Bilanzen

Sparkasse Harburg-Buxtehude / Sparkasse Spree-Neiße / Sparkasse zu Lübeck

Sparkasse Harburg-Buxtehude

Zinsüberschuss um 6,1% gesteigert - Umstellung der Gesamtbanksoftware - Personalkosten gestiegen - Risikovorsorge um 13,0% verringert - Steueraufwand um 51,1% erhöht - Bilanzsumme auf Vorjahresniveau

Mit dem Geschäftsjahr 2009 zeigt sich die im Süden Hamburgs gelegene Sparkasse Harburg-Buxtehude zufrieden. Es war in der Bank nicht nur durch die "anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsbedingungen" wie sie so viele Institute ins Feld führen, sondern sowohl durch eine technische Überholung des Kernbankensystems als auch des Internetbankings geprägt. Auf die Ertragslage der Sparkasse hat sich insbesondere die Normalisierung der Zinsstrukturkurve im vergangenen Jahr positiv ausgewirkt. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 6,1% auf 72,34 (68,20) Mill. Euro.

Der Provisionsüberschuss der Sparkasse lag mit 23,87 (23,64) Mill. Euro etwa 1,0% über dem Vorjahr. Rund 43% der gesamten Provisionserträge stammen dabei aus der Vermittlung von Versicherungen, Bausparverträgen, Fonds und Immobilien sowie der Verwaltung durchlaufender Kredite. Insgesamt ergibt sich daraus ein Rohertrag von 96,21 (91,84) Mill. Euro, der um 4,8% über dem Vorjahr liegt. Die deutliche Zunahme des Zinsüberschusses erhöhte auch dessen Anteil am Rohertrag auf 75,19% nach 74,26% im Vorjahr.

Die Steigerung der Verwaltungsaufwendungen um 3,9% auf 73,10 (70,36) Mill. Euro wird von der Bank insbesondere auf die Kosten aus der Umstellung der Gesamtbanksoftware und leicht erhöhte Personalkosten zurückgeführt. Letztere sind um 2,90 Mill. Euro oder 7,0% auf 44,19 (41,29) Mill. Euro gestiegen. Aus Rohertrag und Verwaltungsaufwendungen ergibt sich ein um 7,6% erhöhtes Teilbetriebsergebnis von 23,11 (21,48) Mill. Euro. Insbesondere durch eine um 1,34 Mill. Euro oder 13,0% auf 8,98 (10,31) Mill. Euro reduzierte Risikovorsorge - ihr Anteil Teilbetriebsergebnis liegt für 2009 bei 38,8% statt bei 48,0% wie im Vorjahr - hat die Bank ihr Betriebsergebnis um 2,67 Mill. Euro oder 22,5% auf 14,54 (11,87) Mill. Euro erhöht. Ein um 51,1% auf 4,96 (3,28) Mill. Euro gestiegener Steueraufwand führte zu einem Jahresüberschuss von 8,49 (8,47) Mill. Euro auf Vorjahresniveau.

Währenddessen stagnierte die Bilanzsumme der Sparkasse Harburg-Buxtehude bei 3,237 (3,242) Mrd. Euro. Ein Blick auf die Bilanzstruktur der Bank zeigt leichte Verschiebungen: Während auf der Aktivseite der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude von 17,4% im Jahr 2008 auf 14,4% zurückging, hatten die Kundenforderungen einen leicht erhöhten Anteil von 79,0% (77,9%) an der Bilanzsumme. Gleichzeitig stieg der Anteil der Forderungen an Banken von 0,3% auf 2,3% an. Sie wuchsen in absoluten Zahlen von 9,95 Mill. Euro im Vorjahr auf 75,23 Mill. Euro in der Bilanz zum 31. Dezember 2009. Mit diesen Werten liegt die Sparkasse Harburg-Buxtehude jedoch noch immer deutlich unter denen der Sparkasse Spree-Neiße, bei der die Forderungen an Banken 4,8% der Bilanzsumme (im Vorjahr 8,6%) ausmachten, sowie unter der Sparkasse zu Lübeck, die einen Anteil des Interbankengeschäfts an der Bilanzsumme von 8,0 (9,3)% ausweist.

Auf der Passivseite hatten die Bankengelder einen leicht verringerten Anteil von 20,18% an der Bilanzsumme nach 21,87% im Vorjahr. Die Kundeneinlagen machten 66,25% aus, im Vorjahr waren es 63,87%. Mit dieser Entwicklung sieht sich die Sparkasse Harburg-Buxtehude etwa auf dem Niveau des Durchschnittswertes aller Sparkassen in Niedersachsen.

Die Forderungen an Kunden lagen mit einem Volumen von 2,56 (2,53) Mrd. Euro um 1,2% über dem Vorjahreswert. Im Kreditgeschäft mit Privatkunden, welches primär das Baufinanzierungsgeschäft umfasste, verzeichnete die Sparkasse eine leichte Erhöhung des Neugeschäftsvolumens: Etwa 1550 neue Wohnungsbauprojekte im Wert von insgesamt 155 Mill. Euro wurden von der Bank begleitet. Schwerpunkte des Firmenkundengeschäfts lagen in langfristigen Immobilien- und Projektfinanzierungen. Kredite zur Überbrückung finanzieller Engpässe spielten eine eher untergeordnete Rolle.

Mit einem Zuwachs von 74,39 Mill. Euro auf 2,15 (2,07) Mrd. Euro haben sich die Kundeneinlagen im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 3,6% erhöht. Dabei hielt gerade im Firmenkundensegment der Trend zu liquiden Anlagen an. Der Anteil kurzfristiger Einlagen mit einer Laufzeit bis zu zwölf Monaten machte im gewerblichen Kundengeschäft mit rund 90% den überwiegenden Teil des Einlagenbestandes aus. Im Wertpapierbereich verzeichnet die Bank einen Rückgang des Wertpapierumsatzes auf 451 Mill. Euro.

Das Vermittlungsgeschäft mit den Verbundpartnern erbrachte im Versicherungsbereich ein vermitteltes Volumen von 60 Mill. Euro Beitragssumme. Dabei spielten Altersvorsorgeprodukte - insbesondere Riester-Rente - einschließlich Lebens- und Rentenversicherungen eine maßgebliche Rolle. Im Bauspargeschäft verzeichnet die Bank ein Minus von 8% auf eine Bausparsumme von 126 Mill. Euro. Gleichzeitig erhöhte sich die durchschnittliche Bausparsumme je Vertrag jedoch auf 53000 Euro.

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Josef Schlarmann (Vorsitzender), Jürgen Badur (1. Stellvertreter des Vorsitzenden), Prof. Dr. Jens-Rainer Ahrens (2. Stellvertreter des Vorsitzenden); Vorstand: Heinz Lüers (Vorsitzender), Frank Jäschke, Andreas Sommer (stellvertretendes Vorstandsmitglied), Gerhard Oestreich (stellvertretendes Vorstandsmitglied)

Sparkasse Spree-Neiße

Zinsüberschuss deutlich gestiegen - Provisionsüberschuss rückläufig - Sachkosten zurückgeführt - Cost Income Ratio auf 41,1% verbessert - Swing in der Risikovorsorge - Fonds für allgemeine Bankrisiken aufgestockt - Steuerposition bei knapp 14 Mill. Euro - Bilanzsumme um gut 2% gestiegen - Zuwachs bei Spareinlagen - großes Gewicht der Wertpapieranlagen

In ihrem Geschäftsgebiet, der Stadt Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße, veranschlagt die Sparkasse Spree-Neiße den Anteil ihrer Geschäftsbeziehungen auf bis zu 80% der dort lebenden potenziellen Kunden. Dass die Sparkasse das Geschäftsjahr 2009 als "sehr gut" wertet, spiegelt sich auch in ihrer Ertragsrechnung wider. Mit einem Plus von 13,4% auf 88,9 Mill. Euro wies der Rohertrag eine kräftige Steigerung auf - deutlich mehr als in den beiden anderen der hier betrachteten Sparkassen. Zu verdanken ist dieser Zuwachs freilich ausschließlich dem Zinsgeschäft, während der Provisionsüberschuss mit minus 3,7% auf 12,63 Mill. Euro rückläufig war. Hier konnten die beiden anderen Sparkassen leichte Zuwächse erzielen.

Im Berichtsjahr 2009 konnte die Sparkasse Spree-Neiße den Zinsüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um 10,97 Mill. Euro (plus 16,8%) auf 76,27 Mill. Euro steigern. Mit 3,02% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) sieht das Institut diese Kenngröße über dem Durchschnitt der Sparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV). Der allgemeine Zinsrückgang, insbesondere in den kurzen Laufzeiten, so wird dazu angemerkt, hatte eine Reduzierung des Zinsaufwandes und dadurch eine Ausweitung der Zinsspanne zur Folge. Der Provisionsüberschuss erreichte 0,50 (0,52)% der DBS.

Der insgesamt moderate Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 0,4% auf 39,56 Mill. Euro geht im Wesentlichen auf die günstige Entwicklung der Sachkosten zurück. Während Letztere um 3,1% auf 14,55 Mill. Euro zurückgeführt werden konnten, sind die Personalkosten um 4,1% auf 22,49 Mill. Euro gestiegen. Das führt zu einem um 26,4% höheren Teilbetriebsergebnis von 49,33 Mill. Euro. Mit ihrem Anteil der Verwaltungskosten am Zinsüberschuss von 51,87 (60,33)% im Berichtsjahr liegt die Sparkasse Spree-Neiße deutlich niedriger als die beiden Vergleichsinstitute.

An der DBS gemessen beziffert die Sparkasse ihre allgemeinen Verwaltungskosten auf 1,52% und sieht sich mit diesem Wert ebenso gut unter den anderen Sparkassen ihres Regionalverbandes behauptet wie mit dem Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung (2,13% nach 1,71% der DBS). Die Cost Income Ratio wird mit 41,1 (46,7)% angegeben - eine Verbesserung im Jahresvergleich um 5,6 Prozentpunkte.

Im Vergleich zu vielen privaten Banken ist der Beitrag des Nettoergebnisses an Finanzgeschäften im Sparkassensektor traditionell eher bescheiden. Mit 1,38 (0,48) Mill. Euro erreicht es freilich in der Sparkasse Spree-Neiße einen deutlich höheren Wert als in den beiden anderen Sparkassen. Vergleichsweise hoch fällt dort mit 10,11 Mill. Euro der Swing in der Risikovorsorge aus. War in dieser GuV-Position im Vorjahr noch eine Auflösung von 5,15 Mill. Euro zu verzeichnen, wurden im Berichtsjahr 4,96 Mill. Euro eingestellt. Beispielsweise am Teilbetriebsergebnis gemessen lag die ostdeutsche Sparkasse damit aber immer noch bedeutend niedriger als die beiden Sparkassen aus Norddeutschland.

Dass die Sparkasse Spree-Neiße wie im Vorjahr einen vergleichsweise hohen Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 20,0 (19,0) Mill. Euro ausweist, liegt ausschließlich an der Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken. Nach den kräftigen Zuführungen der beiden vergangenen Berichtsjahre wird diese Position auf der Passivseite der Bilanz per Stichtag nun mit 61,0 Mill. Euro ausgewiesen. Die beiden anderen Sparkassen haben den Fonds nicht bestückt.

Nach Berücksichtigung derSteuerposition von 13,8 (14,8) Mill. Euro weist die Sparkasse einen Jahresüberschuss von 10,38 (10,16) Mill. Euro aus, der auf Vorschlag des Vorstands an den Verwaltungsrat in voller Höhe in die Sicherheitsrücklage eingestellt werden soll.

Dass die Bilanzsumme um 51,45 Mill. Euro auf 2,487 Mrd. Euro gewachsen ist, basiert maßgeblich auf dem Zuwachs der Kundeneinlagen um 27,67% auf 1,906 Mrd. Euro. Letztere decken damit einen Anteil von 76,65 (77,14)% der Bilanzsumme ab. Sehr erfreulich entwickelten sich aus Sicht der Sparkasse die Spareinlagen. Hier ist gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 33,82 Mill. Euro zu verzeichnen. Die Kunden, so die Sparkasse, bevorzugten vor allem normalverzinsliche Sparanlagen mit kurzen Laufzeiten. Der Bestand erhöhte sich um 16,9% auf 442,4 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr. Beim S-Prämiensparen meldet die Sparkasse eine Steigerung von 13,0 Mill. Euro beziehungsweise 6,3%. Das Wertpapierkundengeschäft stuft sie hingegen gegenüber dem Vorjahr als verhalten ein. An Gewicht gewonnen haben auf der Passivseite der Bilanz in erster Linie die Eigenmittel mit einem Anteil von 15,05 (14,17)% an der Bilanzsumme.

Auf der Aktivseite der Bilanz haben die Kundenforderungen um 3,8% auf 555,19 Mill. Euro zugelegt. Mit einem Anteil von 22,33 (21,95)% an der Bilanzsumme decken diese - wie in vielen anderen Sparkassen der neuen Bundesländer - aber nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an der Bilanzsumme ab. Die Darlehenszusagen lagen mit insgesamt 117,2 Mill. Euro um gleich 21,3% über den Werten des Vorjahres. Das mit weitem Abstand größte Gewicht auf der Aktivseite der Bilanz haben bei der Sparkase Spree-Neiße nach wie vor die Wertpapieranlagen, die um 7,4% auf 1,713 Mrd. Euro gestiegen sind. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass dieser Anstieg ausschließlich auf Festverzinsliche zurückgeht, während der ohnehin kleine Anteil der Aktien an den Wertpapieranlagen völlig abgebaut wurde.

Mit Blick auf das Rating der Sparkasse ist Anfang Juni bekannt geworden, dass der jährliche Vertrag mit Moody´s nicht verlängert wurde. Für eine Sparkasse dieser Größenordnung, so die heutige Sicht, haben die ursprünglich ausschlaggebenden Imagegründe an Bedeutung verloren. Im Übrigen entlastet der Verzicht auf das Einzelrating von gewissen Verpflichtungen der unterjährigen Berichterstattung.

Personalien: Verwaltungsrat: Dieter Friese (Vorsitzender vom 1. Januar 2009 bis 15. Februar 2009; 1. Stellvertreter des Vorsitzenden vom 16. Februar 2009 bis 31. Dezember 2009), Frank Szymanski (1. Stellvertreter des Vorsitzenden vom 1. Januar 2009 bis 15. Februar 2009; Vorsitzender vom 16. Februar 2009 bis 31. Dezember 2009), Reinhard Drogla (2. Stellvertreter des Vorsitzenden vom 16. Februar 2009 bis 31. Dezember 2009); Vorstand: Ulrich Lepsch (Vorsitzender), Ralf Braun, Thomas Heinze, Dirk Engler (stellvertretendes Vorstandsmitglied), Reinhard Lehmann (stellvertretendes Vorstandsmitglied)

Sparkasse zu Lübeck

Zinsüberschuss um 1% angestiegen leichtes Plus beim Provisionsgeschäft deutlicher Anstieg der Verwaltungsaufwendungen - Risikovorsorge um die Hälfte zurückgeführt - um 50% höherer Jahresüberschuss - Bilanzsumme bei 2,21 nach 2,16 Mrd. Euro - Bestand an Kundeneinlagen um 7,5% höher - Forderungen an Kunden um 2,5% ausgeweitet

Die Sparkasse zu Lübeck AG ist eine von sechs kommunal ungebundenen öffentlichen Sparkassen bundesweit. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich auf die Region Lübeck. Das Institut ist Mitglied im Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH) und somit auch Mitglied im Sparkassenstützungsfonds, der Sicherungseinrichtung der Sparkassenorganisation. Des Weiteren ist das Institut zusammen mit der Bordesholmer Sparkasse, der Spar- und Leihkasse zu Bredstedt, der Sparkasse Bremen, der Hamburger Sparkasse und der Sparkasse Mittelholstein ordentliches Mitglied im Verband der Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen. Gemeinsam weisen die freien Sparkassen per 31. Dezember 2009 eine Bilanzsumme von 54,1 Mrd. Euro aus. Aus "alter Verbundenheit" ist auch die aus zwei ehemals freien Instituten entstandene Sparkasse Westholstein als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit einem Volumen von weiteren 2,7 Mrd. Euro weiterhin Verbandsmitglied.

Seit der am 1. November 2004 - mit Rückwirkung zum 1. Januar 2004 - vollzogenen Ausgliederung des Bankbetriebes von der damaligen Sparkasse in der Rechtsform einer Stiftung auf eine Aktiengesellschaft wird die Mehrheit der Aktien in Höhe von 74% von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck gehalten. Die Haspa Finanzholding als Muttergesellschaft der Haspa AG ist mit 26% am Grundkapital der Sparkasse beteiligt.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) der Sparkasse hat sich im Jahr 2009 mit 10,7 Mill. Euro gegenüber 5,5 Mill. Euro im Vorjahr nahezu verdoppelt. Der Zinsüberschuss einschließlich um knapp ein Drittel niedrigerer laufender Erträge erhöhte sich darunter im Vergleich zu 2008 um 1% auf 47,0 (46,5) Mill. Euro. Mit einem Ergebnis im Provisionsgeschäft in Höhe von 16,0 (15,8) Mill. Euro wurde das Ergebnis des Vorjahres um 1,6% übertroffen. Der um 1,2% angestiegene Rohertrag von 63,0 (62,3) Mill. Euro setzt sich damit zu fast genau drei Vierteln aus dem Zins- und zu einem Viertel aus dem Provisionsgeschäft zusammen.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen lagen mit 48,2 (40,2) Mill. Euro deutlich über dem Vorjahresniveau. Ursächlich dafür waren insbesondere außerordentliche Aufwendungen durch die Absenkung des Rechnungszinssatzes von 6% auf 4,35% bei den Pensionsverpflichtungen im Vorgriff auf das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) sowie erhöhte Sachaufwendungen im Rahmen der Auslagerung von Marktfolgetätigkeiten, kommentiert die Sparkasse. Die operative Aufwands-/Ertragsrelation (Cost Income Ratio) erhöhte sich aufgrund der höheren Kostenbasis von 66,2% auf 67,3%.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft werden nach der Verrechnung mit Erträgen - einschließlich der Zuführung zu den Vorsorgereserven als Risikovorsorge in Höhe von 7,5 (14,1) Mill. Euro ausgewiesen. Das entspricht einer Rückführung um 47,2% gegenüber dem vorangegangenen Jahr. Während sich die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft erhöhte, wurde im Wertpapiergeschäft ein deutlich positives Bewertungsergebnis erzielt, heißt es von dem Institut.

Der Steueraufwand stieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 von 1,5 auf 4,7 Mill. Euro. Insgesamt wird für den zurückliegenden Berichtszeitraum ein gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte höherer Jahresüberschuss von 6,0 (4,0) Mill. Euro ausgewiesen, wovon 3,0 Mill. Euro den Gewinnrücklagen zugeführt werden - im Vorjahr waren es 2,0 Mill. Euro zuzüglich 2,0 Mill. Euro aus dem Bilanzgewinn.

Die Bilanzsumme der Sparkasse zu Lübeck lag zum Stichtag 31. Dezember 2009 bei 2,21 (2,16) Mrd. Euro und damit um 2,5% über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist schwerpunktmäßig auf die Erhöhung der Forderungen gegenüber Kunden um 2,5% auf 1,55 (1,51) Mrd. Euro sowie des Wertpapiereigenbestandes um 12,7% auf 392,8 (348,6) Mill. Euro zurückzuführen. Erstere basierte nach Angaben der Sparkasse vor allem auf der Ausweitung der langfristigen Forderungen an Unternehmen und Selbstständige. Bei den Forderungen an Privatpersonen kam es insgesamt zu einem Bestandsabbau; die Volumina im mittelfristigen Segment sind moderat gestiegen.

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 7,5% auf 1,20 (1,12) Mrd. Euro. Der Zuwachs ist in erster Linie auf ein Plus von 30,2% auf 666,6 (512,1) Mill. Euro bei den täglich fälligen Geldern zurückzuführen. Laut Geschäftsbericht haben dazu insbesondere das Tagesgeldkonto "Lübeck Cash" für Privatpersonen und das im letzten Quartal 2008 eingeführte Tagesgeldkonto "Lübeck Cash Business" für Unternehmen sowie den Bereich der Eigenemissionen beigetragen. Der Spareinlagenbestand konnte - entgegen dem Trend der Vorjahre - um 3,8% auf 288,0 (277,4) Mill. Euro gesteigert werden.

Im Interbankgeschäft sank der Bestand der Forderungen gegenüber Kreditinstituten um 12,4% auf 176,3 (201,3) Mill. Euro ab, insbesondere im kurzfristigen Laufzeitbereich. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich um 7,3% auf 596,2 (642,9) Mill. Euro. Maßgeblich für den Abbau, so berichtet das Institut, war der Bestandsrückgang bei den verkauften Sparkassenbriefen und den Termingeldern mit Laufzeiten bis zu einem Jahr.

Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung und darüber hinaus zu Anlagezwecken tätigte die Sparkasse zu Lübeck Derivategeschäfte. Als wesentliche Positionen befanden sich laut Geschäftsbericht abgeschlossene Zinsswaps in Höhe von 216,4 Mill. Euro (darin enthalten Forward Payer Swaps in Höhe von 52,9 Mill. Euro) im Bestand. Das Volumen der zur Ertragsstabilisierung und Diversifizierung des Corporate-Bond-Portfolios abgeschlossenen Credit Default Swaps (CDS) ermäßigte sich im Berichtsjahr um 12,0 Mill. Euro auf 164,0 Mill. Euro zum Bilanzstichtag.

Personalien: Aufsichtsrat: Hans-Peter Süfke (Vorsitzender), Theo Dräger (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Wolfgang Pötschke (Vorsitzender), Frank Schumacher

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