Postbank

Poststreik als Kommunikationsthema

Endlich einmal hatte die Postbank im Streikjahr 2015 etwas Positives von der Streikfront zu berichten: Anders als beim Ausstand der Postbank-Mitarbeiter ist die Bank von dem der Post-Beschäftigten nicht betroffen. Während die Mitarbeiter in Postverteilzentren, Brief- oder Paketzusteller die Arbeit niederlegten, waren die Postbank-Finanzzentren, die ja nicht mit Beschäftigten der Post, sondern der Postbank besetzt sind, voll betriebsfähig. Alle Kundenberatungstermine konnten stattfinden, auch Postdienstleistungen wie Verkauf von Briefmarken, das Aufgeben von Päckchen oder das Abholen gelagerter Sendungen war uneingeschränkt möglich.

Dass die Bonner sich am 10. Juni veranlasst sahen, diese Information eigens per Pressemitteilung zu verbreiten, zeigt gleichwohl die Sensibilität, die das Thema "Streik" mittlerweile erreicht hat. So ganz ist dem Durchschnittskunden die Art der Kooperation zwischen Post und Postbank vermutlich nicht klar. Dass der (mittlerweile beendete) Arbeitskampf der Postbank-Beschäftigten das Filialgeschäft beeinträchtigt, der bei den Mitarbeitern der Post hingegen nicht, ist insofern sicher nicht jedem klar. Und so könnte mancher Kunde genervt reagieren oder zu vereinbarten Beratungsterminen stillschweigend nicht erscheinen, in der Annahme, dass der Termin entfallen muss - und das angesichts der ohnehin relativ hohen "Schwundquote" bei den Terminvereinbarungen, von denen Berater berichten. Somit bleibt der Eindruck, dass die Kooperation mit der Post zumindest in Streikzeiten eine nicht immer einfache ist. Red.

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