EZB-Umfrage zu OTC-Derivaten

Quelle: Europäische Zentralbank

 

In der vierteljährlich durchgeführten Umfrage zu den Kreditbedingungen an den Märkten für auf Euro lautende wertpapierbesicherte Finanzierungen wie auch für OTC-Derivate gaben die Teilnehmen für den dreimonatigen Referenzzeitraum von Dezember 2016 bis Februar 2017 an, dass sich die Verhältnisse gegenüber den drei Monaten zuvor für alle Arten von Gegenparteien verschlechtert haben. Im Großen und Ganzen spielte demnach die Verschärfung der nichtpreislichen Konditionen eine ebenso große Rolle wie die Verschlechterung der preislichen Bedingungen. Neben der Verschärfung der nichtpreislichen Konditionen aufgrund der Umsetzung neuer regulatorischer Einschussanforderungen für nicht zentral geclearte OTC-Derivate waren die am häufigsten genannten Gründe für die insgesamt ungünstigeren Kreditbedingungen: eine Verschlechterung der Liquiditätslage und Funktionsweise der Märkte, weniger frei verfügbare bilanzielle Kapazitäten beziehungsweise eine geringere Verfügbarkeit von Kapital sowie höhere interne Kosten für Refinanzierungen, die im Treasury anfielen. Für den nächsten dreimonatigen Referenzzeitraum von März bis Mai 2017 wird mit einer weiteren Straffung der Kreditbedingungen für alle Arten von Gegenparteien gerechnet.

In Bezug auf die Finanzierungen, die mit auf Euro lautenden Wertpapieren besichert werden, gaben die Teilnehmer der SESFOD-Umfrage an, dass sich die Kreditkonditionen (wie die Obergrenze und Höchstlaufzeit der Finanzierung) etwas verschlechtert haben und die Finanzierungssätze/-aufschläge für die meisten Arten von Sicherheiten gestiegen sind, insbesondere wenn Staatsanleihen als Sicherheiten verwendet wurden. Die Liquiditätslage und Funktionsweise der Märkte für die zugrunde liegenden Sicherheiten (im Gegensatz zum Markt für die eigentlichen wertpapierbesicherten Finanzierungen) verschlechterten sich insgesamt für nahezu alle Arten von auf Euro lautenden Sicherheiten, wobei auch hier die Verschlechterung bei den Staatsanleihen am stärksten ausfiel.

In der längerfristigen Betrachtung zeigt sich, dass sich die Kreditkonditionen für alle Arten von Gegenparteien (mit Ausnahme von Banken und Händlern) im Vergleich zum Vorjahr insgesamt ungünstig entwickelt haben. Dabei war die Verschärfung der nichtpreislichen Kreditbedingungen ausgeprägter als jene der preislichen Konditionen. Außerdem verschlechterten sich die Kreditkonditionen für besicherte Finanzierungen im Vorjahrsvergleich insgesamt, wenn Staatsanleihen, hochverzinsliche Unternehmensanleihen oder Aktien als Sicherheit verwendet wurden. Umfrageteilnehmer meldeten im Vergleich zum Vorjahr auch ungünstigere nichtpreisliche Konditionen für Gegenparteien bei OTC-Derivaten, insbesondere bei Zins- und Devisenderivaten.

Die Erhebung wird vier Mal im Jahr durchgeführt, sodass Änderungen der Kreditbedingungen in den im Februar, Mai, August beziehungsweise November endenden dreimonatigen Referenzzeiträumen erfasst werden. Für die Umfrage vom März 2017 wurden qualitative Angaben über Veränderungen zwischen Dezember 2016 und Februar 2017 erhoben. Die Ergebnisse basieren auf den Antworten einer Gruppe von 28 Großbanken, von denen jeweils 14 im Euro-Währungsgebiet ansässig sind beziehungsweise ihren Hauptsitz außerhalb des Euroraums haben.

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