Bilanzen

Die genossenschaftlichen Zentralbanken

DZ-Bank-Gruppe Kapitalerhöhung um 1,477 Mrd. Euro - harte Kernkapitalquote über 10% - Bilanzsumme zum Halbjahr 2014 bei 402,2 Mrd. Euro - Zinsüberschuss reduziert - Provisionsüberschuss deutlich gesteigert - erhöhtes Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft von 390 Mill. Euro - Cost Income Ratio von 45,2%

Den Kern der Allfinanzgruppe DZ Bank bilden neben der Bank selbst die Bausparkasse Schwäbisch Hall, DG Hyp, DVB Bank, DZ Bank Ireland, DZ Privatbank S.A., R+V, Teambank, Union Asset Management Holding AG und VR Leasing AG. Das erste Halbjahr 2014 war für die Gruppe maßgeblich durch die Umsetzung einer Kapitalerhöhung geprägt. Innerhalb der Bezugsfrist, die am 4. Juli endete, sind 186,9 Mill. neue Aktien im Gesamtvolumen von 1,477 Mrd. Euro zu einem Bezugspreis je Aktie von 7,90 Euro von den Aktionären gezeichnet worden. Die harte Kernkapitalquote der DZ Bank betrug zum 31. Dezember 2013 nach dem ersten Umsetzungsschritt von Basel III beziehungsweise CRR 8,9%. Einschließlich der Kapitalerhöhung liegt die harte Kernkapitalquote oberhalb von 10%.

Die Bilanzsumme der Gruppe nahm zum 30. Juni 2014 um 15,2 Mrd. Euro auf 402,2 (Jahresende 2013: 387,0) Mrd. Euro zu. Der Anstieg resultierte wesentlich aus der Erhöhung der Bilanzsumme bei der DZ Bank um 9,1 Mrd. Euro und im R+V Versicherung Teilkonzern um 5,4 Mrd. Euro. Das Ergebnis der Gruppe wies im ersten Halbjahr 2014 gegenläufige Entwicklungen von Zins- und Provisionsüberschuss auf: Der Zinsüberschuss (inklusive Beteiligungserträge) verminderte sich gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 4,6% auf 1,499 (1,571) Mrd. Euro. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich auf 66 (248) Mill. Euro. Das entspricht einem Minus von 73,4%. Einer Nettozuführung zu den Einzelwertberichtigungen der Gruppe in Höhe von 77 (261) Mill. Euro stand eine Nettoauflösung der Portfoliowertberichtigungen in Höhe von 16 (14) Mill. Euro gegenüber. Der Provisionsüberschuss wuchs in der Gruppe um 40,4% auf 699 (498) Mill. Euro an. Der Anstieg an dieser Stelle stammt insbesondere aus dem Segment Retail, der Posten erhöhte sich um 20,8% auf 563 (466) Mill. Euro. Insbesondere der Provisionsüberschuss der Union-Investment-Gruppe nahm um 18,8% auf 556 Mill. Euro zu.

Das Handelsergebnis der Bankengruppe erreichte 242 (154) Mill. Euro. Es ging weitgehend auf das Handelsergebnis der DZ Bank in Höhe von 230 (127) Mill. Euro zurück. Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich in der Gruppe auf 140 (minus 71) Mill. Euro. Im ersten Halbjahr 2014 ist laut Bericht der Bank ein positiver Ergebniseffekt aus Verkäufen von in früheren Perioden wertberichtigten Asset Backed Securities (ABS) beziehungsweise Mortgage Backed Securities (MBS) in Höhe von insgesamt 39 Mill. Euro angefallen. Im ersten Halbjahr 2013 waren demgegenüber Verluste aus Verkäufen und Wertberichtigungen von ABS beziehungsweise MBS in Höhe von insgesamt 53 Mill. Euro zu verzeichnen. Das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten der DZ-Bank-Gruppe betrug 275 (738) Mill. Euro. Der für die Gruppe ausgewiesene Betrag betrifft in Höhe von 242 (700) Mill. Euro die DG Hyp im Segment Immobilien.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft der DZ-Bank-Gruppe legte um 308 Mill. Euro auf 390 (82) Mill. Euro zu. Dieser Ergebnisanstieg resultierte sowohl aus den gestiegenen Beitragseinnahmen als auch aus dem höheren Kapitalanlageergebnis. Darüber hinaus haben sich die Schadenaufwendungen im Berichtszeitraum stabilisiert, während das erste Halbjahr 2013 im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft noch durch eine Reihe von Elementarschadenereignissen belastet war.

Die operativen Erträge der Gruppe erreichten somit einen Betrag von 3,222 (3,010) Mrd. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen nahmen um 2,6% auf 1,456 (1,419) Mrd. Euro zu, wobei sich die Personalaufwendungen um 16 Mill. Euro oder 2,1% auf 769 (753) Mill. Euro erhöhten und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 21 Mill. Euro oder 3,2% auf 687 (666) Mill. Euro zunahmen. Das operative Ergebnis als die Differenz aus operativen Erträgen und Verwaltungsaufwendungen ist damit um 175 Mill. Euro auf 1,766 (1,591) Mrd. Euro gestiegen. Das sonstige betriebliche Ergebnis der Bankengruppe wird auf 23 (38) Mill. Euro beziffert.

Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtshalbjahres belief sich in der DZ-Bank-Gruppe auf 45,2 (47,1)%. Das Konzernergebnis vor Steuern betrug im Berichtszeitraum 1,700 Mrd. Euro gegenüber 1,343 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2013. Die Ertragsteuern der DZ-Bank-Gruppe beliefen sich im ersten Halbjahr 2014 auf 417 (426) Mill. Euro. Sie beinhalten einen Aufwand aus latenten Steuern in Höhe von 103 (204) Mill. Euro sowie einen Aufwand aus laufenden Ertragsteuern in Höhe von 314 (222) Mill. Euro. Das Konzernergebnis betrug 1,283 Mrd. Euro nach 917 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2013.

Die Bilanzsumme der DZ-Bank-Gruppe nahm zum 30. Juni 2014 um 15,2 Mrd. Euro auf 402,2 (387,0) Mrd. Euro zu. Das bilanzielle Eigenkapital der Gruppe belief sich zum 30. Juni 2014 auf 15,678 (14,154) Mrd. Euro. Die Veränderung spiegelt im Wesentlichen das während des Berichtshalbjahres erwirtschaftete Konzernergebnis sowie die um 387 Mill. Euro auf 763 (Jahresende 2013: 376) Mill. Euro erhöhte Neubewertungsrücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte wider. Die Bank sieht sich damit auf gutem Wege, das Vorjahresergebnis wieder zu erreichen (siehe Interview Riese in diesem Heft).

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2013 wird im Bericht der DZ Bank als "ein gutes Jahr insbesondere im Firmenkundengeschäft" beschrieben. Eine solide Geschäftsentwicklung wird für das Transaction Banking und trotz des herausfordernden Niedrigzinsumfeldes auch für das verbundorientierte Kapitalmarktgeschäft konstatiert. Gleichwohl verminderte sich der Zinsüberschuss (inklusive Beteiligungserträge) der DZ-Bank-Gruppe gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 4,4% auf 3,118 (3,260) Mrd. Euro. Der Rückgang wird im Geschäftsbericht maßgeblich auf ein marktinduziert geringeres Ergebnis aus der Liquiditätssteuerung in der DZ Bank AG zurückgeführt. Das Beteiligungsergebnis der Gruppe blieb mit einem Betrag von 130 (122) Mill. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. In die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurden 540 (527) Mill. Euro eingestellt. Die Nettozuführung zu den Einzelwertberichtigungen der Gruppe betrug 524 (525) Mill. Euro. Bei den Portfoliowertberichtigungen der Gruppe stand einer Nettozuführung von 21 Mill. Euro im Berichtsjahr eine Nettoauflösung im Vorjahr in Höhe von 9 Mill. Euro gegenüber.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich in der Gruppe um 7,8% auf 1,104 (1,024) Mrd. Euro. Das wird vor allem auf einen sehr guten Geschäftsverlauf bei Union Investment zurückgeführt. Das Handelsergebnis erreichte einen Wert in Höhe von 148 (659) Mill. Euro. Es geht weitgehend auf das Handelsergebnis der DZ Bank in Höhe von 97 (615) Mill. Euro zurück. Für den Vorjahreswert ist im Geschäftsbericht der Bank von einer Begünstigung durch ausgeprägte Spreadeinengungen die Rede.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich in der Gruppe auf minus 121 Mill. Euro, im Vorjahr hatte das Minus noch 442 Mill. Euro ausgemacht. Im Segment Konsolidierung/Überleitung des Vorjahres waren Ergebnisbelastungen in Höhe von minus 71 Mill. Euro ausgewiesen, die aus der Beteiligung am Österreichischen Volksbanken-AG Konzern resultierten, dessen anteilige Einbeziehung nach der Equity-Methode aufgrund des Verlustes des maßgeblichen Einflusses im Vorjahreszeitraum endete. Im Berichtsjahr waren im Übrigen Verluste aus Verkäufen und Wertberichtigungen von Asset Backed Securities (ABS) in Höhe von insgesamt 87 (225) Mill. Euro zu verzeichnen. Das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug, insbesondere wegen der Wertaufholungen im Anleiheportfolio der DG Hyp, im Geschäftsjahr 1,100 Mrd. Euro, im Vorjahr stand hier ein Minus von 276 Mill. Euro zu Buche.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft der Gruppe verringerte sich im Geschäftsjahr um 29,9% auf 373 (532) Mill. Euro. Die operativen Erträge erreichten damit in der Gruppe einen Betrag von 5,699 (4,701) Mrd. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 2,9% auf 2,937 (2,855) Mrd. Euro zu, wobei sich die Personalaufwendungen um 35 Mill. Euro oder 2,4% auf 1,513 (1,478) Mrd. Euro erhöhten und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 47 Mill. Euro oder 3,4% auf 1,424 (1,377) Mrd. Euro zunahmen. Das operative Ergebnis als die Differenz aus operativen Erträgen und Verwaltungsaufwendungen ist im Geschäftsjahr um 916 Mill. Euro auf 2,762 (1,846) Mrd. Euro gestiegen. Das sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf minus 23 (minus 56) Mill. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtsjahres belief sich in der DZ-Bank-Gruppe auf 51,5 (60,7)%.

Das Konzernergebnis vor Steuern beziffert sich im Berichtsjahr auf 2,222 Mrd. Euro gegenüber einem Betrag in Höhe von 1,319 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Ertragsteuern der Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr auf 755 (350) Mill. Euro. Das Konzernergebnis betrug 1,467 Mrd. Euro nach 969 Mill. Euro im Vorjahr. Insgesamt, so kommentiert es der Geschäftsbericht des Unternehmens, reflektiert dieser Jahresabschluss neben einem erfolgreichen operativen Geschäft insbesondere die zwischenzeitliche Entspannung der Schuldenkrise in Europa.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Gottschalk (Vorsitzender), Vorstand: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Lars Hille, Wolfgang Köhler, Albrecht Merz (bis 20. Mai 2014), Dr. Cornelius Riese (seit 20. Mai 2014), Thomas Ullrich, Frank Westhoff, Stefan Zeidler

WGZ-Bank-Konzern

Konzernüberschuss im ersten Halbjahr 2014 unter Vorjahresniveau - positive Entwicklung von Zins- und Provisionsüberschuss - Handelsergebnis deutlich erhöht - Verwaltungsaufwendungen um 3,2% gestiegen - operatives Ergebnis bei 245,7 Mill. Euro - Bilanzsumme per 30. Juni 2014 bei 92,4 Mill. Euro - Gewinn nach Steuern im Berichtsjahr 2013 deutlich rückläufig

Zum WGZ-Bank-Konzern gehören neben der WGZ Bank AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank, Düsseldorf, die WL Bank AG Westfälische Landschaft Bodenkreditbank, Münster, die WGZ Bank Ireland plc, Dublin, die Phoenix Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, sowie die Impetus Bietergesellschaft mbH, Frankfurt am Main. Das Mutterunternehmen WGZ Bank bildet zusammen mit seinen derzeit 191 Mitgliedsbanken - Volks- und Raiffeisenbanken in Nordrhein-Westfalen sowie in den ehemaligen rheinland-pfälzischen Regierungsbezirken Koblenz und Trier - die regionale Finanzgruppe. Betreut werden Mitgliedsbanken und die weiteren Kunden über Niederlassungen am Hauptsitz Düsseldorf sowie den Standorten Koblenz und Münster.

Ihre Aktienanteile an der WGZ Bank haben die Mitgliedsbanken weitestgehend in der WGZ Beteiligungs GmbH & Co. KG, Düsseldorf, gebündelt, die eigens für die Verwaltung der Anteile geschaffen wurde. Zum 30. Juni 2014 hält diese Einheit 87,91 Prozent des Grundkapitals der Bank. In ihrer Funktion als Zentralbank versteht sie sich als Dienstleister für die Refinanzierung sowie im Anlagegeschäft und im Zahlungsverkehr. Zudem leistet sie Unterstützung in der Marktbearbeitung vor Ort, etwa im mittelständischen Firmenkundengeschäft. Weitere Aktivitäten sind der globale Geld-, Devisen- und Derivatehandel, der Handel mit Kapitalmarktprodukten sowie das Wertpapieremissions- und Konsortialgeschäft. Größtes Tochterunternehmen in der Gruppe ist die als Partner der Ortsbanken vor allem im langfristigen Immobilienkreditgeschäft tätige WL Bank (siehe dazu die eigene Bilanzbesprechung in diesem Heft).

Im Dienstleistungsangebot für die jeweiligen Kundengruppen betreibt die WGZ Bank über die Banktochter in Irland und bietet beispielsweise ihren Ortsbanken Refinanzierungsmittel an. Das gemeinsam mit der Frankfurter DZ Bank geführte Joint Venture VR Corporate Finance GmbH, Düsseldorf, kümmert sich um die Erweiterung der Angebotspalette für die mittelständische Unternehmenskundschaft um M&A- und Strukturierungsberatung, Beratung bei Akquisitionsfinanzierungen und Unterstützung bei der Investorensuche. Die Immobilienaktivitäten in den zentralen Bereichen Baulanderschließung, Hochbau, Gutachtertätigkeit und Gebäudemanagement werden von den Unternehmen der WGZ Immobilien + Treuhand-Gruppe wahrgenommen. Die Phoenix Beteiligungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, hält Beteiligungen der WGZ Bank. Der nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss wird maßgeblich von der WGZ Bank und der WL Bank beeinflusst, deren Anteil zusammen auf über 95 Prozent am unkonsolidierten Konzern-Bilanzvolumen veranschlagt wird.

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung meldet die WGZ-Bank-Gruppe für das erste Halbjahr 2014 einen Konzernüberschuss von 177,2 Mill. Euro. Maßgeblich geprägt sieht sie ihre Ertragslage dabei durch eine positiven Entwicklung des Zinsüberschusses (plus 4,1% auf 272,9 Mill. Euro und des Handelsergebnisses (plus 49,8% auf 167,9 Mill. Euro). Vor allem beim Handelsergebnis, so heißt es dazu im Halbjahresbericht, konnte die Gruppe von einer weiteren Beruhigung der Staatsschuldenkrise und einer freundlichen Entwicklung der Finanzmärkte profitieren. Als Ursache der genannten Steigerung des Zinsüberschusses einschließlich laufender Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie der Erträge aus Beteiligungen werden die Steigerung der Erträge aus Beteiligungen bei der WGZ Bank (plus 11,9 Mill. Euro) sowie ein Rückgang des Zinsüberschusses bei der WGZ Bank Ireland um 1,9 Mill. Euro auf 6,1 Mill. Euro genannt.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird angesichts des "dynamischen, sich zum Ende des ersten Halbjahres 2014 jedoch abschwächenden, realwirtschaftlichen Wachstum sowie der trotzdem guten Qualität der Kreditportfolios" mit minus 3,8 (plus 1,3) Mill. Euro ausgewiesen. Als Zinsüberschuss nach Risikovorsorge stehen 269,1 (263,5) Mill. Euro zu Buche. Der Provisionsüberschuss der Gruppe ist um 3,1% auf 33,4 Mill. Euro gestiegen. Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen, welches im Wesentlichen auf das Portfolio Hedging der WL Bank zurückgeführt wird, belief sich im ersten Halbjahr 2014 auf minus 12,1 (minus 22,7 Mill. Euro). Als Ursache der deutlich gestiegenen Belastungen im Finanzanlageergebnis von 91,7 (nach 7,1) Mill. Euro werden Wertanpassungen des Beteiligungsbuchwertes an der DZ Privatbank in Höhe von 66 Mill. Euro angeführt.

Dass sich die Verwaltungsaufwendungen um 4,5 Mill. Euro beziehungsweise 3,2% auf 143,4 Mill. Euro erhöhten, wird maßgeblich auf einen Anstieg dieser Position bei der WL Bank um 3,0 Mill. Euro beziehungsweise 13,5% und bei der WGZ Bank um 2,4 Mill. Euro oder 2,1% zurückgeführt. Dem steht allerdings ein gegenläufiger Effekt in Höhe von 1,3 Mill. Euro aufgrund des Ausscheidens der beiden Immobiliengesellschaften aus dem Konsolidierungskreis gegenüber. Den Anstieg schreibt die Bank fast ausschließlich den anderen Verwaltungsaufwendungen zu. Diese sind insbesondere aufgrund der Aufwendungen in Höhe von 6,0 Mill. Euro für die im Vorfeld der Übernahme der Bankenaufsicht durch die EZB durchgeführte Vor-Ort-Bilanzprüfung (Asset Quality Review) einschließlich des Stresstests um 4,3 Mill. Euro beziehungsweise 7,0% auf 65,8 Mill. Euro angestiegen.

Das operative Ergebnis der Gruppe wird für das erste Halbjahr 2014 - unter Berücksichtigung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses in Höhe von 5,7 Mill. Euro auf 245,7 (258,4) Mill. Euro beziffert. Nach Berücksichtigung der um 11,4% angestiegenen Steuerposition von 68,5 (61,5)% werden als Konzernüberschuss besagte 177,2 Mill. Euro ausgewiesen.

Der Blick auf die Bilanzsumme zeigt für die WGZ-Bank-Gruppe zum Stichtag 30. Juni 2014 einen um 1,5 Mrd. Euro auf 92,4 Mrd. Euro angestiegenen Wert. Auch das Geschäftsvolumen hat sich um 1,6 Mrd. Euro auf 93,4 Mrd. Euro erhöht. Zurückgeführt wird dieser Anstieg in erster Linie auf die WGZ Bank. Mit einem Rückgang von 0,1 Mrd. Euro oder 0,2% auf 36,9 Mrd. Euro sind die Kundenforderungen kaum verändert. Einer negative Entwicklung bei der WL Bank (minus 0,4 Mrd. Euro) stand eine Zunahme bei der WGZ Bank (plus 0,3 Mrd. Euro) gegenüber.

Die Forderungen im Interbankengeschäft haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2013 um 3,6% auf 23,8 Mrd. Euro erhöht, wobei dieser Anstieg im Wesentlichen auf die WGZ Bank entfällt. Um 3,6% auf 37,3 Mrd. Euro gestiegen sind im ersten Halbjahr 2014 die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Dabei gibt es zwei gegenläufige Entwicklungen: Während sich die Verbindlichkeiten gegenüber angeschlossenen Kreditinstituten um 16,6% auf 8,7 Mrd. Euro verminderten, stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten um 11,8% auf 28,6 Mrd. Euro an.

Im Vergleich zum Vorjahreswert sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von 21,9 Mrd. Euro um 0,8 Mrd. Euro beziehungsweise 3,9% auf 21,1 Mrd. Euro gesunken. Dieser Rückgang ist maßgeblich auf die WGZ Bank zurückzuführen. Ausschließlich auf die beiden großen Tochtergesellschaften ist der Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten von 22,8 Mrd. Euro zum Bilanzstichtag 2013 auf 22,1 Mrd. Euro zum 30. Juni 2014 zurückzuführen.

Die Bilanzposition Beteiligungs- und Wertpapierbestand in der Gruppe wird geprägt durch die Wertpapier-Investitionen der WGZ Bank und der WL Bank. Mit einem Buchwert von 20,6 Mrd. Euro ist die Position gegenüber dem 31. Dezember 2013 nahezu unverändert geblieben. Die Handelsaktiva stiegen im ersten Halbjahr 2014 um 0,8 Mrd. Euro oder 10,3% auf 9,0 Mrd. Euro, die Handelspassiva liegen zum 30. Juni 2014 mit 5,8 Mrd. Euro um 0,8 Mrd. Euro oder 18,4% über dem Wert zum Bilanzstichtag 2013. Der Anstieg bei den Handelsaktiva und -passiva ist im Wesentlichen auf zinsinduzierte Bewertungseffekte bei derivativen Geschäften zurückzuführen.

Das Eigenkapital der Gruppe von 3,7 Mrd. Euro ist insbesondere aufgrund der Kapitalerhöhung und des Halbjahresüberschusses gegenüber dem 31. Dezember 2013 um 13,8% gestiegen.

Dass das Ergebnis der Gruppe im Berichtsjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr zwar zurückgegangen ist, wird von der Gesellschaft aber gleichwohl als "über Plan" und "zufriedenstellend" eingestuft. Konkret verbuchte der Konzern einen Gewinn nach Steuern von 227,2 (380,7) Mill. Euro. Der Zinsüberschuss einschließlich laufender Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie der Erträge aus Beteiligungen ist um 17,9 Mill. Euro beziehungsweise 3,7% auf 468,3 (486,2) Mill. Euro zurückgegangen. Als Grund dafür wird der Rückgang der laufenden Erträge genannt, der seinerseits insbesondere aus einer im Vorjahr aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags zwischen DZ Bank AG und R+V Versicherung AG doppelt zu vereinnahmenden Dividende resultiert. Der Zinsüberschuss inklusive laufender Erträge hat sich im Einzelnen bei der WGZ Bank um 18,7 Mill. Euro erhöht und bei der WL Bank um 10,3 Mill. Euro verringert. Zudem hatte die WGZ Bank Ireland einen Rückgang des Zinsüberschusses um 11,7 Mill. Euro zu verzeichnen.

Die Aufwendungen für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrugen in der Gruppe 8,1 (1,6) Mill. Euro. Einer positiven Entwicklung der Risikovorsorge bei der WL Bank von 9,1 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr steht dabei eine um 14,4 Mill. Euro erhöhte Risikovorsorge bei der WGZ Bank gegenüber. Der Provisionsüberschuss der Gruppe wird mit 67,4 Mill. Euro um 8,4 Mill. Euro höher ausgewiesen als im Vorjahr. Zurückgeführt wird diese Entwicklung insbesondere auf eine Steigerung des Provisionsergebnisses bei der WGZ Bank, die ihrerseits aus gestiegenen Provisionen im Zahlungsverkehr resultiert.

Das nach IFRS ausgewiesene Handelsergebnis, welches auch die Marktbewertung der Derivate und der freiwillig zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente beinhaltet, wird in der Gruppe mit 152,0 (272,2) Mill. Euro ausgewiesen. Als Ursache dieser Entwicklung werden die Marktbedingungen im Vorjahr, also die deutliche Beruhigung der Staatsschuldenkrise und/ oder allgemein die seinerzeit positive Entwicklung der Finanzmärkte genannt. Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen resultiert im Wesentlichen aus dem Portfolio Hedging der WL Bank. Es belief sich nach minus 16,9 Mill. Euro in 2012 auf minus 35,9 Mill. Euro im Berichtsjahr. Zurückgeführt wird dieser Rückgang auf ein höheres Volumen an Derivaten im Portfoliohedge-Accounting gegenüber dem Vorjahr. Mit minus 19,1 (nach minus 86,6) Mill. Euro steht das Finanzanlageergebnis zu Buche. Hier waren vor allem Wertkorrekturen bei der VR Equitypartner in Höhe von 63,0 Mill. Euro das auslösende Moment. Im Berichtsjahr konnte speziell die WGZ Bank ihr Finanzanlageergebnis um 52,8 Mill. Euro auf 1,9 Mill. Euro steigern.

Im Jahr zuvor waren unter diesem Posten noch Belastungen aus einem Ertragszuschuss an die VR Leasing zu verbuchen. Eine Verbesserung dieser Position konnte zudem die WL Bank ausweisen, und zwar um 12,8 Mill. Euro auf minus 5,2 Mill. Euro. Positiven Beiträgen aus dem Verkauf von Wertpapieren, insbesondere von Schuldscheindarlehen, standen weiterhin hohe Belastungen infolge rückgekaufter Passiva gegenüber. Die WGZ Bank Ireland trug mit einem um 14,6 Mill. Euro auf 2,4 Mill. Euro verbesserten Finanzanlageergebnis zum Konzernergebnis bei.

Der Verwaltungsaufwand der WGZ-Bank-Gruppe lag mit 284,3 Mill. Euro um 5,4 Mill. Euro oder 1,9% über dem Vorjahreswert. Zurückgeführt wird dieser Anstieg insbesondere auf höhere andere Verwaltungsaufwendungen bei allen Konzerngesellschaften sowie auf gestiegene Personalaufwendungen bei der WL Bank. Als durchschnittliche Mitarbeiterzahl der Gruppe werden 1561 (1571) genannt.

Unter Berücksichtigung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses von 16,8 (36,1) Mill. Euro ergibt sich für das Berichtsjahr ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 306,1 (551,6) Mill. Euro. Bedingt durch das im Vergleich zum Vorjahr niedrigere operative Ergebnis ging auch der Ertragsteueraufwand um gleich 91,3 Mill. Euro auf 78,8 Mill. Euro zurück. Nach Steuern weist die WGZ-Bank-Gruppe einen Konzernjahresüberschuss von 227,2 Mill. Euro aus, nach 380,7 Mill. Euro im Vorjahr.

Die Bilanzsumme der WGZ-Bank-Gruppe war zum Jahresende 2013 gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Mrd. Euro auf 90,9 Mrd. Euro rückläufig. Um 5,1 Mrd. Euro auf 91,8 Mrd. Euro sank das Geschäftsvolumen, das sich aus Bilanzsumme und Eventualschulden zusammensetzt. Die Forderungen an Kreditinstitute werden in der Gruppe zum Stichtag mit 23,0 Mrd. Euro um 1,4 Mrd. Euro niedriger ausgewiesen als im Vorjahr, die Forderungen an Kunden sanken um 0,5 Mrd. Euro auf 37,0 Mrd. Euro.

Unter anderem zinsbedingt verringerte sich der Bestand der Handelsaktiva um 1,8 Mrd. Euro auf 8,2 Mrd. Euro. Die maßgeblich vom Wertpapierbestand geprägte Position Beteiligungs- und Wertpapierbestand lag mit 20,6 Mrd. Euro um 1,4 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert. Dem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 2,2 Mrd. Euro auf 36,0 Mrd. Euro, der im Wesentlichen auf einen Rückgang der Pensionsgeschäfte zurückzuführen ist, stand ein Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 1,8 Mrd. Euro auf 21,9 Mrd. Euro entgegen. Eine Steigerung der Kundeneinlagen bei der WGZ Bank ist zum großen Teil für diesen Anstieg verantwortlich. Dass die Verbrieften Verbindlichkeiten im Berichtsjahr um 2,5 Mrd. Euro auf 22,8 Mrd. Euro sanken, ist auf den Rückgang im Segment öffentliche Pfandbriefe bei der WL Bank zurückzuführen.

Dass sich der Bestand an Handelspassiva im Berichtsjahr um 1,7 Mrd. Euro auf 4,9 Mrd. Euro verringerte, resultiert im Wesentlichen aus zinsinduzierten Reduzierungen der Zinsderivate. Zum Bilanzstichtag betrug die Gesamtkennziffer gemäß Solvabilitätsverordnung für die Gruppe 13,6 (11,4)% und die Kernkapitalquote 12,2 (10,4)%. Unter Berücksichtigung der bereits vollzogenen beziehungsweise vorgeschlagenen Gewinnverwendung werden die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Gruppe auf 2,6 Mrd. Euro veranschlagt. Daraus leitet sich per Stichtag Ende 2013 eine Gesamtkennziffer gemäß Solvabilitätsverordnung von 14,8% und eine Kernkapitalquote von 13,1% ab.

Personalien: Aufsichtsrat: Werner Böhnke (Vorsitzender ab 24. Juni 2014); Dieter Philipp (Vorsitzender bis 24. Juni 2014), Franz Lipsmeier (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Werner Böhnke (Vorsitzender bis 18. Juni 2013), Hans-Bernd Wolberg (Vorsitzender seit 18. Juli 2013, Vorstandsmitglied bis 18. Juli 2013), Uwe Berghaus, Dr. Christian Brauckmann, Karl-Heinz Moll, Michael Speth

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