Vor Ort

Die Landesbanken in Luxemburg

Während sich die Geschäftsmodelle der Landesbanken in Deutschland immer stärker differenzieren, sind sich die Aktivitäten der Institute in Luxemburg eher ähnlich. Sie alle sind in den Bereichen Private Banking und Vermögensverwaltung, Kreditgeschäft und Kapitalmarkt tätig, wenn auch mit verschiedenen Schwerpunkten. Bei einigen Instituten werden diese Segmente noch durch das Corporate Banking ergänzt.

Die Nord-LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover, sowie die mit ihr verbundene Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg-Girozentrale sind durch die Nord-LB Luxemburg S. A. und die Nord-LB Covered Finance S. A. in Luxemburg vertreten.

Die West LB AG, Düsseldorf, ist mit einer Banktochter, der West LB International S. A. in Luxemburg tätig.

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) arbeitet mit der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba) zusammen in der Tochter Banque LB-Lux.

Außerdem sind sowohl Bayern-LB als auch ihre Tochter Saar-LB Landesbank Saar mit einer eigenen Filiale vertreten. Die Landesbank Berlin AG (LBB) ist mit einer Banktochter, der Landesbank Berlin International S. A., sowie einer Filiale vor Ort.

Die LRP Landesbank Rheinland-Pfalz und ihre Mutter, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), arbeiten gemeinsam über die Landesbank Rheinland-Pfalz International S. A. (LRI) im Großherzogtum. Zusätzlich betreibt die LRP eine eigene Niederlassung.

Die HSH Nordbank AG agiert auf dem luxemburgischen Markt mit einer Niederlassung und zwei Tochterunternehmen: der HSH Nordbank Securities S. A. und der HSH Nordbank Private Banking S. A.

Die Sachsen-LB - Landesbank Sachsen Girozentrale betreibt weder eine Banktochter noch Filiale in Luxemburg, aber eine Fondsplattform unter der Rechtsform SICAV: die Humboldt Multi Invest.

Alle Banktöchter deutscher Landesbanken gehen auf Gesellschaften zurück, die in den siebziger Jahren in Luxemburg gegründet wurden, und das ist kein Zufall. Die Ansiedlung ausländischer Banken im Großherzogtum hat sich nie kontinuierlich vollzogen, sondern immer in Wellen. Wenn in anderen Ländern rigidere steuerliche oder aufsichtsrechtliche Regelungen durchgesetzt wurden, hat das dem Finanzplatz Luxemburg stets Schwung verliehen.

Finanzplatz Luxemburg lebt vom Bankgeheimnis

Schon seine Geburtstunde zeigt diesen Charakter an: Zu Beginn der siebziger Jahre entwickelte sich im Großherzogtum ein neues Zentrum des Eurogeldmarktes, begünstigt durch nicht vorhandene Vorschriften zur Haltung von Mindestreserven. Dass mit der Gründung der Luxemburger Zentralbank 1999 diese Befreiung aufgehoben wurde, hat der Attraktivität des - dann schon etablierten - internationalen Bankplatzes kaum geschadet.

Vor allem das weitreichende Bankgeheimnis und andere gesetzliche Rahmenbedingungen haben zur nachhaltigen Anziehungskraft des Großherzogtums beigetragen. In den siebziger und Anfang der achtziger Jahre entdeckten viele Kreditinstitute den Geschäftsbereich Private Banking für sich und gründeten im Zuge dieser Entwicklung eine Niederlassung in Luxemburg. Diese Wende weg vom vorwiegend institutionellen und hin zum Privatkundengeschäft wurde wiederum von der Gesetzgebung verstärkt: Als erstes Land setzten die Luxemburger die EG-Richtlinie zur Harmonisierung des Investmentrechtes in nationales Recht um.

Die dritte große Welle der Ansiedlung deutscher Institute lief zu Beginn der neunziger Jahre an, einer Zeit, in der in Deutschland die Quellensteuer auf Kapitalerträge wieder eingeführt wurde.

Nord-LB und West LB als Vorreiter

Unter den Landesbanken machten 1972 Nord-LB und West LB den Anfang. Die luxemburgische Nord-LB-Tochter wurde als Berenberg Bank International S. A. gegründet. Sie gehörte zur Hälfte der Privatbank Joh. Berenberg, Gossler & Co KG, Hamburg, zur anderen Hälfte der Norddeutschen Landesbank Girozentrale in Hannover, die sie schon drei Jahre später zu 100 Prozent übernahm und 1980 in Norddeutsche Landesbank Luxemburg S. A. umbenannte.

Im vergangenen Jahr hat sich an der Spitze des Instituts ein bemerkenswerter Personalwechsel vollzogen. Hans Hartmann hat im April 2006 die Geschäftsführung der Nord-LB Luxemburg von Jochen Petermann übernommen. Petermann hatte 22 Jahre lang die Geschicke der Bank geleitet und geht nun in den Ruhestand. Im August 2006 wurde der Vorstand zudem ergänzt durch Christian Veit.

Im Zuge der personellen Veränderungen hat sich auch die strategische Ausrichtung der Nord-LB in Luxemburg verschoben. Das Private Banking und hier vor allem die Vermögensverwaltung sollen ausgebaut, das kapitalmarktorientierte Geschäft durch die konzerninterne Zusammenarbeit über die Kooperation mit New York und Singapur gestärkt werden. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre hat das Institut 57 Prozent seiner Erträge im Handel erwirtschaftet, 33 Prozent im Kreditgeschäft und zehn Prozent im Private Banking.

Im vergangenen Jahr - einem durchaus ereignisreichen, wie Geschäftsführer Hartmann feststellt - hat sich der Jahresüberschuss um gut 30 Prozent auf 45 Millionen Euro verringert. Das führt die Bank zum Teil auf ein Handels- und Finanzergebnis zurück, das um 22,9 Millionen Euro auf 11,9 Millionen zurückging. Unter anderem liegt das an einem Sondereffekt, der sich in den vergangenen Jahren regelmäßig positiv bemerkbar gemacht hatte: Das Institut hatte immer wieder sogenannte Bready-Bonds aus dem Bestand verkauft und damit hohe Gewinne realisiert. Dieser Vorrat ist jedoch inzwischen aufgebraucht, die letzten Bonds wurden im Frühjahr 2006 veräußert.

Für das Handelsergebnis 2007 darf daher wohl eher ein Erreichen des Vorjahresergebnisses erwartet werden als eine Wiederholung der Zahlen aus 2005. Während das Institut 2005 noch 12,5 Millionen Euro Dividende ausgeschüttet hat, ist im vergangenen Jahr der gesamte Nettogewinn in die Rücklagen geflossen. Das liegt sicher auch daran, dass die Nord-LB Luxemburg als erste deutsche Landesbankentochter und insgesamt vierte Bank im Großherzogtum eine eigene Pfandbriefbank, die Nord-LB Covered Finance Bank S. A. gegründet hat. Das hat nach eigener Aussage viel Energie und Aufmerksamkeit gekostet. Und natürlich Geld: Das Gründungskapital der Tochter von 50 Millionen Euro wurde aus eigenen Mitteln der Nord- LB Luxemburg bereitgestellt. Die Gründungs- sowie die zukünftigen Betriebskosten sollen jedoch in überschaubarem Rahmen gehalten werden, indem die Pfandbriefbanktochter weitestgehend in Personalunion mit der Nord-LB Luxemburg geführt wird.

Pfandbriefbank der Nord-LB Luxemburg nutzt regulatorische Freiräume

Die Luxemburger Pfandbrief-Einheit kann komplementär zu Hannover agieren, da in Luxemburg andere Regelungen gelten. Einerseits kann der Deckungsstock eines Luxemburger Pfandbriefes internationaler gestaltet werden, eine Diversifizierung in Währungen ist stärker möglich. Andererseits sind in Luxemburg - anders als in Deutschland - auch Forderungen gegenüber solchen Unternehmen deckungsstockfähig, die der öffentlichen Hand nahe stehen. So können auch Forderungen gegenüber Sparkassen günstig refinanziert werden.

Die Nord-LB Covered Finance hat im Juli 2006 ihre operative Geschäftstätigkeit aufgenommen. Aktuell verwaltet das Institut einen Deckungsstock von 1,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Höhe des Deckungsstockes bei der Nord-LB in Hannover beträgt 46 Milliarden Euro.

West LB Luxemburg verdoppelt 2006 ihr Ergebnis nach Steuern

Die West LB International S. A. wurde 1972 als Bank mit den Kernsegmenten Geld-, Devisen- und Wertpapierhandel sowie Kreditgeschäft gegründet. Das Geschäft mit Privatkunden wurde dann schrittweise aufgebaut. Seit Mitte der achtziger Jahre bietet die Bank vermögenden Kunden die Betreuung im Private Banking an.

Im vergangenen Jahr hat das Institut sein Ergebnis nach Steuern von 30 auf 60 Millionen Euro verdoppelt - und führt diese Steigerung vor allem auf den Ausbau des Geschäftes mit strukturierten Transaktionen zurück.

Banque LB-Lux vertritt Bayern-LB, Saar-LB und Helaba in Luxemburg

Die Banque LB-Lux S. A. ist zum 1. April 2001 aus einer Fusion hervorgegangen: Die Bayerische Landesbank International S. A. (Bayernlux) schloss sich mit der Landesbank Hessen-Thüringen International S. A. zusammen. An der so entstandenen Banque LB-Lux halten die Münchner 75 Prozent der Anteile minus eine Aktie, die Hessen lediglich 25 Prozent plus eine Aktie. An die Muttergesellschaften wurde von der Banque LB-Lux im Jahr 2006 der gesamte Nettogewinn in Höhe von rund 25 Millionen Euro als Dividende ausgeschüttet.

Die Bank ist heute hauptsächlich als Kompetenzzentrum der beiden Mutterkonzerne im Corporate Banking für den Benelux-Raum sowie im internationalen Private Banking aktiv. Im Corporate Banking sind vor allem börsennotierte Unternehmen mit einem Umsatz ab 250 Millionen Euro die Zielgruppe sowie Immobilienkunden, Institutionen und Finanzdienstleister. Das in diesem Bereich betreute Volumen betrug 2006 etwa 4,1 Milliarden Euro.

Das Private Banking richtet sich an internationale Kunden mit einem Anlagevermögen ab 25 000 Euro. In diesem Segment verwaltete die Banque LB-Lux zum Jahresende 2006 ein Volumen von rund 5,5 Milliarden Euro. Hier werden vier verschiedene Betreuungsansätze unterschieden, der hochwertigste ist eine individuell abgestimmte Variante, die LB-Lux Deluxe, die ab einer Anlagesumme von 2,5 Millionen Euro verfügbar ist.

Ergänzt werden die Geschäftsfelder Corporate und Private Banking durch den Bereich Treasury, der den aktiven Eigenhandel betreibt. Das vom Treasury gesteuerte Wertpapierportfolio inklusive der Schuldscheindarlehen hatte 2006 ein Volumen von 1,3 Milliarden Euro.

Neben der Banktochter Banque LB-Lux betreibt die Bayern-LB auch eine Filiale in Luxemburg - genauso wie die Bayern-LB-Tochter Saar-LB. Diese Niederlassungen, die in den gleichen Räumen sitzen wie die Banque LB-Lux, unterstützen die Mutterhäuser und die jeweils angeschlossenen Sparkassen, unter anderem im Geldmarktgeschäft.

Landesbank Berlin International strukturiert um

Unter dem Namen Berliner Bank International S. A. wurde im Jahr 1977 die erste luxemburgische Repräsentanz der Landesbank Berlin gegründet. 1992 hat die neu gegründete LBB Landesbank Berlin International S. A. mit 15 Mitarbeitern ihre Aktivitäten aufgenommen.

Nach der Zusammenführung der beiden Mutterhäuser Landesbank Berlin und Berliner Bank 1994 unter dem Dach der Bankgesellschaft Berlin wurden ein Jahr später auch die Luxemburger Banktöchter zur Bankgesellschaft Berlin International S. A. verschmolzen. Im vergangenen Jahr wurde - wiederum in Folge der Ereignisse auf dem Heimatmarkt - die Luxemburger Banktochter in Landesbank Berlin International S. A. umbenannt.

Im vergangenen Jahr standen zum wiederholten Male Restrukturierungsmaßnahmen auf dem Programm des Instituts. Ziel war es dabei, sich auf die Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren. Man wolle die Handelsaktivitäten im volatilen Zinsbereich zurückfahren und durch den Auf- und Ausbau verschiedener Kreditportfolios ersetzen. 2006 wurden 72 Prozent der Erträge mit dem Kapitalmarktgeschäft erwirtschaftet, 28 Prozent im Private Banking. Die Luxemburger Tochter hat 2006 etwa sechs Millionen Euro Dividende an die Mutter LBB gezahlt.

Die Landesbank Berlin AG betreibt in Luxemburg ebenfalls noch eine eigene Niederlassung. Diese wird unabhängig von der Tochter geführt und folglich auch nicht in Personalunion, wie bei den meisten anderen Landesbankentöchtern.

LRI: Mehr Schwester als Tochter der Landesbank Rheinland-Pfalz

Bei der Veröffentlichung von Bilanzzahlen 2006 der Landesbank Rheinland Pfalz hat die Tochter LRI Landesbank Rheinland-Pfalz International S. A, eine unerwartete Aufwertung erfahren. Das Institut sei doch mehr Schwester als Tochter, verlautete es aus dem LRP-Vorstand. Und wen wundert die großzügige Bekundung engster familiärer Verbundenheit angesichts folgender Zahlen für das vergangene Jahr: Die LRP hat 2006 einen Bilanzgewinn von 64,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei der LRI waren es 83 Millionen Euro, 30 Millionen Euro Dividende sind von der LRI an die LRP geflossen.

Innerhalb des LBBW-Konzerns agiert die LRI als eines von drei Kompetenzzentren für Private Banking und insbesondere Vermögensverwaltung - neben dem Standort Dublin und den Private-Banking-Aktivitäten der BW-Bank in Deutschland.

Und die LRP leistet sich sogar noch eine eigene Niederlassung in Luxemburg, die freilich nahezu in Personalunion mit der Tochter LRI arbeitet.

Im Jahr 2006 hat die LRI 83 Millionen Euro Jahresüberschuss erwirtschaftet, etwa die Hälfte davon im Portfolio-Management und 40 Prozent im Private Banking. Zehn Prozent stammen aus Handel und Treasury. Vor allem im Private Banking möchte das Institut sein Volumen steigern, durchaus auch durch Zukäufe von Portfolios. In der Vermögensverwaltung betreut die LRI etwa 1 000 Kunden, davon sind nur etwa fünf Prozent Nicht-Deutsche.

An der Spitze von LRP und LRI findet derzeit ein personeller Wechsel statt, der getrost Generationenwechsel genannt werden darf: Paul K. Schminke, der 1977 den Aufbau der LRI in Luxemburg voran getrieben hat, geht in den Ruhestand. Bis zu seinem Wechsel in den Vorstand der LRP im Jahr 1990 leitete er die Banktochter in Luxemburg. Inzwischen ist er seit fast zehn Jahren Verwaltungsratsvorsitzender. Dieses Amt übernimmt nun LRP-Vorstandsvorsitzender Friedhelm Plogmann.

Bei der Mutter LRP war Schminke 17 Jahre lang im Vorstand, zuletzt verantwortlich für die Kapitalmarktressorts Treasury und Investment Banking sowie die LRP-Niederlassung in Luxemburg. Auf diesem Posten löst ihn Hans-Joachim Strüder ab. Strüder ist seit April 2005 Vorstandsmitglied der LBBW mit Zuständigkeit für das Dezernat Financial Markets. Er wird also ab Mitte des Jahres sowohl bei Mutter als auch bei Tochter im Vorstand tätig sein.

HSH Nordbank gleich dreifach vertreten

Am 23. März 1977 gründete die damalige Landesbank Schleswig-Holstein (LB Kiel) zusammen mit der Bank of Helsinki Ltd. die Hanse Bank S. A., Luxemburg. Die Hanse Bank ging später in der Landesbank Schleswig-Holstein International S. A. Luxemburg auf, bevor sie die HSH Nordbank International S. A. Luxemburg wurde.

Heute ist die HSH Nordbank - nach einer Umstrukturierung des in Luxemburg angesiedelten Geschäftes im Jahr 2005 - gar dreifach im Großherzogtum vertreten: Die HSH Nordbank Securities S. A., die aus der HSH Nordbank International S. A. hervorging, ist mit dem Bereich Credit Investments zuständig für die Eigenanlagen des gesamten Konzerns in Wertpapiere, Derivate und Fonds. Sie managt ein Portfolio in Höhe von 18,8 Milliarden Euro.

In die HSH Nordbank Private Banking S. A. ist das Geschäft der Nobis Société des Banques Privées S. A. sowie das Luxemburger Privatkundengeschäft der HSH Nordbank International S. A. eingebracht worden. Sie ist im Konzern mitverantwortlich für das internationale Private Banking. Ihre Kernkompetenzen sind internationale Anleihen, Wandelanleihen, Lombardkredite und die Vermögensverwaltung. Aktuell verwaltet sie ein Wertpapier- und Anlagevolumen von 2,1 Milliarden Euro.

Im Fondsgeschäft arbeitet die HSH-Nord-bank-Tochter mit der LRI Invest S. A. zusammen: Das Tochterunternehmen der LRI übernimmt Administrationsaufgaben für ein Fondsvolumen von etwa 500 Millionen Euro. Eine Niederlassung der HSH Nordbank AG in Luxemburg unterstützt die Konzernzentralen in Hamburg und Kiel im Bereich des internationalen Kreditgeschäftes.

Seit Mitte der neunziger Jahre nimmt die Zahl der in Luxemburg niedergelassenen Banken tendenziell ab. Das liegt jedoch nicht an mangelndem Interesse am Finanzplatz, sondern an den zahlreichen auch grenzüberschreitenden - Fusionen der vergangenen Jahre. Wenn auch vor diesem Hintergrund eine neuerliche Ansiedlungswelle deutscher Banken bezweifelt werden darf: Die anwesenden Institute werden auch zukünftig von steuerlichen und regulatorischen Vorteilen profitieren.

Finanzplatz Luxemburg nutzt auch zukünftig Steuervorteile

Zum Beispiel ab dem Jahr 2009, wenn in Deutschland die neue Abgeltungssteuer wirksam wird. Dann müssen in bundesdeutschen Publikumsfonds auch diejenigen Erträge versteuert werden, die in einem Fonds thesauriert werden. In Luxemburg, das im Februar 2007 neue Spielregeln für Spezialfonds aufgestellt hat, bleiben sie solange steuerfrei wie der Anleger sein Geld im Fonds belässt. Und in dieser Zeit profitiert er von Zins- und Zinseszinseffekt.

Das ist beispielsweise interessant für Anleger, die fürs Alter vorsorgen. Wenn deren Steuersatz als Pensionär unter dem Niveau der Abgeltungssteuer liegt, dann entfällt ein Teil der Abgaben. Die Regelung zielt auf wohlhabende Privatkunden ab und wird auch den Landesbanken in Luxemburg im Private Banking zu weiterem Volumen verhelfen: Als Mindestinvestment in diese Spezialfonds, die bisher nur für institutionelle Investoren zugänglich waren, sind 1,25 Millionen Euro vorgeschrieben. Ein Zehntel davon muss sofort angelegt werden. Teilen sich mehrere private Anleger einen solchen Fonds, so muss sich jeder einzelne mindestens mit 125 000 Euro beteiligen.

Marie van den Berg, General Manager der LRI hat sicherlich Recht, wenn sie sagt: "Luxemburg is no tax paradise, but tax holidays." Aber das reicht ja schon!

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