Bilanzen

Kreissparkasse Waiblingen - Sparkasse Südliche Weinstraße - Sparkasse Spree-Neiße

Rückläufiges Zinsgeschäft - Provisionsüberschuss leicht unter Vorjahresniveau - deutlicher Rückgang des Verwaltungsaufwands - Risikovorsorge zurückgefahren - Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 18 Mill. Euro - Jahresüberschuss um 6,2% auf 10,2 (10,9) Mill. Euro zurückgegangen - Bilanzsumme bei 6,68 (6,81) Mrd. Euro gutes Vermittlungsgeschäft

Der Druck auf die Erträge hält bei der Kreissparkasse Waiblingen auch im vergangenen Jahr an. Das Geschäftsjahr 2008 beendete das Institut mit einem Minus beim Zinsüberschuss von 5,9% auf 123,7 (131,5) Mill. Euro. Für diese Entwicklung verantwortlich ist dabei allein der reine Zinssaldo - aus Sicht des Instituts ver ursacht durch eine zeitweise inverse Zinskurve -, während sich die laufenden Erträge um 3,2% auf 4,6 (4,5) Mill. Euro erhöhten.

Im Provisionsgeschäft stand für 2008 ebenfalls ein Minus zu Buche, das mit 0,9% aber geringer ausfiel als bei den anderen beiden Sparkassen in dieser Gegenüberstellung. Im Saldo aus entsprechenden Erträgen und Aufwendungen belief sich der Provisionsüberschuss auf 31,1 (31,3) Mill. Euro. Der Rohertrag von 154,8 (162,9) Mill. Euro lag damit um 5,0% unter dem Vorjahresniveau und setzte sich zu vier Fünfteln aus dem Zins- und zu einem Fünftel aus dem Provisionsüberschuss zusammen. Zum Vergleich: Die Sparkasse Südliche Weinstraße weist hier eine vergleichbare Aufteilung aus, während die Erträge des ostdeutschen Instituts stärker auf dem Zinsgeschäft beruhen.

Deutliche Einsparungen setzte die Kreissparkasse bei den Verwaltungsaufwendungen um. Sie verringerten sich um 11,3% auf 97,2 (109,6) Mill. Euro. Diese Veränderung ist fast ausschließlich auf geringere Personalkosten zurückzuführen (minus 14,5% auf 63,2 nach 73,9 Mill. Euro), während sich die Sachkosten deutlich verhaltener reduzierten (und zwar um 2,5% auf 28,1 nach 28,8 Mill. Euro). Bei ebenfalls rückläufigen Abschreibungen auf Sachanlagen von 5,9 (6,9) Mill. Euro - ein Minus von 14,3% - wurde das beschriebene Ertragsminus überkompensiert und es wird ein Teilbetriebsergebnis von 57,6 (53,3) Mill. Euro ausgewiesen, was gegenüber dem vorangegangenen Jahr ein Plus von 8,0% bedeutet.

Dass in den Tabellen bei einem um 22,9% auf 39,9 (32,5) Mill. Euro gestiegenen Betriebsergebnis ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2% rückläufiger Jahresüberschuss von 10,2 (10,9) Mill. Euro ausgewiesen wird, ist insbesondere auf deutlich höhere Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken von 18,0 Mill. Euro zurückzuführen, die im Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge ausgewiesen sind. Im Vorjahr wurden hier nur 4,0 Mill. Euro aus der Gewinn- und Verlustrechnung abgezogen. Die reine Risikovorsorge (Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft) wurde währenddessen um knapp 60% auf 11,4 (27,8) Mill. Euro zurückgefahren.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt bei der Kreissparkasse Waiblingen per Berichtsjahresende 2008 keine großen Veränderungen. Die Kundenforderungen in Höhe von 4,0 (3,92) Mrd. Euro machen wie schon im Vorjahr nicht ganz 60% aller Aktiva aus, die sich auf 6,68 (6,81) Mrd. Euro summierten. Die Vermögenswerte setzten sich weiterhin im Wesentlichen zusammen aus Forderungen an Kreditinstitute in Höhe von 820,1 (782,7) Mill. Euro und einem um 12,2% rückläufigen Wertpapierbestand von 1,59 (1,81) Mrd. Euro. Der Wertpapier-Gesamtumsatz belief sich auf über eine Mrd. Euro und übertraf damit das Vorjahresniveau, wie das Institut weiter ausführt. Allerdings trübte das zweite Halbjahr mit den drastischen Auswirkungen der Finanzkrise das Gesamtbild des Wertpapiergeschäfts. Die Investmentersparnis ging gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich zurück. Die Aktienumsätze stiegen im Zuge der fallenden Kurse im Herbst zwar kurzzeitig an, lagen aber trotzdem auf Jahresbasis hinter dem Vorjahr. Der Bereich Renten habe dagegen diesen ungünstigen Rahmenbedingungen getrotzt.

Um 2,8% erhöhten sich 2008 die Kundeneinlagen, die mit einem Volumen von 4,3 (4,18) Mrd. Euro einen Anteil an den Passiva von 64,4 (61,5)% ausmachten. Mit rund einer Mrd. Euro wurde das Interbanken-Refinanzierungsgeschäft um rund ein Fünftel von zuvor 1,25 Mrd. Euro zurückgefahren. Die verbrieften Verbindlichkeiten beliefen sich auf 739,9 (709,7) Mill. Euro und lagen damit um 4,3% über dem Vorjahresniveau.

Personalien: Verwaltungsrat: Johannes Fuchs (Vorsitzender), Karl-Otto Völker (Stellvertretender Vorsitzender), Horst Gebhard (Stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Albert Häberle (Vorsitzender), Lothar Kümmerle, Ralph Walter

Sparkasse Südliche Weinstraße

Überschüsse im Zins- wie im Provisionsgeschäft rückläufig - leichte Reduzierung der Verwaltungsaufwendungen - Nettoauflösung bei Risikovorsorge - hohe Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere - Jahresüberschuss um ein Drittel gesunken - Bilanzsumme bei 2,81 (2,78) Mrd. Euro - Wechsel an der Vorstandsspitze

Im Jahr 2008 zeigte die sich verändernde Bankenlandschaft samt Finanzkrise auch in der Gewinn- und Verlustrechnung der Sparkasse Südliche Weinstraße ihre Spuren: So reduzierte sich der Zinsüberschuss infolge überproportional gestiegener Aufwendungen um 7,1% auf 53,1 (57,2) Mill. Euro. Die laufenden Erträge nahmen dabei sogar um fast ein Viertel auf 5,0 (6,5) Mill. Euro ab, der reine Zinssaldo verringerte sich um 5,0% auf 48,1 (50,7) Mill. Euro.

Etwas weniger deutlich ging währenddessen der Provisionsüberschuss zurück. Hier werden nach 14,2 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr für den Berichtszeitraum 13,7 Mill. Euro ausgewiesen, was einem Minus von 3,8% entspricht. Damit verringerte sich der Rohertrag um 6,4% auf 66,8 (71,4) Mill. Euro. Er setzt sich zu 79,5 (80,1)% aus dem Zins- und zu 20,5 (20,0)% aus dem Provisionsüberschuss zusammen.

Die Verwaltungsaufwendungen des öffentlich-rechtlichen Instituts lagen mit 43,2 (43,5) Mill. Euro im Wesentlichen auf Vorjahresniveau. Hier standen um 2,5% auf 28,5 (29,2) Mill. Euro gesunkenen Personalkosten eine Erhöhung der Sachkosten um 9,1% auf 12,1 (11,1) Mill. Euro gegenüber. Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden auf 2,6 (3,1) Mill. Euro beziffert - 16,7% weniger als im Vorjahr. Mit 62,6% nach 59,7% fiel die Cost Income Ratio im Jahr 2008 höher aus als das im vorangegangenen Jahr der Fall war.

Die Risikovorsorge (Abschreibungen und Wertberichtigungen beziehungsweise Erträge aus Zuschreibungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie die Zuführungen beziehungsweise Auflösungen von Rückstellungen im Kreditgeschäft) ergaben bei der Sparkasse Südliche Weinstraße eine Nettoauflösung von 4,5 Mill. Euro. Im Vorjahr waren hier Berichtigungen von 9,4 Mill. Euro zu verzeichnen. Damit lag das Betriebsergebnis des öffentlich-rechtlichen Instituts mit 30,1 (20,2) Mill. Euro um knapp 50% über dem Vorjahresniveau.

Weil aber der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge mit minus 22,8 nach minus 4,3 Mill. Euro deutlich negativer ausfiel - im Wesentlichen beeinflusst durch Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere -, reduzierte sich trotz einer deutlich geringeren Steuerposition der Jahresüberschuss um rund ein Drittel auf 6,3 (9,3) Mill. Euro.

Der Blick auf die Jahresbilanz zeigt einen Zuwachs der Bilanzsumme um 1,0% auf 2,81 (2,78) Mrd. Euro. Die Ausleihungen an Kunden betrugen zum Bilanzstichtag 1,50 (1,55) Mrd. Euro. Sie sind gegenüber dem Vorjahreswert um 2,8% zurückgegangen, nach Angaben im Geschäftsbericht bedingt durch eine zurückhaltende Kreditnachfrage sowohl im Privatsektor als auch im Unternehmensbereich. Die Rückgänge waren bei den Kontokorrent- und Dispositionskrediten (20,6 Mill. Euro) ebenso wie bei den sonstigen Krediten und Darlehen (26,4 Mill. Euro) zu verzeichnen. Insgesamt machen die Kundenforderungen 53,6 (55,7)% der gesamten Aktiva aus.

Das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Anleger führte zu einem Einlagenwachstum um 3,4% auf 1,83 (1,77) Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen machten zum Jahresende 65,2 (63,7)% aller Passiva aus. Die bereits in den Vorjahren zu beobachtenden Verlagerungen von Spar- und Sichteinlagen in die befristeten Einlagen und die Schuldverschreibungen hat sich demnach auch in 2008 fortgesetzt.

Ausgehend von der rückläufigen Marktentwicklung an den Börsen nahm das Volumen an Verkaufsaufträgen im Wertpapiergeschäft deutlich zu, schreibt die Sparkasse in ihrem Geschäftsbericht. Insgesamt lag das Volumen der Umsätze im Wertpapiergeschäft mit Kunden um 10,4% über dem Vorjahresergebnis. Der Bestand an eigenen Wertpapieren erreicht mit 360,9 (347,8) Mill. Euro einen weitaus geringeres Niveau als bei den anderen hier gegenübergestellten Instituten.

Personalien: Verwaltungsrat: Theresia Riedmaier (Vorsitzende), Hans-Dieter Schlimmer (stellvertretender Vorsitzender), Werner Kastner (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Bernd Jung (Vorsitzender seit 1. Januar 2009, stellvertretender Vorsitzender bis 31. Dezember 2008), Horst Hoffmann (Vorsitzender bis 31. Dezember 2008), Gernot Schneider

Sparkasse Spree-Neiße

Zinsüberschuss unter Vorjahresniveau - Provisionsgeschäft unter Druck - Verwaltungsaufwendungen auf Wert des Vorjahres - Erträge aus Zuschreibungen bei Risikovorsorge - Einstellung von 19 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Jahresüberschuss auf 10,2 Mill. Euro verdoppelt - Bilanzsumme auf 2,44 (2,37) Mrd. Euro ausgeweitet - Anstieg der Kundeneinlagen

Wie auch die anderen hier besprochenen öffentlich-rechtlichen Institute hatte die Sparkasse Spree-Neiße im zurückliegenden Jahr mit einer Erosion der Ertragspositionen zu kämpfen. Die Gewinn-und-Verlustrechnung des Instituts zeigt als Hauptertragsquelle nach wie vor der Zinsüberschuss. Im Geschäftsjahr 2008 erreichte dieser einen Wert von 65,3 (68,5) Mill. Euro und befand sich damit um 4,7% unter dem Vorjahreswert. Mit 2,62% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) liegt er deutlich über dem Durchschnitt der Sparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), kommentiert das öffentlich-rechtliche Institut in seinem Geschäftsbericht. Aufgrund des Anstiegs des Zinsaufwandes verminderte sich der Zinsüberschuss im Berichtsjahr um 0,20% der DBS.

Der Provisionsüberschuss betrug im Berichtsjahr 13,1 (14,1) Mill. Euro und lag damit noch deutlicher unter dem Niveau des Jahres 2007 (minus 7,2%). Der im Resultat der beiden Ertragsquellen ebenfalls - um 5,1% - rückläufige Rohertrag in Höhe von 78,4 (82,6) Mill. Euro setzt sich damit zu 83,3 (82,9)% aus dem Zins- und zu 16,7 (17,1)% aus dem Provisionsüberschuss zusammen.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen blieben im Vergleich zum Vorjahr mit 39,4 (39,6) Mill. Euro nahezu unverändert. Mit 1,53% der DBS sieht sich die Sparkasse Spree-Neiße bezogen auf die Sparkassen des OSV damit in einer führenden Position. Bei einem leichten Anstieg der Sachkosten um 7,1% auf 15,0 (14,0) Mill. Euro verringerten sich die Personalaufwendungen um 5,2% auf 21,6 (22,8) Mill. Euro. Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden für das Geschäftsjahr 2008 mit 2,8 Mill. Euro ausgewiesen und lagen damit im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahres. Die Cost Income Ratio belief sich auf 46,7%.

Dass das Betriebsergebnis des zurückliegenden Berichtszeitraums mit 44,0 (12,3) Mill. Euro trotz geringerer Erträge so deutlich über dem Vorjahreswert abschloss, ist insbesondere auf einen Faktor zurückzuführen. So wurde die Risikovorsorge um 5,2 Mill. Euro aufgelöst, während im Vorjahr 31,6 Mill. Euro an Abschreibungen und Wertberichtigungen zu Buche standen. Weil im Gegenzug aber 19 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt wurden, fiel das Wachstum beim Jahresüberschuss absolut betrachtet geringer aus. Mit 10,2 (5,3) Mill. Euro lag dieser dennoch um knapp 93% über dem Vorjahresniveau.

Die Sparkasse Spree-Neiße hat im abgelaufenen Jahr ihre Geschäftstätigkeit verstärkt und ihre Bilanzsumme auf 2,44 (2,37) Mrd. Euro ausgeweitet. Diese Entwicklung basiert maßgeblich auf dem Zuwachs der Kundeneinlagen um 2,9% auf 1,88 (1,83) Mrd. Euro. Wie auch in der Gesamtbranche zu konstatieren ist, profitiert die Sparkasse dabei von einem im Zuge der Finanzkrise gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Mit ihrem Bilanzanteil von unverändert 77,1% sind die Kundeneinlagen weiterhin die Hauptrefinanzierungsquelle.

Ausgeliehen wurden die Gelder insbesondere an andere Finanzinstitute, das Volumen der Forderungen an Banken verdoppelte sich auf 210,4 (104,9) Mill. Euro. Bei Kundenforderungen von 534,6 (538,3) Mill. Euro setzt sich die Bilanz auf der Aktivseite damit zu 22,0 (22,7)% aus dem Kunden- und zu 8,6 (4,4)% aus dem Interbankengeschäft zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert hat sich der Gesamtbestand der Sparkasse Spree-Neiße an Wertpapieren. Nach 1,62 Mrd. Euro im Vorjahr werden per 31. Dezember 2009 hier 1,60 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Veränderung resultiert dabei fast ausschließlich aus einer um knapp 80 Prozent zurückgefahrenen Aktienposition von 4,1 nach 19,8 Mill. Euro, während die festverzinslichen Werte bei einem Volumen von 1,59 (1,60) Mrd. Euro im Wesentlichen auf dem Vorjahresniveau lagen.

Personalien: Verwaltungsrat: Dieter Friese (Vorsitzender), Frank Szymanski (erster stellvertretender Vorsitzender), Michael Wonneberger (zweiter stellvertretender Vorsitzender bis 24. April 2008); Vorstand: Ulrich Lepsch (Vorsitzender), Ralf Braun, Thomas Heinze

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