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Zentralbanken: Finanzstabilitätsbericht 2013

Laut aktuellen Finanzstabilitätsbericht von Ende Mai dieser Jahres hat sich die angespannte Lage im Finanzsektor des Euro-Währungsgebiets im Vergleich zu den zuvor verzeichneten Höhepunkten beruhigt. Eine Reihe von Indikatoren deute darauf hin, dass der systemische Stress im Euroraum den tiefsten Stand seit zwei Jahren erreicht hat. Dem Bericht zufolge waren die Maßnahmen der EZB für diesen Rückgang von wesentlicher Bedeutung. Um die jüngsten Fortschritte zu festigen, empfiehlt der Bericht, weitere grundlegende Anpassungen auf nationaler Ebene fortzuführen und parallel dazu die bereits laufenden EU-weiten Initiativen zur Stärkung des institutionellen Rahmens der Währungsunion fortzusetzen.

Die Finanzstabilitätsbedingungen im Eurogebiet werden nach wie vor als fragil eingestuft; so bestünden noch immer Schwachstellen im Zusammenspiel von Staaten, Banken und Gesamtwirtschaft. Es werden weitere konkrete Maßnahmen des öffentlichen und privaten Sektors für erforderlich gehalten, um die negativen Rückkopplungsschleifen zwischen angeschlagenen Staaten, zunehmend auseinander driftenden Wachstumsaussichten der verschiedenen Länder und den Bedenken hinsichtlich der finanziellen Solidität der Banken dauerhaft zu durchbrechen. Der Umsetzung des bereits erstellten Fahrplans, insbesondere des die Bankenunion betreffenden Teils, wird eine essenzielle Bedeutung beigemessen.

Die Analyse im aktuellen Bericht beleuchtet vier wichtige Risiken für die Finanzstabilität im Euro-Währungsgebiet:

1. Eine weitere Verschlechterung der Rentabilität der Banken vor dem Hintergrund von Kreditausfällen und einem schwachen makroökonomischen Umfeld: An dieser Stelle werden dauerhafte und zügige Fortschritte bei der Bereinigung der Bankbilanzen für notwendig gehalten.

2. Erneute Spannungen an den Staatsanleihemärkten aufgrund geringen Wachstums und langsamer Reformumsetzung: Die in Bezug auf die Schwachstellen in den öffentlichen Finanzen erzielten Fortschritte sollten dem Bericht nach nicht rückgängig gemacht werden. Darüber hinaus bedürfe es anhaltender Impulse zur Vollendung einer echten WWU, die insbesondere eine vollständige Bankenunion und eine Stärkung des finanzpolitischen Regelwerks umfassen sollte.

3. Schwierige Refinanzierungsbedingungen für Banken in angeschlagenen Ländern: Der Bericht mahnt an, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene weitere Schritte zu unternehmen, um die bestehende Fragmentierung bei der Refinanzierung der Banken zu beseitigen. Überdies erhofft man sich positive Auswirkungen von einem vorhersehbarer und innerhalb Europas einheitlichen Ansatz zur Bankenaufsicht und -abwicklung auf die Refinanzierungsmärkte der Banken. Die Einführung des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM) wird diesbezüglich als wichtiger Meilenstein gewertet.

4. Eine Neubewertung der Risikoprämien an den globalen Märkten nach einerlängeren Phase von Mittelumschichtungen in sichere Anlagen und einem Streben nach Rendite: Eine stabilen und vorhersehbaren Politik wird entscheidende Bedeutung beigemessen, um eine solche Neubewertung des Risikos zu verhindern. Um die Verluste, die sich aus einer solchen Risikoneubewertung ergeben könnten, möglichst gering zu halten, sollten die Banken und Aufsichtsbehörden sicherstellen, dass die Banken über ausreichende Kapitalpuffer verfügen.

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