Vor- und Zwischenberichte

Sparkasse Koblenz

Ende Januar dieses Jahres hat die Sparkasse Koblenz (Bilanzsumme 4,1 Mrd. Euro) über den Verlauf des Geschäftsjahres 2008 berichtet. Mit Blick auf die Ertragslage wird dabei angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes zwar von einer robusten Entwicklung gesprochen, sowohl der Zinsüberschuss mit 79,9 Mill. Euro oder 1,96% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) als auch der ordentliche Ertrag mit 29,3 Mill. Euro lagen aber unter dem Vorjahresniveau. Nahezu gleichbleibende Sachkosten und ein aufgrund von Tarifsteigerungen deutlich höherer Personalaufwand (42,3 Mill. Euro) haben nach Angaben der Sparkasse zu einem gestiegenen ordentlichen Aufwand von 67 Mill. Euro geführt und die Kosten/Ertrags-Relation (Cost Income Ratio) auf 60,01% ansteigen lassen. Das ist immer noch eine Größenordnung, wie sie in dem gerade verabschiedeten Strategiepapier der deutschen Sparkassen weiter angestrebt wird. Per saldo bleibt unter Berücksichtigung des Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften von 1,3 Mill. Euro ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 43,5 Mill. Euro oder 1,07 Prozent der DBS. Damit sieht sich die Sparkasse deutlich über dem Durchschnitt der rheinlandpfälzischen Sparkassen.

Als Schlaglichter des Geschäftsverlaufs in ihren 50 Geschäftsstellen berichtet die Sparkasse von "einem sehr guten Anlageergebnis, einem überaus positiven Kreditgeschäft" sowie einer "deutlich höheren Anzahl von Girokonten". Von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise sieht sich die Sparkasse vergleichsweise wenig betroffen. Nur ein ganz geringer Teil der Eigenanlagen wurde bei Kreditinstituten getätigt, die direkt von der Krise tangiert waren. Besonders betont werden auch die Volumenszuwächse an bilanzwirksamen und bilanzneutralen Kundengeldern. Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen dabei nach Angaben des Instituts bei den bilanzwirksamen Anlageformen Termin- und Tagesgeldanlagen und Sparkassenbriefe. Bei den Kundeneinlagen insgesamt verzeichnete die Sparkasse im Berichtszeitraum einen Zuwachs von 14% auf 3,2 Mrd. Euro. Durch die Anfang 2009 in Kraft getretene Änderung bei der Besteuerung von Erträgen aus Kapitalvermögen verzeichnete das bilanzneutrale Mittelaufkommen (Nettoerwerb von Anleihen, Aktien und Investmentfonds) mit knapp 138 Mill. Euro einen deutlichen Zuwachs. Nicht zuletzt im Bereich der Investmentfonds des Verbundpartners Dekabank rechnet sich die Sparkasse Koblenz zu den zehn erfolgreichsten in Deutschland. Im Segment privater Vorsorge und betrieblicher Altersvorsorge wird zwar von besonderen Aktivitäten und starker Nachfrage berichtet, aber keine konkreten Zahlen genannt.

Im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen wurde das Neugeschäftsvolumen auf 287 Mill. Euro ausgeweitet "eines der besten Ergebnisse in den vergangenen sechs Jahren". Im Baufinanzierungsgeschäft sieht das Institut seine Marktführerschaft behauptet. Die Zusagen neuer Wohnungsbaufinanzierungen lagen im Berichtszeitraum um rund 20% über dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden an die Kunden rund 2 100 Darlehen mit einem Volumen von knapp 125 Mill. Euro für wohnwirtschaftliche Zwecke vergeben. In der Bilanz der Sparkasse führte das gute Kreditneugeschäft von 480 Mill. Euro (plus 4%) mit Firmen- und Privatkunden aufgrund hoher Tilgungsleistungen zu keiner nennenswerten Ausweitung des Kreditbestandes. Dieser beträgt zum Jahresende 2,66 Mrd. Euro.

Den guten Zuspruch der Kunden für die hauseigenen Girokonten-Modelle sieht die Sparkasse durch einen Bestandszuwachs von 2000 dokumentiert, der insgesamt die Marke von 100 000 Konten überspringen ließ. Die finanzielle Unterstützung für Soziales, Sport, Kultur, die Jugendförderung sowie für die Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft wird in 2008 mit rund 2,5 Mill. Euro angegeben.

Ende vergangenen Jahres beschäftigte die Sparkasse 815 (plus 19) Mitarbeiter. Auch die Anzahl der Auszubildenden ist mit 54 (Vorjahr 43) gestiegen. Ausdrücklich hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf "bessere Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf und Familie". In Zusammenarbeit mit Partnern, wie dem Koblenzer Bündnis für Familie, wird die Möglichkeit von Kinderbetreuungen, auch in den Ferien, angeboten.

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