Draghi will kaufen - aber wer gibt was her?

Mario Draghi und sein Team der Europäischen Zentralbank haben die ersten Käufe von Covered Bonds getätigt. Die Investments fielen sehr überschaubar aus und konzentrierten sich auf wenige Bonds überwiegend kurzer Laufzeiten. Allerdings sorgte bereits die Ankündigung der EZB, ABS-Titel und Covered Bonds kaufen zu wollen, für massive Spreadeinengungen bei den Titeln aus Südeuropa. Derzeit rechnet im Markt niemand damit, dass die EZB den häufig zitierten Betrag von 500 Milliarden Euro an Covered Bonds wirklich kaufen kann.

Anders als bei den beiden Ankaufprogrammen der Vergangenheit gibt es diesmal bisher keine tägliche Berichterstattung, sodass der Markt auf die einmal wöchentlich am Montagnachmittag zur Verfügung gestellten Informationen zu warten hat. Zu Käufen der EZB dürfen sich die Marktteilnehmer nicht detailliert äußern, dazu wurden sie über den europäischen Branchenverband European Covered Bond Council (ECBC) deutlich hingewiesen.

Die Analysten der Commerzbank haben einige mögliche Antworten auf die Frage, wer denn überhaupt verkaufen will, gefunden. Erstens: Am kurzen Ende sind die Covered Bonds sehr teuer und bieten Investoren kaum noch Performance-Potenzial. Zweitens: Banken haben die Chance, sich von Covered Bonds zu trennen, die durch das LCR-Raster gefallen sind, weil sie zu kleinvolumig sind oder zu niedrig geratet werden. Und drittens schließlich könnten sich deutsche Fonds von einigen spanischen Multi-Cedulas trennen, die technisch als Verbriefungen gelten.

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