Verträge mit Tablet und Smartphone online unterschreiben

Quelle: Bundesdruckerei

Dokumente, die eine rechtssichere Unterschrift benötigen (wie Verträge und Vollmachten) können auch mit mobilen Endgeräten unterschrieben werden. Die Bundesdruckerei bietet dazu mit sign-me eine Fernsignatur-Lösung an, die den Anforderungen der Verordnung über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste (eIDAS) entspricht. Im gesamten EU-Raum, so betont das Unternehmen, lassen sich damit bisher papierbasierte Unterschriftsprozesse rechtsverbindlich abwickeln, und zwar komplett elektronisch und komfortabel über PC, Tablet und Smartphone.

Der webbasierte Service der Bundesdruckerei ist eine Komplettlösung: von der Identifizierung des Anwenders bis zur fernausgelösten elektronischen Signatur. Es werden nur PC oder Tablet, eine Internetverbindung und ein Smartphone benötigt, jedoch keine Hardware- oder Software-Installation mehr. Für die Identitätsprüfung, so heißt es in der Mitteilung, stehen unterschiedliche moderne und sichere Verfahren zur Verfügung, darunter die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises (ab Ende 2017), die Online-Identifizierung und die Identifizierung am Point of Sale. Verläuft die Identitätsprüfung erfolgreich, kann das Dokument elektronisch unterschrieben werden. Nach Anmeldung mit Benutzername und Passwort wird die Fernsignatur durch Eingabe einer SMS-TAN ausgelöst. Über eine Web-Schnittstelle lässt sich die Lösung direkt in die Online-Angebote und in die Archiv- und Dokumentenmanagement-Software von Unternehmen und Behörden einbinden.

Die technischen Bestandteile der Lösung (ein qualifiziertes eIDAS-konformes Personenzertifikat und Signaturkomponenten) werden auf Servern der Bundesdruckerei-Tochter D-TRUST gespeichert beziehungsweise betrieben. Die TÜV Informationstechnik GmbH hat die Konformität der Fernsignatur-Lösung mit der eIDAS-Verordnung bestätigt. Die Bundesnetzagentur als deutsche Aufsichtsbehörde hat sie in die nationale eIDAS-Vertrauensliste aufgenommen.

Laut der aktuellen Studie der Bundesdruckerei „Digitalisierung und IT-Sicherheit 2017“ nutzt nur jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) in Deutschland digitale Signaturen für seine Geschäftsprozesse. Weitere acht Prozent planen eine Einführung. Als einen der Vorreiter bei digitalen Signaturen verweist die Bundesdruckerei auf Estland, insbesondere bei den E-Government-Diensten. Die Effizienzgewinne dort durch den flächendeckenden Einsatz digitaler Signaturen betragen nach Angaben der estnischen Regierung bis zu zwei Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts; in Deutschland wären das umgerechnet rund 60 Milliarden Euro.

Mit Blick auf die Kreditwirtschaft und Versicherungen können bei Vorgängen, die eine Schriftform benötigen, künftig digitale Signaturen eingesetzt werden – zum Beispiel bei der Kreditvergabe und der Kontoeröffnung. Versicherungen soll die Fernsignatur darüber hinaus komplett digitalisierte Antrags- und Entscheidungsprozesse ermöglichen – auch bei Anträgen, die Gesundheitsfragen beinhalten. Als wichtige behördliche Einsatzbereiche gelten öffentliche Ausschreibungen über elektronische Vergabe-Plattformen, zudem Förderanträge oder Baugenehmigungen.

Mehr Informationen rund um die Themen „Fernsignatur und elektronisches Siegel“ gibt es im neuen Whitepaper der Bundesdruckerei, das hier heruntergeladen werden kann.

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