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Zentralbanken: Auswirkungsstudie zu Basel III: Ergebnisse

Die Deutsche Bundesbank hat Mitte März 2013 Ergebnisse einer Basel-III-Auswirkungsstudie für deutsche Kreditinstitute per 30. Juni 2012 veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse sind demnach:

- Die 33 teilnehmenden deutschen Institute haben im Mittel die künftig geltende Mindestquote von 4,5 % für das harte Kernkapital erfüllt.

- Der Kapitalbedarf der acht großen deutschen Banken ist im Vergleich zum vorherigen Stichtag Ende 2011 um 15 Milliarden Euro erheblich gesunken. Bis 2021 müssen weitere 32 Milliarden Euro aufgebracht werden, um die Zielquote von sieben Prozent zuzüglich eines Kapitalpuffers bei global systemrelevanten Instituten zu erfüllen.

- Grund für den um 30 Prozent geringeren Kapitalbedarf ist insbesondere, dass die Banken infolge der EBA-Rekapitalisierungsumfrage 2011/2012 umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalquoten getroffen haben.

- Die Quote des harten Kernkapitals nach Basel-III-Definition beträgt im Mittel für die acht großen Institute 5,7 Prozent und für die kleineren Banken 8,5 Prozent. Damit erfüllen Letztere im Mittel bereits die Zielquote eines harten Kernkapitals in Höhe von sieben Prozent.

Die Auswirkungen der verschärften internationalen Eigenkapitalnormen und der neuen Liquiditätsstandards (Basel III) werden seit Anfang 2011 vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht und von der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA auf halbjährlicher Basis beobachtet und analysiert. Diese Studie wird "Basel III-Monitoring" genannt. Europaweit haben sich 157 Banken aus 18 EU-Mitgliedsländern daran beteiligt, davon 33 deutsche Institute. Die teilnehmenden Institute werden in zwei Gruppen eingeteilt: Zur Gruppe 1 zählen acht international tätige Institute mit einem Kernkapital von mindestens drei Milliarden Euro gemäß dem CRD-III-Umsetzungsgesetz (Basel III). Die übrigen 25 kleineren Institute werden der Gruppe 2 zugeordnet.

Die durchgeführten Analysen basieren auf der Annahme einer vollständigen Umsetzung von Basel III zum Stichtag 30. Juni 2012, das heißt Übergangsbestimmungen, wie die stufenweise Erhöhung der Kapitalabzüge bis 2018 oder Bestandsschutzvorschriften bis 2021, werden nicht berücksichtigt.

Die Quote des harten Kernkapitals nach Basel-III-Definition beträgt im Mittel für die Gruppe-1-Banken 5,7 Prozent und 8,5 Prozent für die Gruppe-2-Institute. Die Bundesbank sieht die Banken in Deutschland mit diesen Ergebnissen im Vergleich zur vorherigen Befragung einen wesentlichen Schritt vorangekommen. Als Ursache für den Rückgang der Kapitalquoten nennt sie vor allem die gestiegenen Anforderungen an die Qualität des Eigenkapitals sowie die verschärften Vorschriften für die Berechnung risikogewichteter Aktiva. Für die Gruppe-1-Institute gelte dies besonders im Bereich der Kontrahentenausfallrisiken.

Unter den oben genannten Annahmen hätten Gruppe-1-Institute rein rechnerisch zusätzliches Kapital in Höhe von 32 Milliarden Euro benötigt, um die Zielquote für ein hartes Kernkapital von 7,0 Prozent zuzüglich eines Zuschlags von 1,0 Prozent bis zu 2,5 Prozent für global systemrelevante Institute bereits zum Stichtag 30. Juni 2012 zu erfüllen. Die Zielquote setzt sich zusammen aus der Mindestquote von 4,5 Prozent und dem Kapitalerhaltungspuffer von 2,5 Prozent. Treiber des Rückgangs sind insbesondere die infolge der EBA-Rekapitalisierungsumfrage getroffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalquoten.

Die schrittweise Einführung der neuen Eigenkapitalregeln bis zum 31. Dezember 2021 soll dazu dienen, den Instituten ausreichend Zeit zur Deckung des restlichen Kapitalbedarfs zu geben. Diesen Prozess überwacht und begleitet die Aufsicht eng. Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalausstattung umfassen beispielsweise Gewinnthesaurierung, Kapitalerhöhungen, Härtung anderer Kernkapitalkomponenten oder die Offenlegung stiller Reserven.

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