Börsen

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Eurex/ISE: Übernahme abgeschlossen

Nachdem die US-amerikanische Aufsichtsbehörde SEC ihre Zustimmung erteilt hatte, haben die Terminbörse Eurex und die International Securities Exchange Holdings, Inc. (ISE) mitgeteilt, dass die Übernahme der ISE durch Eurex erfolgreich abgeschlossen ist. Mit Börsenöffnung in den USA am 20. Dezember letzten Jahres ist der Handel in ISE-Stammaktien an der New York Stock Exchange ausgesetzt und wird zu einem späteren Zeitpunkt eingestellt. Die Börse ISE, die weiterhin der Aufsicht der SEC untersteht, wird vom bestehenden Management als selbstständige Tochtergesellschaft von Eurex geführt.

Mit der Übernahme der ISE, der größten Aktienoptionsbörse der Welt, will die Deut-sche-Börse-Tochter das Liquiditätsnetzwerk in den USA und ihr Angebot an US-Dollar-Produkten ausweiten. Zusammen sehen sich Eurex und ISE weltweit als Marktführer bei Aktien- und Aktienindexderivaten. Teilnehmer beider Börsen erhalten mit dem Zusammenschluss Zugang zu hochliquiden Produkten in verschiedenen Anlageklassen und Währungen, heißt es von der Konzernmutter. Der Zusammenschluss soll Wachstumspotenzial durch Cross Selling bestehender Produkte eröffnen sowie die gemeinsame Entwicklung innovativer neuer Produkte ermöglichen. Die ersten gemeinsamen Initiativen will man Anfang 2008 bekannt geben.

Die Handelsvolumina der ISE sind im Jahr 2007 deutlich gewachsen. Mit 4,3 Millionen Kontrakten wurde im November 2007 ein neuer Rekord beim durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen aufgestellt, wie die Börse hervorhebt. Von Januar bis Ende November 2007 stieg das Handelsvolumen auf 741,6 Millionen Kontrakte, eine Steigerung von 35 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Eurex hat den US-Handelsplatz für rund 2,8 Milliarden US-Dollar in bar beziehungsweise 67,50 US-Dollar je Aktie übernommen. Die Finanzierung leisten die beiden Muttergesellschaften von Eurex, Deutsche Börse AG und SWX Swiss Exchange, im Verhältnis ihrer wirtschaftlichen Beteiligungen an Eurex von 85 Prozent beziehungsweise 15 Prozent.

Durch den Zusammenschluss sieht man die Position als führender transatlantischer Betreiber von Derivatemärkten erreicht. Die Palette umfasst auf Euro und US-Dollar lautende Produkte, neben Benchmark-Zins- und Aktienindexderivaten der Eurozone, auch Optionen auf die Aktien aller großen amerikanischen und europäischen Unternehmen. Gegenwärtig vertreiben ISE und Eurex ihre Produkte an etwa 560 direkte Teilnehmer.

USA: Aufbau einer neuen Terminbörse

Die Großbanken Bank of America, Barclays, Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, JP Morgan Chase, Merrill Lynch, die Royal Bank of Scotland, die Handelsfirmen Getco und Peak 6 und der in Chicago ansässige Hedgefonds Citadel, arbeiten am Aufbau einer neuen Terminbörse als Wettbewerber zur Chicago Mercantile Exchange (CME).

Die Gruppe plant nach eigenen Angaben zunächst die Gründung einer elektronischen Börse für den Handel von Terminkontrakten auf US-Staatsanleihen. In diesem Bereich vereint die CME derzeit die meisten Anteile auf sich. Im Laufe dieses Jahres sollen weitere Produkte hinzukommen.

Swiss Financial Market Services AG gestartet

Per Anfang 2008 haben sich die SWX Group, die SIS Group und die Telekurs Group zur Swiss Financial Market Services AG zusammen geschlossen. Mit diesem Schritt will der Finanzplatz Schweiz die Voraussetzung schaffen, um mit dem Angebot an Dienstleistungen in den Bereichen Börsenhandel, Abwicklung, Zahlungsverkehr und Datengeschäft die Konkurrenzfähigkeit und Innovationskraft zu steigern und die schweizerische Hoheit über die Fi-nanzplatz-Infrastruktur langfristig aufrecht zu erhalten.

Das neue Unternehmen befindet sich ausschliesslich im Besitz seiner Nutzer, wodurch man sichergestellt sieht, dass das Kundeninteresse bei allen Entscheidungen im Fokus steht. Die durch einen Aktionärsbindungsvertrag langfristig gesicherte Eigentümerstruktur soll dabei für Stabilität und Verlässlichkeit sorgen, heißt es.

CFF jetzt auch am belgischen Markt

Die Central Facility for Funds (CFF), eine Post-Trade-Lösung von Clearstream für Investmentfonds, ist nun über RBC Dexia Investor Services Belgium S. A. und KBC Bank NV auch am belgischen Markt verfügbar. Beide Institute sind seit Ende letzten Jahres CFF-Kunden.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 dürfen gemäß belgischem Gesetz keine Inhaberwertpapiere mehr begeben werden. Demnach sind alle belgischen Emittenten von nicht börsennotierten Finanzinstrumenten verpflichtet, einen "Kontoinhaber" zu benennen, auch "Head of the Pyramid" (HOP) genannt. Der HOP ist dafür verantwortlich, sämtliche in Umlauf befindliche Wertpapiere der jeweiligen Finanzinstrumente zu halten.

CFF soll allen teilnehmenden Unternehmen (Transfer Agents, Fund Distributors und Fund Promoters) Abwicklungs- und Zahlungsinstruktionen für sämtliche zugelassenen Fonds in einem einzigen Paket bieten, wodurch nicht nur operative Prozesse beschleunigt und vereinfacht, sondern auch Risiken reduziert werden können. CFF umfasst ausschließlich Post-Trade-Dienstleistungen und verfügt über eine für verschiedene Auftragsausführungsprozesse offene Architektur. Zudem sei CFF vollständig in die bestehenden ICSD-Services im Bereich Custody und Settlement integriert. Dadurch sollen sich neue CFF-Teilnehmer in der Lage finden, ihre Fondsbestände auf der selben Custody-Plattform zu halten, die sie bereits für andere Anteilsklassen nutzen. CFF wurde ursprünglich für in Luxemburg ansässige Investmentfonds eingeführt, wurde aber später auf in anderen Ländern ansässige Fonds erweitert.

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