Bilanzen

24 Großsparkassen im Vergleich - immer noch ein positives Bewertungsergebnis

An der Zusammensetzung sowie auf den ersten Plätzen der Großsparkassen-Rangliste (nach Bilanzsumme zum Jahresende 2012) hat sich wenig bewegt. Hamburger Sparkasse, Sparkasse Köln-Bonn und Kreissparkasse Köln belegen seit Jahren die Spitzenpositionen, die Erstere mit einem leichten Plus bei der Bilanzsumme, die Letzteren mit einem kleinen Minus. Vor allem auf den weiteren Plätzen der Aufstellung ist aber im Jahr 2012 Bewegung gekommen. Der Tendenz nach zogen die Sparkasse Nürnberg nach oben (Platz 13 nach Platz 16 im Vorjahr), ebenso wie die Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam (Rang 14 nach Rang 15 im Vorjahr), dagegen ist die Sparkasse Aachen auf Platz 15 abgerutscht (nach 13 im Vorjahr) und die Kreissparkasse Ludwigsburg für 2012 auf Rang 16 (nach 14 im Vorjahr).

Im unteren Viertel der 24 hier betrachteten Institute ergaben sich ebenfalls graduelle Unterschiede: Die Sparkasse Krefeld landete auf Platz 20 der Rangliste (nach 22 im Vorjahr), die Landessparkasse zu Oldenburg (Platz 21 nach Platz 20 im Vorjahr) und die Sparkasse Essen (Rang 22 nach 21 in 2011) hingegen fielen um jeweils einen Rang zurück. Insgesamt rangierten die Bilanzsummen zwischen 7,440 Mrd. Euro bei den Heilbronnern und 39,573 Mrd. Euro bei den Hamburgern. In der Tendenz stiegen die Bilanzsummen der Häuser leicht an: 16 Großsparkassen verbuchten an dieser Stelle ein Plus, acht ein Minus.

Bei der Sparkasse Köln-Bonn betrug der Rückgang der Bilanzsumme 1,9% oder 549 Mill. Euro auf 28,872 Mrd. Euro. Mit Blick auf die Kreditportfolios war dieser Rückgang bei der in Restrukturierung befind lichen Sparkasse durchaus gewollt. Das Kreditinstitut hat damit das von der EU-Kommission vorgegebene Ziel erfüllt, seine Bilanzsumme bis Ende 2014 auf unter 29 Mrd. Euro zu reduzieren. Für die kommenden Jahre ist kein weiterer Abbau geplant. Zum Jahresende 2012 wurde zudem der Konzern Finanzgruppe Sparkasse Köln-Bonn aufgelöst, hierfür wurden Unternehmensteile veräußert oder in die Sparkasse integriert. Dies soll zu jährlichen Einsparungen in Höhe von vier Mill. Euro führen, weil aufwendige Berichtspflichten, wie etwa eine Bilanzierung nach dem IFRS-Standard, zukünftig entfallen.

Unter anderem hat das öffentlich-rechtliche Haus im Mai 2013 den Verkauf des Unternehmens der Magic Media Company TV-Produktionsgesellschaft mbH (MMC) an die MMC Studios Köln GmbH, eine Tochter der Deutschen Unternehmensbeteiligungen AG (DUBAG), vollständig abgeschlossen. Die Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Unternehmensbeteiligungen war Teil der EU-Auflagen.

Insgesamt konnte das Kreditinstitut auch aufgrund eines gegenüber dem Vorjahr um rund 36,0 Mill. Euro gesteigerten Jahresüberschusses vor Ergebnisverwendung und vor Steuern in Höhe von 120,5 Mill. Euro die gesamten Nachholverpflichtungen aus den zurückliegenden Kapitalmaßnahmen zwei Jahre früher als geplant komplett bezahlen. Für das Berichtsjahr 2012 wurden zudem Zinsen auf Stille Einlagen gewährt und eine Rücklage zugunsten des abgewickelten Teils der ehemaligen West-LB (EAA) in Höhe von 54,3 Mill. Euro gebildet. Zwar rechnet die Sparkasse damit, in Zukunft weniger als bisher von außerordentlichen Erträgen profitieren zu können, doch wurden gleichzeitig auch die außerordentlichen Belastungen in den vergangenen Jahren reduziert. Für die kommenden Jahre plant die Sparkasse Köln-Bonn einen Jahresüberschuss von jeweils rund 100 Mill. Euro.

Die der Sparkasse Köln-Bonn räumlich nahegelegene Kreissparkasse Köln hatte bereits 2011 eine Neuorganisation ihrer Vertriebsstrukturen angekündigt, die die Erhöhung der Anzahl ihrer Regionaldirektionen ebenso umfasste wie die Einführung eines Sparkassenbusses als mobile Filiale und das Zusammenführen von 43 Kleinstgeschäftsstellen in größere Filialen. Aktuell steht bei drei weiteren Großsparkassen eine Neustrukturierung ihrer Geschäftsstellennetze an.

Im Oktober 2013 wandelte die Stadtsparkasse München neun ihrer bislang 89 Geschäftsstellen in SB-Servicestellen mit Geldautomaten und SB-Terminal um. Mit 80 bedienten Geschäftsstellen und weiteren 67 SB-Servicestellen bietet die Stadtsparkasse München weiterhin das dichteste Filialnetz aller Kreditinstitute am Bankplatz München, so wird mit Blick auf das sensible Thema der Filialschließungen betont. In zusätzlichen 46 Betreuungs- und Kompetenz-Centern werden Kunden bei besonderen Fragen beispielsweise bezüglich der Immobilienfinanzierung, der Existenzgründung, dem Errichten einer Stiftung oder für den Bedarf von Ärzten und Apothekern beraten.

Gleichzeitig mit der Umwandlung der Filialen in SB-Stellen verändert die Stadtsparkasse München ihr Direktangebot über das (mobile) Internet. Bisher war es bereits möglich, Giro- und Tagesgeldkonten sowie Vermögensanlageprodukte über das Internet zu eröffnen und abzuschließen. Neu angeboten wird nun ein verbessertes Verfahren im Online-Banking für mobile Endgeräte mit dem neuen Legitimationsverfahren Push-Tan. Dabei wird eine auftragsbezogene Tan für das Freigeben von Aufträgen über das Internet in eine passwortgeschützte App übertragen.

Bereits im April des laufenden Jahres kündigte die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) in Potsdam an, ihr Geschäftsstellennetz in den kommenden Monaten graduell den Marktgegebenheiten anzupassen. Anders als bei den Münchnern werden hier nicht nur Standorte verkleinert, sondern auch neue eröffnet: Insgesamt werden sechs weniger nachgefragte Geschäftsstellen in ländlicheren Teilen des Geschäftsgebietes geschlossen, im Gegenzug werden in der Wachstumsregion Berlin drei neue Standorte aufgemacht. Damit rückt das öffentlich-rechtliche Institut freilich ein Stück näher in Richtung Hauptstadt, wo demnächst gemäß den Plänen des DSGV die dortige Sparkasse in neuem/altem Marken-Glanz erstrahlen soll. Alle Maßnahmen der Potsdamer sollen bis Mitte 2014 umgesetzt sein. Mit dann rund 160 Geschäftsstellen und über 200 Geldautomaten wird die MBS das Kreditinstitut mit den meisten Standorten in der Region sein, so wird auch hier betont.

Ebenfalls im kommenden Jahr wird die Sparkasse Leipzig ihr Standortnetz überarbeiten: Vormals zentralisierte Beratungsleistungen sollen dem modifizierten Konzept nach wieder vermehrt in der Fläche angeboten werden. Das bedeutet konkret: Der Kundenberater soll zentraler Ansprechpartner für den Kunden sein, er zieht bei Bedarf Spezialisten hinzu. Von Schließungen betroffen sind bei den Leipzigern die SB-Center: Aufgrund der unmittelbaren Nähe zu anderen SB-Standorten oder Filialen und teilweise rückläufiger Nutzung der Selbstbedienungsgeräte wird die Sparkasse Leipzig sieben SB-Center in Leipzig schließen. Damit ist das Institut ab Januar 2014 mit 44 Filialen und 28 SB-Standorten im Leipziger Stadtgebiet präsent. Mit insgesamt 85 Filialen, 52 SB-Standorten sowie 34 Haltepunkten der beiden Sparkassenbusse, so fehlt auch hier nicht der obligatorische Hinweis, verfügt die Sparkasse Leipzig auch künftig "über das mit Abstand dichteste Standortnetz im gesamten Geschäftsgebiet".

Auch in Sachen Refinanzierung gingen die Großsparkassen in den vergangenen Monaten vermehrt neue Wege. Exemplarisch sei hier die Sparkasse Hannover genannt, die im November 2013 als erste Sparkasse in ihrem Regionalverband Niedersachsen einen börsennotierten öffentlichen Inhaberpfandbrief auflegte. Die Emission in Höhe von bis zu 150 Mill. Euro richtet sich an institutionelle Anleger und wird in einer Stückelung von 100 000 Euro im Freiverkehr der niedersächsischen Börse zu Hannover gelistet. Im Deckungsstock der Papiere mit einer Laufzeit von fünf Jahren sind Darlehen von öffentlichen Kreditnehmern in Deutschland mit bester Bonität. Die Sparkasse Hannover emittiert bereits seit Jahren sowohl Öffentliche Pfandbriefe wie auch Hypothekenpfandbriefe. Dabei lag der bisherige Fokus auf der Emission von privat platzierten Namenspfandbriefen. Bereits im Jahr 2012 hatte beispielsweise auch die Nassauische Sparkasse erstmals Pfandbriefe herausgegeben, zum Ende des dritten Quartals 2013 hatten sie einen Nennwert von 170 Mill. Euro als Pfandbriefe im Umlauf.

Ein Kuriosum bleibt noch von der Ostsächsischen Sparkasse in Dresden zu berichten: Diese wurde im Januar 2013 vom Verwaltungsgericht verpflichtet, ein Konto für den NPD-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu führen. Begründet wurde die richterliche Entscheidung mit der gesetzlich verankerten Gleichbehandlung aller Parteien, die öffentlichrechtliche Kreditinstitute zur Kontoführung verpflichtet. Eine NPD-Kontoführung hatte das Institut in der Vergangenheit wiederholt abgelehnt. Doch das Kreditinstitut reagierte souverän, betonte, kein Geld mit einer Geschäftsbeziehung zu der Partei verdienen zu wollen, und spendet die jährliche Kontoführungsgebühr der NPD-Kreisverbände von je 120 Euro in Form einer Fördermitgliedschaft an den Verein Ausländerrat Dresden und Aktion Zivilcourage e.V. in Pirna.

In der Ertragsrechnung der Großsparkassen war auch das Berichtsjahr 2012 noch von den Umwidmungseffekten von stillen in offene Vorsorgereserven geprägt. Den Höhepunkt dieser Entwicklung hat die Deutsche Bundesbank für die per Ende 2012 noch 423 (426) deutschen Sparkassen insgesamt im Jahr 2011 ausgemacht. Nachdem diese Umwandlung laut dem traditionellen Bericht zur Ertragslage der deutschen Kreditinstitute vom September vergangenen Jahres für die S-Primären zu einem positiven Bewertungsergebnis von 7,47 Mrd. Euro und zu einem aggregierten Jahresüberschuss von 14,049 Mrd. Euro für 2011 geführt hatte, hat sich dieser Effekt im Berichtsjahr 2012 zwar wieder deutlich abgeschwächt. Doch mit 690 Mill. Euro hat die Bundesbank für die Sparkassen im diesjährigen Folgebericht erneut einen positiven Bewertungseffekt ermittelt. Und auch der Jahresüberschuss 2012 liegt mit 6,82 Mrd. Euro - ebenso wie schon in 2010 und besonders 2011 - deutlich über dem Normalwert der vorangegangenen Jahre.

Bei den hier betrachteten 24 größten Sparkassen hat sich der Jahresüberschuss im Berichtsjahr 2012 noch einmal um 1,2% erhöht (siehe Tabelle), macht damit aber in Summe lediglich ein knappes Zehntel des Wertes aller Sparkassen aus. An der Bilanzsumme gemessen entfällt auf die Großsparkassen immerhin ein Anteil von rund 28%. Der Blick auf die einzelnen Ertragskomponenten zeigt beim Zinsüberschuss der Großsparkassen ein gemischtes Bild. Rein formal weisen zehn der betrachteten Institute einen höheren Zinsüberschuss aus als im Vorjahr und 14 einen niedrigeren. Bis auf wenige Ausnahmen sind in allen Häusern dabei sowohl die Zinserträge als auch die Zinsaufwendungen zurückgegangen. Wie sich demzufolge letztlich der Zinsüberschuss entwickelt hat, ist häufig davon abhängig, welche Zinskomponente stärker zurückgegangen ist. In der Stadtsparkasse Düsseldorf hatten die Veränderungen der laufenden Erträge (minus 13,2 Mill. Euro) den größten Einfluss auf die Entwicklung des Zinsüberschusses.

Deutlich höher ausgefallen ist der Zinsüberschuss mit 164,02 (133,73) Mill. Euro insbesondere bei der Kreissparkasse Ludwigsburg und der Sparkasse Köln-Bonn (430,09 nach 402,06 Mill. Euro). Dass der Zinsaufwand stärker gesunken ist als der Zinsertrag führt Erstere auf die Struktur ihrer Festzinspositionen zurück. Im Zinsüberschuss enthalten waren nach Angaben der Sparkasse Aufwendungen mit Einmalcharakter, die im Wesentlichen aus der vorzeitigen Schließung von Sicherungsgeschäften resultieren. Im Jahr 2012 wurden zudem erstmals wieder die zuletzt ausgebliebenen Erträge aus den direkt und indirekt über den Sparkassenverband Baden-Württemberg gehaltenen stillen Einlagen an der LBBW bedient sowie ausstehende Zinszahlungen für die Vorjahre teilweise nachgeholt. Die Sparkasse Köln-Bonn nennt maßgeblich die nicht mehr erforderlichen Zinsnachzahlungen für Genussrechtskapital als Grund für überproportional rückläufige Zinsaufwendungen. Zudem wird auf Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit Tochtergesellschaften in Höhe von 1,2 Mill. Euro verwiesen.

Die stärksten Einbrüche beim Zinsüberschuss verzeichneten im Berichtsjahr die Kreissparkasse Heilbronn (minus 20,5%) und die Ostsächsische Sparkasse zu Dresden (minus 11,6%). Erstere führt den deutlich verminderten Zinsüberschuss überwiegend auf eine im Geschäftsjahr veranlasste Änderung in der Verbuchung von Prämien aus vorzeitig geschlossenen Swapgeschäften des Zinsbuchs im aperiodischen Zinsergebnis zurück, die bisher im Bewertungsergebnis Derivate verbucht wurden. Ohne diese Änderung, so die Sparkasse, liegt der Zinsüberschuss deutlich über dem des Vorjahres. Als unverändert belastend stuft die Sparkasse den Umfang der Zinssicherungspositionen ein, obwohl auch im Geschäftsjahr einige vorzeitig geschlossen worden seien, um so die laufenden Erträge der folgenden Jahre zu stärken. Auch die Ostsächsische Sparkasse Dresden nennt das negative Ergebnis aus Derivaten in Höhe von 25,1 Mill. Euro als maßgeblich für den Rückgang des Zinsüberschusses.

Beim Provisionsüberschuss weisen zehn der Großsparkassen eine Steigerung, dementsprechend 14 allerdings einen Rückgang aus. Die Bewegungen fallen aber mit plus 5,1% bei der Kreissparkasse Ludwigsburg und minus 6,3% bei der Sparkasse Münsterland-Ost weniger stark aus als beim Zinsüberschuss. Als wesentlich für die Steigerung ihres Provisionsüberschusses auf 50,01(47,56) Mill. Euro nennt die baden-württembergische Sparkasse die Entwicklung der Provisionseinnahmen im Wertpapiergeschäft sowie höhere Erträge aus der Vermittlung von Produkten der Verbundpartner. Die Sparkasse Münsterland Ost führt ihre Einbußen beim Provisionsüberschuss wesentlich auf niedrigere Erträge aus dem Wertpapiergeschäft zurück.

Betrachtet man allein den Rohertrag als Ergebnis von Zins- und Provisionsüberschuss, so haben im Berichtsjahr genau die Hälfte der 24 Großsparkassen besser abgeschnitten als im Vorjahr. Das stärkste prozentuale Plus weist mit 18,1% auf 214,03 Mill. Euro die Kreissparkasse Ludwigsburg aus, das stärkste Minus mit 15,8% auf 155,95 Mill. Euro die Kreissparkasse Heilbronn. Dass dann nur noch sieben der 24 Großsparkassen einen Zuwachs beim Teilbetriebsergebnis ausweisen können, liegt an der Entwicklung der Verwaltungskosten. Denn diese sind in 22 der betrachteten Häuser gestiegen. Allein die Sparkasse Köln-Bonn (minus 1,8% auf 422,88 Mill. Euro) und die Sparkasse Leipzig (minus 2,9% auf 163,33 Mill. Euro) konnten im Berichtsjahr ihre Verwaltungskosten senken. Ursächlich ist in beiden Häusern eine deutliche Rückführung der Sachkosten. Die Sparkasse Köln-Bonn verweist an dieser Stelle auf eine Reduktion der Abwicklungskosten für technische Bankdienstleistungen sowie auf Raum- und IT-Kosten. Die Sparkasse Leipzig spricht als Erklärung für die Rückführung ihrer Sachkosten um gleich 10,0 Prozent auf 65,41 Mill. Euro von konsequentem Kostenmanagement. Mit ihrem Anteil der Verwaltungsaufwendungen am Zinsüberschuss liegen beide Sparkassen gleichwohl immer noch höher als viele der anderen Großsparkassen.

Der Blick auf die Entwicklung von Personal- und Sachkosten zeigt sehr unterschiedliche Entwicklungen. Allein die Sparkasse Münsterland-Ost weist einen Rückgang der Personalkosten aus, und das gleich um 9,4% auf 73,09 Mill. Euro. Dem steht allerdings ein Anstieg der Sachkosten um 24,4% auf 60,72 Mill. Euro gegenüber. Und erklärt wird die Verschiebung durch die Auslagerung unter anderem von Marktfolgeaktivitäten auf die SDZ Westfalen-Lippe GmbH, einen von der Sparkasse mitbetriebenen Servicedienstleister. Als ausschlaggebend für die Erhöhung der Personalkosten werden exemplarisch von der Kreissparkasse Ludwigsburg insbesondere tarifliche Lohnerhöhungen genannt. Und weitere Kosten fielen in diesem Falle durch die Zuführung zur Rückstellung für laufende Pensionen und für Pensionsanwartschaften aufgrund der Sondereffekte aus versicherungsmathematischen Parameteränderungen an.

Eine eher vernachlässigbare Rolle für die Großsparkassen spielt das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften. So hat beispielsweise die Sparkasse Köln-Bonn im Zuge ihrer Neuausrichtung den aufsichtsrechtlichen Status des Handelsbuchinstitutes inzwischen aufgegeben. Setzt man die GuV Position in Relation zum Betriebsergebnis der Sparkassen, übertreffen im Berichtsjahr 2012 nur die Kreissparkasse Köln (2,7%) und die Sparkasse Pforzheim-Calw (mit 7,32%) die Quote von einem Prozent. Die aggregierten Bestände aus Forderungen an Kreditinstitute und aus Wertpapiervermögen, so erläutert Letztere ihren Eigenhandel im Bundesanzeiger, nahmen im Geschäftsjahr 2012 um 127,5 Mill. Euro ab. Frei werdende Liquidität aus hohen Termingeldanlagen, heißt es dort weiter, wurde zu großen Teilen wieder in Wertpapieren investiert. Das Umsatzvolumen in Wertpapieren stieg insbesondere im Handelsbuch im Zuge wieder stärkerer Emissionsaktivitäten am Markt an und nahm von 2,3 Mrd. Euro im Vorjahr auf 4,2 Mrd. Euro im Jahr 2012 zu.

Angesichts von teils erheblichen Erträgen aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft beziehungsweise im Falle der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam zusätzlich Erträgen aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren wird die Risikovorsorge der 24 Großsparkassen in 14 der 24 Fälle als Ertragsgröße ausgewiesen. Das passt zu der Ertragsanalyse der Bundesbank für die gesamte Gruppe der Sparkassen im Monatsbericht September, die angesichts der Umwidmungseffekte von stillen in offene Vorsorgereserven der gesamten Gruppe ein positives Bewertungsergebnis bescheinigt. Wenn hier mit Blick auf die Großsparkassen 15 der 24 Institute im Berichtsjahr 2012 ihre Risikovorsorge aufgestockt haben, bedeutet das in einigen Häusern lediglich, dass der dort ausgewiesene Ertrag geringer ausgefallen ist als im Vorjahr. Dass der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen unter dem Wert des Vorjahres liegt, wird von einigen Instituten auf die Belastungen aus Positionen zur Zinssicherung zurückgeführt.

Der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge ist bei ausnahmslos allen 24 Großsparkassen im Berichtsjahr 2012 eine Aufwandsgröße. Im Berichtsjahr ist diese Position zudem bei acht Instituten größer und bei dementsprechend 16 der Sparkassen kleiner geworden. Erfasst werden an dieser Stelle nicht zuletzt die Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken. Von 23 der Sparkassen wurde der Fonds im Berichtsjahr dotiert, bei der Kreissparkasse Heilbronn ist er unverändert mit gut 200 Mill. Euro ausgewiesen. Besonders stark aufgestockt wurde er im Berichtsjahr von der Hamburger Sparkasse mit gleich 500,0 Mill. Euro auf nun 502,0 Mill. Euro, von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse um 101,2 Mill. Euro auf 474,5 Mill. Euro und von der Kreissparkasse Ludwigsburg um 100,0 Mill. Euro auf 320,0 Mill. Euro.

Deutliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr zeigen sich bei der Entwicklung des Gewinns vor Steuern. Während dieser in zehn Sparkassen zunahm, bei der Sparkasse in Bremen beispielsweise um 62,4% auf 44,58 Mill. Euro, bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden um 58,5% auf 63,98 Mill. Euro, bei der Landessparkasse zu Oldenburg um 47,2% auf 46,75 Mill. Euro und bei der Kreissparkasse Köln um 43,0% auf 105,54 Mill. Euro, weisen andere Häuser Rückgänge in ähnlichen Dimensionen aus. Bei der Sparkasse Düsseldorf beträgt das Minus 63,5% auf 21,02 Mill. Euro, bei der Sparkasse Nürnberg sind es minus 46,5% auf 30,28 Mill. Euro und bei der Sparkasse Hannover minus 45,5% auf 37,78 Mill. Euro. Traditionell vergleichsweise hoch lagen beim Gewinn vor Steuern einmal mehr die Sparkasse Aachen (plus 4,5% auf 94,02 Mill. Euro) sowie die Mittelbrandenburgische Sparkasse zu Potsdam (minus 2,4% auf 80,00 Mill. Euro), die mit der absoluten Größenordnung deutlich höher liegen als viele der vom Volumen deutlich größeren Institute.

Ebenfalls zehn der betrachteten Häuser haben im Berichtsjahr mehr Steuern bezahlt als im Vorjahr, bei den 14 anderen waren es weniger. Mehr als verdoppelt hat sich die Steuerposition bei der Landessparkasse zu Oldenburg (plus 127,5% auf 26,75 Mill. Euro) und bei der Kreissparkasse Ludwigsburg (plus 101,1% auf 35,95 Mill. Euro). Dass sich der Steueraufwand bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden mit plus 108,2% auf 44,78 Mill. Euro mehr als verdoppelt hat, wird nicht zuletzt mit Nachzahlungen für das Vorjahr begründet. Prozentual wie auch absolut am stärksten verringert hat sich die Steuerposition bei der Sparkasse Nürnberg (minus 82,4% auf 6,78 Mill. Euro). Der Höhe nach (minus 31,37 Mill. Euro beziehungsweise minus 71% auf 12,78 Mill. Euro) hat auch die Sparkasse Hannover im Berichtsjahr deutlich weniger Steuern gezahlt. Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum Stichtag Steuerlatenzen, so der ergänzende Hinweis der Bank im Geschäftsbericht. In ähnlichen Größenordnungen bewegt sich schließlich auch die Verminderung der Steuerposition bei der Sparkasse München. Dort werden mit 21,89 Mill. Euro 30,88 Mill. Euro beziehungsweise 58,5% weniger ausgewiesen als im Vorjahr.

Beim Jahresüberschuss schließlich liegen 15 der Großsparkassen über dem Vorjahreswert, prozentual am deutlichsten die Sparkasse Köln-Bonn (plus 145,3% auf 28,72 Mill. Euro), die die Steigerung als Anzeichen für die in den vergangenen Jahren vollzogene Neuausrichtung verstanden wissen will. Auch bei der Sparkasse Bremen ist der Jahresüberschuss mit plus 72,6% prozentual stark auf 37,83 Mill. Euro angestiegen. Den stärksten Rückgang verzeichnet die Stadtsparkasse Düsseldorf mit 96,3% auf 0,55 Mill. Euro. Ein Blick auf die Bilanzstruktur der Großsparkassen zeigt in der Gewichtung der Grundpositionen wenig Änderungen. Auf der Aktivseite zeigt sich wie in den Vorjahren bei der Mehrzahl der Institute ein großes Gewicht der Kundenforderungen. Wie schon Ende 2011 weisen zum 31. Dezember letzten Jahres die Landessparkasse zu Oldenburg mit 81,11 (79,33)% und die Kreissparkasse Köln mit 78,96 (75,34)% die größten Anteile aus, gefolgt von der Hamburger Sparkasse, die mit 75,47 (71,89)% das Gewicht der Kundenanforderungen spürbar erhöht hat. Deutlich geringer ist traditionell die Bedeutung der Kundenforderungen in den Großsparkassen in Dresden (Ostsächsische Sparkasse) mit 33,51 (30,64)%, in Leipzig mit 37,57 (36,45)% und in Potsdam (Mittelbrandenburgische Sparkasse) mit 42,35 (39,10)%. Mit 37,96 (37,45)% unverändert vergleichsweise niedrig ist der Anteil der Kundenforderungen ebenfalls bei der Frankfurter Sparkasse als Tochtergesellschaft der Helaba.

Unterschiedlich entwickelt hat sich bei den vier letztgenannten Instituten der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme. Bei der Frankfurter Sparkasse erhöhte er sich von 28,70% auf 31,14%, bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse zu Potsdam sank diese Quote von 48,19% auf 46,46%, ebenso wie bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden von 33,79% auf 32,69%. Und bei der Sparkasse Leipzig stieg der Anteil von 25,00% auf 27,60%. Bei Letzterer haben nach wie vor die Forderungen an Banken mit 30,26 (34,06)% ein vergleichsweise hohes Gewicht an der Bilanzsumme. In vergleichbaren Größenordnungen bewegen sich allenfalls die Frankfurter Sparkasse mit 27,65 (29,70)% und die Ostsächsische Sparkasse Dresden mit 27,94 (30,73)%. Unter den Sparkassen aus den alten Bundesländern sind relativ hohe Anteile der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme mit 42,15 (38,78)% bei der Sparkasse Nürnberg und mit 34,00 (32,70)% bei der Kreissparkasse Ludwigsburg anzutreffen.

Deutliche Abweichungen zeigt in den betrachteten Sparkassen auch die Struktur der Wertpapieranlagen. Während Aktien in der Hamburger Sparkasse 62,03 (70,51)% des gesamten Wertpapierbestandes abdecken und damit auf die Festverzinslichen 37,97 (29,49)% entfallen, weist keine der anderen Sparkassen eine solche Aktienlastigkeit auf. Lediglich die Sparkasse Essen mit 53,44 (39,70)%, die Sparkasse Dortmund mit 53,17 (49,70)% und die Kreissparkasse Heilbronn mit 50,37 (48,9)% liegen mit ihrer Aktienquote ebenfalls über 50%. Bei der Sparkasse Nürnberg erreicht die Aktienquote gerade 9,07 (9,72)% aller Wertpapieranlagen und bei der Landessparkasse zu Oldenburg 7,33 (14,2)%. Dementsprechend liegen die Anteile der Festverzinslichen bei 90,93% in Nürnberg beziehungsweise 92,67% in Oldenburg.

Der Handelsbestand auf der Aktivseite wird in den Tabellen unter Aktien ausgewiesen. Das betrifft die Hamburger Sparkasse, Sparkasse Köln-Bonn, Kreissparkasse Köln, Frankfurter Sparkasse, Stadtsparkasse Düsseldorf, Nassauische Sparkasse, Ostsächsische Sparkasse Dresden, Sparkasse Pforzheim Calw, Mittelbrandenburgische Sparkasse zu Potsdam, Kreissparkasse Ludwigsburg, Sparkasse Leipzig, Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und Sparkasse Krefeld. Gesondert in den Tabellen aufgeführt wird hingegen der Handelsbestand auf der Passivseite. Dies ist relevant für die Hamburger Sparkasse, Sparkasse Köln-Bonn, Kreissparkasse Köln, Frankfurter Sparkasse, Nassauische Sparkasse, Sparkasse Pforzheim Calw, Mittelbrandenburgische Sparkasse zu Potsdam und Sparkasse Krefeld.

Auf der Passivseite der Bilanz decken die Kundeneinlagen den größten Teil ab. Am ausgeprägtesten zeigt sich das bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, die mit 82,77 (83,21)% nach wie vor die höchste Quote der hier betrachteten 24 Institute ausweist. Danach folgen die Sparkasse Nürnberg mit 81,92 (81,96)%, die Stadtsparkasse München mit 81,36 (81,07)%, die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg mit 81,21 (78,98)% und die Sparkasse Dortmund mit 80,63 (80,67)%. Für die beiden weiteren ostdeutschen Sparkassen beträgt der Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme 79,43 (73,66)% für die Ostsächsische Sparkasse Dresden. Und ebenfalls erhöht hat sich mit 76,37 (75,00)% die Quote der Sparkasse Leipzig.

Bei den hier betrachteten Großsparkassen gab es in den Jahren 2012 und 2013 diverse Wechsel in den Vorständen, die zum Teil schon in der Vorjahresausgabe dieser Bilanzanalyse angesprochen wurden (siehe ZfgK 23-2012) und deshalb hier nicht mehr erwähnt werden. Berücksichtigt - und in der hier verwendeten Reihenfolge nach Bilanzsumme der Sparkassen vorgestellt - werden deshalb im Wesentlichen Entscheidungen, die seit dem Jahresende 2012 getroffen wurden. Zum 1. April 2013 ist Bettina Poullain zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der Hamburger Sparkasse ernannt worden. Sie ist die erste Frau im Vorstand der Haspa und übernimmt das Ressort Finanzen und Risiko. Mit Wirkung zum 1. Juni 2013 wurde Axel Kodlin ebenfalls zum stellvertretenden Mitglied des Vorstandes berufen. Er folgt auf Dr. Wolfgang Botschatzke, der das Unternehmen zum 31. Mai 2013 verließ. Der Vertrag von Artur Grzesiek als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-Bonn wurde bis zum 31. Oktober 2018 verlängert. Er bekleidet dieses Amt seit dem 1. November 2008.

Im Jahr 2014 wird Ralf Fleischer bei der Stadtsparkasse München den Vorstandsvorsitz von Harald Strötgen übernehmen, der Ende 2013 in den Ruhestand geht. Ralf Fleischer war Vorstandsvorsitzender der fusionierten Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert, bevor er 2006 als Geschäftsführer zum Rheinischen Spar kassen verband wechselte. Der Vertrag von Karin-Brigitte Göbel als Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Düsseldorf wurde zum 1. Januar 2014 für fünf Jahre verlängert. In dem Haus werden derzeit die Zuständigkeiten im Vorstand neu strukturiert. Das bisher für das Privatkundengeschäft zuständige Vorstandsmitglied, Andreas Goßmann, wird in diesem Zusammenhang zum Jahresende 2013 aus dem Vorstand ausscheiden.

Bei der Landessparkasse zu Oldenburg beendete Dr. Eduard Möhlmann seine Vorstandstätigkeit im April 2012, zum 1. Mai 2012 trat der zuvor bei der Landesbank Berlin beschäftigte Michael Thanheiser seine Nachfolge an. Der LzO-Vorstandsvorsitzende Martin Grapentin wird mit Ablauf des 31. Oktober 2014 in den Ruhestand treten. Der Verwaltungsrat hat als seinen Nachfolger Gerhard Fiand vorgeschlagen, der bereits Mitglied des Vorstandes der Sparkasse ist. Den Vorstand der Sparkasse Dortmund wird Dirk Schaufelberger zum Jahresbeginn 2014 komplettieren. Er wird Nachfolger von Guido Rohn, der im September verstarb.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X