Persönliches

Ernst Welteke 75 Jahre

Ernst Welteke

Quelle: Deutsche Bundesbank

Als Parteichef Oskar Lafontaine dem hessischen Landeszentralbankpräsidenten bedeutete, ein Sozialdemokrat muss Bundesbankpräsident werden, hatte Ernst Welteke schon lange gedient. In der Fraktion in Wiesbaden als purer Politiker, in der hessischen Landesregierung als Wirtschafts- und Finanzminister mit angemessener Fachlichkeit, in der Frankfurter Landeszentralbank dann fast schon ein bisschen zurückgezogen aufs Repräsentative, wie es der Bankenplatz erwartete und brauchte. Aber natürlich hatte der Nordhesse aus dem Waldecker Land, wo sich die Sozis stets mit der bäuerlichen Handwerklichkeit Freier Demokraten um die Mehrheiten balgten, dem Ruf seiner Partei mit dem Bundesfinanzminister Eichel aus Kassel zu folgen. Die Connection schien zunächst gut zu funktionieren. Welteke und Eichel machten auch draußen, im internationalen Geschiebe eine ordentliche Figur. Die Bundesbank hatte eine politische Führung, was nicht allen vielsagenden Währungsgelehrten gut gefiel. Aber es war ja zugleich im Inneren der Euro-Notenbankstruktur eine ganze Menge umzubauen, was sich DM-Jahrzehnte hindurch angehäuft hatte. Es war politische Erfahrung auch mit föderalen Interessen durchaus nützlich. Ernst Welteke als Bundesbankpräsident hat da sehr ordentlich gearbeitet. Aus diesem Wissen um die eigene Redlichkeit dann vom Vorwurf einer Unrechtmäßigkeit ausgerechnet in Berlin getroffen worden zu sein, hat ihn sehr betrübt. Die Redaktion der ZfgK gratuliert ihrem Redner und Autor sehr herzlich. K.O.

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