Bilanzen

Sparkasse Paderborn / Sparkasse Spree-Neiße / Sparkasse zu Lübeck AG

Sparkasse Paderborn

Zinsüberschuss um 6,57 Mill. Euro zurückgegangen - Provisionsüberschuss über dem Niveau des Vorjahres - Anstieg insbesondere im Vermittlungsgeschäft mit Immobilien - Steueraufwand wieder auf normalem Level - Bilanzsumme auf 3,294 Mrd. Euro gestiegen.

Die Sparkasse Paderborn und die Sparkasse Detmold wurden zum 1. Januar 2012 gemäß § 27 Abs. 1 Sparkassengesetz Nord-rhein-Westfalen vereinigt. Durch Gesamtrechtsnachfolge ist das Vermögen der Sparkasse Paderborn auf die Sparkasse Detmold übergegangen. Die vereinigte Sparkasse führt die Bezeichnung "Sparkasse Paderborn-Detmold (Lippische Spar- und Leihekasse)" und hat ihren Sitz an zwei Hauptstellen in Paderborn und Detmold. Sie hat eine Bilanzsumme von über 6,1 Mrd. Euro. Im Folgenden wird die Geschäftsentwicklung der Sparkasse Paderborn betrachtet, des leicht größeren der beiden Vorgängerinstitute.

Trotz des Rückgangs beim Zinsgeschäft um 8% oder 6,57 auf 75,97 Mill. Euro bleibt dieses weiterhin die stärkste Ertragquelle. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag beträgt 79,09% und ist nur unwesentlich niedriger als der der ebenfalls hier betrachteten und stark vom Einlagengeschäft geprägten Sparkasse Spree-Neiße. Vor allem Fälligkeiten sowohl im Wertpapier- als auch im Darlehensgeschäft, die aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nur zu geringeren Zinsen verlängert beziehungsweise neu abgeschlossen werden konnten, sind nach Erläuterungen der Sparkasse verantwortlich für den Rückgang des Zinsüberschusses. Die Sparkasse klagt in diesem Zusammenhang auch über die gestiegene Konkurrenzsituation im Bankensektor sowie die zunehmende Zinssensibilität der Kunden. Die beiden anderen Institute waren von diesen Entwicklungen weniger stark betroffen. Im Vergleich konnten die Sparkassen Spree-Neiße und zu Lübeck beim Zinsgeschäft Zuwächse von 3,4% beziehungsweise 0,6% verbuchen.

Eine positive Veränderung weist dagegen der Provisionsüberschuss aus. Er liegt mit 20,1 Mill. Euro oberhalb der Prognose und über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg um 7,1% wird auf das positive Ergebnis im gesamten Verbundgeschäft zurückgeführt, jedoch insbesondere im Vermittlungsgeschäft mit Immobilien. Der Anteil am Rohertrag ist damit von 18,52% im Vorjahr auf 20,91% gestiegen.

Um 5,4% (auf 57,25 Mill. Euro) haben sich die Verwaltungsaufwendungen erhöht.

Sie gehen mit dem ebenfalls etwa im gleichen Maße (um 5,0% auf 35,77 Mill. Euro) gestiegenen Personalaufwand einher. Etwas oberhalb der Planung liegt allerdings die Steigerungsrate des Sachaufwands, der sich um 7,8% auf 17,77 Mill. erhöht hat. Der gesamte Verwaltungsaufwand hat damit einen deutlich höheren Anteil am Zinsüberschuss als im Vorjahr. Er ist von 65,80% in 2010 auf 75,36% in 2011 gestiegen.

Nachdem die Sparkasse im Jahre 2010 eine Risikovorsorge in Höhe von 21,27 Mill. Euro gebildet hatte, wurden im Berichtsjahr Positionen aufgelöst und daraus ein Ertrag von 39,59 Mill. Euro verbucht. Nähere Angaben zu der Entwicklung der Einzelpositionen der Risikovorsorge sind weder dem Geschäftsbericht noch der Bilanzveröffentlichung im Bundesanzeiger zu entnehmen. Die Sparkasse weist lediglich darauf hin, dass aufgrund der konservativen Ausrichtung das Bewertungsergebnis gering sei und der Bewertungsaufwand im Kreditgeschäft sich verringert hat. Der im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Mill. Euro erhöhte Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge resultiert aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken. Letzterer wurde in 2011 von 29,556 Mill. Euro um 67,912 Mill. Euro auf 97,468 Mill. Euro aufgestockt.

Der Steueraufwand beträgt 7,69 Mill. Euro und liegt damit wieder im Bereich des Wertes aus dem Jahr 2009. Die Erklärung der Sparkasse dazu: Aufgrund einer anderen steuerlichen Bewertung einer Rückstellung betrug der steuerliche Aufwand im Vorjahr 13,22 Mill. Euro. Mit 5,5 Mill. Euro ist der Bilanzgewinn leicht angestiegen. Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen (Cost Income Ratio) hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht, der genaue Wert wird nicht genannt.

Der Jahresüberschuss der Sparkasse Paderborn wird nach der Beschlussfassung des Verwaltungsrats der neuen Sparkasse Pa-derborn-Detmold vom Ende März 2012 gemäß § 25 SpkG zur Ausschüttung an den Träger in Höhe von 0,50 Mill. Euro, und für die Zuführung zur Sicherheitsrücklage in Höhe von 5,02 Mill. Euro verwendet. Insgesamt weist die Sparkasse unter Einbeziehung des Bilanzgewinns 2011 ein Eigenkapital in Höhe von 157,48 (151,96) Mill. Euro auf. Neben den Gewinnrücklagen in Höhe von 151,96 Mill. Euro verweist sie wie ein Jahr zuvor auf "umfangreiche weitere Eigenkapitalbestandteile im Sinne des KWG und angemessene stille Reserven". Als Gesamtkennziffer werden zum 31. Dezember 2011 ohne Berücksichtigung des ausschüttungsfähigen Teils des Jahresüberschusses 15,9% genannt.

Die Bilanzsumme der Sparkasse Paderborn wuchs zum 31. Dezember 2011 um 5,1% auf 3,294 Mrd. Euro. Auf der Aktivseite der Bilanz stellen die Kundenforderungen mit 65,46% (Vorjahr: 63,83%) den größten Anteil dar. Der Anteil der Wertpapieranlagen hat sich leicht verringert und betrug im Berichtsjahr 23,47%. Vom gesamten Wertpapapierbestand entfallen 84,16 (86,04)% auf festverzinsliche Werte (darunter Staatsanleihen und Pfandbriefe) und 15,84 (13,96)% auf Aktien. In absoluten Zahlen beträgt der Wert der festverzinslichen Wertpapieranlagen 650,60 Mill. Euro und der der Aktien 122,46 Mill. Euro. Damit weist die Sparkasse Paderborn den höchsten Anteil der Aktien am Gesamtwertpapierbestand aus, wohingegen die Sparkasse zu Lübeck mit dem Wert von 7,59 Mill. Euro einen Anteil von 2,47% an gesamten Wertpapieranlagen hat und die Sparkasse Spree-Neiße keine Aktien in ihrem Bestand hält.

In absoluten Zahlen stiegen die Forderungen an Kunden um 156,01 Mill. Euro oder 7,8% auf 2,156 Mrd. Euro. Damit wurde die zu Jahresanfang aufgestellte Prognose von 1,9% übertroffen. Dies wird von der Sparkasse insbesondere auf das Wachstum der Firmenkundenkredite von zirka 6,9% oder 11,3 Mill. Euro zurückgeführt.

Die Passivseite der Bilanz wird mit 68,03% (68,19%) großteils von den Kundeneinlagen abgedeckt. Im Hinblick auf die Struktur der Kundeneinlagen ist 2011 keine große Veränderung festzustellen. Mit 39,20 (41,11)% hat der Anteil der Sichteinlagen um 1,91 Prozentpunkte leicht abgenommen.

Die Termineinlagen sowie die Spareinlagen verzeichnen einen Zuwachs von 1,36 Prozentpunkten auf 18,44% beziehungsweise um 0,55 Prozentpunkte auf 42,36%. Nach wie vor haben die anderen Verbindlichkeiten mit 39,21 (39,68)% an der Bilanzsumme das größte Gewicht auf der Passivseite. Der Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme spielt mit über 23% wie schon im vergangenen Jahr eine untergeordnete Rolle.

Personalien: Verwaltungsrat: Rainer Heller (Vorsitzender), Heinz Paus (stellvertretender Vorsitzender), Hardy Friedrich (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans Laven (Vorsitzender), Arnd Paas, Hubert Böddeker, Andreas Trotz

Sparkasse Spree-Neiße

Zinsüberschuss leicht gestiegen - Anteil Provisionsüberschuss am Rohertrag auf 13,70% gesunken - trotz gestiegener Verwaltungsaufwendungen Senkung der Cost Income Ratio auf 39,1% - Zunahme der Bilanzsumme um 4,2% - Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme leicht auf 79,72% gesunken - Wertpapieranlagen mit 66,21% bedeutendste Position auf der Aktivseite - 408 Mitarbeiter per Ende 2011

In ihrem aktuellen Geschäftsbericht hat die Sparkasse Spree-Neiße neben der Dokumentation des Geschäftsjahres 2011 zwei Themen besonderen Raum gewidmet: Zum einen zeigt das Institut auf den ersten Seiten die vielschichtigen Facetten des Handwerks im Geschäftsgebiet, zum anderen berichtet die Sparkasse unter der Überschrift "Gut für die Region" über ihr vielfältiges gesellschaftliches Engagement. Die Sparkasse Spree-Neiße versteht sich folgerichtig als Hausbank sowohl des Handwerks als auch der Region: Die Kunden schätzten vor allem die enge persönliche Verbundenheit, für die Unternehmen sei man auch im vergangengen Jahr die bodenständige Hausbank und der verlässliche Finanzierungspartner gewesen, und man setze auf Langfristigkeit und nachhaltige Entwicklung. Auffallend ist bei diesen Attributen die Nähe zum genetischen Fingerabdruck der Volksbanken und Raiffeisenbanken, und die Volksbank Spree-Neiße will die Privat- und Firmenkunden in der Region mit ganz ähnlichen Argumenten von sich überzeugen. Der Größenunterschied ist allerdings deutlich: Während die Sparkasse Spree-Neiße eine Bilanzsumme von gut 2,6 Milliarden Euro (Ende 2011) aufweist, waren es bei der Volksbank Spree-Neiße Ende 2010 gerade einmal knapp 200 Millionen Euro.

Nach eigenen Angaben blickt die Sparkasse Spree-Neiße auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück. Dies spiegelt sich auch in der Ertragslage wider. Hauptertragsquelle ist dabei nach wie vor der Zinsüberschuss, der gegenüber dem Vorjahr leicht um 3,4% auf 82,63 Mill. Euro anstieg. Mit 3,19% der Durchschnittsbilanzsumme sieht man sich deutlich über dem Durchschnitt des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Den Provisionsüberschuss konnte die Bank ebenfalls leicht steigern, und zwar um 2,4% auf 13,12 Mill. Euro. Im Ergebnis erhöhte sich der Rohertrag um 3,3% auf 95,75 Mill. Euro. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag liegt bei der Sparkasse Spree-Neiße mit 86,30 (86,18)% deutlich über den Anteilswerten der beiden anderen hier betrachteten Sparkassen.

Neben Zins- und Provisionsüberschuss erhöhten sich allerdings auch die gesamten Verwaltungsaufwendungen (inklusive Abschreibungen auf Sachanlagen), und zwar markant um 7,7% auf 44,04 Mill. Euro. Während die Personalkosten mit 22,16 Mill. Euro (plus 0,7%) und die Abschreibungen auf Sachanlagen mit 3,10 Mill. Euro (minus 0,7%) nahezu auf Vorjahresniveau blieben, stiegen die anderen Verwaltungsaufwendungen deutlich um 19,1% auf 18,78 Mill. Euro an. Zurückzuführen ist diese Erhöhung auch auf Investitionen in das Geschäftsstellennetz der Sparkasse. Das Institut hatte im vergangenen Jahr mit der Erweiterung seiner Hauptstelle in Cottbus begonnen und zwei Filialen mit neuer Klimatechnik ausgerüstet. Darüber hinaus hatte die Sparkasse in ihren Geschäftsstellen 61 Kontoauszugsdrucker ersetzt.

Das Teilbetriebsergebnis blieb mit 51,71 Mill. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (minus 0,2%). Die Cost Income Ratio, so berichtet die Sparkasse in ihrem Geschäftsbericht nicht ohne Stolz, verbesserte sich von 41,7% in 2010 auf 39,1%. Nach eigenen Angaben zählt das Institut damit "wiederholt zu den rentabelsten Kreditinstituten Deutschlands".

Die Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft werden mit 1,61 Mill. Euro ausgewiesen. Im Vorjahr hatte bei der Risikovorsorge noch ein Aufwand in Höhe von 9,07 Mill. Euro zu Buche gestanden. Darüber hinaus führt die Sparkasse zu ihrem Jahresabschluss im Bundesanzeiger aus, dass sich aus der Unterbeteiligung der OSV hält seit 2007 mittelbar über die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG Anteile an der Landesbank Berlin Holding AG - beim OSV aufgrund von dauerhaften und vorübergehenden Wertminderungen weiterer sonstiger Bewertungsaufwand in Höhe von insgesamt 3,3 Mill. Euro ergeben hat.

Ferner hat die Sparkasse den Fonds für allgemeine Bankrisiken im Geschäftsjahr in Höhe von 27,79 Mill. Euro (im Vorjahr 20,0 Mill. Euro) dotiert. Insgesamt ergibt sich ein Jahresüberschuss von 11,07 Mill. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 5,1% gegenüber dem Vorjahr. Nach einer Zuführung in die Sicherheitsrücklage in Höhe von 8,00 Mill. Euro (Vorjahr: 7,50 Mill. Euro) werden 3,07 Mill. Euro (Vorjahr: 3,03 Mill. Euro) als Bilanzgewinn ausgewiesen.

Nach Feststellung des Jahresabschlusses 2011, der Vorwegzuführung zur Sicherheitsrücklage und der noch zu beschließenden Gewinnverwendung belief sich das Eigenkapital per Ende 2011 auf 177,51 Mill. Euro. Dieses Ergebnis entspricht einem Zuwachs von 6,7% gegenüber dem Vorjahr. Dabei beziffert die Sparkasse das Verhältnis des modifizierten verfügbaren Eigenkapitals gemäß § 10 Abs.[1]d Satz 2 KWG bezogen auf die Summe der Eigenmittelanforderungen nach SolvV per 31. Dezember 2011 auf 34,5% (Vorjahr: 23,8%). Dieser Wert liegt damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0%. Daneben so erklärt die Sparkasse im Bundesanzeiger - verfügt das Institut über weitere umfangreiche ergänzende Eigenkapitalbestandteile, die nicht in das haftende Eigenkapital gemäß § 10 KWG einbezogen wurden.

Die Sparkasse konnte im vergangenen Jahr ihre Geschäftstätigkeit deutlich ausweiten. Die Bilanzsumme wuchs um 4,2% auf 2,61 Mrd. Euro. Auf der Passivseite ist diese Entwicklung maßgeblich auf die Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zurückzuführen, die im Berichtsjahr um 3,3% auf 2,08 Mrd. Euro anstiegen. Mit einem Anteil an der Bilanzsumme in Höhe von 79,72% (Vorjahr: 80,41%) sind die Kundeneinlagen damit nach wie vor die mit deutlichem Abstand wichtigste Refinanzierungsquelle des Instituts. Den bedeutendsten Anteil an den Kundeneinlagen wiederum haben die Spareinlagen, deren Bestand mit 1,14 Mrd. Euro allerdings nahezu auf Vorjahresniveau blieb (plus0,3%).

Deutlich zugelegt haben hingegen die anderen Verbindlichkeiten, und zwar um 7,2% auf 946,38 Mill. Euro. Verantwortlich hierfür - so berichtet die Sparkasse in ihrem Geschäftsbericht - waren vor allem die Termineinlagen, die verstärkt von Firmenkunden und institutionellen Anlegern nachgefragt wurden und um 19,5% auf 395,9 Mill. Euro anstiegen. Die Bankengelder jedoch gingen im Berichtsjahr leicht um 2,8% auf 73,44 Mill. Euro zurück. Die Sparkasse hat keine verbrieften Verbindlichkeiten im Bestand.

Auf der Aktivseite resultiert das Wachstum der Bilanzsumme im Wesentlichen aus dem Zuwachs bei den Forderungen an Kreditinstitute, die um 130,80 Mill. Euro auf 133,27 Mill. Euro anstiegen. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Forderungen an die eigene Girozentrale. Positiv zur Steigerung der Bilanzsumme trug darüber hinaus die Entwicklung des Kundenkreditvolumens bei, das um 6,9% auf 657,31 Mill. Euro zulegte. Erläuternd schreibt die Sparkasse hierzu in ihrem Geschäftsbericht, dass das Wohnungsbaukreditgeschäft einen Zuwachs von 18,4% auf 72,8 Mill. Euro verzeichnen konnte.

Mit einem Anteil von 24,88 (Vorjahr: 24,07)% liegen die Kundenforderungen deutlich unter den Anteilen der beiden anderen hier betrachteten Sparkassen. Den mit Abstand größten Anteil haben mit 66,21 (Vorjahr: 71,46)% vielmehr die Wertpapieranlagen, die zum Jahresende 2011 einen Bilanzbestand von 1,73 Mrd. Euro auswiesen. Die Eigenanlagen verminderten sich damit im Berichtsjahr um 3,42%, wobei dies nach Angaben der Sparkasse im Wesentlichen aus Fälligkeiten in Wertpapieranlagen und dem Verkauf von Wertpapieren des Handelsbestandes zurückzuführen ist.

Zum Jahresende 2011 beschäftigte die Sparkasse Spree-Neiße einschließlich der Auszubildenden 408 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne Auszubildende und Beschäftigte ohne Bezüge waren es per Jahresultimo 372 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Personalien: Verwaltungsrat: Frank Szymanski (Vorsitzender bis 17. Januar 2011) Harald Altekrüger (Vorsitzender ab 18. Januar 2011), Harald Altekrüger (1. Stellvertreter des Vorsitzenden bis 17. Januar 2011), Frank Szymanski (1. Stellvertreter des Vorsitzenden ab 22. Februar 2011), Reinhard Drogla (2. Stellvertreter des Vorsitzenden), Vorstand: Ulrich Lepsch (Vorsitzender), Ralf Braun, Thomas Heinze

Sparkasse zu Lübeck AG

Zins- und Provisionsüberschuss gestiegen - Reduktion der Verwaltungsaufwendungen dank rückläufiger Abschreibungen - Risikovorsorge bei gut 22 Mill. Euro - Cost Income Ratio auf 68,7% angestiegen - Bilanzsumme um 2,2% gestiegen - Kundenforderungen um 4,9% über Vorjahresniveau - 437 Mitarbeiter

Die Sparkasse zu Lübeck AG ist als eine von sechs kommunal ungebundenen öffentlichen Sparkassen bundesweit nicht nur Mitglied im Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein, sondern auch im Verband der Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen e. V. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich auf die Region Lübeck. Seit der am 1. November 2004 - mit Rückwirkung zum 1. Januar 2004 - vollzogenen Ausgliederung des Bankbetriebes von der damaligen Sparkasse in der Rechtsform einer Stiftung auf eine Aktiengesellschaft, wird die Mehrheit der Aktien in Höhe von 74% von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck gehalten. Die Haspa Finanzholding als Muttergesellschaft der Haspa AG ist mit 26% am Grundkapital der Sparkasse beteiligt.

Der Blick auf die Ertragslage zeigt für das Berichtsjahr 2011 eine Erhöhung des Zinswie auch des Provisionsüberschusses. Der absoluten Höhe nach hat Letzterer mit plus 0,35 Mill. Euro auf 16,71 Mill. Euro stärker als der Zinsüberschuss zugenommen (plus 0,33 Mill. Euro auf 50,76 Mill. Euro). Ursächlich für diese vergleichsweise schwache Entwicklung des Zinsgeschäftes ist freilich allein der Rückgang der laufenden Erträge um 37,5% auf 1,83 Mill. Euro, der seinerseits aus stark rückläufigen Erträgen aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren resultiert (0,498 nach 1,808 Mill. Euro). Im Ergebnis beider Entwicklungen ist der Rohertrag um 1% auf 67,47 Mill. Euro angestiegen. Mit dem weitgehend stabil gebliebenen Anteil von 75,23 (75,50)% des Zinsüberschusses am Rohertrag bewegt sich die Sparkasse zu Lübeck zwischen den beiden anderen hier betrachteten Sparkassen.

Dass die Verwaltungsaufwendungen der Sparkasse um 1,2% auf 45,83 Mill. Euro gesunken sind, resultiert weder auf einer Senkung der Personalkosten (plus 1,4% auf 24,4 Mill. Euro) noch auf einem Rückgang der Sachkosten (plus 4,1% auf 19,42 Mill. Euro), sondern ist ausschließlich den deutlich geringeren Abschreibungen auf Sacheinlagen zuzuschreiben (minus 44,8% auf 2,01 Mill. Euro). Unter Bereinigung aperiodischer und außerordentlicher Positionen sieht die Sparkasse mit dem über dem Vorjahresniveau liegenden operativen Aufwand in Höhe von 45,6 Mill. Euro den Planwert um 0,7 Mill. Euro überschritten. Darin enthalten sind nach Angaben des Instituts unter anderem Aufwendungen für Projekte zur strategischen Neuausrichtung der Sparkasse und zur internen Prozessverbesserung, die Bankenabgabe und über den Erwartungen liegende Vermittlungsprovisionen aus dem Wohnungsbaukreditgeschäft.

Insgesamt beziffert die Sparkasse laut Bundesanzeige die Erträge der Gewinn- und Verlustrechnung auf 69,4 Mill. Euro (minus 0,8%). Gleichzeitig reduzierte sich der Gesamtaufwand um 11,6% auf 47,8 Mill. Euro. Begründet wird diese Veränderung im Wesentlichen mit Sondereffekten aus der Inanspruchnahme aus dem Sparkassenstützungsfonds und einer Vorfälligkeitsentschädigungszahlung im Zusammenhang mit der Auflösung eines Schuldscheindarlehens im Jahre 2010, die seinerzeit den Gesamtaufwand belastet hatten. Die operative Aufwands-/Ertragsrelation, die Cost Income Ratio, stieg "im Wesentlichen bedingt durch höhere Verwaltungsaufwendungen" auf 68,7 (63,6)% und lag damit über dem Planwert, den die Sparkasse mit etwa 68% angibt. Die Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmte Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft werden - nach der Verrechnung mit den Abschreibungen und Wertberichtigungen - in Höhe von 22,06 Mill. Euro ausgewiesen. Im Vorjahr hatte bei der Risikovorsorge ein Ertrag von 8,85 Mill. Euro zu Buche gestanden. Nach Bereinigung um den Sondereffekt aus der Umbuchung von Vorsorgereserven in Höhe von 25,0 Mill. Euro, so erläutert die Sparkasse die Entwicklung 2011, beträgt der Bewertungsaufwand 2,9 (8,9) Mill. Euro. Die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft hat sich nach Angaben der Sparkasse vermindert und fiel deutlich positiver aus als es die ursprünglichen Erwartungen vermuten ließen. Im Wertpapiergeschäft wurde ein negatives Bewertungsergebnis erzielt. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen werden nach Verrechnung mit Erträgen in Höhe von 5,6 Mill. Euro ausgewiesen. Als wesentliche Belastungen nennt die Sparkasse die Abschreibungen auf die Beteiligungen am SGVSH und der Landesbank Berlin Holding AG.

Im außerordentlichen Ergebnis wurde der Mindestzuführungsbetrag bei den Pensionsrückstellungen von 0,2 Mill. Euro auf 0,6 Mill. Euro aufgestockt. Dass der Steueraufwand im Jahre 2010 mit 0,6 Mill. Euro vergleichsweise niedrig ausfiel, führt die Sparkasse auf Sonderfaktoren zurück. Im Berichtsjahr betrug der Steueraufwand 5,87 Mill. Euro - auch belastet durch die Nichtabzugsfähigkeit bei den Abschreibungen auf Beteiligungen, wie die Sparkasse ergänzt. Damit ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von unverändert 6,5 Mill. Euro. Nach einer Zuführung von 3,25 Mill. Euro in die Gewinnrücklagen, werden wie im Vorjahr 3,25 Mill. Euro als Bilanzgewinn ausgewiesen.

Zum Eigenkapital der Sparkasse zählen ein gezeichnetes Kapital von 57,15 Mill. Euro, zuzüglich Kapitalrücklagen von 58,125 Mill. Euro und Gewinnrücklagen von 28,985 Mill. Euro. Zusammen mit dem Bilanzgewinn werden 147,510 Mill. Euro ausgewiesen. Zur Stärkung der Eigenkapitalsituation im Hinblick auf die anstehenden Basel-III-Anforderungen, so erläutert die Sparkasse, wurden 25,0 Mill. Euro aus den § [340]f HGB-Vorsorgereserven in hartes Kernkapital umgewidmet, indem diese dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zugeführt wurden. Das Kernkapital wird einschließlich des Sonderpostens nach § [340]e Abs. 4 HGB in Höhe von 0,1 Mill. Euro somit auf 169,4 Mill. Euro beziffert und die Kernkapitalquote zum Stichtag auf 10,6%. Darüber hinaus verweist die Sparkasse auf umfangreiche ergänzende Eigenkapitalbestandteile. Das Verhältnis der angerechneten Eigenmittel gemäß § 10 KWG, bezogen auf die Summe der gewichteten Risikoaktiva und Marktrisikopositionen per 31. Dezember 2011wird mit 15,4% angegeben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind in der Bilanzstruktur Veränderungen eingetreten. Während der Anteil des Wertpapiereigenbestandes auf 13,6 (15,1)% gesunken ist, wurde der Strukturanteil der Forderungen an Kunden auf 75,6 (73,6)% ausgeweitet. Auf der Passivseite der Bilanz hat sich der Bestand an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten vermindert und beläuft sich per Stichtag auf 26,53 (28,74)% der Bilanzsumme. Der Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und der begebenen Schuldverschreibungen (einschließlich der nachrangigen Mittelaufnahmen) an der Bilanzsumme stieg nach Angaben der Sparkasse im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozentpunkte auf 63,8%.

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,2% auf 2,26 Mrd. Euro. Diese Entwicklung ist auf eine deutliche Steigerung der Forderungen an Kunden um 4,9% auf 1,709 Mrd. Euro und der Forderungen an Kreditinstitute um 8,1% auf 158,91 Mill. Euro zurückzuführen. Im Berichtsjahr hat die Sparkasse Darlehen an Kunden in Höhe von insgesamt 300,3 Mill. Euro zugesagt. Das Kreditvolumen an Kunden erhöhte sich - trotz hoher Tilgungsvolumen - gegenüber dem Vorjahr um 4,9% auf 1,709 Mrd. Euro. Den Anstieg schreibt das Institut im Wesentlichen der Ausweitung der langfristigen Forderungen an Unternehmen und Selbstständige sowie an Privatpersonen zu.

Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung und darüber hinaus zu Anlagezwecken tätigt die Sparkasse Derivatgeschäfte. Als wesentliche Derivatpositionen nennt sie im Rahmen der Gesamtbanksteuerung abgeschlossene Zinsswaps in Höhe von 278,7 Mill. Euro (darin enthalten: Forward Payer Swaps in Höhe von 75,2 Mill. Euro) im Bestand. Der Bestand der zur Ertragsstabilisierung und Diversifizierung des Corporate Bond-Portfolios abgeschlossenen Credit Default Swaps (CDS) erhöhte sich im Berichtsjahr um 2,0 Mill. Euro auf 138,0 Mill. Euro zum Bilanzstichtag. Es wurden nur CDS abgeschlossen, so betont die Sparkasse, deren zugrunde liegenden Referenzwerte zum Investitionszeitpunkt über ein Rating im Bereich "Investment-Grade" (BBB- beziehungsweise Baa3 und besser, nach Einstufung der Ratingagenturen Standard & Poor's beziehungsweise Moody's) verfügten. Zum Bilanzstichtag lag das Rating bei einzelnen Referenzwerten aufgrund von vorgenommenen Herabstufungen der Ratingagenturen knapp unterhalb des Investment-Grade-Bereiches. Dies betraf ein CDS-Volumen in Höhe von 16,0 Mill. Euro.

Der Bestand der Beteiligungen reduzierte sich in 2011 um 11,9 Mill. Euro. Als Hintergrund nennt die Sparkasse zum einen den Verkauf der 2,5%-igen Beteiligung an der Neue Leben Holding AG an die Talanx AG mit Wirkung zum 1. Januar 2011 (Verkaufspreis 5,4 Mill. Euro). Zum anderen mussten bestehende Beteiligungen wertberichtigt werden. Auf die Stammkapitalbeteiligung am Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH) wurde aufgrund der mittelbaren Beteiligung an der HSH Nordbank AG zum 31. Dezember 2011 eine Abschreibung auf den beizulegenden Wert in Höhe von 4,6 Mill. Euro vorgenommen. Diese Abschreibung beinhaltet sowohl dauerhafte als auch vorübergehende Wertminderungen. Bei der Beteiligung an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG, die Hauptaktionärin der Landesbank Berlin Holding AG ist, wurden Abschreibungen über 1,4 Mill. Euro auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert vorgenommen, die zum wesentlichen Teil als vorübergehende Wertminderung eingeordnet wurden.

Die jahresdurchschnittliche Anzahl der Beschäftigten ist in 2011 um 2% auf 483 gestiegen - darunter 317 Vollzeitkräfte, 132 Teilzeitkräfte sowie 34 Auszubildende. Insgesamt waren per 31. Dezember 2011 ohne Berücksichtigung der Auszubildenden - 437 (Vorjahr: 428) bankspezifische Mitarbeiter beschäftigt.

Personalien: Aufsichtsrat: Hans-Peter Süfke (Vorsitzender), Dr. jur. Stephan Bartelt, Stellvertreter des Vorsitzenden, Vorstand: Wolfgang Pötschke (Vorsitzender), Frank Schumacher

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