Börsen

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Eurex: neues Preismodell

Die internationale Terminbörse Eurex führt zum 1. Februar 2011 ein neues Preismodell ein. Die bestehenden Entgeltobergrenzen für Block Trades in Optionen werden dabei durch eine Preisstaffel ersetzt. Darüber hinaus erhalten Eigenhändler in diesen Produkten künftig Volumenrabatte, die sowohl für Orderbuch- als auch für Block-Trade-Transaktionen gelten. Zudem werden die Entgelte einer Dax-Option von derzeit 75 auf 50 Euro-Cent und für Aktienoptionen von derzeit 20 auf 10 Euro-Cent gesenkt.

Zu den weiteren Änderungen zählt die Abschaffung der vierteljährlichen Mindesttransaktionsentgelte, wodurch die Einstiegsbarrieren für neue Handelsteilnehmer sinken sollen. Ferner wird, um internationalen Standards Rechnung zu tragen, die Kontraktgröße einer Vielzahl von Aktienoptionen und Single Stock Futures im ersten Quartal 2011 erhöht.

Auf aggregierter Basis der diesjährigen Handelsvolumen würden die Entgelte der Eurex-Kunden mit dem neuen Preismodell um insgesamt 20 Millionen Euro jährlich sinken, wirbt der Handelsplatzbetreiber. Man erwarte mit der Einführung des neuen Preismodells steigende Handelsaktivitäten und somit einen aus eigener Sicht neutralen Effekt auf die Umsätze.

Transaktionsregister für OTC-Derivate

Das Transaktionsregisters Regis-TR, eine Initiative der Spanischen Börsenorganisation Bolsas y Mercados Españoles (BME) und der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream, hat Ende 2010 das operative Geschäft aufgenommen. Mit dem Register sollen die Anforderungen der Regulatoren nach mehr Transparenz im außerbörslichen (OTC) Derivatemarkt umgesetzt werden. Nach Ankündigung des Vorhabens im November 2009 folgte eine externe Testphase mit den Finanzinstituten Banco Sabadell und BBVA als Pilotkunden. Betrieben wird das Transaktionsregister von einem von BME und Clearstream neu gegründeten Unternehmen mit Sitz in Luxemburg.

Das System sammelt und verwaltet Informationen zu sämtlichen von den Teilnehmern gemeldeten außerbörslichen (OTC) Transaktionen. Das Transaktionsregister werde Marktteilnehmern und Aufsichtsbehörden einen komprimierten Gesamtüberblick über die entsprechenden OTC-Derivatepositionen bieten, so die Betreiber. Regis-TR erfülle bereits heute alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die bislang veröffentlicht wurden und die in Zukunft gelten sollen, und richtet sich an Finanzinstitute und Nicht-Finanzinstitute.

Kontrolle der Rechnungslegung

Die Abschlüsse von Schweizer Banken, Effektenhändlern und Versicherungen mit einer Notierung an SIX Swiss Exchange werden künftig entweder von der schweizerischen Finanzaufsicht (Finma) oder von der Börsentochter SIX Exchange Regulation kontrolliert. Während sich die Finma auf die Überprüfung und Durchsetzung der von ihr erlassenen bankengesetzlichen Rechnungslegungsvorschriften konzentriert, werden alle anderen bei Emittenten anerkannten Rechnungslegungsstandards - IFRS, US GAAP und Swiss GAAP FER von der SIX-Tochter überwacht. Sowohl Aufsicht als auch Börse sollen die in ihrem Verantwortungsbereich stehende Durchsetzung der Rechnungslegungsstandards selbstständig und nach den von ihnen festgelegten Prozessen voneinander unabhängig durchführen.

Optionshandelssystem: Start im April 2011

Im April 2011 will die International Securities Exchange (ISE) ihr neues Optionshandelssystem einführen, das auf der Handelsarchitektur Optimise der Gruppe Deutsche Börse basiert. Die Einführungsphase soll bis Juli dieses Jahres dauern, sowohl der Primär- als auch der Sekundärmarkt der ISE werden dabei auf das neue System umgestellt. Direkt ab dem Tag der Einführung sollen umfangreichere Systemfunktionalitäten bereitstehen.

Mit der Plattform Optimise hat die Gruppe Deutsche Börse gleichzeitig ihre neue globale Handelsarchitektur eingeführt. Diese soll künftig als gemeinsame Technologieinfrastruktur für die Handelsplätze der Gruppe Deutsche Börse fungieren. Insbesondere erhofft sich der Börsenbetreiber so schnellere Technologie-Upgrades und sinkende Wartungskosten. Zudem sollen sich bessere Expansionsmöglichkeiten ergeben.

Besicherte Zertifikate aus der Schweiz

An der Frankfurter Börse Scoach sind künftig auch pfandbesicherte Zertifikate aus der Schweiz handelbar. Die hinterlegten Sicherheiten dieser sogenannten Collateral Secured Instruments (COSI) sollen das Ge-genparteien-Risiko bei strukturierten Produkten verringern. Für COSI hinterlegt der Emittent Sicherheiten in Form von Wertpapieren oder Bargeld beim Schweizer Verwahrer SIX SIS. Es gelten alle Hinterlegungsregeln der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange. Der Emittent muss den Wert des Pfands während der Laufzeit des Zertifikats der Wertentwicklung anpassen. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten wird das Pfand zugunsten des Anlegers verwertet.

Am Schweizer Handelsplatz von Scoach in Zürich werden COSI schon seit September 2009 gehandelt. Sie sind an der SIX Swiss Exchange gelistet. Seit Ende 2008 werden in Deutschland besicherte Zertifikate der DWS Go und später der Commerzbank sowie Morgan Stanley angeboten. Die beiden Banken hinterlegen die Sicherheiten beim deutschen Zentralverwahrer Clearstream, DWS Go bietet Zertifikate an, für die Sicherheiten bei einem Treuhänder hinterlegt sind.

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