Karten-Blickpunkte

Acquiring: Neuer Anlauf bei den Discountern

In der Statistik der Händlerkunden ist Karstadt bei der Concardis GmbH, Frankfurt am Main, nur eine von etwa 400 000 Akzeptanzstellen. Sollte die Rettung des Unternehmens fehlschlagen, dürfte dies für den Acquirer freilich eine spürbare Lücke im Abrechnungsumsatz hinterlassen. Er belief sich 2008 auf insgesamt 18,2 Milliarden Euro nach 15,5 Milliarden Euro im Vorjahr, was einem Plus um 17,4 Prozent entspricht.

Einen möglichen Umsatzausfall bei Karstadt zu kompensieren, dürfte gewiss schwierig werden - zumal das Neugeschäft auch den Rückgang aus den Bargeldumsätzen wettzumachen hat, die namentlich die Verbünde in Eigenregie übernommen haben. Immerhin ist sich Geschäftsführer Rainer Sureth sicher, dass die Kreditkartenakzeptanz bei den Discountern nun in greifbare Nähe rückt. In ein bis zwei Jahren, so seine Prognose, dürfte sich in diesem Segment die Kreditkartenakzeptanz durchsetzen.

Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Schon 2007 hatte Sureth prognostiziert, dass bis Mitte 2008 der Druchbruch bei den Discountern geschafft sein würde. Dann hatte sich die Branche aber doch als zäher erwiesen als gedacht. Gar so drängend ist für sie die Thematik vermutlich auch nicht - schließlich ist mit electronic cash das Problem, dass Non-Food-Artikel mitunter die Barmittel der Kunden übersteigen, vom Tisch. Immerhin: Wenn sich einer der Großen für die Kreditkarte entscheidet, wird der andere vermutlich über kurz oder lang folgen (müssen). Dies sieht im Bereich Consumer Electronics anders aus. Hier ist die Wettbewerbssituation eine ganz andere als bei den Discountern. Deshalb wird der Durchbruch dort noch länger auf sich warten lassen - auch wenn Concardis in "intensiven Gesprächen" ist. Red.

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