Ertragskennzahlen der Ortsbanken der Verbünde

Ertragsentwicklung der Sparkassen und Genossenschaftsbanken Quelle: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank; * DSGV; ** BVR

Niedrigzinsen als dauerhafte Herausforderung - neue Ertragsquellen gesucht - Zinsüberschuss vergleichsweise stabil - keine signifikante Verbesserung des Provisionsgeschäftes - Einbußen im Zinsgeschäft durch Effizienzsteigerungen aufgefangen - zuletzt historisch niedrige Bewertungsergebnisse

Schon in der Neujahrsausgabe 2013 wurde aus Sicht einer Sparkasse mit deutlichem Überhang der Kundeneinlagen über die Kundenkredite darüber nachgedacht, wie sich eine anhaltende Niedrigzinsphase auf die Ortsbanken auswirken könnte (ZfgK 1-2013). Nicht zuletzt mit Blick auf die Erfahrungen in Japan wurde seinerzeit von einer noch für einige Jahre beherrschbaren Lage gesprochen. Zudem wurden einige Gegenmaßnahmen wie die Straffung interner Abläufe sowie vertretbare Reduzierungen des Filialnetzes und der Mitarbeiterzahl diskutiert.

Solche Neujustierungen haben in den beiden vergangenen Jahren sowohl im Sparkassen- wie im Genossenschaftssektor die einschlägigen Ertragskennzahlen überraschend stabil gehalten. Aber angesichts der noch immer anhaltenden Niedrigzinsphase, deren Ende noch nicht absehbar ist, sind die Herausforderungen zur Sicherung einer auskömmlichen Ertragslage nicht geringer geworden. Das gilt gerade für die Ortsbanken der Verbünde, deren Geschäftsmodelle ausdrücklich auf die flächendeckende Versorgung in der Region ausgerichtet sind und deren Ertragsrechnung stark vom Zinsgeschäft abhängt. Seitens der Bundesbank wie der BaFin als den national zuständigen Aufsichtsinstanzen gab es in den vergangenen Monaten wiederholt Mahnungen an die Sparkassen und die Kreditgenossenschaften, die strategische Ausrichtung auf eine Verbesserung der Ertragslage hin auszurichten.

Die Bilanzsaison 2014 lässt für beide Gruppen noch keinen Ertragseinbruch erkennen. Der Blick auf die längerfristige Entwicklung der Ertragskennzahlen, wie sie die Deutsche Bundesbank traditionell im Monatsbericht September ausweist, wird den vorläufigen Zahlen der beiden Bankengruppen nach jedenfalls auch im Herbst dieses Jahres eine stabile Entwicklung zeigen. Die analog zur Bundesbankstatistik errechneten Zahlen für die Volksund Raiffeisenbanken weisen dabei für den Anteil des Zinsüberschusses an der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) im Berichtsjahr 2014 nur einen geringfügigen Rückgang aus und registrieren für das Provisionsgeschäft eine leichte Steigerung. Das Betriebsergebnis nach Bewertung wird sich mit 0,96 Prozent immer noch sehr deutlich über den Werten zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts bewegen. Die kürzlich vom DSGV veröffentlichten Ergebniskennzahlen für die Sparkassen, die nach einer modifizierten Methode errechnet sind, zeigen für das Berichtsjahr 2014 der Tendenz nach einen leichten Anstieg des Zinsüberschusses an der DBS und einen leichten Rückgang des Provisionsüberschusses.

In der längerfristigen Rückschau der vergangenen zwanzig Jahren haben sowohl die Sparkassen als auch die genossenschaftlichen Ortsbanken die deutlichen Rückgänge im Zinsgeschäft durch spürbare Effizienzsteigerungen bei den Verwaltungsaufwendungen teilweise kompensieren können, wobei die Volks- und Raiffeisenbanken den Sparkassen näher gekommen sind. Nicht erfüllt haben sich in beiden Gruppen die Hoffnungen auf eine signifikante Steigerung des Provisionsüberschusses. Historisch niedrig war in den zurückliegenden drei Jahren in beiden Verbünden auf Ortsbankenebene das Bewertungsergebnis.

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