Börsen

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LSE: Zusammenschluss mit Mailand

Die London Stock Exchange (LSE) hat den Aktionären der Mailänder Borsa Italiana ein Fusionsangebot in Höhe von 1,634 Milliarden Euro in Aktien vorgelegt. Demnach bietet die LSE für einen Anteilschein an dem italienischen Unternehmen 4,9 ihrer eigenen Aktien. Nach dem Zusammenschluss sollen beide Handelsplätze als separate Unternehmensteile auftreten. Zusammen beläuft sich die Marktkapitalisierung der beiden Börsen auf rund 5,8 Milliarden Euro (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft).

Ba Fin: falsche Umsätze künftig verboten

Um gegen die künstliche Aufblähung der Handelsumsätze in den Statistiken der Börsen vorzugehen, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Ba Fin), Bonn, Maßnahmen ergriffen. In diesem Zusammenhang verbietet sie den Handelsplätzen, Glattstellungen von Aufgabegeschäften, bei denen die Skontroführer an anderen Börsen oder auf Xetra erworbene, fehlende Aktien vom eigenen Depot bei der Hausbank auf das eigene Depot beim Abwickler Clearstream transferieren, als Börsengeschäft auszugestalten und einen Börsenpreis dafür festzustellen. Damit soll verhindert werden, dass Anlegern eine zu hohe Liquidität und entsprechend attraktive Handelsmöglichkeiten suggeriert werden.

Börse Berlin: Neuer Auftritt und neues Logo

Ab sofort präsentiert sich die Hauptstadtbörse mit einem neuen Namen und einem neuen Design. Die Dach-Marke "Börse Berlin" vereint künftig sowohl die Aktiengesellschaft als auch die öffentlich-rechtliche Börse. Die Auflösung des bestehenden Staatsvertrages war eine Vorgabe zur Umbenennung in Börse Berlin. Der Zusatz Bremen sei nun auch formal Vergangenheit, nachdem der Handelsplatz in der Hansestadt zuvor bereits in eine Stiftung umgewandelt worden war (siehe auch Kreditwesen 12-2007). Im Rahmen des Projektes "Nasdaq Europe", das im Jahr 2003 nach nur wenigen Monaten wieder aufgegeben worden war, hatten Bremen und Berlin ihre Börsen per Staatsvertrag fusioniert.

Die neue Struktur soll auch im Design des Außenauftritts zum Tragen kommen. Börsenlogo und Farben wurden dazu neu gestaltet, der Handelsplatz tritt fortan in den Farben Rot und Grau auf weißem Hintergrund auf. Verzichtet wurde dabei auf die bisherige optische Andeutung des alten ursprünglich sechseckigen Handelssaals. Stattdessen sollen zwei rote Pfeile die Dynamik des Börsenhandels symbolisieren.

Die Börse Berlin öffnet sich außerdem in neuer Weise privaten Anlegern. Zeitgleich mit der Namensänderung erfolgte der Startschuss für den Bau eines Börseninfor-mations-Centers. Im Ludwig Erhard Haus, dem Sitz der Börse Berlin, will sich der Handelplatz präsentieren. Ein wesentlicher Teil des Informationsangebots sollen Kursinformationen und Unternehmensnachrichten sein. Zudem sei vorgesehen, dass Ansprechpartner vor Ort Fragen zu Börse und Handel beantworten.

Wiener Börse: Xetra-Vertrag verlängert

Der elektronische Aktienhandel der Wiener Börse AG wird bis zum Jahr 2012 weiter auf dem elektronischen Handelssystem Xetra der Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, laufen. Ein entsprechender Vertrag zwischen den beiden Unternehmen, der Mitte 2008 ausgelaufen wäre, ist vorzeitig um weitere fünf Jahre bis Ende 2012 verlängert worden.

Die Deutsche Börse betreibt mit Xetra seit November 1999 die Handelsplattform für die Wiener Börse und seit Juni 2000 für die Irish Stock Exchange (ISE) in Dublin. Außerdem läuft der Handel auf Eurex Bonds und Eurex Repo sowie der Stromhandel an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig mit der Technologie der Deutschen Börse. Die Shanghai Stock Exchange, die den größten chinesischen Aktienmarkt betreibt, will zudem künftig die Xetra-Technologie als Kern ihrer neuen Handelsplattform nutzen.

Deutsche Börse: Repräsentanz in Moskau

Die Deutsche Börse hat Ende Mai dieses Jahres eine Repräsentanz in Moskau eröffnet. Das Unternehmen will damit nach eigenen Angaben Kunden vor Ort mehr Service bieten und den Kontakt zu den russischen Behörden und Kapitalmarktinstitutionen pflegen. Die neue Niederlassung ergänzt das bestehende Netzwerk in den größeren Finanzzentren der Welt, in Europa unter anderem in London, Paris und Zürich, in den USA in Chicago und New York sowie in Asien in Dubai, Hongkong, Singapur und Tokio.

Deutsche Börse: Netzkapazität erhöht

Der Technik-Dienstleister Deutsche Börse Systems hat sein Kommunikationsnetzwerk, das Kunden an die elektronische Handels-, Clearing- und Abwicklungssysteme anbindet, um eine neue Anbindungstechnik erweitert. Seit Ende Mai kommen dabei sogenannte "dark fiber" Verbindungen zwischen Kunden und den Zugangspunkten der Deutschen Börse zum Einsatz. Solche Verbindungen sind exklusiv genutzte, in der Bandbreite nahezu unbeschränkte Glasfaserverbindungen, die der Deutschen Börse Systems vom Provider EU-Networks an zahlreichen Kundenlokationen in Frankfurt, London, Paris und Amsterdam bereitgestellt werden.

Bei kontinuierlich steigenden Datenmengen im elektronischen Börsenhandel erhöhten sich die Anforderungen an Bandbreite sowie geringstmögliche Latenz, heißt es von der Börse. Zukünftig seien weitere Verbesserungen auf Basis der neuen Anbindungstechnik deutlich schneller umzusetzen, als das in der Vergangenheit der Fall war.

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