Aus der Marken- und Werbeforschung

DSGVO verändert das Marketing

Am 25. Mai 2018 tritt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft. Was sich Verbraucher von der neuen Verordnung erhoffen und wie weit Unternehmen bereits vorbereitet sind, hat Hub Spot in zwei Umfragen analysiert - einer Verbraucherumfrage und einer unter Marketingverantwortlichen.

Von den befragten Verbrauchern bewerten 90 Prozent die Datenschutzgrundverordnung positiv. Die Mehrheit der Verbraucher würde von einem Opt-out für Werbetelefonate (61 Prozent) und -E-Mails (60 Prozent) Gebrauch machen. 55 Prozent der Befragten würden gerne einsehen, welche Daten Unternehmen von ihnen gespeichert haben und 59 Prozent würden das sogenannte "Recht auf Vergessenwerden", das Anrecht auf die komplette Löschung ihrer Daten, nutzen.

Cookie-Tracking und Retargeting-Ads stoßen, wenig überraschend, bei rund der Hälfte der Befragten auf gar keine Gegenliebe. 91 Prozent der Verbraucher wünschen sich außerdem absolute Offenheit darüber, was Unternehmen mit ihren personenbezogenen Daten anfangen. Dazu gehört aus Verbrauchersicht auch, im Fall eines Sicherheitslecks sofort informiert zu werden. Das meinen 92 Prozent. Im Gegenzug honorieren die Kunden die Transparenz mit Vertrauen.

Viele Marketingabteilungen sind der zweiten Umfrage zufolge noch nicht gut auf die neue Rechtslage vorbereitet: 22 Prozent haben keinerlei Maßnahmen ergriffen, 42 Prozent bezeichnen sich als "mehr oder weniger" darauf vorbereitet. Bislang haben die Werbetreibenden vor allem die Art und Weise, wie Kundendaten gesammelt werden (60 Prozent), überarbeitet, die Datensicherheits- und Datenschutzprotokolle (56 Prozent) umgestellt sowie auf Opt-in-Verfahren (55 Prozent) umgesattelt.

Von denjenigen, die mit der EU-DSGVO vertraut sind, erwartet jeder Dritte (33 Prozent), dass die Konversionsraten sinken werden, 37 Prozent glauben, dass sich die Verordnung auf die Marketingroutinen auswirken wird und mehr als die Hälfte (51 Prozent) geht von schrumpfenden Kontaktdatenbanken aus.

In der Konsequenz schätzen 41 Prozent der Befragten, dass sie personenbezogene Daten zukünftig vermehrt über externe Plattformen wie Facebook oder Google verarbeiten werden. Daher verwundert es nicht, dass 44 Prozent der Umfrageteilnehmer in den nächsten Jahren mehr in Social-Media-Marketing investieren wollen. 41 Prozent planen, stärker auf Content-Marketing zu setzen, 37 wollen sich stärker der Suchmaschinenoptimierung (SEO) widmen.

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