aktienrecht, insbesondere Informationsrechte, Beschlussfassung über die Gewinnverwendung, Entlastung der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder sowie Beschlussfassung über die Satzungen der Landesbank und deren Änderungen, beschränkt.

Trotz der bereits 2009 eingeleiteten Kostensparmaßnahmen, so kommentiert die Ergebnisentwicklung, entstand im Geschäftsjahr ein Jahresfehlbetrag im LBBW-Konzern in Höhe von minus 347 Mill. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (minus 1,48 Mrd. Euro) wird freilich auf eine Ergebnisverbesserung von 1,14 Mrd. Euro beziehungsweise 77% verwiesen. Im operativen Ergebnis wirkten dabei nach Angaben der Bank vor allem die verbesserte Risikovorsorgesituation im Kreditgeschäft (plus 1,06 Mrd. Euro), das gestiegene Ergebnis aus Finanzanlagen (plus 755 Mill. Euro) sowie ein verringerter Verwaltungsaufwand (plus 145 Mill. Euro) entlastend. Ergebnisvermindernd wirkten demnach insbesondere der verringerte Zinsüberschuss (minus 615 Mill. Euro) sowie die Belastungen aus den volatilen Ergebnisbestandteilen im Zusammenhang mit den Veränderungen aus der Sove-reign-Problematik im Handelsergebnis im weiteren Sinn (minus 1,38 Mrd. Euro). Im Vorjahr war hier noch ein positives Ergebnis erzielt worden. Zudem führten die im Jahr 2010 erstmalig auf das ganze Jahr entfallende Provisionszahlung für den mit dem Land Baden-Württemberg vereinbarten Risikoschirm (minus 306 Mill. Euro) und weitere Restrukturierungsaufwendungen (minus 67 Mill. Euro) für den Umbau des LBBW-Konzerns zu Belastungen des Konzernergebnisses.

Das Zinsergebnis war mit 2,16 (2,78) Mrd. Euro nach wie vor die mit Abstand wichtigste Ertragssäule. Im Vergleich zur Vorjahresperiode fiel der Zinsüberschuss laut Geschäftsbericht im Wesentlichen durch zwei Effekte um 22% geringer aus: Einerseits wirkte die Entlastung im Vorjahr aus der nicht vorgenommenen Bedienung der stillen Einlagen und Genussrechte nicht mehr. Andererseits sorgte der vorangeschrittene Abbau der Bilanzsumme beziehungsweise der Risikoaktiva im Zusammenhang mit der EU-Restrukturierung für einen Rückgang der Zinserträge und -aufwendungen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird mit minus 471 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von minus 1,53 Mrd. Euro ausgewiesen.

Im Berichtsjahr 2010 lag das Provisionsergebnis mit 630 Mill. Euro um 23% unter dem durch Einzeltransaktionen geprägten Vorjahreswert von 814 Mill. Euro. Gebühren für Einzelgeschäfte, sogenannte Arrangement Fees, konnten im abgelaufenen Jahr nicht in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr vereinnahmt werden, schreibt die Bank dazu im Geschäftsbericht. Die hierdurch verringerten Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft (minus 102 Mill. Euro) und gestiegene Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Wertpapier- und Depotgeschäft (minus 57 Mill. Euro) führten zu einem Rückgang in dieser Ergebnisposition.

Das Handelsergebnis zeigte deutliche Belastungen aus den Marktbewegungen im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise und der daraus resultierenden Sovereign-Problematik der Staaten an der Euro-Peripherie, wie aus dem Geschäftsbericht der LBBW für das Geschäftsjahr 2010 hervorgeht. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ergab sich eine Verschlechterung um insgesamt 1,42 Mrd. Euro auf minus 828 (plus 587) Mill. Euro.

Mit 62 Mill. Euro lag dassonstige betriebliche Ergebnis deutlich über dem des Vorjahres in Höhe von minus 298 Mill. Euro, welches durch belastende Einmaleffekte geprägt war: Neben dem Wegfall der Einmaleffekte aus der Abschreibung des Developmentgeschäfts im Jahr 2009 und marktbedingten Wertaufholungen in der Tochtergesellschaft LBBW Immobilien GmbH wurden Gewinne aus der Entkonsolidierung von ehemaligen Tochterunternehmen erzielt. Zusätzlich trug das Ergebnis aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien mit einer Steigerung von 25% auf 101 (81) Mill. Euro zu der positiven Entwicklung bei.

Der Verwaltungsaufwand wurde zum Jahresende und im Vergleich zum Vorjahr um 8% auf 1,76 (1,91) Mrd. Euro reduziert. Die Verringerung geht dabei im Einzelnen auf eine Verminderung der Personalaufwendungen um 43 Mill. Euro, einen Rückgang der Sachaufwendungen um 66 Mill. Euro und um 36 Mill. Euro geringere Abschreibungen im Zusammenhang mit der laufenden Restrukturierung zurück. Das Ergebnis war insbesondere durch eine gesunkene Mitarbeiterzahl, eingesparte Sonderzahlungen sowie eine Verringerung von Leasinggebühren, Beratungs- und Gutachterhonoraren im LBBW-Konzern beeinflusst.

Gegenüber der Vorjahresperiode verbesserte sich das Finanzanlageergebnis signifikant um 755 auf 22 (minus 733) Mill. Euro. Die Veränderung im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt laut Geschäftsbericht unter anderem in dem Beginn der Umsetzung der EU-Vorgaben und die damit verbundenen Ergebnisse aus dem Verkauf nicht konsolidierter Beteiligungen begründet. Die aus dem Risikoschirm resultierenden Erstattungsansprüche beliefen sich nach eigenen Angaben auf insgesamt 117 Mill. Euro. Eine Zahlungsverpflichtung für das Land Baden-Württemberg habe zum 31. Dezember 2010 nicht bestanden. Im at Equity- und EAV-Ergebnis zeigte sich eine Verbesserung um 66 auf minus 58 Mill. Euro im Vorjahresvergleich. Maßgeblich resultierte diese Ergebnisentwicklung aus den bereits im Vorjahr berücksichtigten Bewertungsabschlägen und Verlustübernahmen.

Im Geschäftsjahr wurden keine Bewertungsverluste auf den Goodwill gezeigt. Dagegen fielen weitere Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Umbau des LBBW-Konzerns an: Dieser Umstand sorgte für eine Ergebnisbelastung in Höhe von 67 (368) Mill. Euro. Zusätzlich hatte die LBBW aus der im Zusammenhang mit dem gewährten Risikoschirm an das Land Baden-Württemberg abzuführenden Garantieprovision einen Aufwand von 306 Mill. Euro.

Im Rahmen der EU-Restrukturierung verringerte sich die Bilanzsumme um rund 9% auf 374,4 (411,7) Mrd. Euro. Dies ist laut Geschäftsbericht insbesondere auf eine Bestandsreduzierung im Credit Investment Portfolio (CIP) zurückzuführen, welches zum Stichtag 31. Dezember 2010 deutlich um rund 20 Mrd. Euro auf nominal etwa 54 Mrd. Euro abgebaut wurde. Daneben sorgte ein Rückgang des Interbankengeschäfts für verminderte Forderungen (minus 25% auf 66,2 nach 88,1 Mrd. Euro) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (minus 37,8% auf 79,3 nach 127,5 Mrd. Euro). Zusätzlich zeigten sich deutliche Veränderungen bei Forderungen (minus 11,6% auf 132,3 nach 149,6 Mrd. Euro) und Verbindlichkeiten (minus 16,4% auf 87,9 nach 105,2 Mrd. Euro) an beziehungsweise gegenüber Kunden sowie den Handelsaktiva und -passiva aus dem seit Jahresbeginn veränderten Ausweis des Neugeschäfts aus Geldmarktgeschäften. Dieses Aktivgeschäft war ab 2010 im Handelsbestand auszuweisen. Personalien: Aufsichtsrat: Hans Wagener (Vorsitzender), Dr. Nils Schmid (stellvertetender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender), Michael Horn (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Peter A. Kaemmerer (bis April 2011), Ingo Mandt, Joachim E. Schielke bis 30. September 2011), Hans-Joachim Strüder, Rudolf Zipf

Bayern-LB

Runderneuerter Vorstand - Sanierungsfall MKB - kräftiges Ergebniswachstum - Verkauf von Anteilen Saar-LB und HGAA - Strategische Neuausrichtung - DKB als wichtige Refinanzierungsquelle über Einlagen - sinkende Zins- und Provisionsüberschüsse - Kosten im Griff

2010 war für die Bayern-LB ein Jahr des Umbruchs. Der Vorstand wurde runderneuert, insgesamt wurden vier neue Vorstände bestellt. Die Saar-LB wurde mehrheitlich an das Saarland abgegeben. Der Verkauf der Hypo Alpe Adria belastete die Bank weiter, nicht nur vor Gericht, sondern auch in den Zahlen. Für die ungarische Tochter MKB, die mit milliardenschweren Abschreibungen für das negative Highlight sorgte, wurde eine umfassende strategische Neuausrichtung in Gang gesetzt. Das am 1. Januar 2009 begonnene Restrukturierungsprojekt "Herkules" wurde forciert; die Risikopositionen nahmen um 11,9 Mrd. Euro auf noch 123,9 Mrd. Euro ab. Die Mitarbeiterzahl sank um gut 8% oder fast 1000 Köpfe auf 10853 zum Stichtag. Das Beihilfeverfahren wegen der 10-Milliarden-Euro schweren Rettungsaktion durch den Freistaat Bayern dauert bis in das laufende Jahr an, die Gespräche mit der EU-Kommission sind äußerst intensiv.

Trotz dieser Veränderungen kehrte die Bayern-LB im abgelaufenen Geschäftsjahr nach zwei verlustreichen Jahren in die Gewinnzone zurück. Unter dem Strich verbleibt im Konzern ein sattes Plus von 635 Mill. Euro nach einen Verlust in Höhe von 2,62 Mrd. Euro im Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich zeichnen dafür der Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 3,3 Mrd. Euro auf 696 Mill. Euro und der geringere Verlust aus Finanzanlagen von 294 Mrd. Euro nach 1,44 Mrd. Euro im Vorjahr.

Im operativen Bereich machen sich die Umbauarbeiten spürbar bemerkbar, allerdings noch nicht positiv. Der Zinsüberschuss sank von 2,56 Mrd. Euro auf 1,94 Mrd. Euro, der Provisionsüberschuss verringerte sich von 434 Mill. Euro auf 265 Mill. Euro. Bereinigt um die Ergebnisbeiträge 2009 der Hypo Group Alpe Adria und der Saar-LB stieg der Zinsüberschuss um 12,9% und der Provisionsüberschuss sank lediglich um 5,6%. Allerdings fallen auch die Belastungen bei der Risikovorsorge im Jahr 2009 um 2,2 Mrd. Euro geringer aus, sodass dieser Effekt das Plus beim Zins- und Provisionsüberschuss deutlich übertrifft. Für die vom SoFFin garantierte Anleihe über 5 Mrd. Euro waren Provisionszahlungen im Jahr 2010 von 47 Mill. Euro fällig.

Erfreulich ist dagegen die Entwicklung auf der Kostenseite: Der Verwaltungsaufwand reduzierte sich deutlich um knapp 700 Mill. Euro auf 1,46 Mrd. Euro. Der Personalaufwand sank um 29% auf 657 Mill. Euro, wobei 46 Mill. Euro an Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Personalabbau in den Restrukturierungsaufwendungen verbucht wurden. Diese weisen einen positiven Saldo von 124 Mill. Euro aus, da die Belastungen aus dem Stellenabbau von einmaligen Erträgen von 170 Mill. Euro überkompensiert wurden, die auf Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne aus der Anpassung der Pensionspläne zurückzuführen sind. Insgesamt sank der Verwaltungsaufwand seit 2009 um rund 1,2 Mrd. Euro, damit sind rund 89% der bis 2013 geplanten Einsparungen realisiert. Auf der Mitarbeiterseite wurden in den vergangenen beiden Jahren 10300 Stellen abgebaut, was einer Zielerreichung von 82% entspricht.

Die Rückgänge auf der Kostenseite resultieren allerdings nahezu ausschließlich aus dem Verkauf von Beteiligungen. Bereinigt um die Zahlen der HGAA und der Saar-LB zeigt sich nämlich ein Anstieg des Verwaltungsaufwands um 2,8%, was Überlegungen hinsichtlich weiterer Schritte in der Kernbank nahelegt, wenn die Ziele erreicht werden sollen.

Der Blick auf die Segmentberichterstattung zeigt den Geschäftsbereich Corporates & Markets als erfolgreichste Einheit der Kernbank. Er trug 686 (im Vorjahr: 428) Mill. Euro oder fast 78% zum Versteuerergebnis bei. Auch das Segment Immobilien/öffentliche Hand und Sparkassen verzeichnete ein deutliches Ergebnisplus von 139 auf 231 Mill. Euro. Die Restructuring Unit konnte ebenfalls ein Plus erzielen, und zwar in Höhe von 128 Mill. Euro nach 110 Mill. Euro.

Sorgenkind ist nach wie vor die Sparte Osteuropa. Verhagelte hier im Vorjahr die HGAA die Bilanz, entwickelte sich nun die ungarische MKB zum Sanierungsfall. Eine detaillierte Analyse des Kreditportfolios der MKB, die vornehmlich im Immobilien- und Privatkundengeschäft in Ungarn, Bulgarien, Rumänien aktiv ist, führte zu einer Aufstockung der Risikovorsorge um 250 Mill. Euro auf 430 Mill. Euro. Die Folge ist ein Minus im Segment Osteuropa von 380 Mill. Euro, was zwar deutlich besser ist als der Vorjahresabschluss mit minus 3,46 Mrd. Euro, aber keineswegs zufriedenstellen kann.

Das Segment Mittelstand & Privatkunden hat sein Ergebnis deutlich gesteigert und trug mit 302 (181) Mill. Euro zum Gesamtergebnis bei. Eine besondere Rolle spielt die Deutsche Kreditbank DKB für dieses Segment und die gesamte Bank. Für die einen ein Zankapfel, da sie mit attraktiven Konditionen und aggressiv bundesweit als Sparkassendirektbank den Primärinstituten Konkurrenz macht, wird sie für die Bayern-LB mehr und mehr zum wichtigen "Refinanzierer über Kundeneinlagen". Ende des Jahres 2010 zählt die ehemalige ostdeutsche Staatsbank gut 2 Mill. Privatkunden das entspricht einer Verdreifachung in drei Jahren. Die Kundeneinlagen wurden binnen Jahresfrist um 18% auf 30,4 Mrd. Euro hochgefahren. Damit sei die vollständige Refinanzierung des Neukundenkreditgeschäfts gegeben, heißt es im Jahresbericht der Landesbank-Tochter. Gleichzeitig wurde die Eigenkapitalbasis der DKB gestärkt: Die Bayern-LB begnügte sich mit einer auf die Hälfte reduzierten Gewinnausschüttung von 62,8 Mill. Euro und erhöhte die Eigenmittel sowohl durch eine Einmalzahlung in die Rücklagen in Höhe von 70 Mill. Euro als auch die Zuführung von 122 Mill. Eurofrischen Nachrangkapitals.

Das gesamte Nachrangkapital im Konzern Bayern-LB verringerte sich um mehr als 11% auf 7,73 Mrd. Euro, das Eigenkapital sank um 1,1% auf 13,91 Mrd. Euro. Auf der Passivseite zeigt sich darüber hinaus ein Umschichtung vom Interbanken- zum Kundengeschäft. Während die Verbindlichkeiten gegenüber Banken um mehr als 8 Mrd. Euro auf 83,17 Mrd. Euro reduziert wurden, stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden bereinigt um die Saar-LB um 5% auf 91,7 Mrd. Euro. Der gesunkene Refinanzierungsbedarf der Bayern-LB zeigt sich auch im Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten von 93 Mrd. Euro auf 79,5 Mrd. Euro.

Auf der Aktivseite nahmen die Forderungen an Kreditinstitute um 17,3% auf 61,69 Mrd. Euro ab. Die Forderungen an Kunden sanken um 2,2% auf 155,41 Mrd. Euro, was auf den Abbau der Forderungen an ausländische Kunden um knapp 10% auf 46 Mrd. Euro zurückzuführen ist. Insgesamt verringerte sich die Bilanzsumme um 6,6% auf 316,35 Mrd. Euro. Dadurch stieg die Kernkapitalquote trotz niedrigerem Kernkapital leicht von 10,9% auf 11,2%.

Personalien: Verwaltungsrat: Georg Fahrenschon (Vorsitzender), Alexander Mettenheimer (stellvertretender Vorsitzender), Walter Strohmaier (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Gerd Häusler (Sprecher, seit 15. April 2010), Dr. Edgar Zoller, Jan-Christian Dreesen, Marcus Kramer, Stephan Winkelmeier, Nils Niermann

Nord-LB

Steigerung des Zinsüberschusses dank rückläufigem Zinsaufwand - Abgabe von Beteiligungen an Berenberg Bank und DnB Nord - deutlicher Abbau von Risikoaktiva - Schiffs- und Flugzeugfinanzierung erfolgreichstes Geschäftsfeld - Interbankengeschäft reduziert

"Norden ist oben - wir auch! " Der Werbe-Slogan stimmt von der geografischen Lage sicherlich, doch auch gemessen an der Rangordnung hat die Nord-LB im Norden weiterhin den Platz an der Spitze inne. Mit einer Bilanzsumme von 228,6 Mrd. Euro liegt die Hannoveraner Landesbank per Ende 2010 deutlich vor den nördlicheren Kollegen in Hamburg/Kiel und der weiter im Osten gelegenen LBB und ist insgesamt gesehen die drittgrößte deutsche Landesbank.

Im zweiten Jahr von Gunter Dunkel als Vorstandschef hat die Nord-LB die Trendwende geschafft und einenGewinn von 236 Mill. Euro erzielt. 2009 stand aufgrund von hohen Abschreibungen auf die DnB Nord und für einen Betrugsfall bei der Züricher Tochter Skandifinanz Bank noch ein Verlust von 138 Mill. Euro zu Buche. Zurückzuführen ist dies vor allem auf das Zinsergebnis sowie die rückläufigen Belastungen aus der Risikovorsorge im Kreditgeschäft.

2010 sanken zwar die Zinseinnahmen, allerdings gingen die Zinsaufwendungen noch stärker zurück, sodass ein Plus beim Zinsüberschuss von stolzen 20% auf 1,65 Mrd. Euro ausgewiesen wird. Die Risikovorsorge sank im abgelaufenen Jahr drastisch um knapp 400 Mill. Euro auf noch 657 Mill. Euro. Erfreulich entwickelte sich auch der Provisionsüberschuss (210 nach 177 Mill. Euro), das Ergebnis aus Finanzanlagen (82 nach minus 140 Mill. Euro) sowie der Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen (minus 128 nach minus 200 Mill. Euro). Das Verhältnis von Zinsüberschuss zu Provisionsergebnis liegt unverändert bei knapp 8 zu 1.

Das Handelsergebnis (einschließlich Ergebnis aus zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten und Hedge Accounting) wird mit 101 (582) Mill. Euro ausgewiesen. Die Bank will das als Indiz für Normalisierungstendenzen gegenüber einem Vorjahr gewertet wissen, das noch von hohen Wertaufholungen bei Wertpapieren und Derivaten als Folge der extremem Volatilitäten im Zuge der Finanzkrise gekennzeichnet war. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen wird mit minus 128 (minus 200) Mill. Euro ausgewiesen. Diese Position wird nach Angaben der Bank letztmalig durch die anteiligen Verluste aus dem im vergangenen Jahr verkauften Joint Venture Bank DnB Nord in Höhe von 151 Mill. Euro belastet. Das sonstige betriebliche Ergebnis steht mit 48 (144) Mill. Euro zu Buche.

Dass sich die betriebswirtschaftliche Situation der Nord-LB angesichts positiver Margenentwicklung und günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht noch besser darstellt, liegt an kräftigen Einbußen bei Finanzinstrumenten (101 nach 582 Mill. Euro). Der Verwaltungsaufwand legte um rund 100 Mill. Euro auf 1,07 Mrd. Euro zu. Stark beeinflusst sieht die Bank ihre Kosten durch den Aufbau einer umfassenden neuen IT-Infrastruktur, bedingt durch den Wechsel auf das Kernbanksystem der Sparkassen Informatik. Während die Eigenkapitalrendite auf immerhin wieder positive 3,8% stieg, verschlechterte sich die Aufwand-Ertragssituation von 47,3 auf 56,9%. Insgesamt spricht die Bank lediglich von einem "zufriedenstellenden Ergebnis".

Erfolgreichstes Segment war die Schiffs- und Flugzeugfinanzierung (230 Mill. Euro), gefolgt vom Firmenkundengeschäft (122 Mill. Euro) sowie dem Bereich "Energie und Infrastrukturkunden" (119 Mill. Euro). Das Privatkundengeschäft - führend gemessen an den Erträgen aus Zins- und Provisionsüberschuss schließt das abgelaufene Geschäftsjahr aufgrund eines negativen Ergebnisses aus at Equity bewerteten Unternehmen in Höhe von minus 149 Mill. Euro mit einem Verlust von 71 Mill. Euro ab.

In der Bilanz wurden die Forderungen gegenüber anderen Kreditinstituten weiter von 42,36 Mrd. Euro auf 36,73 Mrd. Euro verringert, die Forderungen gegenüber Kunden legten dagegen um gut 600 Mill. Euro auf 113,61 Mrd. Euro zu. Die Kundeneinlagen sanken im Gegenzug um etwa den gleichen Wert auf 60,74 Mrd. Euro. Zum Stichtag gingen die risikogewichteten Aktiva um gut 6% auf 86,85 Mrd. Euro zurück. Allein die Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen reduzierten sich um 44% auf 402 Mill. Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr trennte sich die Nord-LB unter anderem von ihrer 25-prozentigen Beteiligung an der Berenberg Bank sowie von dem 49-Prozent-Anteil am Joint Venture DnB Nord, der vom ehemaligen Partner DnB Nor vollständig übernommen wurde. Das Kernkapital ging leicht um 1% auf 7,95 Mrd. zurück, das aufsichtsrechtliche Eigenkapital verzeichnete einen Zuwachs um 7% auf 9,61 Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Hartmut Möllring (Vorsitzender), Thomas Mang (stellvertretender Vorsitzender), Jens Bullerjahn (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Gunter Dunkel (Sprecher), Christoph Schulz, Eckhard Forst, Dr. Hinrich Holm, Dr. Johannes-Jörg Riegler

WestLB

Unter dem Druck der Brüsseler Beihilfeentscheidungen - Abspaltung großer Teile des Portfolios in eine Abwicklungsanstalt - Änderungen im Konsolidierungskreis - deutlicher Rückgang des Zinsüberschusses - Risikovorsorge stark zurückgeführt - minus 3,4% beim Provisionsüberschuss - Handelsergebnis weit unter Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwand um mehr als 14% gesenkt - Ergebnis vor Steuern bei minus 133 Mill. Euro

Mehr als bei jeder anderen Landesbank war das Berichtsjahr 2010 bei der WestLB durch die Brüsseler Beihilfeentscheidungen geprägt. Angefangen von der Veröffentlichung der Verkaufsanzeige für die Immobiliengesellschaft West-Immo gleich im Januar, über die Abspaltung großer Teile ihres Portfolios in die Erste Abwicklungsbank (EAA) Anfang Mai, die Fristverlängerung durch die EU-Kommission im Juni, die Ankündigung der Prüfung einer Fusion mit der Bayern-LB im September bis hin zum vorzeitigen Abbruch der Fusionsgespräche Anfang November war das Tagesgeschäft durch viele Unsicherheiten in der strategischen Weichenstellung bestimmt, die wie im Blick auf das erste Halbjahr 2011 schon beschrieben auch im laufenden Jahr angehalten haben.

Entsprechend war auch das Konzernergebnis [2010]in hohem Maße durch Belastungen aus dem konsequent vorangetriebenen Umbau der Bank geprägt. Die Übertragung nicht strategienotwendiger Aktiva auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) wurde abgeschlossen und vollständig in den Zahlen verarbeitet. Und das Ergebnis im Konzern war erneut in hohem Maße durch Belastungen aus dem konsequent vorangetriebenen Umbau der Bank geprägt. Die Übertragung nicht strategienotwendiger Aktiva auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) wurde abgeschlossen und vollständig in den Zahlen verarbeitet. Und neben den Übertragungseffekten belasten erhebliche Restrukturierungskosten das Ergebnis. Durch die Übertragungseffekte sieht die Bank das Ergebnis mit 235 Mill. Euro belastet und durch die Restrukturierungsaufwendungen mit weiteren 238 Mill. Euro. Als Ergebnis vor Steuern werden minus 133 Mill. Euro nach minus 531 Mill. Euro im Vorjahr.

Zum Konsolidierungskreis des WestLB Konzerns zählen am 31. Dezember 2010 neben der WestLB AG 19 weitere Gesellschaften und Teilkonzerne mit zum Teil weiteren Unternehmen. So wird beispielsweise die WestLB Mellon Asset Management Holdings Ltd. (WMAM), London, Großbritannien, als Gemeinschaftsunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen und at Equity bewertet. Mit Erwerb von 100% des stimmberechtigten Eigenkapitals wird die Universal Factoring GmbH seit 1. Januar 2010 in den Konzernabschluss einbezogen. Gegenstand des Unternehmens ist der An- und Verkauf von Forderungen.

Die Gesellschaften WestLB Covered Bond Bank plc, WestLB Ireland plc, WestLB Asset Management (US) LLC, Clavis Securities plc, Basinghall Finance plc und International Leasing Solutions Japan KK sind per 30. April 2010 im Zuge der Übertragung auf die EAA aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Mit Aktienkaufvertrag vom und Wirkung zum 30. September 2010 wurde die mexikanische Tochter WLB Funding S. A. de C. V. veräußert und ist dementsprechend nicht mehr im Konsolidierungskreis berücksichtigt. Nach Erfüllung der aufschiebenden Bedingungen des Kaufvertrages vom 30. August 2010 wurde der Verkauf der Banque d'Orsay zum 30. November 2010 gesellschaftsrechtlich vollzogen und die Tochter mit Wirkung zum selben Tagentkonsolidiert. Nach dem gesellschaftsrechtlichen Vollzug des Kaufvertrages wird auch die WestLB Bank Polska ab dem 1. Dezember 2010 nicht mehr im Konsolidierungskreis berücksichtigt. Und schließlich wurde mit Verkauf und Wirkung zum 31. Dezember 2010/1. Januar 2011 auch die WestLB International S. A. entkonsolidiert.

In der Ertragsrechnung des Konzerns betrug derZinsüberschuss 1,457 (1,868) Mrd. Euro. Den deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr erklärt die Bank mit der Einbeziehung der Ergebnisbeiträge aus Portfolios, das am 30. April rückwirkend zum 1. Januar 2010 in die EAA übertragen wurde. Dies hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die Aufwendungen für die Kreditrisikovorsorge in Höhe von 242 Mill. Euro, die damit gegenüber dem Vorjahreswert von 796 Mill. Euro stark zurückgeführt werden konnte. Als Kreditrisikovorsorge der Kernbank weist der Anhang des Geschäftsberichtes 183 (141) Mill. Euro aus. Der Provisionsüberschuss belief sich auf 368 (381) Mill. Euro, von denen 317 (279) Mill. Euro der Kernbank zugeordnet werden.

Aus der Bewertung von mittlerweile ebenfalls auf die EAA übertragenen Staatsanleihen und vergleichbaren Aktiva, so erläutert die Bank im Geschäftsbericht, ergaben sich negative Effekte in Höhe von 327 (plus 86 Mill. Euro), die maßgeblich für den weiteren Rückgang desHandelsergebnisses (minus 478 nach minus 188 Mill. Euro) verantwortlich gemacht werden. Das Finanzanlageergebnis in Höhe von minus 88 (minus 10 Mill. Euro) sieht die Bank vor allem durch die Auflösung einer Neubewertungsrücklage aus transferierten Beständen (minus 92 Mill. Euro) geprägt.

Dass der Verwaltungsaufwand im Konzern um 14,2% auf 1,023 (1,192 ) Mrd. Euro gesenkt werden konnte, ist gleichermaßen auf die Personal- und Sachkosten zurückzuführen. Der Personalaufwand verringerte sich auf 486 (598) Mill. Euro und lag damit um 19% unter Vorjahr. Hierzu trug vor allem der Abbau um 498 auf nunmehr 4 473 Vollzeitarbeitskräfte bei. Die anderen Verwaltungsaufwendungen gingen um 11% auf 460 Mill. Euro zurück, der Verwaltungsaufwand der Kernbank wird auf 821 (940) Mill. Euro beziffert.

Den positiven Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen (plus 111 nach minus 39 Mill. Euro führt die Bank ebenfalls maßgeblich auf die EAA-Transfereffekte zurück. Zu 64 Mill. Euro werden sie der Kernbank zugerechnet.

Die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 238 (463) Mill. Euro enthalten laut Geschäftsbericht insbesondere Rückstellungszuführungen, die für die von der Europäischen Kommission geforderte Veräußerung von konsolidierten Tochterunternehmen anfallen (211 nach 335 Mill. Euro). Sie sind der Höhe nach fast ausschließlich der Entflechtung zuzurechnen.

Als Ergebnis vor Steuern werden die schon erwähnten minus 133 (minus 503) Mill. Euro ausgewiesen, die unter Berücksichtigung der latenten Steuern von 107 (28) Mill. Euro zu einem Konzernergebnis von 240 (531) Mill. Euro führen.

Der Blick auf die Bilanz der WestLB zeigt eine um 21,0% auf 191,523 Mrd. Euro verringerte Bilanzsumme. Dabei spiegelt sich die kräftige Bilanzverkürzung auf der Aktivseite unter anderem in Rückgängen der Kundenforderungen um 15% auf 82,146 Mrd. Euro, der Handelsaktiva um 6% auf 56,317 Mrd. Euro und der Finanzanlagen um 49% auf 4,351 Mrd. Euro wider. Die Abschmelzung der freiwillig zum Fair Value bewerteten Aktivbestände um 68% oder 15,283 Mrd. Euro auf 7,066 Mrd. Euro resultiert maßgeblich in einem Abschlag auf die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (2,039 nach 14,618 Mrd. Euro). Auf der Passivseite der Bilanz wurden die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (minus 51% oder 18,34 Mrd. Euro auf 17,873 Mrd. Euro und die Verbrieften Verbindlichkeiten (minus 32% oder 10,252 Mrd. Euro auf 21,387 Mrd. Euro) besonders stark zurückgeführt. Die freiwillig zum Fair Value bewerteten Passivbestände beliefen sich nach minus 19% oder 9,229 Mrd. Euro auf 39,217 Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Michael Breuer, Vorsitzender, Doris Ludwig (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Dietrich Voigtländer, Vorsitzender, Hubert Beckmann (stellvertretender Vorsitzender); Klemens Breuer, Thomas Groß, Dr. Hans-Jürgen Niehaus (bis 30. April 2011), Werner Taiber

Helaba - Landesbank Hessen-Thüringen

Entkonsolidierung der Hannover Leasing - Zinsüberschuss leicht rückläufig deutlicher Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft - Provisionsüberschuss stark gestiegen - Handelsergebnis mehr als halbiert - Verwaltungsaufwendungen um 2,7% über Vorjahresniveau - starkes Plus beim sonstigen betrieblichen Ergebnis - Ergebnis vor Steuern um 16% gesteigert Im Konsolidierungskreis des Helaba-Konzerns hat die am 30. Dezember 2010 vollzogene Veräußerung von 35% der Anteile an der Hannover Leasing GmbH & Co. KG zu Veränderungen geführt. Er umfasst neben der Helaba als Mutterunternehmen nun insgesamt 106 (164) Unternehmen. Dabei werden 84 (136) Gesellschaften durch Vollkonsolidierung und 22 (28) Gesellschaften im Wege der Equity-Bewertung in den Konzern einbezogen. Bei den vollkonsolidierten Gesellschaften, so heißt es im Geschäftsbericht, handelt es sich um Tochterunternehmen und Zweckgesellschaften, darunter auch Investmentvermögen. Verzichtet wird auf eine Einbeziehung in den Konzernabschluss bei 40 Tochterunternehmen, 13 gemeinschaftlich geleiteten und 28 assoziierten Unternehmen, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Helaba-Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind. Die Anteile an diesen Unternehmen werden unter den Finanzanlagen ausgewiesen.

Aufgrund des Verlustes der Beherrschung durch die Anteilsveräußerung an der Hannover Leasing war eine Entkonsolidierung dieser Unternehmensgruppe vorzunehmen. Die verbleibende Beteiligung mit einer Anteilsquote von 44,8% wird at Equity auf der Basis des von der Hannover Leasing GmbH & Co. KG erstellten Konzernabschlusses einbezogen. Das aus der Entkonsolidierung und dem erstmaligen Ansatz des Equity-Wertes zum Zeitwert resultierende Ergebnis beziffert die Helaba auf 18 Mill. Euro. Es ist im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.

Dass die Landesbank schon im Mitte Juli, also weit vor dem im Finanzkalender für Ende August ausgewiesenen Veröffentlichungstermin 325 Mill. Euro vor Steuern (im Vorjahr 129 Mill. Euro) als Ergebnis des ersten Halbjahres verkündet hat, erfolgte im Rahmen der Veröffentlichung der Stresstestergebnisse durch die europäische Bankenaufsicht EBA. Weil die Londoner Aufseher die im Vorfeld mit den Trägern vereinbarten und öffentlich angekündigten Maßnahmen zur Anpassung der stillen Einlagen an die Basel-III-Kriterien nicht als verbindlich anerkennen und damit einbeziehen wollten, hat die Bank die Veröffentlichung ihrer Stresstestergebnisse durch die EBA abgelehnt. Unter Zurechnung dieser Bestandteile bezifferte die Bank selbst ihre damit ermittelte "harte Kernkapitalquote" (Core-Tier-1-Ratio) auf 6,8% am Jahresende 2012.

Die Ertragsrechnung der Helaba weist per Stichtag 2010 einen Rückgang des Zinsüberschusses um 1,2% auf 1,017 Mrd. Euro auf. Die Steigerung des Zinsüberschusses aus dem Kundengeschäft, so wertet die Bank die grundsätzliche Entwicklungslinie, konnte die Belastungen durch das niedrigere Zinsniveau und die Abwertung des US-Dollars weitgehend kompensieren. Rückläufigen Zinserträgen standen niedrigere Zinsaufwendungen in vergleichbarer Größenordnung gegenüber. Mehr als ein Viertel des Zinsüberschusses rechnet die Helaba dem Retailgeschäft der Frankfurter Sparkasse zu.

In erster Linie auf die schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft führt die Helaba den deutlichen Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft (285 nach 487 Mill. Euro) zurück. Wie der Blick auf die wichtigsten Einzelkomponenten zeigt, resultiert er gleichermaßen aus deutlich geringeren Zuführungen (421 nach 594 Mill. Euro) als auch auf spürbar gestiegenen Auflösungen (173 nach 134 Mill. Euro).

Den vergleichsweise deutlichen Anstieg des Provisionsüberschusses um 9,7% von 227 auf 249 Mill. Euro führt die Helaba zum Teil auf die Verschmelzung der früheren Investitionsbank Hessen auf die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen im August 2009 zurück. Zudem wurde erstmals der Provisionsüberschuss der seit Ende 2009 vollkonsolidierten Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesen (siehe auch Interview mit Holger Mai in diesem Heft). Überproportional zugenommen hat der Provisionsüberschuss in den Bereichen Vermögensverwaltung und Fondskonzeption, (53 nach 39 Mill. Euro) Wertpapier- und Depotgeschäft (38 nach 28 Mill. Euro) sowie Verwaltung öffentlicher Zuschuss- und Förderprogramme). Rückläufig war er gegenüber dem Vorjahr im Kredit- und Avalgeschäft (35 nach 40 Mill. Euro) sowie bei Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen (21 nach 26 Mill. Euro).

Obwohl sich das Handelsergebnis auf 148 (315) Mill. Euro mehr als halbiert hat, wertet die Bank es seiner Höhe nach als gut. Den deutlichen Rückgang sieht sie zum einen in Wertaufholungen im Vorjahr im Nachgang der Finanzmarktkrise begründet. Und zum anderen wird auf die Einflüsse der Staatsschuldenkrise in einigen Ländern der Euro-Zone verwiesen, die zu einer volatilen Entwicklung dieser Ertragskomponente führen. Auch der Rückgang des Ergebnisses aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten von in Summe 92 Mill. Euro in 2009 auf 5 Mill. Euro in 2010 wird vor dem Hintergrund der Wertaufholungen des letzten Jahres erklärt.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen inklusive der at Equity bewerteten Unternehmen beträgt minus 25 Mill. Euro, nach minus 18 Mill. Euro im Vorjahr. Zur Ergebnisverschlechterung trugen insbesondere die Abschreibungen auf Beteiligungen bei.

Das sonstige betriebliche Ergebnis umfasst im Wesentlichen Mieterträge und Betriebskosten aus nicht selbst genutzten Immobilien und Leasingerträgen. Es hat sich gegenüber dem Vorjahr um gleich 58,7% von 225 Mill. Euro auf 357 Mill. Euro verbessert. Dass die Ergebnisbeiträge aus dem Immobiliengeschäft von 114 Mill. Euro auf 140 Mill. Euro gesteigert werden konnten, führt die Bank im Wesentlichen auf Bestandserhöhungen zurück.

Nicht zuletzt den Veränderungen im Konsolidierungskreis, die sich erstmals 2010 ganzjährig in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewirkt haben, wird die Steigerung des Verwaltungsaufwands um 2,7% auf 1,068 Mrd. Euro zugeschrieben. Der Personalaufwand, so zeigt der Blick in den Anhang, erhöhte sich von 498 Mill. Euro auf 536 Mill. Euro, die anderen Verwaltungsaufwendungen von 421 auf 427 Mill. Euro, wobei die beiden größten Einzelposten mit 127 (115) Mill. Euro auf die IT-Aufwendungen und 117 (121) Mill. Euro auf Pflichtbeiträge, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen entfallen. Bereinigt um Konsolidierungseffekte sieht die Bank den Verwaltungsaufwand um 25 Mill. Euro abgenommen. Im Konzern wurden durchschnittlich 6180 Mitarbeiter beschäftigt. Dies entspricht einem Zuwachs von 290, der als ausschließlich konsolidierungsbedingt eingestuft wird.

Als Ergebnis vor Steuern werden damit 398 (343) Mill. Euro ausgewiesen, die nach Abzug der Steuerbelastung von 100 (80) Mill. Euro in einen Konzernjahresüberschuss von 298 Mill. Euro münden.

Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern wird im Konzern auf 7,9% beziffert, die Cost Income Ratio auf 61%. Mit Blick auf den erreichten Standard des Risikomanagements wird darauf verwiesen, dass das interne Modell zur Steuerung von Liquiditätsrisiken die aufsichtsrechtliche Abnahme erhalten hat.

Die Beiträge der einzelnen Geschäftsbereiche zum Ergebnis vor Steuern haben sich unterschiedlich entwickelt. Laut Segmentberichterstattung hat das Immobilienkreditgeschäft 189 (119) Mill. Euro zum Konzernergebnis beigetragen, Corporate Finance 180 (4) Mill. Euro, Financial Markets 156 (400) Mill. Euro, Asset Management 27 (29) Mill. Euro, das Öffentliche Förder- und Infrastrukturgeschäft 9 (11) Mill. Euro und die Frankfurter Sparkasse 115 (77) Mill. Euro. Negativ zu Buche schlug hingegen das Verbundgeschäft (minus 9 nach minus 28 Mill. Euro) und der Konsolidierungsposten Sonstiges/Überleitung mit minus 269 (minus 204) Mill. Euro.

Der Blick auf die Bilanz der Helaba zeigt im Konzern eine um 2,2% auf 166,244 Mrd. Euro verringerte Bilanzsumme. Einem gezielten und strategisch beabsichtigten Rückbau der Handelsaktiva (minus 8,5% auf 39,176 Mrd. Euro) und der Interbankenforderungen (minus 2,7% auf 14,412 Mrd. Euro), so wird die Grundausrichtung erläutert, steht ein Anstieg der Forderungen an Kunden inklusive der Forderungen an die Verbundpartner der Landesbank gegenüber. Auf der Passivseite haben sich spiegelbildlich die Handelspassiva um 8,5% auf 38,529 Mrd. Euro reduziert. Die verbrieften Verbindlichkeiten konnten um 4,9% auf 40,389 Mrd. Euro gesteigert werden. Sie bilden zusammen mit den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (minus 2,4% auf 40,896 Mrd. Euro) die wichtigsten Refinanzierungsquellen des Konzerns.

Die Mittel zur fristenkongruenten Refinanzierung dieses Neugeschäftsvolumens, so berichtet die Bank, konnten "problemlos" am Markt beschafft werden. Insgesamt platzierte die Helaba Pfandbriefemissionen in Höhe von 3,8 Mrd. Euro. Das ungedeckte Refinanzierungsvolumen betrug 7,2 Mrd. Euro. Zur Stärkung und Diversifizierung der Refinanzierungsbasis des Konzerns, so wird mit Blick auf die Tochtergesellschaft Frankfurter Sparkasse betont, tragen nicht zuletzt die Kundeneinlagen des Retailgeschäftes bei.

Personalien: Verwaltungsrat: Gerhard Grandke (Vorsitzender), Dr. Werner Henning (stellvertretender Vorsitzender); Trägerversammlung: Andreas Bausewein (Vorsitzender), Georg Sellner (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Helmut Müller (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Wolfgang Voß (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Dieter Brenner (Sprecher), Johann Berger, Klaus-Dieter Gröb, Dr. Detlef Hosemann, Rainer Krick, Gerrit Raupach, Dr. Norbert Schraad

HSH Nordbank AG

Konzernüberschuss von 48 Mill. Euro - Portfolio der Restrukturierungseinheit um 14 Mrd. Euro reduziert - verringerte Bilanzsumme in Höhe von 151 Mrd. Euro - Risikovorsorge im Kreditgeschäft stark reduziert - Belastungen im Handelsergebnis

Auch wenn die HSH Nordbank im Geschäftsjahr 2010 noch längst nicht wieder zur Ruhe kam, ist die Bank doch in die Gewinnzone zurückgekehrt. Sie wies einen Konzernüberschuss von 48 Mill. Euro aus, nach einem Minus von 743 Mill. Euro im Vorjahr. Vor allem wegen der Personalie Dirk Jens Nonnenmacher war das Institut während des vergangenen Jahres in den Negativschlagzeilen. Gegen den vor allem auf Betreiben der Politik abberufenen und durch Paul Lerbinger ersetzten ehemaligen Vorstandsvorsitzenden ermittelt die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts auf Untreue.

In seiner strategischen Neuausrichtung sieht das Institut einige der gesteckten Zwischenziele erreicht. Die Kernbank setzt sich nun aus drei Bereichen zusammen: der Sektorspezialbank (Industriebereiche Schifffahrt, Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur), der Regionalbank (Firmenkundengeschäft, Immobilienfinanzierung, Private Banking und Sparkassengeschäft) und das Segment Übrige, unter dem die Kapitalmarktaktivitäten der Bank laufen. In der Restructuring Unit (RU), die am 1. Dezember 2009 ihren Betrieb aufnahm, werden Kredit- und Kapitalmarktgeschäfte gebündelt, die abgebaut werden sollen. Um rund 14 Mrd. Euro reduzierte sich im Berichtsjahr der Bestand dieses Portfolios auf 63 Mrd. Euro (Vorjahr: 77 Mrd. Euro).

Im Jahresvergleich sank die Bilanzsumme der Gesamtbank um rund 23 Mrd. Euro oder 13,5% auf 151 (174) Mrd. Euro. Auf die Kernbank entfielen dabei 88 Mrd. Euro, die restlichen 63 Mrd. Euro auf die Restructuring Unit. Das Geschäftsvolumen ging währenddessen um 15,1% auf 163,7 (192,9) Mrd. Euro zurück. Der fortschreitende Abbau der Bilanzsumme, den die Bank mit einer Qualitätsverbesserung ihrer Portfolios verbunden sieht, schlugen sich laut Bericht des Instituts auch in einem Anstieg der Kernkapitalquote von 9,5% im Vorjahr auf 15,4% zum Jahresende 2010 nieder.

Während im Konzern ein Ergebnis von 48 Mill. Euro ausgewiesen wurde, schnitt die Kernbank mit 574 (354) Mill. Euro deutlich besser ab. Verantwortlich dafür waren laut Geschäftsbericht die im Verhältnis zur rückläufigen Bilanzsumme stabilen Erträge in den Kundenbereichen, höhere Bestandsmargen und Auflösungen zuvor gebildeter Risikovorsorge in Höhe von 94 (minus 853) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Restrukturierung betrug 2010 in der RU inklusive der Konsolidierungseffekte minus 29 (minus 1072) Mill. Euro. Positiv wirkten Wertaufholungen von Anlagebeständen und der fortgeschrittene Abbau von Risikopositionen, die sich im Ergebnis aus Finanzanlagen niederschlugen sowie ein signifikant gesunkener Aufwand für die Risikovorsorge infolge von Markterholungen und fortgeschrittener Portfoliobereinigungen, so die Erklärung der Bank.

Ein Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt einen um 29,2% auf 1,50 (2,12) Mrd. Euro gesunkenen Zinsüberschuss. Bereinigt um die Effekte aus der Bewertung hybrider Finanzinstrumente in Höhe von minus 163 (375) Mill. Euro sank der Zinsüberschuss laut Geschäftsbericht mit rund fünf Prozent unterproportional zur Bilanzsumme. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft blieb mit insgesamt 129 (2794) Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahr. Das wird von der Bank auf den fortgeschrittenen Bilanzsummenabbau, die Portfoliobereinigung und das merklich aufgehellte gesamtwirtschaftliche Umfeld zurückgeführt. Der Provisionsüberschuss verbesserte sich im abgelaufenen Jahr um 3,3% auf 218 (211) Mill. Euro.

Der Abbau von Risikopositionen und die Wertaufholungen im Credit Investment Portfolio (CIP) führten zu einer deutlichen Verbesserung im Ergebnis aus Finanzanlagen. Dieses belief sich auf 230 Mill. Euro nach einem Minus von 170 Mill. Euro im Vorjahr. Die Belastungen im Handelsergebnis durch die europäische Schuldenkrise und die damit verbundenen Spreadausweitungen entsprechender Staatstitel sowie einzelner Positionen im CIP wurden durch dieses Ergebnis aus Finanzanlagen nicht vollständig kompensiert. Für das Handelsergebnis wird ein Minus von 359 Mill. Euro ausgewiesen, nach einem Plus von 568 Mill. Euro im Vorjahr.

Der Verwaltungsaufwand betrug im Berichtszeitraum 867 (830) Mill. Euro, das Ergebnis vor Restrukturierung lag bei 545 (minus 718) Mill. Euro. Die Aufwendungen für die öffentlichen Garantien beliefen sich auf 519 (483) Mill. Euro - davon flossen 405 (365) Mill. Euro an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Öffentlich gewährte Garantien werden von der HSH Nordbank derzeit schrittweise weiter zurückgeführt. Im laufenden Jahr 2011 hat die Bank bereits zweimal die Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein um jeweils 1 Mrd. Euro zurückgeführt. Diese Garantie beläuft sich aktuell noch auf 8 Mrd. Euro. Des Weiteren arbeitet die Bank am Abbau der vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) gewährten Bürgschaften. Mitte Mai 2011 wurde eine vom SoFFin garantierte Emission mit einem Volumen von 3 Mrd. Euro zurückgeführt. Bis Mitte 2012 sollen die restlichen Anleihen im Volumen von derzeit 6 Mrd. Euro voll zurückgeführt werden.

Die Bank beschäftigte zum Jahresende 3852 Mitarbeiter, davon 3251 im Inland und 601 im Ausland. Ende des Vorjahres waren es noch 4188, davon 3490 im Inland, 698 im Ausland.

Personalien: Aufsichtsrat: Hilmar Kopper (Vorsitzender), Olaf Behm (stellvertretender Vorsitzender), Vorstand: Dr. Paul Lerbinger (Vorsitzender seit 1. April 2011), Prof. Dr. Dirk Jens Nonnenmacher (Vorsitzender bis 31. März 2011), Dr. Martin van Gemmeren, Constantin von Oesterreich, Torsten Temp, Bernhard Visker (bis 31. August 2011)

Landesbank Berlin Holding

Rückgang des Zinsüberschusses um 16% - Risikovorsorge im Kreditgeschäft mit Nettoaufwand von 105 (185) Mill. Euro - Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten um ein Viertel höher - leicht erhöhte Verwaltungsaufwendungen - Konzernüberschuss von unverändert 265 Mill. Euro - Bilanzsumme um 9% auf 131,5 (143,8) Mrd. Euro verringert

Auf den ersten Blick etwas unübersichtlich wirkt die Struktur der Landesbank Berlin. So ist die börsennotierte Holding AG die Muttergesellschaft des Konzerns Landesbank Berlin mit Sitz in Berlin. Sie ist eine Finanzholding-Gesellschaft im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG) und zu 100% an der Landesbank Berlin AG (LBB) und der Kapitalanlagegesellschaft Landesbank Berlin Investment GmbH (LBB-Invest) beteiligt. Mehrheitsaktionärin der Holding ist die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG mit einer Anteilsquote von 88,03%. Sie ist Komplementärin der Beteiligungsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG, die 10,63% der Anteile hält. Die LBB hält wichtige strategische Beteiligungen des Konzerns, insbesondere die Anteile an der Banken-Service GmbH, mit der seit Mitte 2010 ein Barabfindungsvertrag besteht, sowie an der Netbank AG und an der Berlin-Hannoverschen Hypothekenbank AG (Berlin Hyp). Im Oktober 2010 hat die LBB die von der Norddeutschen Landesbank in Höhe von 8,07% gehaltenen Anteile an der Berlin Hyp erworben und damit ihren Anteil auf 99,66% erhöht. Gegen Gewährung einer Barabfindung wurden auch die restlichen Anteile per 25. Januar 2011 übertragen.

Die Ertragsrechnung der Landesbank Berlin Holding zeigt im Berichtsjahr 2010 einen Rückgang des Zinsüberschusses um 16% auf 725 (862) Mill. Euro. Als Erklärung führt das Institut an, dass im Vorjahr aufgrund der Zinsentwicklung erhöhte Erträge aus dem Geldhandel erzielt werden konnten. Darüber hinaus stiegen die in das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten umzugliedernden Zinseffekte gegenüber dem Vorjahr um 65 Mill. Euro an.

Einen Nettoaufwand von insgesamt 105 (185) Mill. Euro wies die Risikovorsorge im Kreditgeschäft aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entsprach dies einer Reduzierung um 43%. Die sich widerspiegelnde wirtschaftliche Erholung und die günstigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so kommentiert die LBB, führten zu geringeren Abschreibungen und Wertberichtigungen gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 24 Mill. Euro und höheren Auflösungen gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 56 Mill. Euro.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 5% auf 274 (262) Mill. Euro. Hierzu trugen laut Geschäftsbericht insbesondere gestiegene Erträge aus dem Kredit- und Kartengeschäft bei. Das Wertpapier- und Emissionsgeschäft entwickelte sich stabil.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 27% auf 349 (478) Mill. Euro. Als Grund identifiziert die Bank negative Wertanpassungen, ausgelöst durch die Ausweitung der Credit Spreads der sogenannten "PIIGS"-Staaten. Während sich das Ergebnis der als "Handel" klassifizierten Bestände deutlich um 255 auf 292 Mill. Euro reduzierte, erhöhte sich das Ergebnis aus zum Zeitwert designierten Finanzinstrumenten (FVO) um 126 Mill. Euro auf 57 Mill. Euro. Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten, so wird zudem hervorgehoben, korrespondiert nicht unerheblich mit gegenläufigen Effekten im Zinsüberschuss (366 nach 301 Mill. Euro).

Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 85 Mill. Euro auf minus 22 Mill. Euro. Der Saldo ist ganz wesentlich durch das Bewertungsergebnis in Höhe von minus 25 (minus 82) Mill. Euro geprägt. Dem stand ein Veräußerungsergebnis in Höhe von 3 (minus 25) Mill. Euro gegenüber. Um 22 auf 8 (minus 14) Mill. Euro erhöhte sich das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen, wobei es laut Geschäftsbericht für das Vorjahr eine Belastung durch einen erhöhten Abschreibungsbedarf auf eine Beteiligung zu berücksichtigen gilt.

Von 41 auf 84 Mill. Euro mehr als verdoppelt hat sich im Geschäftsjahr 2010 das sonstige betriebliche Ergebnis. Es enthält neben Erlösen aus Dienstleistungen des Banken-Service und Erträgen aus IT-Dienstleistungen auch Erträge aus zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten. Weiterhin sind Erträge aus der Veräußerung von Schuldscheindarlehen von 11 Mill. Euro enthalten.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich leicht um 2% auf 1,00 (0,99) Mrd. Euro. Darunter belief sich der Personalaufwand auf 551 Mill. Euro nach 537 Mill. Euro im Vergleichsjahr. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und die anderen Verwaltungsaufwendungen bewegten sich mit zusammen 452 Mill. Euro auf Vorjahresniveau.

Das Ergebnis vor Steuern (operatives Ergebnis) des Geschäftsjahres 2010 betrug 317 (329) Mill. Euro und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4%. Nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 52 nach 64 Mill. Euro (minus 19%), die Aufwendungen aus latenten Steuern von 40 Mill. Euro enthalten, weist die Landesbank Berlin einen Konzernüberschuss von unverändert 265 Mill. Euro aus.

Der Blick auf die Bilanz der LBB zeigt einen Rückgang der Bilanzsumme um 9% auf 131,5 (143,8) Mrd. Euro. Dabei verringerten sich die Forderungen an Kunden gegenüber dem Vorjahresstichtag um 4% auf 46,5 (48,6) Mrd. Euro. Der Rückgang wird im Geschäftsbericht überwiegend auf ein durch Fälligkeiten bedingtes geringeres Volumen an Kommunalkrediten zurückgeführt. Die Forderungen an Kreditinstitute lagen mit 16,8 (22,5) Mrd. Euro um ein Viertel unterhalb des Vorjahresausweises. Der Rückgang betraf mit 4,7 Mrd. Euro insbesondere die Geldanlagen bei Kreditinstituten. Schuldscheindarlehen und Kommunalkredite gingen insgesamt um 0,8 Mrd. Euro zurück.

Die Marktwerte der erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte verringerten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2009 um 2% auf 17,2 (17,6) Mrd. Euro. Neben den Bestandsveränderungen habe sich die Veränderung des Zinsniveaus auf die Wertansätze der derivativen Finanzinstrumente ausgewirkt. Nach eigenen Angaben insbesondere aufgrund von Fälligkeiten reduzierten sich die Finanzanlagen gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 45,0 (48,7) Mrd. Euro.

Auf der Passivseite reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten als wichtigste Refinanzierungsquelle der LBB um 21% auf 32,8 (41,4) Mrd. Euro. Der Rückgang betraf nach Angaben im Geschäftsbericht vor allem Geldmarktgeschäfte. Demgegenüber stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf 36,1 (35,1) Mrd. Euro an und betrafen ganz überwiegend die Termin- und Sichteinlagen. Das Volumen der verbrieften Verbindlichkeiten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 14% und wird mit 24,7 (28,7) Mrd. Euro ausgewiesen. Das Konzerneigenkapital belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 2,7 Mrd. Euro. Es lag damit auf Vorjahresniveau.

Personalien: Aufsichtsrat: Heinrich Haasis (Vorsitzender), Bärbel Wulff (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Dr. Johannes Evers (Vorsitzender), Dr. Thomas Veit (bis 31. Dezember 2010), Martin Klaus Müller (seit 1. Januar 2011)

Landesbank Saar

Bilanzsumme um 2,0% auf 19,05 Mrd. Euro gesteigert - Zinsüberschuss um 10,1% zurückgegangen - Risikovorsorge zurückgefahren - Verwaltungsaufwand leicht erhöht - Konzerngewinn von 13,4 Mill. Euro

Das Geschäftsjahr 2010 war für die Landesbank Saar das erste als wieder eigenständige Landesbank, nachdem die Bayern-LB im Rahmen ihres Restrukturierungsprogramms Anteile an dem Institut abgegeben hat. Mit 49,9% ist die bayerische Landesbank nach wie vor größter Anteilseigner, das Saarland hält 35,2% (vormals 10%) am Stammkapital des Instituts, der Sparkassenverband Saar unverändert 14,9%. Die Saar-LB positioniert sich nach wie vor als deutsch-französische Mittelstandsbank.

Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sind das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden, die Finanzierung gewerblich genutzter Immobilien und die Betreuung vermögender Kunden. Die Mitarbeiter beispielsweise sind zweisprachig ausgebildet, der Geschäftsbericht auf deutsch und französisch ausformuliert. Die Bilanzsumme des Saar-LB-Konzerns ist laut Bericht der Bank trotz des fortgesetzten Abbaus der nicht zum Kerngeschäft zählenden Portfolios wegen höherer Geldhandelsaktivitäten seit dem 31. Dezember 2009 um 2,0% auf nunmehr 19,05 (18,67) Mrd. Euro gestiegen.

Ein Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Landesbank Saar zeigt einen um 12,34 Mill. Euro auf 109,23 (121,49) Mill. Euro reduzierten Zinsüberschuss. Gleichzeitig verringerte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 69,3% oder 50,49 Mill. Euro auf 22,32 (72,82) Mill. Euro, woraus sich nach Risikovorsorge ein deutlich erhöhter Zinsüberschuss von 86,90 (48,75) Mill. Euro ergibt. Der Provisionsüberschuss stieg um 79,2% auf 10,82 (6,04) Mill. Euro. Insbesondere wurden laut Bericht in den Geschäftsbereichen Immobilien und Projekte sowie Firmenkunden die Erträge aus Arrangierungen und der Strukturierung von Finanzierungen deutlich gesteigert.

Das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung betrug 7,3 Mill. Euro nach 32,2 Mill. Euro im Vorjahr. Zur Begründung dieses Rückgangs führt die Bank positive Sondereffekte im Jahr 2009 aus der Aufholung von durch die Finanzmarktkrise verursachten Wertverlusten an. Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich für 2010 auf minus 3,9 (minus 1,9) Mill. Euro. Die hierin enthaltenen bonitätsbedingten Abschreibungen seien mit minus 3,0 Mill. Euro im Vergleich zum Vorjahr (minus 14,9 Mill. Euro) weiter zurückgegangen.

Der Verwaltungsaufwand der Bank ist um 3,8 Prozent auf 72,2 (69,50) Mill. Euro gestiegen. Dabei lag der Personalaufwand mit 38,1 (38,2) Mill. Euro in etwa auf dem Wert von 2009. Gleichzeitig erhöhte sich der Sachaufwand um 2,8 Mill. Euro auf 34,1 Mill. Euro. Dies resultierte laut Bericht aus den Vorbereitungen der Saar-LB zur Migration ihrer Datenverarbeitungssysteme auf die Systeme der Finanz Informatik im laufenden Jahr 2011.

Aus den genannten Zahlen ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 31,3 (12,2) Mill. Euro. Nach Abzug der Ertragsteuern verbleibt ein Konzernüberschuss von 21,6 (7,7) Mill. Euro. Der Saar-LB-Konzern bediente sein Hybridkapital vollständig, zahlte allerdings keine Dividende auf das Stammkapital der Anteilseigner der Saar-LB, sodass insgesamt ein Konzerngewinn von 13,4 (1,2) Mill. Euro verblieb.

Personalien: Verwaltungsrat: Jan-Christian Dreesen (Vorsitzender), Franz Josef Schumann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Thomas Christian Buchbinder (Vorsitzender) Werner Severin (stellvertretender Vorsitzender), Frank Eloy, Jürgen Müsch (bis 30. Juni 2011)

Noch keine Bewertungen vorhanden


X