Factoring-Unternehmen wachsen vor allem im Inland

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Die Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbands e.V. (DFV) konnten entgegen den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen ein solides Umsatzwachstum in der ersten Hälfte des Jahres erzielen. Insgesamt betrachtet stiegen die Factoring-Umsätze der Mitglieder des DFV um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrugen in 2023 rund 192,8 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Treiber für das Umsatzwachstum war diesmal das nationale Geschäft, welches einen Anstieg von 12,6 Prozent verzeichnen konnte und mittlerweile rund 142 Milliarde Euro beträgt.

Trotz steigender Insolvenzen blieb die Anzahl an Factoring-Kunden stabil und beträgt aktuell rund 106000 Kunden (+ 0,3 Prozent, 1. HJ 2022: 105600). Obwohl das preisbereinigte BIP im 1. Quartal 2022 stagnierte und im 2. Quartal ebenfalls von einer Stagnation ausgegangen wird, gelang es der Factoring-Branche ersichtlich mittels der steigenden Relevanz von Factoring auch als Partner in der Transformation, als Bestandteil des Finanzierungsmix von Unternehmen sowie durch die Stabilisator-Funktion in Krisenzeiten als zunehmend nachgefragtes Finanzierungsinstrument überproportional zuzulegen.

„Factoring baut seine Relevanz nicht nur als Stabilisator in Krisenzeiten, sondern auch als elementarer Bestandteil des Finanzierungsmix, insbesondere auf nationaler Ebene, weiter aus“, fasst es Stefan Wagner, neues Mitglied des Vorstands zusammen.

Allerdings sinkt die Nachfrage aus dem Ausland: Das internationale Geschäft der Mitglieder des DFV ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,7 Prozent zurück und beträgt rund 50,8 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2022 lag es noch bei 56,2 Milliarden Euro. Sowohl im Ex- als auch im Import sanken die Factoring-Umsätze deutlich, was der Verband als Spiegelbild der herausfordernden Zeiten für die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich wertet. Analog zu den pessimistischen Aussichten des IWF für das deutsche BIP in der zweiten Jahreshälfte (- 0,3 Prozent und erste Anzeichen einer Rezession) und dem weiterhin fallenden ifo Geschäftsklimaindex, sehen die Mitglieder des DFV ebenfalls etwas verhaltener in die Zukunft als noch zu Beginn des Jahres. Wurden die Aussichten am Anfang des Jahres durchschnittlich noch mit einer 2,5 bewertet, sind die Einschätzungen Mitte des Jahres mit einer Durchschnittsnote von 2,6 etwas verhaltener und reflektieren unter anderem Herausforderungen, wie die Energiepreisunsicherheit, den Fachkräftemangel und die erhöhten Investitionskosten.

Die Zahlen sind repräsentativ für den gesamten deutschen Factoring-Markt: die Mitglieder des Verbands bedienen rund 98 Prozent des gesamten verbandlich organisierten Factoring-Volumens in Deutschland.

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