Blickpunkte

Preispolitik - Zahlungsgarantie wofür?

Schon seit geraumer Zeit sind die Konditionen für electronic cash dem Handel ein Dorn im Auge. Mit wachsendem Transaktionsaufkommen, so die Argumentation, müssten sich doch Skaleneffekte ergeben haben, die wenigstens teilweise an den Handel weitergegeben werden könnten. Die Zahlungsgarantie (und die damit verbundenen Entgelte) müssten für den Handel optional sein. Und nicht zuletzt wird die Frage gestellt, warum diese Zahlungsgarantie eigentlich so teuer sein muss, wo doch die Zahlungsfähigkeit des Kunden vom System vor der Transaktion überprüft wird. Die zum Beispiel im Beitrag von Ulrich Binnebößel auf Seite 10 aufgeworfene Fragestellung nach dem Sinn der Zahlungsgarantien lässt sich im Licht der jüngsten Systempanne sogar noch weiter spinnen. Wenn der Handel schon für die Zahlungsgarantie zahlen muss, warum erstreckt diese sich dann nicht auch auf solche Transaktionen, die ohne Verschulden seitens des Händlers oder mangelnder Kontodeckung des Kunden nicht zustande kommen?

Rein technisch müsste es möglich sein, Umsätze, die (sei es nun durch Systemausfälle oder Probleme mit dem Chip) nicht abgerechnet werden können und mangels Bargeldbeständen im Kundenportemonnaie storniert werden müssen, so zu registrieren, dass der entsprechende Umsatzausfall ersetzt werden kann. Das wäre eine echte Zahlungsgrantie, für die die Zahlungsbereitschaft im Handel vielleicht höher wäre. Wenn schon die Kundenzufriedenheit leidet, bliebe dem Kartenakzeptanten dann wenigstens kein (aktueller) finanzieller Schaden. Zugleich wäre damit für alle Beteiligten ein verstärkter Anreiz gegeben, an der Verbesserung der Systemverfügbarkeit und der Vermeidung aller irgend denkbaren Pannen intensiv weiterzuarbeiten. Wenn alles reibungslos klappt, profitieren schließlich alle. sb

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