Börsen

Börsen

München: CFD-Börse gestartet

Die Bayerische Börse AG, München, hat mit dem Lösungspartner und Market Maker FX-Direkt Bank AG, Oberhausen, ihr neues Marktsegment Contrex für den Handel mit Contracts for Differences (CFDs) gestartet. Der Name setzt sich begrifflich aus dem englischen "Contract" und "Exchange" zusammen.

Die FX-Direkt Bank fungiert als Market Maker und Lösungspartner im B2B-Geschäft für interessierte Banken. Als erste große Partnerbank hat sich Cortal Consors der Plattform angeschlossen.

Bislang wurden CFDs ausschließlich over-the-counter, außerbörslich und nicht überwacht gehandelt. Preise und Gebühren waren schwer zu vergleichen, so kommentiert die Börse, und der Handel war für Anleger wenig transparent. Bei Geschäften über die neue Plattform werde der Anlegerschutz gestärkt, denn die Handelsüberwachung kontrolliert die Preisfeststellung. Das Startangebot der ersten europäischen CFD-Börse umfasst mehr als 500 internationale Aktien-CFDs und CFDs auf Indizes wie den Dax, Dow Jones, S&P, Nasdaq, Nikkei et cetera.

Als Zielgruppe für den CFD-Handel sieht die Bayerische Börse handelserfahrene Anleger. Um dies sicherzustellen ist eine Mindesteinlage von 2 000 Euro als Startangebot, später dann von 4 000 Euro notwendig. CFDs bieten höhere Renditechancen, aber auch ein höheres Risiko, kommentiert der Handelsplatzbetreiber. Jedem Interessenten soll ein persönlicher Kundenbetreuer für Fragen zur Verfügung stehen. Contrex bietet außerdem telefonische Plattform- und Charttrainings sowie ein kostenfreies Service-Telefon rund um die Uhr an.

Ein Differenzkontrakt (CFD) ist ein Ausgleichsgeschäft zwischen Kauf- und Verkaufspreis (oder umgekehrt) eines Basiswertes und gehört zur Gruppe der derivativen Finanzinstrumente. Mit einem CFD kann ein Anleger auf Preisänderungen etwa bei Aktien spekulieren, ohne diese selbst zu besitzen. Die Ausführung erfolgt dabei grundsätzlich 1: 1 zum Basiswert.

Bei einer Longposition (Kauf) könne der Anleger von steigenden Kursen profitieren, so erläutert die Börse, bei einer Shortposition (Verkauf) von fallenden Notierungen. Beim Handel mit CFDs muss stets eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin, für die eingegangene Position hinterlegt werden. Diese bewege sich in der Regel zwischen einem und 25 Prozent des gehebelten Volumens. Dadurch, dass der Anleger nur einen (kleinen) Teil des tatsächlichen Volumens des eigentlichen Geschäfts bereitstellen muss, ergibt sich ein Hebeleffekt, der sogenannte Leverage. Mit einem Hebel von 20 :1 könne beispielsweise bei einer Einlage von 5 000 Euro mit einem gehebelten Volumen von 100 000 Euro spekuliert werden.

Dax-plus Risk-Trigger-Indizes

Die Deutsche Börse hat ihre Strategie- Indexfamilie Dax-plus um drei sogenannte Risk-Trigger-Indizes erweitert. Die Indizes Risk Trigger Germany, Risk Trigger BRIC und Risk Trigger Russia sollen risikoaversen Investoren ein frühzeitiges Erkennen von Abwärtsbewegungen der Märkte und entsprechendes Umschichten von Investments ermöglichen.

Das Indexkonzept basiert auf der Annahme, dass Kursanstiege der Aktienmärkte sich in der Regel langsam und stetig, das heißt mit geringer Volatilität entwickeln, ein Abschwung dagegen meist sehr schnell passiert und so eine deutlich höhere Volatilität zur Folge hat. Letzteres wird mit einem entsprechend hohen Risiko gleichgesetzt. Überschreiten die Indizes Dax, Dax-global BRIC und Dax-global Russia, welche den Risk-Trigger-Indizes zugrunde liegen, einen definierten Schwellenwert, so wird das Investment vollständig in den Geldmarkt (eb.rexx Money Market Index) umgeschichtet.

Ein Anstieg der Märkte werde von den Risk-Trigger-Indizes entsprechend angezeigt, kommentiert die Börse. Die Reinvestition in das Aktienportfolio geschieht erst, wenn die Volatilität unterhalb einer definierten Untergrenze gefallen ist und die Marktphase nicht mehr als riskant angesehen wird. Als Entscheidungskriterium werde die kurzfristige 10-Tages-Volatilität des zugrunde liegenden Indexes herangezogen.

Standardisierte Kennungen

Ein universelles Unternehmenskennungssystem wollen der Dienstleister Avox und Cusip Global Services, ein von Standard & Poor's im Auftrag des US-amerikanischen Bankenverbandes (American Bankers Association) geführtes Unternehmen, einführen. Der neue Standardcode mit der Bezeichnung "Cabre" (Cusip Avox Business Reference Entity identifier) soll weltweit für Emittenten, Schuldner und Gegenparteien erstellt und eingesetzt werden.

Die Kennung ist ein Code mit zehn Zeichen, der den Bestandskunden von Avox- und S&P/Cusip sofort zusätzlich zu den bestehenden Dienstleistungen bereitsteht. Das System wird den globalen Marktteilnehmern auch in verschiedenen Datenverbreitungsoptionen, darunter Portfolio-, Großdatei- und webbasierte Anwendungen, bereitgestellt. Ein Verzeichnis mit Kennungen und Basisdaten für mehr als 250 000 Unternehmen weltweit, das alle Branchen erfasst, ist für das zweite Quartal 2009 angekündigt.

Six: Aktienhandel wieder in Zürich

Wie bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt, hat Six Swiss Exchange die Rückführung des Aktiengeschäfts auf die eigene Plattform umgesetzt. Per 4. Mai 2009 erfolgt der Handel sämtlicher Schweizer Aktien wieder über Six Swiss Exchange in Zürich. Die bis dahin an der SWX Europe in London ge- und verkauften Schweizer Blue-Chip-Aktien werden im neu geschaffenen "Swiss Blue Chip Segment" an der Schweizer Börse gehandelt.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X