Blickpunkte

Mitarbeiter - Personalmangel bei der Postbank?

Für personelle Aufstockungen scheint in der Kreditwirtschaft derzeit wenig Raum. Zwar ist das Retailgeschäft in aller Regel wenig betroffen, wenn Stellenstreichungen in großem Stil angekündigt werden. Doch liegt der Fokus nicht unbedingt auf einer personellen Aufstockung, zumal die Ertragslage bekanntlich auch im Retailgeschäft so rosig nicht ist. Wenn die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die unzureichende Personalausstattung in vielen der rund 1 000 Postbank-Filialen bemängelt, scheint dies also nicht unbedingt ins Bild zu passen.

Und doch hat die Kritik auch einen wahren Kern. Wenn das einzige Beratungszimmer in einem kleineren "Postbank-Finanz-Center" ständig verwaist ist, während sich vor den Postschaltern lange Schlangen von Kunden bilden, die Briefmarken kaufen oder Post aufgeben wollen, dann wird die Filiale eben doch mehr als Post- denn als Bankfiliale wahrgenommen. Das wird nur wenige ermuntern, Beratungstermine vor Ort zu vereinbaren. Regelmäßig werden Kunden zwar zur persönlichen Beratung eingeladen. Auch hier wird nicht die Filiale vor Ort, sondern ein Standort in einer anderen Kommune vorgeschlagen - vermutlich weil zwar der Beratungsraum vorhanden ist, es aber an qualifiziertem Personal vor Ort fehlt. Es bliebe also dem Kunden überlassen, zu fragen, ob nicht der Berater den Weg auf sich nehmen könnte - und das ist wieder einmal eine Hürde mehr. Natürlich ist es nachvollziehbar, wenn die Postbank sich nicht an jedem Standort permanent anwesende Berater leisten kann oder will, wie es die Volksbanken und Sparkassen auch nicht tun. Ein bisschen mehr Flagge zeigen könnte und sollte man aber vielleicht schon. Red.

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