Private Banking

Sparkassenwerte beflügeln

Quelle: Sparkassenverlag

Die erste Sparkasse entstand vor 240 Jahren, damit die Bürger ihr Geld sicher anlegen und trotzdem jederzeit darauf zugreifen konnten. Seitdem sieht sich die Sparkassengruppe als Schutzschild der Sparer, des Mittelstandes und der Menschen mit geringen Vermögen und Einkommen und steht für Werte wie Stabilität und Bodenständigkeit. Für die Kundenklientel der Frankfurter Bankgesellschaft - Voraussetzung ist ein Anlagevermögen ab einer Million Euro aufwärts - war es lange Zeit, besonders vor der Finanzkrise, deshalb nicht "sexy" Kunde der Sparkassen-Finanzgruppe zu sein, vermutet Vorstandsvorsitzender Holger Mai.

Im Bereich der vermögenden Privatkunden erleben die Finanzgruppe und die mit ihr verbundenen Werte seitdem jedoch eine Renaissance: Die "Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe" hat 2017 das bisher wachstumsstärkste Jahr verzeichnet. Das Anlagevolumen stieg um mehr als 2 Milliarden Schweizer Franken (CHF) auf 12,8 Milliarden CHF (11 Milliarden Euro) - für das laufende Jahr sind sogar 15 Milliarden CHF angepeilt. Die an die Helaba gezahlte Dividende erhöhte sich ebenfalls deutlich auf 3,75 (3,0) Millionen CHF. Inklusive der Markterschließungsprovisionen von 50 Prozent an die Sparkassen zahlte die Bankgesellschaft an die Sparkassen-Finanzgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 13,9 (10) Millionen CHF.

Um ihren Platz unter den zehn größten deutschen Privatbanken und zwei größten Banken mit deutschen Eigentümern in der Schweiz zu halten und gleichzeitig zu wachsen, expandiert die Frankfurter Bankgesellschaft. Dafür hat sie ihre Beratungskapazitäten stark ausgebaut. Bis Ende des Jahres sollen 50 Berater unter Vertrag stehen, das wäre eine Verdopplung seit Anfang 2017. Die Eröffnung der Niederlassung in Düsseldorf Anfang dieses Jahres und der Aufbau eines kleineren Standorts in München sollen dazu führen, flexibler und schneller auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren zu können und die Wege der Berater zu verkürzen.

Einen zusätzlichen Schub im Neukundenbereich verspricht sich die Geschäftsleitung von der Neupositionierung des Family Office in Frankfurt. Die Tochter "Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft" wurde von Zürich nach Frankfurt verlegt und bietet Dienstleistungen wie Familienstrategie, Nachfolgeplanung sowie Immobilienmanagement an. Die se sollen auf die Anforderungen und Bedürfnisse von sehr vermögenden Familienunternehmen zugeschnitten sein und die Betreuungslücke innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe schließen. Die Angebotserweiterung sei dringend notwendig gewesen, betont Mai, denn durch die Erlöse aus dem Verkauf von mittelständischen Familienunternehmen geht den Sparkassen jährlich ein Potenzial in Milliardenhöhe durch die Lappen. Schließlich steht in jedem zweiten mittelständischen Unternehmen innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Nachfolgeregelung an.

Neben der Renaissance der Sparkassenwerte aufgrund eines erhöhten Sicherheitsbedürfnisses der Kunden wird die - durch den Hauptsitz in der Schweiz gegebene - Möglichkeit der Geldanlage außerhalb der Eurozone in Zeiten von Unsicherheiten in der EU ebenfalls nicht unerheblich das Geschäft beflügelt haben. Das Geschäftsmodell der Frankfurter Bankgesellschaft geht also auf und auch bei der Anzahl der kooperierenden Sparkassen, 243 von 385, ist noch Luft nach oben. Zunächst soll das Bankhaus nach der Umstrukturierung und dem Mitarbeiterzuwachs jedoch zur Ruhe kommen, eine weitere Expansion ist laut dem Vorstandsvorsitzenden erstmal nicht fest geplant.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X