Börsen

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CME: Übernahme der Nymex

Für eine Kaufsumme von 9,3 Milliarden US-Dollar übernimmt der US-amerikanische Terminbörsenbetreiber CME Group die New Yorker Rohstoffbörse Nymex Holdings. Gemäß einer Mitte März getroffenen Vereinbarung erhalten die Aktionäre der früher unter dem Namen New York Mercantile Exchange bekannten Börse rund 100 Dollar in CME-Aktien und Bargeld.

Nach den gegenwärtigen Plänen soll das Geschäft mit Finanz- und Agrarkontrakten an der CME mit dem Nymex-Handel in Energieträgern und Metallen zusammengelegt werden. Der seit der Übernahme des Chicago Board of Trade (CBoT) weltweit zweitgrößte US-Börsenbetreiber hat dem New Yorker Partner dabei zugesagt, dass der Handel mit Energieträgern für mindestens fünf Jahre an der Ostküste verbleiben soll.

Eurex, ISE und OCC: Link für Optionen

Die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex, die International Securities Exchange (ISE) und The Options Clearing Corporation (OCC) haben Pläne zur Schaffung eines transatlantischen Trading- und Clearing-Links bekannt gegeben. Über diesen sollen Eurex-Kunden künftig einen direkten Zugang zu den Optionsprodukten der ISE haben. Sie können dabei über ihre bestehende Anbindung Aufträge im Orderbuch der ISE ausführen.

Im Rahmen dieses Projekts unterzeichneten ISE, Eurex und Eurex Clearing, das Clearinghaus von Eurex, eine entsprechende Erklärung (Term Sheet) mit der OCC, dem zentralen Kontrahenten für sämtliche US-notierten Optionskontrakte auf Wertpapiere. Das Term Sheet soll der erste Schritt zur Unterzeichnung einer endgültigen Vereinbarung sein, die Eurex-Kunden die Abrechnung der über den Link zur ISE gehandelten Kontrakte über ihre bestehenden Clearing-Konten bei Eurex Clearing ermöglicht. Der transatlantische Link soll nach gegenwärtiger Planung bis zum 2. Halbjahr 2009 implementiert sein, sofern alle erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen vorliegen.

Die Terminbörse hat derzeit ein Netzwerk von etwa 400 Teilnehmern, während die US-amerikanische Optionsbörse ISE derzeit etwa 170 Mitglieder zählt. Beide Börsen erhoffen sich hohe Wachstumsmöglichkeiten in ihrer Mitgliederbasis, da derzeit nur bei 16 Teilnehmern eine Überschneidung besteht.

Nyse Euronext: Aktienrückkauf

Ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu einer Milliarde US-Dollar hat der US-Börsenbetreiber Nyse Euronext bekannt gegeben. Darüber hinaus werde die Jahresdividende von 1,00 auf 1,20 Dollar je Aktie angehoben und somit die Auskehrungen an die Anteilseigner weiter erhöht.

Die New Yorker Börse kündigte zudem eine Kooperation mit dem arabischen Börsenbetreiber Abu Dhabi Securities Market (ADSM) an. Kernpunkt der Zusammenarbeit soll die Entwicklung von Technologien, Dienstleistungen für Investoren und Investmentprodukte sein. Der arabische Handelsplatz will im Rahmen der Zusammenarbeit das Handelssystem des US-amerikanischen Partners übernehmen.

Clearstream: neue Abwicklungsumgebung

Der Deutsche-Börse-Abwickler Clearstream hat Anfang März dieses Jahres eine neue Abwicklungsumgebung für die Post-Trade-Infrastruktur eingeführt. Die neue Plattform erlaubt die Verarbeitung von Transaktionen in Echtzeit über den gesamten Instruktionslebenszyklus während der Tagverarbeitung. Zu den Services, die von der Änderung profitieren, soll nicht nur die Abwicklung selbst gehören, sondern auch die Validierung von Instruktionen, das Matching (Abgleich von Transaktionen), die Bearbeitung von und Rückmeldung zu inländischen Marktinstruktionen, die Verarbeitungsreihenfolge von Instruktionen, die entsprechende Deckung, die Zuweisung und Substitution von Sicherheiten sowie das Reporting.

Kern des neuen Systems sei ein beschleunigter und effizienterer Abwicklungsprozess ohne Wartezeiten im Laufe der Tagverarbeitung von 4.30 Uhr bis 18.00 Uhr sowie ein verringerter Bedarf an Kreditfazilitäten und Sicherheiten. Die Echtzeitabwicklung beinhaltet Geldverrechnung, Wertpapierverrechnung und Wertpapierfinanzierung zur Unterstützung des Marktes bei der Deckung der Nachfrage am Markt für Wertpapierleihe- und Repogeschäfte.

Die Abwicklungsfristen für Wertpapiere wurden weltweit an 36 inländischen Märkten verkürzt. Darüber hinaus hat Clearstream die Fristen für Geldinstruktionen für 26 Währungen geändert, einschließlich der Euro-Frist über Target 2, sowie die Verarbeitung von Kapitalmaßnahmen an inländischen Märkten.

Deutsche Börse: Langlebigkeitsdaten

Mit Xpect Data erweitert die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, ihren Geschäftsbereich Market Data & Analytics um Daten aus der neuen Assetklasse Versicherungsrisiken. Künftig liefert der Marktbetreiber Daten zu Lebenserwartung und Sterblichkeitsrisiken. Unter dem Namen Xpect-Indizes führt die Deutsche Börse zudem entsprechende Indizes ein, die zur Verbriefung von Lebens- und Pensionsversicherungsrisiken oder als Basis für andere Finanzprodukte dienen.

Xpect Data liefere die derzeit aktuellsten Zahlen für eine quantitative Bewertung von Langlebigkeitsrisiken. Erstmals werden entsprechende Daten zur Bevölkerungsentwicklung monatlich aus verschiedenen zum Teil exklusiven Quellen von der Deutschen Börse zusammengetragen und geprüft verteilt. Bisher stehen Daten aus diesem Bereich nur alle drei bis fünf Jahre im Markt zur Verfügung, heißt es vom Handelsplatzbetreiber.

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