Leasing-Neugeschäft wächst im 1. Halbjahr um 13,5 Prozent

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Im 1. Halbjahr 2023 steigerte die Leasing-Wirtschaft ihr Neugeschäft um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere das Neugeschäft in den Fahrzeugsegmenten Pkw (+21 Prozent), Nutzfahrzeuge (+14 Prozent) und Fahrräder (+27 Prozent) entwickelte sich positiv. Unterdurchschnittlich wuchs das Segment IT, Software & Cloudanwendungen (+5 Prozent); das Neugeschäft in der Objektgruppe Produktionsmaschinen war im ersten Halbjahr rückläufig (-17 Prozent). Bei den Wachstumszahlen ist jedoch zu berücksichtigen, dass mangels Inflationsbereinigung der Vergleich mit den Vorjahresperioden weniger aussagekräftig als in den Vorjahren ist.

2022 betrug das egsamte Neugeschäft der Leasing-Branche 70 Milliarden Euro. Davon entfielen 59,4 Milliarden Euro auf Leasing-Neuinvestitionen (60,2 Milliarden Euro im Vorjahr). Diese setzen sich aus dem Leasing von Ausrüstungsinvestitionen (Mobilien-Leasing) und von Nichtwohnbauten (Immobilen-Leasing) zusammen. Das Mobilien-Leasing erreichte ein Volumen von 58,3 Mrd. Euro und ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, was vor allem der Entwicklung im Fahrzeugsektor geschuldet ist. Das Immobilien-Leasing belief sich auf 1,1 Mrd. Euro und steigerte sich deutlich. Ein Teil der Rückgänge im Mobilien-Leasing verlagerte sich auf den Mietkauf. In diesem Segment stieg das Neugeschäft 2022 von 9,4 Milliarden Euro auf 10,5 Milliarden Euro.

Die ersten sechs Monate des laufenden Jahres stehen einem herausfordernden 1. Halbjahr 2022 als Vergleichsbasis gegenüber. Während die ersten beiden Quartale des vergangenen Jahres vom Beginn des Ukraine-Krieges, großer Unsicherheit und stark steigenden Energiekosten geprägt war, wirken im Vergleichszeitraum 2023 insbesondere die konjunkturdämpfenden Maßnahmen der Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation. 2022 waren die Lieferkettenprobleme in der Autoindustrie noch nicht gelöst und erschwerten sich nach Kriegsbeginn. Vor diesem Hintergrund müssen die aktuellen Daten für das Jahr 2023 eingeordnet werden. Zudem müssen die im Vergleich zur Vertragszahl deutlich stärker gewachsenen Anschaffungswerte bei Pkw als Teil der Inflation betrachtet werden, die im Einzelnen deutlich über der durchschnittlichen Preissteigerung (des Warenkorbes) von rund 10 Prozent liegen.

Für das aktuelle Jahr erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute eine Stagnation der Ausrüstungsinvestitionen. Erst im kommenden Jahr rechnen die Volkswirte wieder mit einem Wachstum. Dies sollte sich auf das Geschäft der Leasing-Branche für laufende Jahr bremsend auswirken.

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