Bilanzen

VR Leasing

Die VR-Leasing AG meldet für das erste Halbjahr 2008 für das Neugeschäftsvolumen der Absatz- und Investitionsfinanzierung - mit Leasing, Mietkauf und Investitionskredit - ein Wachstum um 4,1% auf 2,3 (2,2) Mrd. Euro. Bezogen auf das Neugeschäft im Inland sieht das zu 83,46% zur DZ Bank und mit den restlichen 16,54% zur WGZ Bank gehörende Unternehmen seine Marktposition damit von Platz drei auf zwei verbessert. Gemessen an den Vertragsstückzahlen stuft sich die Gesellschaft nach wie vor als Marktführer ein. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg im ersten Halbjahr 2008 um 9,5% auf 40,2 (36,7) Mill. Euro. Besonders hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf Fortschritte bei der Produktdiversifikation. So wuchs der generierte Factoringumsatz der VR Factorem um 35,7% auf rund 888 (654,2) Mill. Euro. Das Umsatzvolumen in der Zentralregulierung blieb mit gut 3,22 Mrd. Euro auf annähernd gleichem Niveau. Und um 46,3% auf 70,9 (48,5) Mill. Euro verbesserte sich der per Kreditfinanzierung generierte Umsatz. Knapp die Hälfte der am Point of Sale mit dem internetbasierten Kalkulations- und Abwicklungstool Lukas erstellten Verträge sind inzwischen Kreditanträge, so der Hinweis auf eine Nachfrage nach Produkten über das Leasing hinaus.

Stärkste Objektgruppe war der Bereich Maschinen mit 439,6 Mill. Euro. Die höchste Wachstumsrate verzeichnete Pkw/Kombi mit 7,1% - dort betrug das Neugeschäftsvolumen in den ersten sechs Monaten 234 Mill. Euro. Im gesamten Onlinegeschäft der Gesellschaft wurden im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres mit weiterentwickelten Tools 209,1 Mill. Euro umgesetzt - ein Plus von 41,8%. Die Cost Income Ratio hat sich nach Angaben der Gesellschaft um 0,9 Prozentpunkte auf 60,3% Prozent verbessert. Als Substanzwert werden 663 (604) Mill. Euro genannt.

Traditionell hoch ist mit rund 65 Prozent des im Inland erzielten Neugeschäfts der Anteil der Volks- und Raiffeisenbanken. Das Volumen betrug 733,5 Mill. Euro. Einen hohen Stellenwert hatten zuletzt die europäischen Märkte, die die Gesellschaft systematisch zu erschließen sucht. Im ersten Halbjahr 2008, so der Zwischenbescheid, wurden 51% des Neugeschäftsvolumens außerhalb Deutschlands erzielt. Von den Volumina her werden dabei Ungarn (369,7 Mill. Euro), Tschechien (186,8 Mill. Euro) und Polen (168,7 Mill. Euro) an vorderer Stelle genannt, vom Wachstum Slowenien (plus 90,1%), Serbien (plus 38,4%) und Russland (plus 67,6% auf 42,4 Mill. Euro), wo mit St. Petersburg ein neuer Standort geöffnet wurde und mit Nowgorod, Krasnodar, Novosibirsk und Ekaterinenburg vier weitere hinzukommen sollen.

Darüber hinaus hat es eine Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Zusammenführung gewisser Aktivitäten mit der Banca Italease in Italien gegeben. Wie die VR Leasing dazu Mitte Oktober 2008 verlauten lässt, ist die Annahme eines von ihr unterbreiteten Angebots zur Gründung eines Joint Venture der beiden Unternehmen näher gerückt. Das Board of Directors an der Mailänder Börse hat demnach das Angebot aus Deutschland einhellig gebilligt. Kommt es zu dem beabsichtigten Zusammengehen, so heißt es, würde sich die VR Leasing mit 60% an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligen. Der Kaufpreis soll etwa 369 Mill. Euro betragen, sollte das Joint Venture die festgesetzten Ergebniszahlen erreichen. Die restlichen 40 Prozent an dem Joint Venture würden von der Banca Italease gehalten.

Die auf den italienischen Markt bezogene Zusammenarbeit soll sich auf das bankenvermittelte Leasinggeschäft, das Direktleasinggeschäft sowie Factoring konzentrieren. Seitens des hiesigen Partners wird das angestrebte Joint Venture als "hochinteressante strategische Allianz" zum Einstieg in den italienischen Markt eingestuft. Der Entscheidungsprozess läuft und hat möglicherweise bis zum Erscheinen dieser Ausgabe schon konkretere Ergebnisse gebracht. Die VR Leasing, so der Stand bei Redaktionsschluss, muss dem Geschäft bis spätestens 30. November 2008 zustimmen. Der avisierte Termin für eine feste Vereinbarung zwischen den beiden Partnern ist der 12. Dezember 2008. Innerhalb der ersten Hälfte 2009 soll sich die konkrete Realisierung des Joint Ventures vollziehen.

Auslands- und Inlandsgeschäft zusammengenommen hat die VR Leasing im Jahr 2007 ein Neugeschäftsvolumen von knapp 4,7 Mrd. Euro erreicht. Dabei wuchs das Inlandsgeschäft um 11,1% auf mehr als 2,3 Mrd. Euro und das Auslandsgeschäft verbesserte sich um 26,2% auf ebenfalls gut 2,3 Mrd. Euro. Absatz- und Investitionsfinanzierung legten damit um insgesamt 18,1% zu. Die Zahl der neu abgeschlossenen Leasingverträge stieg auf 156 737 ein Zuwachs um 6% gegenüber dem Vorjahr. Die Gesellschaft sieht ihr Wachstum damit über dem Branchendurchschnitt und erklärt das mit der guten Verankerung im Mittelstandsgeschäft. Der generierte Factoringumsatz hat sich im Berichtsjahr 2007 um 6,8% auf knapp 1,4 Mrd. Euro erhöht. Als Entwicklung gegen den Markttrend wertet die Gesellschaft den Anstieg des Neugeschäfts im Bereich Immobilienfinanzierung (inklusive VR Bauregie plus 3,9% auf 292 Mill. Euro). Mit einem Umsatz von etwas mehr als 6,5 Mrd. Euro blieb die Zentralregulierung der VR Diskontbank um 4,7% unter Vorjahresniveau.

Einen starken Anstieg um 41,9% auf 410 Mill. Euro meldet die Bank bei der Eigenkapitalausstattung. Der Substanzwert wird auf 618 Mill. Euro veranschlagt (plus 10,6%). Die Cost Income Ratio verringerte sich von 63,9 auf 62,6 Prozent. Rückläufig war 2007 die Eigenkapitalrendite. Das eingesetzte Eigenkapital verzinste sich mit 19,7%, ein Minus von 6,4 Prozentpunkten. Beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verzeichnete die Gesellschaft einen Rückgang auf 56,2 Mill. Euro (minus 20,1%). Als Hauptursache wird dabei der Wegfall von Sondereffekten genannt. So waren nach Angaben der Gesellschaft 2006 die Risikokosten aufgrund der Umstellung auf IFRS nur halb so hoch.

Knapp 61% des Neugeschäftsvolumens im Inland wurden 2007 von den Partnerbanken vermittelt. Das durch die Volks- und Raiffeisenbanken erzielte Neugeschäftsvolumen stieg damit um 10,7% auf mehr als 1,4 Mrd. Euro, besonders bei Mobilien mit einem Plus von 18,3%. Stärkster Posten im bankvermittelten Geschäft waren unverändert die Investitionsgüter mit gut 621 Mill. Euro, gefolgt von Fahrzeugen mit 481,6 Mill. Euro sowie Informations- und Kommunikationstechnik mit 113,3 Mill. Euro. Wie im ersten Halbjahr 2008 wurde auch schon 2007 das Auslandsgeschäft maßgeblich von den Unternehmenseinheiten in Ungarn (696,2 Mill. Euro; plus 5,7%), Tschechien (428 Mill. Euro; plus 36,3%) und Polen (420,9 Mill. Euro, plus 52,1 Mill. Euro) geprägt. Und der russische Markt mit einer mehr als Verdopplung auf 52,9 Mill. Euro gilt als Hoffnungsträger.

Besonderes Augenmerk richtet die Gesellschaft zurzeit auf eine weitere Automatisierung ihres Standardmengengeschäfts mit einer leistungsfähigen IT-Landschaft. Begleitet wird dies von einer offensiven Vertriebsausrichtung mit flächendeckenden dezentralen Home-Office-Strukturen und einer stärkeren Zentralisierung der Serviceleistungen in der Hauptverwaltung.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Thomas Duhnkrack (Vorsitzender), Michael Fraedrich (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Gödel (Vorstandsvorsitzender), Peter Dieckmann (stellv. Vorstandsvorsitzender), Ludwig W. Schott, Dr. Ferdinand Vogel (ab 1. April 2008)

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