Altersvorsorge

Union: höhere Aktienquote für Riester-Sparer

Riester-Verträge sind unter anderem wegen ihrer geringen Rentierlichkeit für die Sparer in die Kritik geraten. Das hält die Union Investment für falsch. Riester werde zu Unrecht schlechtgeredet, so die Überzeugung. Schließlich zeigten die in der Vergangenheit erzielten Renditen, dass das System zumindest bei Fondssparplänen gut funktioniere. Riester-Fondssparpläne, so die Union, seien eines der vernünftigsten, wenn nicht das vernünftigste Altersvorsorgekonzept, mit auf lange Sicht vergleichsweise hohen Ertragschancen, ohne Verlustrisiko für den Anleger.

Aber auch Gutes lässt sich oftmals noch verbessern. Und das hat sich auch die Fondsgesellschaft der Genossenschaftsorganisation vorgenommen. Dazu will sie den Aktienfondsanteil für Sparer der "Uni-Profi-Rente" auf im Regelfall mindestens zehn Prozent erhöhen.

Zwei Maßnahmen sind dazu geplant. Zum einen sollen zum 1. Juli alle Anleger ohne oder nur mit einem sehr geringen Aktienfondsanteil eine Aktienfondsquote von zehn Prozent erhalten. Zum anderen wird das Produktkonzept so weiterentwickelt, dass die Kunden im Niedrigzinsumfeld möglichst lange von einer hohen Aktienfondsquote profitieren können, um so ihre Rente zu erhöhen.

Dazu erfolgt die Starteinzahlung künftig immer zu hundert Prozent in einen Aktienfonds. Fallen die Märkte, wird die Einzahlung umgestellt. Um den gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalerhalt garantieren zu können, fließen dann 90 Prozent der Einzahlungen in einen Rentenfonds, auch das Kapital wird umgeschichtet. Genau diese Umschichtungen konnten bisher jedoch einen "Rendite-Killer" darstellen. Denn einmal umgeschichtetes Kapital blieb dauerhaft im Rentenfonds. An dieser Stelle setzt die Union jetzt an: Zehn Prozent des Kapitals bleiben künftig auch bei fallenden Märkten im Aktienfonds. Und das Vermögen kann in dem neuen Modell schrittweise wieder in Aktienfonds zurückfließen, wenn sich die Märkte erholen. Sogar eine vollständige Rückumschichtung soll möglich sein.

Künftig wird es also bei den Riester-Fondssparplänen von Union Investment mehr "Hin und Her" geben. Auch das kostet natürlich ein Stück weit Rendite. Das ist der Union bewusst, weshalb sie sich der Forderung des Deutschen Aktieninstituts anschließt, die gesetzlichen Garantieverpflichtungen bei Riester-Produkten zu lockern oder aufzuheben. Dann wäre manche Umschichtung vielleicht gar nicht erforderlich. Doch solange das bestenfalls Zukunftsmusik ist, geht es nun darum, im Rahmen der bestehenden Vorschriften zu tun, was möglich ist. Und das kann vielleicht noch einen positiven Nebeneffekt haben: Wenn Riester-Sparer merken, dass ein Vertrag mit einer höheren Aktienquote die Rente stärker steigen lässt als bisher, mag auch das zu einer insgesamt besseren Akzeptanz der Aktienanlage beitragen. Red.

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