Börsen

Börsen

OMX-Offerte erhöht

Nachdem die Börse Dubai ihr Angebot zur Übernahme des skandinavischen Börsenbetreibers OMX von 230 auf 265 schwedische Kronen erhöht hatte, teilten die arabische Börse und ihr Partner Nasdaq Ende September dieses Jahres mit, über Aktien, Optionen sowie Vereinbarungen mit großen Anteilseignern bereits 47,6 Prozent der Anteile zu kontrollieren (siehe auch Börsen in Kreditwesen 19-2007). OMX wird damit auf 4,9 Milliarden US-Dollar bewertet.

Als weiterer Bieter hat sich der arabische Staatsfonds Qatar Investment Authority mit zehn Prozent an OMX beteiligt und sein Interesse an der skandinavischen Börsenorganisation bekundet. Zwar werde eine Mehrheitsbeteiligung schwer zu erreichen sein, jedoch sind einige Vereinbarungen zwischen Nasdaq/Börse Dubai und verschiedenen Großaktionären an Bedingungen geknüpft. So etwa würde die Abmachung des US-arabischen Bieterpaars mit der Nordea Bank, die knapp fünf Prozent der OMX-Anteile besitzt, hinfällig, wenn ein konkurrierendes Angebot über mehr als 303 schwedische Kronen vorliegen würde. 6,6 Prozent der Anteile an dem Handelsplatzbetreiber befinden sich noch in den Händen der schwedischen Regierung.

Währenddessen haben die schwedischen und finnischen Aufsichtsbehörden der US-Börse die Erlaubnis zur Übernahme der OMX vorab erteilt. Es stehe nicht zu erwarten, dass die Entwicklung des Handelsplatzbetreibers unter der neuen Eigentümerschaft Schaden erleiden werde.

Börse Berlin: Mehrheit an Easdaq übernommen

Die Börse Berlin erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an der Londoner Easdaq NV, die unter der Marke Equiduct aktiv ist. Ziel der Transaktion sei eine Partnerschaft, mit der die Möglichkeiten, die die europäische Finanzmarktrichtlinie MiFID bietet, genutzt werden sollen. Die Partner wollen vorhandenen und neuen Kunden Zugang zum Handel in einem breiten Spektrum von europäischen Wertpapieren bieten. Die geplanten Projekte und Dienstleistungen sollen sowohl für Banken und Investmentgesellschaften als auch für institutionelle und private Anleger Mehrwert schaffen; Details sind noch nicht veröffentlicht. Equiduct verfügt über ein eigenes elektronisches Handelssystem.

Clearstream: neue Branchenstandards

Clearstream Banking Luxembourg und Euroclear Bank planen gemeinsam mit der International Securities Market Advisory Group (ISMAG) die Einführung weiterer Standards für die Ausgabe und das Asset Servicing in Bezug auf internationale Wertpapiere. Hierzu zählen unter anderem Euro Bonds und strukturierte Produkte, die von den internationalen Zentralverwahrern (ICSDs) ausgegeben werden.

Die ISMAG umfasst Vertreter verschiedener Institutionen (Emittenten, Konsortialführer, Agent Banks, ICSDs und Anleger) und Handelsvereinigungen (ICMA, ICMSA und AGC). Diese fanden sich Ende September zusammen, um Kernziele und Prioritäten festzuschreiben. Die Gruppe soll die Einführung eines dreijährigen Verbesserungsprogramms überwachen, das eine Steigerung der Verarbeitungseffizienz und des Straight-Through Processing (STP) durch die Standardisierung von Emissionspraktiken, Verbesserung der Informationsverbreitung (Ziel: noch am selben Tag) und Verarbeitung bei Kapitalmaßnahmen und Ertragszahlungen erreichen soll. Ein branchenweiter Standard für Marktpraktiken ist für 2010 anvisiert.

Dublin: Xetra-Vertrag verlängert

Ihre bestehende Partnerschaft beim Handel und Clearing von Aktien haben die Irish Stock Exchange und die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, bis ins Jahr 2012 ausgedehnt. Der irische Handelsplatz hat den bis 2010 bestehenden Vertrag um zwei weitere Jahre bis 2012 verlängert, auf dessen Basis die Deutsche Börse über das elektronische Handelssystem Xetra den Aktienhandel der Irish Stock Exchange betreibt.

Börse Sofia: Xetra als Plattform

Die Leitung der Bulgarian Stock Exchange (Börse Sofia) hat nach Angaben des Handelsplatzes das Mandat erhalten, die Konditionen zum Einsatz der Handelsplattform Xetra mit der Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, auszuhandeln und einen entsprechenden Vertrag zu unterzeichnen. Im Anbieterwettstreit hat sich der Frankfurter Handelsplatzbetreiber dabei gegen die skandinavische Börsenorganisation OMX durchgesetzt, die sich als führender Anbieter von Börsenhandelssystemen sieht. Bei dem Abkommen handelt es sich um einen Outsourcing-Vertrag, demnach würde der bulgarische Handelsplatz eine Xetra-Lizenz erhalten und die Deutsche Börse dessen Handelssystem betreiben, analog zu den Arrangements in Dublin und Wien.

Nasdaq: Boston Stock Exchange erworben

Für einen Kaufpreis von 61 Millionen US-Dollar übernimmt die New Yorker Technologiebörse Nasdaq die benachbarte Boston Stock Exchange. Ausgenommen von dem Vorhaben ist die Beteiligung des Marktbetreibers an der Optionshandelsplattform Boston Options Exchange, über deren Veräußerung der Bostoner Handelsplatz derzeit in Verhandlungen mit der kanadischen Montreal Exchange steht.

Die Nasdaq erwirbt gleichsam die Regulierungseinheit Boston Options Exchange Regulation und erhält im Zuge der Transaktion den Status einer sich selbst beaufsichtigenden Organisation (SRO) für den Handel mit Aktien und Optionen. Im Dezember 2007 will die New Yorker Börsenorganisation einen eigenen Optionshandelsplatz eröffnen, die Zustimmung der US-amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC steht derweil aber noch aus.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X