Bankenchronik

25. Juli 2006 bis 7. August 2006

Bei der Beratung institutioneller Kunden wollen Feri Institutional
Advisors, Bad Homburg, und der niederländische Berater Compendon
künftig zusammenarbeiten. Ein entsprechender Vertrag sei bereits
unterzeichnet worden. Weitere Details, etwa ob eine gegenseitige
Kapitalbeteiligung geplant ist, wurden nicht genannt.
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Ein auf zwei Milliarden Euro bewertetes Joint Venture zu gleichen
Teilen bilden die französische Großbank Crédit Agricole und Fiat. Das
Gemeinschaftsunternehmen soll die Finanzierungsaktivitäten des
italienischen Autokonzerns im europäischen Raum zusammenfassen. Unter
der Firma Fiat Auto Financial Services (FAFS) werde es für die
Finanzierung von Händlern und Kunden zuständig sein, das
Leasinggeschäft abwickeln, alle Konsumentenkredittätigkeiten der Fidis
Retail Italia übernehmen sowie neue Finanzierungsinstrumente
entwickeln und anbieten.
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Ihre Fusion haben die Kreditderivatebroker Creditex, New York, und
Credit-Trade, London, bekannt gegeben. Durch den Zusammenschluss soll
mit einem Marktanteil von rund zehn Prozent das weltweit größte
Unternehmen seiner Art entstehen. Führte das New Yorker Unternehmen
die meisten Handelsgeschäfte bislang per Computer, die Londoner
Gesellschaft aber per Telefon aus, so sollen für die gemeinsamen
Kunden künftig beide Wege offen stehen.
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In einem Vergleich haben sich Mastercard und andere
Kreditkartengesellschaften bereit erklärt, eine Summe von 336
Millionen US-Dollar zu zahlen um eine Wettbewerbsklage in den USA über
Gebühren für Transaktionen im Ausland beizulegen. In dieser wurde
ihnen vorgeworfen, Gebühren für Kreditkartenkäufe in ausländischer
Währung nicht ausgewiesen zu haben. Mastercard werde dabei 72,5
Millionen Euro schultern. Der Rest verteile sich auf Visa
International, Citigroup, Bank of America, Diners Club, HSBC Holdings
und Washington Mutual.
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Ende Juli dieses Jahres hat die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main,
ein Prozent des Kapitals der Deutschen Börse AG, Frankfurt am Main,
erworben. Die Bank betone mit dieser Beteiligung, dass sie die
geschäftspolitische Ausrichtung des Handelsplatzbetreibers zur
Schaffung einer europäischen Börsenlösung unterstützt.
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Die Schweizer Großbank UBS erwirbt einen Anteil von 51 Prozent des
nach eigenen Angaben größten koreanischen Asset Managers Daehan
Investment Management Trust Company (Dimco). Verkäufer ist der
bisherige Alleineigentümer Daehan Investment & Securities Company. Für
das Paket zahlt das Institut sofort 158 Millionen Euro sowie in den
folgenden drei Jahren weitere bis zu 31,6 Millionen Euro, sofern
bestimmte Ertragsziele erreicht werden. Zukünftig soll das neue
Gemeinschaftsunternehmen international unter UBS Hana Asset Management
Company Ltd. und in Korea Hana UBS Asset Management firmieren.
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Eine Niederlassung in Würzburg, und damit ihre siebte in Deutschland,
hat die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich eröffnet. Ihr Angebot
richtet sich an mittelständische Firmenkunden. Absichten ins
Retailgeschäft einzusteigen habe man nicht. Von den knapp 7 700
Kunden, die die Bank hierzulande betreut, sind rund 4 900 Unternehmen,
der Rest entfällt auf das Private Banking.
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Für 130 Millionen Euro übernimmt die österreichische Raiffeisen
International die tschechische E-Banka. Der Buchwert des übernommenen
Instituts lag zum Ende des ersten Quartals bei 42 Millionen Euro, wie
mitgeteilt wird. Mit der Transaktion will das Institut seine
Kundenzahl in Tschechien um mehr als 70 Prozent auf fast 300 000
erhöhen. E-Banka ist eine reine Retailbank und besitzt gegenwärtig 38
Zweigstellen mit insgesamt rund 900 Mitarbeitern.
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Einen 51-prozentigen Anteil an der LHI Leasing GmbH, München, erwirbt
die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Stuttgart, von der
Norddeutschen Landesbank (Nord-LB), Hannover. Letztere bleibt
Eigentümerin der restlichen 49 Prozent. Gleichzeitig bringt die
Stuttgarter Landesbank die Immobilienleasing- und Fondsaktivitäten
ihrer Tochter Südleasing GmbH, Stuttgart, in die LHI ein. Die
Vereinbarung sieht vor, dass alle wichtigen strategischen und
personellen Entscheidungen bei der LHI von beiden Landesbanken im
Einvernehmen getroffen werden.
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Den Projektentwickler Bouwfonds verkauft die niederländische ABN Amro
zu Teilen an die Rabobank und an den Allfinanzkonzern SNS Reaal. Die
genossenschaftliche Rabobank zahlt für die Immobiliensparte sowie die
Vermögensverwaltung einen Preis von 845 Millionen Euro. SNS Reaal
übernimmt den Bereich Immobilienfinanzierungen für 840 Millionen Euro.
Das Hypothekengeschäft von Bouwfonds verbleibt bei ABN Amro.
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Zum 1. August dieses Jahres fusionierte der französische
Online-Finanzdienstleister Boursorama, eine Tochtergesellschaft der
französischen Großbank Société Générale, mit der französischen
Caixa-Bank. Die neue Direktbank-Einheit firmiert unter dem Namen
Boursorama Bank, ein gemeinsames Banking-Angebot soll bis zum
Jahresende eingeführt werden.
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Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Bonn, hat
der Privatbank Reithinger GmbH & Co. KG, Singen, Anfang August dieses
Jahres die Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften entzogen.
Außerdem hat die Aufsicht ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot
(Moratorium) erlassen. Das Bankhaus gehört seit September 2002 nur
noch der Grundsicherung durch die Entschädigungseinrichtung deutscher
Banken GmbH, Berlin, an.
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Von der Amco Beteiligungs-GmbH, einer Tochter der AMB Generali Gruppe,
übernimmt die Deutsche Kreditbank AG, Berlin, einen Geschäftsanteil in
Höhe von 49,9 Prozent an der Direktbank SKG Bank GmbH, Saarbrücken.
Die Landesbank Saar (Saar-LB), Saarbrücken, bleibt weiterhin mit 50,1
Prozent an der SKG Bank beteiligt. Sowohl die Saar-LB als auch die
Deutsche Kreditbank gehören zum Konzern der Bayerischen Landesbank
(Bayern-LB), München.
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Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, übernimmt von der DZ Bank
Gruppe, Frankfurt am Main, für einen vorläufigen Kaufpreis von 420
Millionen Euro das unter der Marke Norisbank betriebene Filialgeschäft
mit 334 000 Kunden, einem Kreditvolumen von 1,4 Milliarden Euro,
Einlagen von 1,6 Milliarden Euro sowie 98 Filialstandorten in 58
Städten. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der
Aufsichts- und Kartellbehörden und soll voraussichtlich im vierten
Quartal 2006 vollzogen werden.

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